Wehe den Hostiengeiselnehmern

Wehe den Hostiengeiselnehmern

Beitragvon folgsam » Fr 11. Jul 2008, 00:19

Eine so unglaublich bornierte und schlichtweg Geisteskranke begebenheit, man will es eigentlich nicht glauben:

http://scienceblogs.com/pharyngula/2008/07/its_a_goddamned_cracker.php

Ein Student hat bei einer katholischen Messe den zum Leib Christi verwandelten Keks nicht gegessen, nein, er hat unseren Herrn Jesus als Geisel genommen und ist damit stiften gegangen!
Gejagt von den erbosten Christenmassen und von Morddrohungen eingeschüchtert konnte das Corpus Christi mittlerweile seiner eigentlichen Bestimmung zugefügt werden und geht wohl gerade den natürlichen Gang aller verspeisten irdischen Backware.

Doch nun wird auch PZ Myers vom gerechten Zorn der Schäfchen des Herrn getroffen:

http://scienceblogs.com/pharyngula/2008/07/now_ive_got_bill_donohues_atte.php
http://scienceblogs.com/pharyngula/2008/07/fight_back_against_bill_donohu.php
Benutzeravatar
folgsam
 
Beiträge: 1307
Registriert: Fr 28. Dez 2007, 16:18

Re: Wehe den Hostiengeiselnehmern

Beitragvon stine » Fr 11. Jul 2008, 07:05

Man kann als Atheist gute Argumente anführen, warum man nicht glaubt, aber Gläubige provozieren muß ja nun nicht unbedingt sein. :/
Ob Rituale Sinn machen oder nicht, das liegt, wie immer, im Auge des Betrachters.

LG stine
Benutzeravatar
stine
 
Beiträge: 8022
Registriert: Do 27. Sep 2007, 08:47

Re: Wehe den Hostiengeiselnehmern

Beitragvon Twilight » Fr 11. Jul 2008, 10:40

Gefühle achten in allen Ehren, aber dass die Katholiken gleich derart ausrasten? Das ist ja fast wie im 13. Jahrhundert!
http://upload.wikimedia.org/wikipedia/e ... ation1.jpg
Benutzeravatar
Twilight
 
Beiträge: 663
Registriert: Do 20. Dez 2007, 15:40
Wohnort: Verstecke mich... unter deinem Bett!

Re: Wehe den Hostiengeiselnehmern

Beitragvon Andreas Müller » Fr 11. Jul 2008, 17:49

Liest denn keiner mehr hpd? Ich komme mir fast unnütz vor:

http://hpd.de/node/4978

http://hpd.de/node/4988

Macht noch jemand bei meiner deutschlandweiten Hostienschändaktion mit?
Andreas Müller
 
Beiträge: 2671
Registriert: So 10. Sep 2006, 23:17

Re: Wehe den Hostiengeiselnehmern

Beitragvon Twilight » Fr 11. Jul 2008, 21:15

Andreas Müller hat geschrieben:Liest denn keiner mehr hpd?

Ab heute in meiner Bookmark-Liste. :^^:
Benutzeravatar
Twilight
 
Beiträge: 663
Registriert: Do 20. Dez 2007, 15:40
Wohnort: Verstecke mich... unter deinem Bett!

Re: Wehe den Hostiengeiselnehmern

Beitragvon Andreas Müller » Fr 11. Jul 2008, 21:24

Normalerweise halte ich solche Aktionen auch für kindisch und der Sache nicht dienlich. In diesem speziellen Fall sehe ich es aber anders.

