Mail an Katholische Jugendbewegung Deutschlands

Beitragvon Klaus » Mi 7. Feb 2007, 16:02

Zumal diese Dogmatiker mehrere tausen Jahre eifrig üben konnten, und immer dann wenn es galt Position zu beziehen, abgetaucht sind.
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Beitragvon Andreas Müller » Mi 7. Feb 2007, 16:41

Leider hilft es nicht viel, sich darüber aufzuregen...


Ja, aber was hilft denn dann viel?
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Beitragvon Klaus » Mi 7. Feb 2007, 16:58

@ Autor was meinst du dazu, wenn wir das im Blog veröffentlichen, die Suchmaschinen stürzen sich auf alle Fälle drauf, dann wird es öffentlich
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Beitragvon the jug of milk » Mi 7. Feb 2007, 17:04

die idee ist nicht schlecht, einfach die mail von andreas und die antwort unkommentiert veröffentlichen!
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Beitragvon Andreas Müller » Mi 7. Feb 2007, 17:46

Na ja, aber die Antwort klingt wie eine Standard-Mail. Dagegen habe ich nichts, aber...
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Beitragvon Kival » Mi 7. Feb 2007, 18:21

Auch wenn es eine Standardmail ist, darfst du die Antwort nur veröffentlichen, wenn du das vorher klar gemacht hast ("Ich werde ihre Antwort veröffentlichen") oder wenn er sie offiziell freigegeben hat - da ich von beidem nichts sehe, wäre ich gegen eine (weitere) Veröffentlichung.
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Beitragvon Andreas Müller » Mi 7. Feb 2007, 18:31

Ja, dann lassen wir das mit der Veröffentlichung. Ich werde schon mal wieder so etwas machen, dann frage ich, ob ichs veröffentlichen darf.
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Beitragvon ostfriese » Mi 7. Feb 2007, 18:34

Die Standard-Mail kann man auch so lesen: "Hilfe, da regt sich einer über uns auf, dabei tun wir doch so viel Gutes. Das weiß der wohl gar nicht!?"

Wer in religiösem Wahn gefangen ist, möchte rationale Argumente vorsichtshalber wohl lieber missverstehen...

Die intellektuellen Seifenblasen der Theeologie sind für stichhaltige Argumente ein easy target, aber das Problem in der öffentlichen Wahrnehmung bleibt immer, dass man ihren schönen Schein durch eine destruktive Attacke zunichte macht. Das wird zunächst mal von vielen als böswillig empfunden und hindert sie daran, die guten Absichten hinter dem Bemühen der anti-religiösen Aufklärer zu erkennen. Erschwerend kommt hinzu, dass es per se als anmaßend gilt, wenn jemand als selbsternannter Aufklärer daher kommt. Wer so leidenschaftlich wie Du oder Dawkins für begründete Überzeugungen eintritt, wird in seinem Zorn auf Unredlichkeit und Ignoranz plötzlich selbst zum easy target, da er publikumswirksam als Rumpelstilzchen karikiert oder als atheistischer Fundamentalist diffamiert werden kann.

Das ganze aufklärerische Unterfangen gleicht also einem Eiertanz, denn die meisten Menschen weltweit sind unter einer der beiden epistemischen Prämissen aufgewachsen:

1. Es gibt absolute Wahrheiten, an denen nicht gezweifelt werden darf.
2. (Fast) alle möglichen Meinungen sind gleichermaßen berechtigt.

Wie vermittelt man außerhalb philosophischer Seminare, dass beides falsch ist?

Ganz, ganz schwierig...
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Beitragvon Andreas Müller » Mi 7. Feb 2007, 18:37

Alle möglichen Meinungen sind gleichermaßen berechtigt.
Wie vermittelt man außerhalb philosophischer Seminare, dass beides falsch ist?


Momentan frage ich mich, wie man es innerhalb philosophischer Seminare vermittelt, dass dies falsch ist.
Die postmoderne Philosophie ist überall... :hellsehen:
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Beitragvon the jug of milk » Mi 7. Feb 2007, 19:03

Kival, hätte die Mail denn dann hier veröffentlicht werden dürfen?
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Beitragvon Nox » Mi 7. Feb 2007, 19:05

Der Autor hat geschrieben:Ja, dann lassen wir das mit der Veröffentlichung. Ich werde schon mal wieder so etwas machen, dann frage ich, ob ichs veröffentlichen darf.


