ganimed hat geschrieben:ostfriese hat geschrieben:Sollen die Gefühle derer, die sich in den nächsten Jahren am Wiederaufbau der vereinigten Staaten beteiligen, nun 'obamanisch' heißen?
"Obamanisch" klingt nicht gut. Aber wie wäre es mit "politisch"? Es gibt "politisches Interesse", "sexuelles Verlangen", "partnerschaftliches Vertrauen", "Eheglück", "kulinarische Freuden", "Technikbegeisterung". Und du willst jetzt darauf hinaus, dass man ausgerechnet den Begriff der "religiösen Gefühle" fortan nicht mehr benutzen sollte?
Nein, will ich nicht! Denk nach über das, was ich geschrieben habe, anstatt mich absichtlich misszuverstehen! Dass Du mich nicht für blöd verkaufen kannst, solltest Du allmählich kapiert haben.
ganimed hat geschrieben:Deine relfexartige Ablehnung meiner Argumente (oder Formulierungen) treibt merkwürdige Stilblüten.
Geht das schon wieder los? Deine Unbeherrschtheit, mit der Du nach ein paar sachlichen Beiträgen immer wieder entgleist, geht mir mächtig auf den Senkel.
Ich habe Dir haarklein und für jeden denkenden Menschen nachvollziehbar begründet, warum 'religiöse Inspiration' ein ungeschicktes, die wahren Wirkmechanismen verwischendes ad-hoc-Konstrukt ist, von "reflexartiger Ablehnung" kann überhaupt keine Rede sein!!
Und von 'religiösen Gefühlen' kannst Du plappern, so viel Du willst, so lange Du nicht versuchst, damit irgendwas zu erklären. Wir können z.B. 'Angst' in tausend verschiedenen Kontexten haben, und es bleibt dennoch Angst. Mit ihr einher geht die Ausschüttung bestimmter Neurotransmitter, über die wir sie in jedem Kontext identifizieren könnten. Und der hiervon gekennzeichnete Hirnzustand hat Folgewirkungen, die ebenfalls kontextunabhängig sind. Es ergäbe nicht den geringsten Sinn, eine dieser Angst-
Wirkungen als kontext-verursacht fehlzuinterpretieren.
Deine Schlussweise geht ungefähr so: Wenn unter der Sharia (Kontext) weniger Diebstähle begangen werden, dann diagnostizierst Du einen positiven Zusammenhang zwischen geltender Sharia und Rechtschaffenheit. Den wahren Grund (Angst) erkennst Du nicht, weil Du die Ebene der elementaren Gefühle und Bedürfnisse gar nicht erst betrittst, sondern bei unnötig reichhaltigen Konstrukten bleibst. Religiosität ist -- im Gegensatz zu Liebe, Hass, Angst usw. -- kein elementares Gefühl. Wenn Du bei der Grobsicht bleibst, sie sei unter geeigneten Bedingungen Ursache kultureller Hochleistung (gewesen), dann hast Du umgekehrt auch kein Argument gegen die These, Religiosität führe unter geeigneten Bedingungen (zwangsläufig) zum Terrorismus. Beide Irrtümer beruhen auf denselben Denkfehlern.
ganimed hat geschrieben:Bei Wikipedia habe ich unter dem Thema "Kreativität" gelesen, dass keine Korrelation zu Intelligenz besteht.
Die Artikel zu Intelligenz und Kreativität sind leider beide nicht Stand der Dinge, sondern spiegeln in einigen Teilen zwar "politisch korrekte", aber wissenschaftlich nicht haltbare Überzeugungen wieder. Warum Hochintelligenz und Hochkreativität sehr wohl korrelieren, hatte ich weiter oben bereits erklärt. Entscheidend für unsere Debatte ist ohnehin nur der eine Punkt: Gefühle gebären keine Ideen!
ganimed hat geschrieben:Ich finde deshalb die ursächliche Beziehung zwischen Emotionen und einem kreativem Ausdruck derselben recht plausibel.
Es existiert keine solche Beziehung. Kreativität ist eine Disposition, keine Handlungsweise.