Mensch-Tier-Kreuzung für Forschungszwecke erlaubt

Mensch-Tier-Kreuzung für Forschungszwecke erlaubt

Beitragvon Klaus » Di 20. Mai 2008, 08:31

Das britische Parlament hat der experimentellen Vermischung von tierischem und menschlichem Erbgut zugestimmt. Die ganze Geschichte auf dem Blog.
Man erhofft sich in der Forschung wesentliche Fortschritte bei der Heilung von Krankheiten wie Alzheimer und Parkinson.
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Re: Mensch-Tier-Kreuzung für Forschungszwecke erlaubt

Beitragvon Mark » Di 20. Mai 2008, 09:29

Es scheint so, daß es für die Genforscher interessanter ist tierische Gene in menschliche einzubringen, als die menschlichen untereinander zu mischen.
Warum ? Was ist so wichtig daran solche Hybriden zu schaffen ?
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Re: Mensch-Tier-Kreuzung für Forschungszwecke erlaubt

Beitragvon Klaus » Di 20. Mai 2008, 09:36

Es gibt wahrscheinlich eine tierische Immunität gegen gewisse menschliche Erkrankungen. Diese Immunität will man auf den Menschen übertragen oder aber neue Medikamente entwickeln. Letzteres dürfte am wahrscheinlichsten sein.
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Re: Mensch-Tier-Kreuzung für Forschungszwecke erlaubt

Beitragvon Mark » Di 20. Mai 2008, 09:44

Da ist aber doch nur die Rede von menschlichen Erbgut in tierischen Eizellen, aber nicht davon daß das tierische Erbgut auch noch dort wäre.
Es geht wohl mehr darum menschliche Eizellen einzusparen um Menschenembryonen zu erhalten, die vor dem Gesetz keine mehr sind, weil keine menschliche Eizelle oder Zelle verwendet wird (der Kern ist aber voll menschlich). Ist das nicht nur eine Finte gegen die Gesetze ? :lachtot:
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Re: Mensch-Tier-Kreuzung für Forschungszwecke erlaubt

Beitragvon Klaus » Di 20. Mai 2008, 09:56

Wenn tierisches Erbgut in menschliche Eizellen übertragen wird, ist der Weg in die andere Richtung auch vorstellbar und er wird mit Sicherheit beschritten werden.
Finte gegen das Gesetz glaube ich nicht.
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Re: Mensch-Tier-Kreuzung für Forschungszwecke erlaubt

Beitragvon Mark » Di 20. Mai 2008, 10:30

Klaus hat geschrieben:Wenn tierisches Erbgut in menschliche Eizellen übertragen wird, ist der Weg in die andere Richtung auch vorstellbar und er wird mit Sicherheit beschritten werden.
Finte gegen das Gesetz glaube ich nicht.


Aber wie ist denn das Gesetz formuliert ? Geht es darin nicht immer nur um menschliche Embryos bzw Eizellen, welche besonders geschützt werden ?
Wäre ein freies Experimentieren mit einem tierischen Ei mit menschlichen Erbgut nicht grundsätzlich erlaubt ?
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Re: Mensch-Tier-Kreuzung für Forschungszwecke erlaubt

Beitragvon Klaus » Di 20. Mai 2008, 10:38

Über den Wortlaut des Gesetzes kann ich nichts sagen, ich habe eine Ifo. von der SZ erhalten, bin aber noch nicht dazugekommen diese zu lesen. Vielleicht kannst du ja mal gucken, ist auf der SZ-online Titelseite, aber du liest ja lieber etwas über Exorzismus, statt dich mit den Fragen zu beschäftigen, die die Welt wirklich bewegen. :lachtot:
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Re: Mensch-Tier-Kreuzung für Forschungszwecke erlaubt

Beitragvon Ari » Di 20. Mai 2008, 10:51

Der Sinn des ganzen erschließt sich mir auch nicht. Natürlich kann man versuchen tierische Immunität aufnehmen, aber riskiert man damit nicht auch die Anfälligkeit gegen andere Tierkrankheiten aufzunehmen? Irgendwie erinnert mich das an die SciFi Bücher von RIchard Morgan (Takeshi Kovacs Reije). Soldaten mit Wolfsgenen, die dadurch ein stärkes Rudeldenken haben :)
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Re: Mensch-Tier-Kreuzung für Forschungszwecke erlaubt

