Mark hat geschrieben:Wenn der Überlebenserfolg uns als Beleg gilt für die Qualität der Selektionskriterien die sich immer weiter evolvierten, dann kann man ja schlecht leugnen, daß man redlicher weise davon ausgehen müsste, es gäbe eine natürliche Notwendigkeit für diese Vorgänge, welche sich eben am Überlebenserfolg begründen lassen.
platon hat geschrieben:Opportunismus ist ein erlerntes Verhalten, der Altruismus schein uns - aus mir unbekannten Gründen - angeboren zu sein.
ujmp hat geschrieben:Die grundlegenden Werte sind "a priori", also durch Evolution im Menschen verankert. Hunger oder Kälte sind für den menschlichen Organismus genauso "böse", wie gegen die soziale Gemeinschaft gerichtete Aktionen
ujmp hat geschrieben:Essen und Sicherheit sind genau so "gut" wie Handlungen, die die soziale Gemeinschaft stärken.
stine hat geschrieben:Alle Werte sind anerzogene Werte.
Es gibt von Natur aus nur den Selbsterhaltungstrieb. Wenn die Selbsterhaltung nur durch Opportunismus zu erreichen ist, dann wird Mensch opportun, ob er das will oder nicht. Das heisst langfristig wird der Mensch sich immer nach seinem sozialen Umfeld ausrichten. Moralische und ethische Werte sind keine naturalistischen Werte, sondern festgelegte, innerhalb einer existierenden Gemeinschaft.
Klar, darum geht es doch in diesem Thread, dachte ich. Alle heutigen (westlichen, europäischen, zvilisierten...) Werte sind aus einer Kultur heraus definiert worden, die sich von Alters her religiös entwickelt hat, in manchen Fällen diktatorisch, militant.ujmp hat geschrieben:Religion oder Ideologie kann sogar gegen die natürlichen Werte gerichtet sein,...
stine hat geschrieben:... Alle heutigen (westlichen, europäischen, zvilisierten...) Werte sind aus einer Kultur heraus definiert worden, die sich von Alters her religiös entwickelt hat
Jarl Gullkrølla hat geschrieben:Mark hat geschrieben:Wenn der Überlebenserfolg uns als Beleg gilt für die Qualität der Selektionskriterien die sich immer weiter evolvierten, dann kann man ja schlecht leugnen, daß man redlicher weise davon ausgehen müsste, es gäbe eine natürliche Notwendigkeit für diese Vorgänge, welche sich eben am Überlebenserfolg begründen lassen.
Auf irgendeine Art und Weise ist hier der Inhalt durch eine fehlerhafte Grammatik teilwiese verlorengegangen; aber was solls! Ich hab zum Beispiel keine ahnung was Selektionskriterien sein sollen, die sich immer weiter evolvierten, oder wozu gehört jener Relativsatz? zu den Sel. oder der Qualität der Sel.?
Und es ist natürlich lustig, dass du postulierst "wenn wir es so betrachten" - tja, welchen Grund hat ein Mensch ,den Sachverhalt in dieser Weise zu betrachten? Kannst du ja machen, ist aber eben auch ein Glaube, dass es so richtig ist. Glaube ist cool, aber nur wenn man versucht hat, dessen eine Weile auch zu entbehren.
Ich, für meinen Teil, fände es ziemlich anmaßend - und demnach auch nicht redlich - zu behaupten, ich wüsste was die Notwendigkeiten in der Natur sind; dass kann man im Bereich der Physik erflogreicher tun, aber das Gesetz Kausalität erfasst eben nicht das gesamte Dasein; dies herausgefunden zu haben, ist das große Werk Kants (seine Ethik ist ja reinster Schwachsinn).
ujmp hat geschrieben:@Jarl Gullkrølla:
Quatsch!
