ostfriese hat geschrieben:Davon unabhängig ist die Frage, ob es ein ontisches Korrelat der -- von Kant als denknotwendig angesehenen -- Kategorie "Kausalität" gibt. Diese Frage kann man präzisieren: Gibt es einen identifizierbaren Unterschied zwischen regelmäßigem "post hoc" und kausalem "propter hoc"?
Myron hat geschrieben:Es gibt die reale Beziehung der kausalen Abhängigkeit.
ostfriese hat geschrieben:Man kann Kausalität noch so schön definieren und hat dennoch nichts über die Wirklichkeit ausgesagt, so lange man nicht angibt, woran man bei realen Ereignissen das "propter hoc" von einem regelmäßigen (!) "post hoc" (welches zwei Ereignisse auf die gleiche Weise verbindet) unterscheiden kann.
ostfriese hat geschrieben:Ja, den gibt es, es ist der Energieübertrag (nicht unbedingt von der Ursache zur Wirkung).
Wenn man den Energieübertrag als notwendiges Kennzeichen kausaler Zusammenhänge akzeptiert (was ich tue), dann gibt es in der Natur akausale Vorgänge (nämlich Ereignisse wie spontane Kernzerfälle, denen kein Energieübertrag vorangeht).
Myron hat geschrieben:[C]Arrowman hat geschrieben:Sprechen dann die Teleportationsexperimente für oder gegen die Lokalität? Ich mein für Objekte auf Quantenebene ist die Donau schon eine Strecke. Ich meine mich zu erinnern das die Informationen ohne Zeitverlusst übertragen werden, also unabhängig von der Entfernung. Hat Lokalität überhaupt etwas mit Entfernung zutun oder kann ein System beliebig groß sein, sprich Volumen bzw. Umfang haben. *Gehrinkühlanlage einschalten geh*
Darauf kann ich Dir leider nicht kompetent antworten.
Vielleicht findest Du hierin etwas:
http://plato.stanford.edu/entries/qt-entangle
Qubit hat geschrieben:Feststellen kann man: Jede weitergehende Deutung im Kontext der klassischen "Raum-Zeit" sind gescheitert!
Qubit hat geschrieben:Qubit hat geschrieben:Feststellen kann man: Jede weitergehende Deutung im Kontext der klassischen "Raum-Zeit" sind gescheitert!
Bem.: Mnemotechnisch für mich (meine Festplatte ist voll )
Der Indeterminismus kommt erst dadurch ins Spiel, dass man quantenmechanische Zustände reduziert, indem man Zustände bestimmt. Dies kann nur in Übereinstimmung mit der (objektiven) quantenmechanischen Wahrscheinlichkeitsverteilung erfolgen.
HFRudolph hat geschrieben:@Qubit: Einverstanden!
Gandalf hat geschrieben:Hallo!HFRudolph hat geschrieben:Was hat denn der Münzwurf jetzt mit dem Thema zu tun?
Wie ich bereits oben sagte: (nur) Ein Beispiel Kausalbezüge ohne einen wie auch immer gearteten Zeitpfeil zu formulieren und wieso wir trotzdem einen wahnehmen
Qubit hat geschrieben:Die Natur - i.e. Realität - ist nicht absolut, sondern relativ zu dem Kontext der Theorie, die sie beschreibt, ja überhaupt beschreiben kann.
Myron hat geschrieben:Qubit hat geschrieben:Die Natur - i.e. Realität - ist nicht absolut, sondern relativ zu dem Kontext der Theorie, die sie beschreibt, ja überhaupt beschreiben kann.
Was hat die arme Natur und insbesondere die Quantenwelt denn gemacht, als es noch keine Physiker und keine physikalischen Theorien gab?!
Die Behauptung, dass die natürliche Realität physikabhängig sei, ist völliger Quatsch!
Unsere physikalischen Beobachtungen und Beschreibungen der Natur mögen theorieabhängig sein, doch die Natur selbst ist es nicht—absolut nicht.