Beitragvon Klaus » Di 20. Mai 2008, 11:16

Folgendes Szenario wäre denkbar. In der Medizin werden heute etliche Medikamente eingesetzt, die man aus Tieren gewinnt. Z.B. Enzyme, die von Schweinen produziert werden und dann Menschen verabreicht werden. Was wäre, wenn man genetisch die Enzyme im Menschen produzieren könnte? Ob nun tierisches Verhalten auf den Menschen übertragen werden kann, weiß ich nicht, habe ich aber auch aller stärkste Zweifel.
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Re: Mensch-Tier-Kreuzung für Forschungszwecke erlaubt

Beitragvon Ari » Di 20. Mai 2008, 12:08

Ja das übertragen von Verhalten sicher sehr spekulativ, ist auch aus einem SciFiroman. Es hat mich einfach daran erinnert :^^:

Mit den Enzymen, da hast du recht. Unter umständen lassen sich so auch (durch gewisse Kreuzungen) Unverträglichkeiten verringern. Natürlich hat auch diese Technologie risikern, aber ich sollte weniger Distopias lesen und die SOrgen um ausnutzung nicht immer voran stellen :mg:
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Re: Mensch-Tier-Kreuzung für Forschungszwecke erlaubt

Beitragvon Spaceman_Spiff » Di 20. Mai 2008, 12:10

Ihr habt die wichtigsten Punkte eigentlich schon angesprochen, es geht einerseits tatsächlich darum, Gesetzte bezüglich Stammzellforschung zu umgehen, anderseits währe es mit dieser Technik evtl. auch möglich embryonale Stammzellen eines Erwachsenen Menschen zu erzeugen.
Dies würde sehr interessante Theraphieansätze mit sich bringen.
Es weden dabei nur Zellkerne von Menschen in tierische Zellen übertragen, eine Vermischung von Genen gibt es höchstens aufgrund der Mitochondrien (welche eigene DNA besitzen und nicht im Zellkern Lokalisiert sind).
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Re: Mensch-Tier-Kreuzung für Forschungszwecke erlaubt

Beitragvon [C]Arrowman » Mi 21. Mai 2008, 08:46

Spaceman_Spiff hat geschrieben:Es weden dabei nur Zellkerne von Menschen in tierische Zellen übertragen, eine Vermischung von Genen gibt es höchstens aufgrund der Mitochondrien (welche eigene DNA besitzen und nicht im Zellkern Lokalisiert sind).


DAs stimmt nur teilweise; in der Tat werden die meisten proteine der Mitochondrien wie alles andere auch vom Zellkern codiert. Ein klares Zeichen, das die Mitochondiren keine eigenständige Lebensformen sein. Aber trotzdem ist die DNa in den Mitochondrien nicht unnütz, sondern nimmt wesentlichen Einfluss auf die Vermehrung der Mitochondrien, welche unabhägig von der Rest der Zelle passiert, Abhängig davon wie sehr Mitochondiren "gebraucht" werden.
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Re: Mensch-Tier-Kreuzung für Forschungszwecke erlaubt

Beitragvon folgsam » Mi 21. Mai 2008, 11:38

[C]Arrowman hat geschrieben:Ein klares Zeichen, das die Mitochondiren keine eigenständige Lebensformen sind.


Mittlerweile nicht mehr. Laut Endosymbiontenhypothese waren alle Organellen mit eigenem Genom einst eigenständige Organismen. Von einigen Wissenschaftlern wird sogar in betracht gezogen den Zellkern und das Endoplasmatische Reticulum in die Endosymbionthenhypothese mit einzubeziehen.
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Re: Mensch-Tier-Kreuzung für Forschungszwecke erlaubt

Beitragvon Spaceman_Spiff » Mi 21. Mai 2008, 16:24

folgsam hat geschrieben:
[C]Arrowman hat geschrieben:Ein klares Zeichen, das die Mitochondiren keine eigenständige Lebensformen sind.


Mittlerweile nicht mehr. Laut Endosymbiontenhypothese waren alle Organellen mit eigenem Genom einst eigenständige Organismen. Von einigen Wissenschaftlern wird sogar in betracht gezogen den Zellkern und das Endoplasmatische Reticulum in die Endosymbionthenhypothese mit einzubeziehen.


Echt? Wie kamen die denn auf die Idee?