Oder du fragst einfach mal nett, ob sie dich mit ner Standardantwort abgespeist haben und ob du sie veröffentlichen darfst. In nem Nebensatz anzudeuten, dass es bei denen ja noch andere gibt, die du fragen kannst sorgt vielleicht auch für ein wenig Panik :)
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Beitragvon Klaus » Mi 7. Feb 2007, 19:24

Andreas hat seine mail an den Bundesvorsitzenden gerichtet, geantwortet hat ein Bundesseelsorger, andere Andresse, der Empfänger der Mail hat es nicht für nötig gehalten zu antworten, das ist der Fakt, der hat einen seiner Radiergummis beauftragt, wenn überhaupt.
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Beitragvon Kival » Mi 7. Feb 2007, 19:27

the jug of milk hat geschrieben:Kival, hätte die Mail denn dann hier veröffentlicht werden dürfen?


Ich bin kein Jurist (sonst dürfte ich dazu eigentlich nichts sagen :irre: ), aber auch in diesem Fall liegt eigentlich ebenfalls eine Verletzung des Briefgheimnis' vor. Es ist hier aber nicht so problematisch.
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Beitragvon musikdusche » Mi 7. Feb 2007, 19:38

@ostfriese
Danke für das Posting. Die Seifenblasenmetapher finde ich sehr passend

Die Frage nach dem Vorgehen möchte ich aber gerne mit mehr als "Ganz ganz schwierig" beantwortet haben.

Es ist doch so, dass man Leute nur überzeugen kann, wenn man sie zum Nachdenken bringt (in philosophischen Seminaren kann man i.d.R. davon ausgehen, dass die Teilnehmer erstens denkfähig und zweitens denkbereit sind). Bei nicht denkfähigen Leuten ist jede Überzeugungskungst ohnehin vergebene Liebesmüh. Die Bereitschaft zum Denken wecke ich bei einem Fundi aber doch sicherlich nicht, indem ich aggressiv seine Seifenblasen zerplatzen lasse.
Erreicht man dies denn nicht besser, indem man (z.B. durch Geschichten o.Ä.) die Schlüssigkeit eines naturalistischen Weltbildes darstellt, anstatt die Unschlüssigkeit des Fundi-Weltbildes aufzudecken?
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Beitragvon Klaus » Mi 7. Feb 2007, 19:44

Es liegt keine Verletzung des Briefgeheimnisses vor.

Das Recht auf informationelle Selbstbestimmung gewährt die Freiheit, selbst darüber zu entscheiden, ob Informationen aus dem Privat- oder Intimbereich anderen bekannt werden sollen (vgl. dazu Jarass/Pieroth, GG, Art. 2 Rn 28a


Die Rechtssprechnung für mails, bezgl. der Postkontrolle ist nicht eindeutig, teilweise werden mails dem Briefgeheimnis zugeordnet, also Postkontrolle über §99 StPO oder dem Fernmeldegeheimnis §100 StPO.

Die Katholen-Mails wäre entsprechend dem Zitat zu behandeln.
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Beitragvon Kival » Mi 7. Feb 2007, 20:01

Klaus, das habe ich aber eindeutig anders verstanden (und dein Zitat sagt auch nichts anderes): Man kann nicht darüber entscheiden, ob Informationen von ANDEREN, die diese einem gegeben haben, veröffentlicht werden. Wieso sollte man die E-mail als Zitat werten?
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Beitragvon HF******* » Mi 7. Feb 2007, 20:14

@Kival: Das Briefgeheimnis wird im strafrechtlichen Sinne jedenfalls nur dann verletzt, wenn man in einen Brief hineinsieht, der nicht für einen selbst bestimmt ist.

