Nein, Gott ist bestenfalls psychoanalytisch zu begreifen - er steckt in jedem von uns selbst. Genau genommen ist jeder von uns der Gott, an den er selbst glaubt, oder den er verneint. Jeder und Jede wird zustimmen, dass es aus dieser Sichtweise heraus äußerst dämlich ist, Gott und somit sich selbst derart abzulehnen.
Meine These: es gilt, Gott mit den naturalistischen Möglichkeiten der Gegenwart zu begreifen. Es gibt eine Wahrheit und Gott spielt darin die tragende Rolle. Es geht allein um Glauben. Glauben ist die Grundlage des Lebens. Gott vereinigt Lebenssinn, Urvertrauen und Moral. Der Glaube an diese Werte ist entscheidend.
Die Rolle, die Gott in der heutigen Welt hat, muss grundlegend neu durchdacht werden. Gott muss mit heutigem Wissen auf die Erde heruntergeholt werden. Er hat das Universum nicht ins Dasein geblasen. Nein, er selbst ist systemimmanent und selbst erst durch die Existenz des Alls entstanden - in den Köpfen jedes einzelnen Menschen. Daher geht der Weg nur über Gott - aber nicht als Schöpfer oder Vater, sondern als Teil des Menschen selbst.
Die Antworten, die die alten Religionen geben, reichen heute nicht mehr aus, vielmehr führen sie - siehe Dawkins, 2007 - zu globalen Konflikten. Erst wenn man versteht, Gott neu zu begreifen, und die althergebrachten Traditionen neu zu überdenken, wird es umfassenden Frieden auf dem Globus geben.
Nochmals: der Weg geht ausschließlich über Gott - indem man ihn endlich von seinem Himmelsthron herunter stößt.