Hassu irgendwo nen Artikel zu? Über google hab ich grad nichts gefunden und würd mich echt interessieren.
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Re: Mensch-Tier-Kreuzung für Forschungszwecke erlaubt

Beitragvon folgsam » Mi 21. Mai 2008, 21:34

Da muss ich mal meine Vorlesungskopien rauskramen. Kann dauern ^^

Ich nehme an du beziehst dich auf die Erweiterung der Endosymbiontenhypothese auf ER und Nucleus.
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Re: Mensch-Tier-Kreuzung für Forschungszwecke erlaubt

Beitragvon folgsam » Mi 21. Mai 2008, 22:43

Also:

Nach der Syntrophie-Hypothese entstand der Zellkern und das ER vor den Mitochondrien, indem ein Myxobakterium eine Archaea umschloss um von ihrer H2-synthese zu profitieren. Dabei handelte es sich nicht um Phagocytose, das Bakterium umwuchs den Wirt aus Gründen der Oberflächenmaximierung. Aus diesem Grund vergrößerte sich die Oberfläche der Archaea und wuchs in das Bakterium ein und schuf ER ähnliche Gangsysteme, die sich dann im Laufe der Phylogenese zurückzogen. Ein horizontaler Gentransfer vom Bakterium auf die Ar. ließ die umschließende Bakteriumzelle Genomlos zurück und bildete den Zellkern.

Sehr vage, ich weiß, aber ich kann dir die Vorlesungsfolie mailen wenn du magst. Steht da auch nicht deutlicher ^^
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Re: Mensch-Tier-Kreuzung für Forschungszwecke erlaubt

Beitragvon Klaus » Do 22. Mai 2008, 07:36

Ich würde begrüssen, wenn du mal so eine Folie hier einstellen könntest.
Die Mitichondrien sollen ja mal Parasiten gewesen sein, die dann über Symbiose in die Zelle eingebaut wurden. Ich meine so etwas mal bei Lynn Margulis gelesen zu haben.
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Re: Mensch-Tier-Kreuzung für Forschungszwecke erlaubt

Beitragvon folgsam » Do 22. Mai 2008, 11:24

Würde ich gerne tun, leider sind die Folien auf einem geschützten Server auf die eigentlich nur Hörer der Vorlesung zugriff haben :/

Inwiefern der Prof. erfreut wäre auf irgendeinem Wege herauszufinden das seine Folien hier öffentlich gelandet sind, will ich mir gar nicht ausmalen ^^

Jetzt habe ich leider keine zeit mehr, aber ich kann sie dir mailen.

(oder im internen posten)
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Re: Mensch-Tier-Kreuzung für Forschungszwecke erlaubt

Beitragvon Klaus » Do 22. Mai 2008, 11:42

Danke, im internen wäre nicht schlecht.
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Re: Mensch-Tier-Kreuzung für Forschungszwecke erlaubt

Beitragvon [C]Arrowman » Fr 23. Mai 2008, 07:11

@ Mods: Abtrennen, eigenes Thema draus machen.

Spaceman_Spiff hat geschrieben:
folgsam hat geschrieben:
[C]Arrowman hat geschrieben:Ein klares Zeichen, das die Mitochondiren keine eigenständige Lebensformen sind.


Mittlerweile nicht mehr. Laut Endosymbiontenhypothese waren alle Organellen mit eigenem Genom einst eigenständige Organismen. Von einigen Wissenschaftlern wird sogar in betracht gezogen den Zellkern und das Endoplasmatische Reticulum in die Endosymbionthenhypothese mit einzubeziehen.


Echt? Wie kamen die denn auf die Idee?

Hassu irgendwo nen Artikel zu? Über google hab ich grad nichts gefunden und würd mich echt interessieren.


Das ist allgemeiner Wissensstand, zumindest bie den "Mitos". Es gibt eine Einzellerlebensform die Blaualgenzellen in sich aufnimmt. Die Blaualgenzellen teilen sich auch nur dann wenn nötig und nciht unbegrenzt, also immer angepasst an die wirten. Des weiteren haben Mitochondiren 2 Membranen, eine die der der Zelle ähnelt, und eine die einen ziemlichen anderen Aufbau hat. Dies ist ein Indiz das es sich um Zelle und mitochondrium mal um verschiedene Lebensformen handelte. Dafür spricht auch das die Mitos eine eigene DNA haben.

Mir ist allerdings nicht bekannt wie das auf andere Organellen anzuweden sei.

Dies fasst es eigentlich gut zusammen:
http://www.fsbio-hannover.de/oftheweek/257.htm (irritierend ist das genesis-net als Quelle u.a WP angeben ist).
http://www-de.mpimp-golm.mpg.de/informa ... index.html (Max Planck Institut)
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