In "Das Ende des Glaubens" gibt es ein Kapitel, das schildert, wie ganze Pogrome (meist gegen Juden) aufgrund der Idee der Kekshaftigkeit des Herrn entstanden sind. Man warf den Juden vor, sie hätten Hostien geschändet und das war Rechtfertigung für Maßnahmen wie Zersägung bei lebendigem Leib und natürlich Verbrennung (was eigentlich keine Verbrennung war, sondern langsame Verheizung). Würzburg, meine eigene Stadt, wird in Das Ende des Glaubens als Beispiel für die schlimmsten Ausschreitungen genannt. Am Ende hat es einfach jeden getroffen, auch Kinder wurden verbrannt. In dem Buch gibt es einen Auszug von einer Liste der Opfer. Die werde ich nie mehr vergessen.
http://de.wikisource.org/wiki/Verzeichn ... nnt_Worden

1749 (!) war die letzte Verbrennung einer "Hexe" in Deutschland. Auch aufgrund des Würzburger Fürstbischofs:
http://www.oehring.net/hexenbruch/04.html

Ab 1298 dienten solche Legenden nur noch zur Rechtfertigung von Pogromen an Juden. Damals behauptete der verarmte Ritter Rintfleisch eine Hostienschändung im fränkischen Röttingen, was gleichlautende Vorwürfe u. a. in Iphofen, Lauda, Weikersheim, Möckmühl und Würzburg auslöste. Rintfleisch sah sich durch eine persönliche Botschaft vom Himmel zum Vernichter aller Juden ernannt und zog ein halbes Jahr lang mit einer Bande von Totschlägern durch über 140 fränkische und schwäbische Ortschaften. Sie vergewaltigten, folterten und verbrannten Tausende von Juden und Jüdinnen und töteten deren Kinder. Nur die Bürger von Augsburg und Regensburg schützten ihre jüdischen Einwohner. Auch konnte ein Anteil der Verfolgten nach Polen und Litauen fliehen.
http://de.wikipedia.org/wiki/Hostienfrevel

Noch 1960 schrieb Benektinerpater B. Braunmüller in seinen Geschichtlichen Nachrichten über die hl. Hostien in der Grabkirche zu Deggendorf:[1]

"Betrachtet man die vorgeführten Tatsachen, und wie ununterbrochen Groß und Klein, Hoch und Nieder, Geistlich und Weltlich aus der Nähe und Ferne dem in der Grabkirche aufbewahrten hl. Fronleichnam so mannigfach ihre Anbetung und Verehrung zollten, so ist der Wahnwitz derjenigen nicht leicht zu begreifen, welche in neuerer Zeit das hl. Mirakel als Unsinn und Schwindel verhöhnen, und die Andacht und Wallfahrt zu ihm als Verherrlichung des Judenmordes ausschreien."

Heute steht noch immer das Grabmahl eines Hexenverbrenners im Würzburger Dom. Ich habe es mir angesehen und habe keinerlei Distanzierung erkennen können:
http://de.wikipedia.org/wiki/Rudolf_II._von_Scherenberg

Eigentlich hätte ich mich gar nicht wundern brauchen angesichts dieser Geschichte, dass bei unserer Kreuze-abhäng-Aktion einige Eltern meinen, man solle mich verbrennen. Die uns wohlbekannte Katholikenzeitung - die Tagespost - erscheint dann auch in Würzburg:
http://www.die-tagespost.de/


Ich halte es für meine historische Pflicht, einzuschreiten, wenn dieser mittelalterliche Unfug wieder aufkommt, wenn es wieder zu Todesdrohungen gegen Hostienschänder kommt. Egal, ob das hier oder in den USA der Fall ist. Außerdem gab es einen solchen ähnlichen Fall vor kurzem auch in Deutschland:

Weil er die Hostie nicht korrekt in den Mund steckte: Mann von Dekan körperlich angegriffen.
http://www.hr-online.de/website/rubrike ... ubrik=5710

Der Staat ermittelte gegen das konfessionslose Opfer, den der Pfarrer verprügelt hatte ("Ich würde mich für eine Hostie umbringen lassen") - wegen "Störung der Religionsausübung". Das war 2007!

"Aber auch gegen den Kirchenbesucher wird nun ermittelt: Gegen ihn lägen von Amts wegen Anzeigen wegen Störung der Religionsausübung und versuchter Körperverletzung vor, berichtete Staatsanwalt Hartmut Ferse am Freitag."
Andreas Müller
 
Beiträge: 2671
Registriert: So 10. Sep 2006, 23:17

Re: Wehe den Hostiengeiselnehmern

Beitragvon folgsam » Fr 11. Jul 2008, 22:25

Andreas Müller hat geschrieben:
Macht noch jemand bei meiner deutschlandweiten Hostienschändaktion mit?


