1von6,5Milliarden hat geschrieben:Irgendwie habe ich nicht den Eindruck dass es z.Zt. viel wäre.
Erstklässler, die mit Schulranzen rumlaufen, der schon fast das halbe Körpergewicht des Kindes ausmacht, Drittklässler die über Kopfschmerzen und Stress klagen und für gute Noten den größten Teil ihrer Freizeit opfern müssen...
Was in höheren Klassen vielleicht noch akzeptabel ist, kann meiner Meinung nach in der Grundschule nicht angehen. Was bringt es, Köpfe mit reinen Informationen vollzustopfen bis nichts mehr geht? Wissensvermittlung ist ja gut und schön aber wozu diese fast schon in Personenkult ausartenden Lehreinheiten?
Ob nun Napoleon Bonaparte, Louis XIV, Wilhelm I, Kant, Newton... Manchmal denke ich, dass der Name und das genaue Datum für wichtiger gehalten wird, als die Hintergründe. Es wird anscheinend immer mehr Wert auf Quantität anstelle von Qualität gelegt. Als ich die Grundschule besuchte, bestand der Stoff schon hauptsächlich aus Auswendiglernen - Informationen, die nach der Klassenarbeit wieder vergessen waren.
Aber zurück zum Thema, um nicht zu sehr abzuschweifen:
1von6,5Milliarden hat geschrieben:Im Ethikunterricht selber wird man übrigens auch mit Kant, Hegel und anderen Personen und deren Gedanken konfrontiert.
Den Personenkult hatte ich gerade. Es ist ja toll, philosophische Gedanken gegenüber zu stellen und zum Nachdenken anzuregen aber das geht auch im Rahmen des Sozialkunde- und Geschichtsunterrichtes. Notfalls kann das auch noch in Politik und Biologie behandelt werden. Auf Kosten unwichtigerer Inhalte dort natürlich.
Den pädagogischen Nutzen sehe ich in einem speziellen Fach, sei es nun Ethik, Religion oder LER, jedenfalls nicht. Vor allem, wenn es dann solche Hausaufgaben gibt wie "Male dieses Bild aus".
1von6,5Milliarden hat geschrieben:Die in D als "gut" angesehen ethische Grundhaltung wird zum Beispiel in einem faschistischen oder islamistischen Elternhaus eher schwerlich vermittelt.
Und das Schulsystem soll dann in der Lage sein, diese gesellschaftlichen Brandlöcher zu flicken? Es ist hier nicht "die Schule" die als Dämpfer herhält, sondern Lehrer - Menschen mit Nerven, die irgendwann überstrapaziert sind. Immer wieder höre ich, dass Lehrer zu den Berufen mit den meisten Krankschreibungen gehört, kaum jemand anderes leidet so häufig unter dem Burnout wie die Lehrer. Und die Reaktion darauf? Mehr Unterricht! Das bedeutet mehr Wissensabsorbtion, das bedeutet mehr Frust bei den Schülern und das wiederum bedeutet letztendlich mehr Stress für den Lehrer. Dazu kommen durch Sparmaßnahmen immer größere Klassen, was auch nicht gerade zu positiveren Ergebnissen führt.