Inhaltlich gibt es jedenfalls keine Pflicht, den an einen selbst aderssierten Inhat eines Briefs geheim zu halten. Sonst dürfte man auch nicht weitererzählen, was man mit anderen Menschen besprochen hat. Die Schriftform ist insofern nicht privilegiert.

Ob man das alles wörtlich wiedergeben darf, ist dann noch eine andere Frage.

Gruß
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Beitragvon Joe » Mi 7. Feb 2007, 20:26

musikdusche hat geschrieben:Erreicht man dies denn nicht besser, indem man (z.B. durch Geschichten o.Ä.) die Schlüssigkeit eines naturalistischen Weltbildes darstellt, anstatt die Unschlüssigkeit des Fundi-Weltbildes aufzudecken?


Wie wär´s mit einem sowohl als auch?
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Beitragvon Klaus » Mi 7. Feb 2007, 20:40

@Kival, das Zitat ist eindeutig, Andreas entscheidet darüber, ob er diese mail veröffentlichen will oder nicht, Der Absender muss mit der Tatsache leben, dass der Empfänger die mail nach seinem gustos verwendet. Es sei denn, die mail ist expressis verbis als vertraulich bezeichnet. Wer mails unverschlüsselt verschickt, akzeptiert eh, das seine mails mitgelesen werden können.Die Verschlüsselung stellt quasi den Briefumschlag eines analogen Briefes dar.
Ansonsten siehe Holger.
Wenn Andreas sich unberechtigt in den Besitz dieser mail gebracht hätte, könnte man die Ausspähung von Daten prüfen, gem. $202 StGB.
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Beitragvon ostfriese » Mi 7. Feb 2007, 20:43

musikdusche hat geschrieben:@ostfriese
Danke für das Posting. Die Seifenblasenmetapher finde ich sehr passend

Die Frage nach dem Vorgehen möchte ich aber gerne mit mehr als "Ganz ganz schwierig" beantwortet haben.

Es ist doch so, dass man Leute nur überzeugen kann, wenn man sie zum Nachdenken bringt (in philosophischen Seminaren kann man i.d.R. davon ausgehen, dass die Teilnehmer erstens denkfähig und zweitens denkbereit sind). Bei nicht denkfähigen Leuten ist jede Überzeugungskungst ohnehin vergebene Liebesmüh. Die Bereitschaft zum Denken wecke ich bei einem Fundi aber doch sicherlich nicht, indem ich aggressiv seine Seifenblasen zerplatzen lasse.
Erreicht man dies denn nicht besser, indem man (z.B. durch Geschichten o.Ä.) die Schlüssigkeit eines naturalistischen Weltbildes darstellt, anstatt die Unschlüssigkeit des Fundi-Weltbildes aufzudecken?

Ja, das glaube ich auch, und darauf wollte ich hinaus. Dawkins z.B. hat eine Schar glühender Verehrer (ich gehöre ja im Prinzip auch dazu), aber sein rücksichtsloses Vorgehen schließt leider die Reihen seiner Gegner, gibt ihnen ungewollt leichte Ziele ("die atheistische Gefahr!") und Munition. Was ich daran besonders schade finde: Um bekannt zu werden, ist die eine oder andere Provokation sicher hilfreich. Aber das hatte Dawkins als einer der populärsten Intellektuellen der Welt nun wirklich nicht mehr nötig. Er hätte seine Leser überraschen können durch weitestgehenden Verzicht auf Polemik, durch die zurückhaltende, saubere und selbstkritische Argumentation eines Wissenschaftlers. Stattdessen schimpft er an einigen Stellen wie ein Rohrspatz über haltlose und schwächliche Äußerungen der Gegenseite. Durch die Vokabel "child abuse" schießt er weit über das Ziel hinaus, denn die meisten religiösen Indoktrinierer betreiben diesen Missbrauch ja nicht aus rein egoistischen Gründen (wie es bei sexuellem Kindesmissbrauch der Fall ist), sondern sind davon überzeugt, einer guten Sache zu dienen.

Vielleicht (und hoffentlich!) belehrt mich der Erfolg von "The God Delusion" eines Besseren, aber ich fürchte, das Buch wird die Säkularisierung des Westens nicht wesentlich voran bringen...
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