Was schwebt dir denn vor? Einfach weglaufen mit dem geheiligten Fladen? Oder was kreativeres? :^^:

edit: nervemind. hab gerade den hpd artikel gelesen
Benutzeravatar
folgsam
 
Beiträge: 1307
Registriert: Fr 28. Dez 2007, 16:18

Re: Wehe den Hostiengeiselnehmern

Beitragvon Andreas Müller » Fr 11. Jul 2008, 23:04

Schändung aus Solidarität

PZ, wir sind mit dir und gehen mit gutem Beispiel voran. Also: Falls jemand im Namen der internationalen Solidarität Kekse unfein behandeln will (mutig, mutig!), der möge mir eine E-Mail schicken. Daraus kann man einen (meinerseits zweiten) Beitrag für den Blasphemiepreis „Frecher Mario“ des bfg München basteln.

Der Kunstpreis für Blasphemie hat als Einsendeschluss den 31.7.08. Also sollten bis zum 27.7.08 die Fotos bei mir (als Mailanhang) eingetroffen sein, zusammen mit Namen, Adresse und Kontaktinfos der Beteiligten.

Gesegnete Hostien sollte man allerdings nicht verwenden, weil man sie unter falschen Vorzeichen nichtsahnenden Pfarrern abluchsen oder sie stehlen müsste. Das wäre nicht so gut für alle Beteiligten und ein Unterschied zwischen gesegneten und sündigen Hostien sehe ich sowieso nicht. Zudem gibt es für die "Störung der Religionsausübung" bis zu drei Jahre Gefängnis. Also: Ungesegnete Hostien verwenden oder selber segnen (wenn Atheisten das machen, ist es theologisch nicht relevant). Es sollte natürlich allen klar sein, dass man so etwas nicht während eines Gottesdienstes tut oder irgendwie sonst jene, wenn auch noch so unsinnige, "Religionsausübung" stört!

In diesem Zusammenhang sei auf diesen Fall in Deutschland von 2007 verwiesen, wo ein Priester einen Konfessionslosen verprügelte, weil er eine Hostie nicht gegessen hat! Von Amts wegen gab es dann eine Anzeige – gegen den Konfessionslosen! – wegen "Störung der Religionsausübung".

Filme sind auch möglich und willkommen. Da kann man sich gestalterisch auslassen. Man kann diese auch als CD-Rom einschicken, wenn sie zu groß sind.

Die gesammelten Werke gehen dann an den bfg München. Sollten wir tatsächlich einen Preis damit gewinnen, wird der Gewinn fair unter den Beteiligten aufgeteilt, was nach meinen eigenen, undurchsichtigen und willkürlichen Kriterien geschieht, oder nach den Kriterien der Preisverleiher.


Ich dachte an so etwas wie ungesegnete Obladen verbrennen, mit einem Hammer zertrümmern, einen Turm daraus bauen und all dies mit Kommentaren versehen, am besten über die Geschichte der Hostienschändung und die vielen Menschen, die darum sterben mussten. Das wäre wirklich gut und dafür gibt es auch keinen Ärger, sondern wohl eher das Preisgeld vom bfg München. Gerichte beziehen bei solchen Dingen nämlich die Reflektion mit ein. Wäre es bloße Provokation, wie die Sache mit dem Koran auf Klopapier, dann wäre das etwas anderes. Aber als lustige, provokative Geschichtsstunde - wunderbar, sagt
keiner was (bis auf verrückte Katholiken, für die man sich nicht interessieren muss).
Andreas Müller
 
Beiträge: 2671
Registriert: So 10. Sep 2006, 23:17

Re: Wehe den Hostiengeiselnehmern

Beitragvon Twilight » Sa 12. Jul 2008, 10:45

Gibt es ein bestimmtes Ritual, wie so eine Hostiensegnung vorgenommen werden muss, damit es zählt? Laut katholischer Kirche kann das, soweit ich weis jeder tun. Vielleicht mit etwas Leitungswasser bespritzen und was sagen. Aber was?

