Selachoideus hat geschrieben:Myron hat geschrieben:(Inwieweit der Buddhismus als naturalistisch gelten kann, darüber lässt sich streiten.)
Eigentlich nicht. Buddhisten glauben an Karma aus dem früheren Leben deiner jetzigen Seelenbestandteile.
Wenn die traditionelle buddhistische Kosmologie (mit ihren
31 Existenzebenen) realistisch interpretiert wird, dann kann sie wohl kaum als naturalistisch bezeichnet werden. Auch der Begriff <Karma> bzw. <karmische Kausalität> erscheint aus naturalistischer Sicht alles andere als "koscher".
Ich habe im amerikanischen Brights-Forum vor einiger Zeit mit anderen über die Frage gestritten, ob der Buddhismus mit Recht als naturalistisch bezeichnet werden kann oder nicht (siehe:
The New Buddhism Thread). Dazu muss gesagt werden, dass zwei der Moderatoren des Forums überzeugte Befürworter und Verteidiger des Buddhismus (insbesondere des Zen-Buddhismus) sind. Auch Futrell & Geisert scheinen ja keinerlei Problem damit zu haben, wenn sich Buddhisten als Brights bezeichnen, d.h. als Personen mit einem Weltbild, das frei von übernatürlichen und mystischen Elementen ist.
Allerdings sollte an dieser Stelle angemerkt werden, dass es so etwas wie
den Buddhismus als eine monolithische Ideologie eigentlich gar nicht gibt. Wir haben es mit einer ganzen Reihe von "Buddhismen" zu tun, die mal mehr und mal weniger naturalistisch sind.
Außerdem krankt die ganze Diskussion ja bereits daran, dass es unter den Brights höchst unterschiedliche Auffassungen des Begriffs <übernatürliches Element> gibt. Und solange keine hinreichend präzise und von allen akzeptierte Grunddefinition des Naturalismus vorliegt, kann natürlich auch die Frage, ob der Buddhismus Naturalismus-kompatibel ist, nicht klar beantwortet werden.