nicht mal für die Ewigkeit
Ein kleiner Beitrag, sich Freunde vom Leib zu halten :-), von falschen Freunden und dem fehlgeschlagenen Versuch als Kirchenmitglied mit wiedergeborenen "Christen" verbunden zu sein.
Meine Situation heute - sozial und finanziell - steht im Zusammenhang mit Entscheidungen und Weichenstellungen von damals, als ich meinen Platz IN der Welt aufgab für Ehe und Familie. Dahinter steckt nichts Mystisches (leider) und ganz gewiß kein höherer Sinn. Allenfalls das Reingefallensein auf christliche Glaubenssysteme.
Freundschaften hatte man keine, sondern verordnete Gemeinschaft. Alles andere wäre verbotene Gemeinschaft gewesen: Nachbarn, Kollegen, Vereine, andere Kirchen...
Freunde, Zugehörigkeit...das alles kenne ich nicht mehr...das ist das, was ich seit grenzüberschreitende Eheschließung in Darbystenkreise (Mitglied der ev. Allianz) am meisten vermißt habe und deswegen seit Jahrzehnten eine große Einsamkeit trotz selbst gegründeter Großfamilie durchlebe.
Mittlerweile habe ich noch ein weiteres Problem, dass nämlich Leute vor meinen Kraft, Biografie und Schicksal zurück weichen, es unheimlich finden, dass sie davor Angst haben und nicht begreifen, wie jemand das so lange mitgemacht hat. Ich bin also für andere nicht mehr kompatibel. (Es wäre allerdings das Letzte, mich dafür rechtfertigen zu müssen!)
Ich war lange genug Zeuge, wie jene Freikirche und Denomination Schuldgefühle in Menschen erzeugte und wie besonders Frauen in die Selbstaufgabe und Selbstaufopferung getrieben wurden. Die vorgelebte Doppelgesichtigkeit 'Wasserprediger versus Weintrinker' war kaum zu überbieten. Nun, dass in den Jahren meiner gebärfähigen Phase (viele Kinder für große Gemeinden) gleichzeitig in den hermetisch über Generationen abgeschiedenen Kleinimperien die Vermögen anwuchsen, Immobilienbesitz angehäuft wurde, Erfolg und Vorstandsetagen nicht gemieden wurden und man zu den Charismatikern auswanderte (Gebete für noch mehr Geld) ist hier nicht das Thema.
Religiöser Mißbrauch kam jüngst noch vor in den Großkirchen (Heimkinderausbeutung im Namen des Herrn).
Religiöser Mißbrauch ist nach meinem Verständnis die Unterdrucksetzung zu Bekehrung und Taufe, die Eindringlichkeit in Zweierbeziehung (Ehe) und wenn man Menschen von ihrer Identität und Herkunft und ihren Freunden abschneidet sowie ihnen die Autonomie zur Selbsthilfe kappt, sie in die Abhängigkeit(von Mann, Gruppe, Jesus-Ideen...) drängt. So geschehen. Insbesondere der Kontakt über den Zaun der geschlossenen Gesellschaft war in keiner Weise erwünscht. Andere Kirchen wurden herabgewürdigt und beschimpft. Vor ev. und kath. Kirche wurde gewarnt.
Um jenes christliche Verständnis (ZEIT "Der liberale Selbstbetrug) ging es nicht.
Für Banken gibt es eine Aufsicht. Das Volk traut sich inzwischen zaghaft aufzumucken und eine Branche zu ächten. Es fordert Konsequenzen und Bestrafung von Managern...Soll man Vorkommnisse in christlichen Gemeinschaften öffentlich machen? Wo Gefahr besteht, dass man instrumentalisiert wird? Gemeinden benennen? Eine bescheidene Reaktion auf Erfahrungsberichte in den Foren der betreffenden Internetglanzauftritten ist das Löschen.
Ein Mann ist bei sich selbst. Eine Frau ist bei ihrem Mann. Das war die ganze Moral und Christlichkeit. Nicht nur kirchlich infizierte Frauen haben diese Übermacht sträflich bis ins Alter erfahren.
Meine Altlasten bin ich bis heute nicht los. Neubeginn heißt auch für mich, allein und aus Kostengründen die Stadt zu verlassen, wo man bisher gelebt hat..z.Zt. ohne Internet, TV, Waschmaschine, TK..Unvorstellbar für die wiedergeborenen Sarah Palins, gewohnt, 3 Trockner gleichzeitig anzuschmeissen oder die übermotorisierten Karossen und rachsüchtig wie ihre heidnischen Schwestern
oder die entlassenden Ehemänner.
Das Alleinsein wirkt sich für ältere Frauen unterschiedlich aus. Wer die bessere Wahl getroffen hat, die kinderlose Berufstätige, die sich ein Auskommen fürs Alter aufbauen konnte nebst Freundeskreisen, Stützen, Kontakten oder die kinderreiche ausrangierte Familienfrau, die nach 25 Jahren Putzarbeit ohne Reisen, Rekreation, Gefangenschaftsdienst und erfüllende Aufgaben in die Röhre guckt, zeigt die Statistik und der Dauerbrenner von Britta Zangen: 50plus und endlich allein.
Meinen Platz im Leben habe ich somit verspielt. Freunde werde ich voraussichtlich keine mehr finden. Bleibt noch, sich eine Genossenschaftswohnung auf Mietbasis zu suchen, wo evtl. auch etwas Nächstenliebe gelebt wird, zumindest aber gegenseitiges Aufeinanderachten. Auf Kirchen sollte man sich nicht verlasen! Auf Entschuldigungen und Entschädigungen zu warten, wäre aufs falsche Pferd gesetzt.
(Eine Meditationsgruppe - möglichst unter einem männlichen Guru und östlicher Predigt zur weiblichen Selbst-Losigkeit, käme heute für mich nicht mehr in Frage!)
Was mir die Legitimation verschafft, dieses Thema hartnäckig im Bewußtsein zu halten: Eines meiner Kinder ist in diesem Zusammenhang (ohne "Vitamiin B" usw.) ganz BESONDERS auf der Strecke geblieben. Getroffen sind sie alle!