Eine ungesegnete Hostie zu schänden ist selbst für einen Katholiken sinnlos, da sie erst durch die Transsubstination zum "Leib Christi" wird.

Die anschließende Schändung dürfte kein Problem sein. Ich dachte da an irgendeinen Pseudo-Voodoo, wie im Bastrock drumrum tanzen und Nadeln reinstechen oder das Plätzchen waterboarden. Oder in ein Pentagramm aus Salz legen und Dämonen heraufbeschwören... (wo hab ich bloß mein Nekronomicon?)
Benutzeravatar
Twilight
 
Beiträge: 663
Registriert: Do 20. Dez 2007, 15:40
Wohnort: Verstecke mich... unter deinem Bett!

Re: Wehe den Hostiengeiselnehmern

Beitragvon stine » Sa 12. Jul 2008, 14:06

Andreas Müller hat geschrieben:...so etwas wie ungesegnete Obladen verbrennen, mit einem Hammer zertrümmern, einen Turm daraus bauen...
Wie alt bist du, Andreas Müller?
Reicht nicht ein bepinseltes Bettlaken vor dem Kirchenportal?

Wenn es weltweit keine anderen Probleme gibt...

LG stine
Benutzeravatar
stine
 
Beiträge: 8022
Registriert: Do 27. Sep 2007, 08:47

Re: Wehe den Hostiengeiselnehmern

Beitragvon folgsam » Sa 12. Jul 2008, 14:36

Die Frage sollte man mal allen katholiken stellen die ihr Leben, wenn möglich lieber doch das Leben anderer, für einen besprochenen Zauberkeks hingeben würden.
Diese Leute haben nicht nur jeden Kontakt zur Realität verloren, sie haben auch einen ganz gewaltigen und hochgefährlichen Knick in der Perspektive.

Ist das mutwillige in Wasser aufweichen und Türmchenbauen aus Gottescrackern wirklich eine so ungeheure Provokation und Frevelhaftigkeit, die es wert ist den Ausschluss eines Menschen aus Amt und Würden, seinen Beruf oder seinen Studienplatz zu fordern, oder gar ihn pyschisch oder physisch zu bedrohen?

Leider scheint genau das bei nicht wenigen Leuten der Fall zu sein!
Sieh es als satire auf den rasenden Irrsinn den diese Leute in ihren Köpfen rumtragen.
Benutzeravatar
folgsam
 
Beiträge: 1307
Registriert: Fr 28. Dez 2007, 16:18

Re: Wehe den Hostiengeiselnehmern

Beitragvon El Schwalmo » Sa 12. Jul 2008, 15:58

Twilight hat geschrieben:Eine ungesegnete Hostie zu schänden ist selbst für einen Katholiken sinnlos, da sie erst durch die Transsubstination zum "Leib Christi" wird.

wir sprechen langsam: Transsubstantiation

Aber okay, wenn schon schänden, dann mit dem Begriff anfangen.
Benutzeravatar
El Schwalmo
 