Versuch mal den Begriff "Werte" als einen biologischen Begriff zu abstrahieren. Ein Organismus ist per Evolution so veranlagt möglichst "gut" im Sinne der eigenen Reproduktion zu handeln. Dabei macht es einen Unterschied, ob ein Mensch 15 oder 45 Jahre alt wird. Das eigene Überleben und natürlich auch das seiner direkten Nachkommen sichert der Mensch auch durch die Veranlagung zur Kooperation. D.h. also ich übertrage nicht einen "ethischen" Ausdruck auf die Natur, sondern die Natur auf den ethischen Ausdruck. "Gut" ist, was der Natur des Menschen entspricht. Deshalb erfordert mein Wertebegriff nicht mehr Sozialverhalten als notwendig.
Natürlich sind die Menschen verschieden. Es gibt neben "Heiligen" immer auch Assis, und die schlimmsten unter den letzteren sind die selbtsernannten "Herrenmenschen" mit ihrer Sklavenhaltermoral. Sie sind die letzten Überbleibsel kannibalischer Vorfahren. Du möchtest uns mit deiner Antimoral natürlich nur deine eigene, wahrhaft dekadente Moral unterjubeln.
ujump hat geschrieben:Man muss "Werte" als etwas natürliches betrachten und ihre sprachliche bzw. weltanschauliche Äußerung als zufällige Varianten.
Sabrist hat geschrieben:stine hat geschrieben:
... Alle heutigen (westlichen, europäischen, zvilisierten...) Werte sind aus einer Kultur heraus definiert worden, die sich von Alters her religiös entwickelt hat
Nein.
Du unterstellst, Kultur habe sich aus Religion entwickelt. Das ist religiöse Propaganda und eine der viele frommen Lügen.
Wenn sie da wären und wir sie bräuchten, um uns am Leben zu erhalten, dann würden wir sie auch kennen.xander1 hat geschrieben:Deshalb denke ich, dass aus dem Naturalismus unmittelbar Werte folgen. Nur kennen wir diese eventuell nicht.
...die von Generation zu Generation übernommen wurden.xander1 hat geschrieben:Jede Religion, jede Kultur, jede Ideologie, jede Familie impliziert indirekt Werte.
Wie wär's mit: Bring die Leute deines Stammes nicht um. Ich weiß, da gibt es viele Gegenbeispiele, die würde ich aber als pathologisch abkanzeln.Jarl Gullkrølla hat geschrieben:Du kannst natürlcih es moralisch gut finden, dem Menschen ein Wesen hinzulügen zu wollen oder eine "kulturelle Universalie" zu finden versuchen (bisher hat man diese noch nicht gefunden).
Als objektiven "Wert" hat die Evolution eine - wie soll ich sagen? - Nutzenfunktion. Natürliche Selektion "bewertet" die Eignung von Individuen.Übrigens weiß ich nicht was der Begriff "Werte" in der Biologie zu suchen hat. Die Biologie ist eine NATUR-wissenschaft; "Werte" sind ein Kulturerzeugnis und sind insofern NAtur, indem der menschliche Geist irgendwo auch die Natur zur Grundlage hat und in ihr mit einbegriffen ist etc pp (die alte Diskussion)
Da will ich dem armen ujump mal beistehen, wenn du ihn so hart angehst, und sagen, daß ich ähnlich denke wie er.Jarl Gullkrølla hat geschrieben:ujump hat geschrieben:Man muss "Werte" als etwas natürliches betrachten und ihre sprachliche bzw. weltanschauliche Äußerung als zufällige Varianten.
Nu da! dann hab mal Werte ohne Sprache, oder ähnlich effiziente Zeichensysteme - ich rate dir, hör lieber auf in diesem Thread zu reden bevor du deinen Standpunkt nicht kritisch geprüft hast; du machst dich noch ganz lächerlich, wenn du den Säulenheiligen spielst.
Ja, so denke ich auch. Eine weitere Frage ist, ob wir diese Werte dann befürworten würden, wenn wir sie kennen würden.xander1 hat geschrieben:Deshalb denke ich, dass aus dem Naturalismus unmittelbar Werte folgen. Nur kennen wir diese eventuell nicht.
smalonius hat geschrieben:Wie wär's mit: Bring die Leute deines Stammes nicht um. Ich weiß, da gibt es viele Gegenbeispiele, die würde ich aber als pathologisch abkanzeln.Jarl Gullkrølla hat geschrieben:Du kannst natürlcih es moralisch gut finden, dem Menschen ein Wesen hinzulügen zu wollen oder eine "kulturelle Universalie" zu finden versuchen (bisher hat man diese noch nicht gefunden).
smalonius hat geschrieben:Als objektiven "Wert" hat die Evolution eine - wie soll ich sagen? - Nutzenfunktion. Natürliche Selektion "bewertet" die Eignung von Individuen.
