Was (katholische) Theologen dürfen und was nicht

Was (katholische) Theologen dürfen und was nicht

Beitragvon Myron » Mo 15. Sep 2008, 03:57

emporda hat geschrieben:
Myron hat geschrieben:Kannst du dazu die Quelle angeben?

Anmerkungen zu einem bemerkenswerten Dokument der römischen Kongregation für die Glaubenslehre
http://ibka.org/artikel/miz90/instructio.html


Danke, das ist wirklich hochinteressant.
Konnte auch gleich den Originaltext hervorgoogeln:
Instruktion über die kirchliche Berufung des Theologen

Darin findet sich aber nicht dein Zitat, das offensichtlich einen Kommentar darstellt.
Dafür finden sich darin andere "schöne" Sätze:

"Da er nie vergessen wird, daß auch er ein Glied des Volkes Gottes ist, muß der Theologe dies achten und sich bemühen, ihm eine Lehre vorzutragen, die in keiner Weise der Glaubenslehre Schaden zufügt.
Die der theologischen Forschung eigene Freiheit gilt innerhalb des Glaubens der Kirche."


Mit anderen Worten, die einzig legitime Aufgabe des (katholischen) Theologen besteht in der reflektierenden Selbstaffirmation der (katholischen) Glaubens. Die rein apologetisch-hermeneutische Theologie ist vonseiten des Vatikans herzlich willkommen, die historisch-kritische Theologie wird hingegen verdammt.

Wer den oben verlinkten Text liest und noch daran zweifelt, dass die katholische Kirche ein gleichermaßen reaktionäres wie totalitäres Wahnsystem ist, dem ist nicht mehr zu helfen.
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Re: Was (katholische) Theologen dürfen und was nicht

Beitragvon stine » Mo 15. Sep 2008, 08:25

Myron hat geschrieben:Mit anderen Worten, die einzig legitime Aufgabe des (katholischen) Theologen besteht in der reflektierenden Selbstaffirmation der (katholischen) Glaubens. Die rein apologetisch-hermeneutische Theologie ist vonseiten des Vatikans herzlich willkommen, die historisch-kritische Theologie wird hingegen verdammt.

Wer den oben verlinkten Text liest und noch daran zweifelt, dass die katholische Kirche ein gleichermaßen reaktionäres wie totalitäres Wahnsystem ist, dem ist nicht mehr zu helfen.

Um, im Sinne des Glaubens glaubwürdig zu bleiben, muss Kirche diesen Weg gehen. Alles andere wäre eine Verwässerung und würde mit Sicherheit die Auflösung des christlichen Weltbildes nach sich ziehen.

Zitat: Eine hermeneutische Fundamentaltheologie antwortet zuerst auf die Frage, worum es beim christlichen Glauben im Grunde geht, und erst daraufhin auch auf die Frage, wie dieser Glaube vor der Vernunft verantwortet werden kann.

Der christliche Glaube bezieht sich auf die christliche Botschaft (Evangelium), die sich selbst als „Wort Gottes“ versteht. Das Wort „Gott“ wird in der christlichen Botschaft durch die Aussage eingeführt, dass die Welt völlig von ihm abhängt, ohne ihn also nicht sein könnte. Gott ist „ohne wen nichts ist“. Der Glaube selbst beginnt erst gegenüber dem „Wort Gottes“: An Jesus Christus als den Sohn Gottes zu glauben, bedeutet, aufgrund seines in der heutigen Glaubensverkündigung begegnenden Wortes sich selbst und die ganze Welt in die ewige Liebe Gottes zu Gott, des Vaters zum Sohn, hineingeschaffen zu glauben. In diesem Glauben, als Gewissheit gelebt, muss man nicht mehr aus der Angst um sich selbst leben.


Wer daran festhalten will, kann sich nicht selbst in Frage stellen.

LG stine
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