Beiträge: 1938
Registriert: Do 12. Jul 2007, 16:33

Re: Wehe den Hostiengeiselnehmern

Beitragvon 1von6,5Milliarden » Sa 12. Jul 2008, 16:09

stine hat geschrieben:Wie alt bist du, Andreas Müller?
Die Frage mag zwar manchmal berechtigt sein, aber hier eher nicht. Es mag zwar kindisch sein oder wirken, Türmchen mit Oblaten zu bauen (mit runden Oblaten aber sicher nicht ganz einfach), aber es ist unendlichfach kindischer sich darüber eventuell aufzuregen, nur weil irgendjemand ein Kreuz über der Teigpampe geschlagen hat. Dies ist schon ziemlich nahe an einer Einweisung in die geschlossene Anstalt, wenn's ein Erwachsener macht. Ansonsten gehört sowas in den Kindergarten - und auch da wird sowas nicht gerne gesehen. Wenn mitr jemand eine Oblate gibt, kann ich doch damit machen was ich will (solange ich damit niemanden umbringe).
stine hat geschrieben:Wenn es weltweit keine anderen Probleme gibt...
Ich glaube nicht, dass Andreas ein Problem damit hat, wenn irgendwo ein Sack Reis ... (wäre schon ärgerlicher) äh wenn jemand mit einer Oblate aus einem Gebäude geht und/oder die Teigpappe nicht ohne zugehörigen Lebkuchen drauf essen will, aber er hat wohl - und dies ist nachvollziehbar - ein Problem damit, wenn Leute, sich wegen einer Oblate aufregen, wenn Leute wegen einer Oblate sich zu körperlicher Gewalt hinreißen lassen, etc. Wo doch die Kirche (angeblich) so friedlich ist. :irre:
Die Frage mit den Problemen stellst du der falschen Person.
Benutzeravatar
1von6,5Milliarden
Mitglied des Forenteams
Mitglied des Forenteams
 
Beiträge: 5236
Registriert: Sa 25. Nov 2006, 15:47
Wohnort: Paranoia

Re: Wehe den Hostiengeiselnehmern

Beitragvon Twilight » Sa 12. Jul 2008, 16:29

El Schwalmo hat geschrieben:Transsubstantiation

Danke für den Hinweis. Das lässt aber immer noch meine Frage offen: Wie geht das und darf das wirklich jeder machen? (Gut. Das waren jetzt zwei Fragen.)
Ein paar mal habe ich den Begriff "Allerheiligstes" in Verbindung mit Hostien gehört. Daraus schließe ich mal, das an einer Hostienweihung etwas Besonderes sein muss. Etwas, das heiliger ist, als wenn irgendjemand mit Wasser um sich spritzt. Oder aber das Wort ist, wie so vieles in der katholischen Kirche, nur heiße Luft und beim Aussprechen bestenfalls Sauerstoffvergeudung.

PS: Ich habe natürlich schon Google bemüht, um etwas herauszufinden. Aber eine klare Antwort ist bisher ausgeblieben. :ka:
Benutzeravatar
Twilight
 
Beiträge: 663
Registriert: Do 20. Dez 2007, 15:40
Wohnort: Verstecke mich... unter deinem Bett!

Re: Wehe den Hostiengeiselnehmern

Beitragvon folgsam » Sa 12. Jul 2008, 16:39

Twilight hat geschrieben:Oder aber das Wort ist, wie so vieles in der katholischen Kirche, nur heiße Luft und beim Aussprechen bestenfalls Sauerstoffvergeudung.


Das hinter dem Begriff Transsubstantiation mehr als heisse Luft steckt ist wirklich sehr sehr unwahrscheinlich.
Benutzeravatar
folgsam
 
Beiträge: 1307
Registriert: Fr 28. Dez 2007, 16:18

Re: Wehe den Hostiengeiselnehmern

Beitragvon El Schwalmo » Sa 12. Jul 2008, 16:49

Twilight hat geschrieben:
El Schwalmo hat geschrieben:Transsubstantiation

Danke für den Hinweis. Das lässt aber immer noch meine Frage offen: Wie geht das und darf das wirklich jeder machen? (Gut. Das waren jetzt zwei Fragen.)

mhmmm, ich war zwar fast 30 Jahre lang katholischer Taufscheinchrist, habe den Papst aber schon lange von meiner Gehaltsliste gestrichen.

Keine Ahnung, sorry.
Benutzeravatar
El Schwalmo
 
Beiträge: 1938
Registriert: Do 12. Jul 2007, 16:33

Re: Wehe den Hostiengeiselnehmern

Beitragvon stine » Sa 12. Jul 2008, 17:10

1von6,5Milliarden hat geschrieben:... ein Problem damit, wenn Leute, sich wegen einer Oblate aufregen, wenn Leute wegen einer Oblate sich zu körperlicher Gewalt hinreißen lassen, etc. Wo doch die Kirche (angeblich) so friedlich ist. :irre:
Man kann ja nun von den Riten in der katholischen oder evangelischen Kirche halten was man will, aber eins müßte doch klar sein: Wenn solch ein Ritus das Heiligste beschreibt, dann ist das von jenen, die mitmachen wollen zu respektieren oder sie sollen vor der Türe warten, bis der "Zirkus" vorbei ist.
Wer mit solchen Ritualen nichts anfangen kann, weil er nicht glaubt, der kann sowieso vor der Türe warten und wenigstens den anderen ihren Frieden lassen.