Die Frage ist, ob man von der biologischen Nutzenfunktion irgendwie zu menschlicher Moral kommt.
Jarl Gullkrølla hat geschrieben:wenn Evolution einen Nutzen hat, welchem Zweck dient sie dann? (denn ein Nutzen kann immer nur an einem Zweck gemessen werden) Glaubst du denn, dass es einen Zweck gibt, den "die Welt" mit der Evolution verfolgt? glaubst, das Ziel der Evolution erkannt zu haben?
Aha!smalonius hat geschrieben:Als objektiven "Wert" hat die Evolution eine - wie soll ich sagen? - Nutzenfunktion. Natürliche Selektion "bewertet" die Eignung von Individuen.
Mark hat geschrieben:Ich hab als Kind schon immer gern gezündelt, Papier angekokelt, und dabei zugesehen, ob und wann aus einer kleinen Glut wirklich eine grössere entstanden ist, oder gar ein kleines Feuer an dem ich mich dann ergötzen konnte, oder ob es einfach wieder ausging. Einfach erloschen. So manchesmal war es für mich einfach nicht zu erkennen, warum es mal so und mal so ausging, nur langsam stieg ich hinter die vielen kleinen Zusammenhänge. Das Feuer fragt nicht nach "Zweck" und "Nutzen". Es brennt, und zwar immer sehr bewegungsreich, oder es erlischt. Keine Flamme, kein Plasma welches nicht lodert und flackert und wabert und schwingt. Dynamische Gleichgewichte wohin man sieht.
Ja, richtig. Hexenverbrennung ein weiteres.Jarl Gullkrølla hat geschrieben:smalonius hat geschrieben:Wie wär's mit: Bring die Leute deines Stammes nicht um. Ich weiß, da gibt es viele Gegenbeispiele, die würde ich aber als pathologisch abkanzeln.
Die Atztekische Hochkultur ist ein Gegenbeispiel.
Evolution findet durchaus statt.Jarl Gullkrølla hat geschrieben:smalonius hat geschrieben:Als objektiven "Wert" hat die Evolution eine - wie soll ich sagen? - Nutzenfunktion. Natürliche Selektion "bewertet" die Eignung von Individuen.
Die Frage ist, ob man von der biologischen Nutzenfunktion irgendwie zu menschlicher Moral kommt.
Das ist nicht hinreichend richtig beobachtet: findet denn beim Menschen noch eine Evolution statt, bei all der Rückkreuzung mit Mitlgiedern anderer Stämme?
Mal sehen:Jarl Gullkrølla hat geschrieben:Der Ansatz "Natürliche Selektion "bewertet" die Eignung von Individuen." ist in der nationalsozialistischen und rassistischen Literatur hinreichend behandelt; die entsprechende "Wissenschaft" heißt "Eugenik".
Ich meine, du kannst ja versuchen, so eine Sache noch einmal durchzubringen - aber ich muss vermuten, dass du als Volksverhetzer geächtet wirst, wenn du diesen Faden weiterspinnst; ...
smalonius hat geschrieben:Du meinst also, daß eine Gesellschaft von Dieben, Verbrechern und Mördern besser funktioniert, als eine freie Gesellschaft von ehrlichen und netten Menschen?
smalonius hat geschrieben:Nimm die Sichelzellenanämie, die mehrfach unabhängig voneinander in jüngster Zeit aufgetreten ist, als Beispiel. Oder die Laktoseverträglichkeit, bei der es genauso war.
smalonius hat geschrieben:
Du meinst also, daß eine Gesellschaft von Dieben, Verbrechern und Mördern besser funktioniert, als eine freie Gesellschaft von ehrlichen und netten Menschen?
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