(Es mag auch sein, dass im Quantenbereich das beobachtende, messende System mit dem beobachteten, gemessenen System in negativer Weise interagiert, sodass die Objektivität der Beobachtungen beeinträchtigt wird. Doch das ist das Problem der Physik, nicht der Natur, die subjektunabhängig für sich besteht.)
Qubit hat geschrieben:Ich verwende dort den Begriff "Realität" in einem erkenntniskritischen Sinne, nicht ontischem. Auf dieser Ebene gibt es grundlegende Einschränkungen des Begriffs "Realität", die vor jeder ontischen Wesenheit liegen. Es sind grundlegende - durch "Realität" selbst bedingte - Grenzen, die in jede (naturalistische) Definition von "Realität" einfliessen.
Qubit hat geschrieben:Ich verwende dort den Begriff "Realität" in einem erkenntniskritischen Sinne, nicht ontischem. Auf dieser Ebene gibt es grundlegende Einschränkungen des Begriffs "Realität", die vor jeder ontischen Wesenheit liegen. Es sind grundlegende - durch "Realität" selbst bedingte - Grenzen, die in jede (naturalistische) Definition von "Realität" einfliessen.
Myron hat geschrieben:Qubit hat geschrieben:Ich verwende dort den Begriff "Realität" in einem erkenntniskritischen Sinne, nicht ontischem. Auf dieser Ebene gibt es grundlegende Einschränkungen des Begriffs "Realität", die vor jeder ontischen Wesenheit liegen. Es sind grundlegende - durch "Realität" selbst bedingte - Grenzen, die in jede (naturalistische) Definition von "Realität" einfliessen.
In meinen Augen ist der Realismus eine ontologische These, wobei man zwei Realismen unterscheiden kann:
1. Faktischer Realismus: Es gibt eine Welt von Sachverhalten, die bestehen unabhängig davon, ob irgendjemand denkt, glaubt oder weiß, dass sie bestehen.
(Ein bestehender Sachverhalt ist eine Tatsache.)
2. Objektiver/Physischer Realismus: Es gibt eine Welt von objektiven, physischen Dingen, die soundso beschaffen sind unabhängig davon, ob irgendjemand denkt, glaubt oder weiß, dass sie soundso beschaffen sind.
Qubit hat geschrieben:Zur Frage Kausalität und Zeitpfeil in den physikalischen Beschreibungen.. das Problem liegt tiefer
Wenn ein System den Zustand Z(t0) hat, dann kann ein Zustand Z(t1)
folgen mit t1>t0 oder t1<t0. Wenn die Physik nicht eine dieser beiden
Möglichkeiten ausschliesst, dann beschreibt sie auch keinen Zeitpfeil.
Die Entropie sorgt für t1>t0 im zeitlich-statistischen Mittel, das
schliesst aber nicht eine Zeitumkehr "im Kleinen" aus.
Robert hat geschrieben:Qubit hat geschrieben:Zur Frage Kausalität und Zeitpfeil in den physikalischen Beschreibungen.. das Problem liegt tiefer
Wenn ein System den Zustand Z(t0) hat, dann kann ein Zustand Z(t1)
folgen mit t1>t0 oder t1<t0. Wenn die Physik nicht eine dieser beiden
Möglichkeiten ausschliesst, dann beschreibt sie auch keinen Zeitpfeil.
Die Entropie sorgt für t1>t0 im zeitlich-statistischen Mittel, das
schliesst aber nicht eine Zeitumkehr "im Kleinen" aus.
Entschuldigung, wenn ich mal nachhacke. Welche Bedeutung sollen diese Ordnungsrelation "<" und ">" im Zusammenhang mit der Zeit haben?
Ist Zeit ein geordneter Körper?
Qubit hat geschrieben:Ich denke, dass physikalische Parametrisierung durch Zeit mindestens eine orientierte 1-dim Mannigfaltigkeit erfordert, um mit ihr "vernünftige" Physik treiben zu können
Robert hat geschrieben:Qubit hat geschrieben:Ich denke, dass physikalische Parametrisierung durch Zeit mindestens eine orientierte 1-dim Mannigfaltigkeit erfordert, um mit ihr "vernünftige" Physik treiben zu können
Ich vermute mal bezüglich dem Körper der reelen Zahlen.
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