Ja gut, vielleicht ist die Verfolgung eines Hostienklauers maßlos übertrieben, aber doch nur in den Augen der Ungläubigen.
Ich wünschte mir da von den Betroffenen allerdings auch mehr Toleranz und Gottvertrauen. Ich hätte ihn halt laufen lassen und auf sein schlechtes Gewissen gehofft. Das reichte mir schon als "Strafe".

Prinzipiell ist so ein Vorfall zwar unschön, aber auch überhaupt nicht notwendig. Und noch weniger brauchts da eine Eskalation.

LG stine
Benutzeravatar
stine
 
Beiträge: 8022
Registriert: Do 27. Sep 2007, 08:47

Re: Wehe den Hostiengeiselnehmern

Beitragvon folgsam » Sa 12. Jul 2008, 17:19

stine hat geschrieben:Ja gut, vielleicht ist die Verfolgung eines Hostienklauers maßlos übertrieben, aber doch nur in den Augen der Ungläubigen.


Denkst du die dergestalte Verfolgung eines Hostienentweders ist aus Gläubigensicht nicht übertrieben? Was bedeutet das dann für die Achtung elementarster Menschenrechte aus Sicht des Gläubigen? Ich fürchte damit ist es nicht weit her bei diesen Brüdern. Alles lieb und fein, solang nicht der Herr Jesus in Gebäckgestalt aus seinem Haus entführt wird :irre:
Benutzeravatar
folgsam
 
Beiträge: 1307
Registriert: Fr 28. Dez 2007, 16:18

Re: Wehe den Hostiengeiselnehmern

Beitragvon El Schwalmo » Sa 12. Jul 2008, 17:20

folgsam hat geschrieben:
Twilight hat geschrieben:Oder aber das Wort ist, wie so vieles in der katholischen Kirche, nur heiße Luft und beim Aussprechen bestenfalls Sauerstoffvergeudung.

Das hinter dem Begriff Transsubstantiation mehr als heisse Luft steckt ist wirklich sehr sehr unwahrscheinlich.

dahinter steckt meines Wissens wirklich nichts, was für einen Naturalisten substanziell sein könnte.

Aber eins steckt dahinter: Gefühle von Menschen. Und wenn man auf denen herumtrampelt, kommt es darauf an, wer die stärkeren Bataillone hat.

Kann auch sein, dass Menschen, die an sich nichts für die RKK übrig haben, etwas gegen Flegeleien haben. Egal von wem.
Benutzeravatar
El Schwalmo
 
Beiträge: 1938
Registriert: Do 12. Jul 2007, 16:33

Re: Wehe den Hostiengeiselnehmern

Beitragvon folgsam » Sa 12. Jul 2008, 17:27

Wer trampelt denn hier? Es geht darum die ganze Kekskrümeleiverfolgung gewisser Katholiken ein bisschen in der richtigen Verhältnismäßigkeit zu zeigen.

Hier eine nicht gegessene Hostie - dort Morddrohungen, Verfolgung, Gewalt und rufe nach Ausschluss.

Keine Frage, die betroffenen Katholiken hat es ganz fürchterlich getroffen, reine Notwehr und vorallem zum Wohle der ganzen Gemeinde...der Herr ist ein zorniger und Eifersüchtiger einer, wenn nicht kräftig gerächt wird folgt Vergeltung auf dem Fuße. Amen.
Benutzeravatar
folgsam
 
Beiträge: 1307
Registriert: Fr 28. Dez 2007, 16:18

Nächste

Zurück zu Gesellschaft & Politik

Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 2 Gäste

cron