Pantheon

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Beitragvon Bert » Do 10. Sep 2009, 17:01

Ich fand die griechische Götterwelt mit ihren Sagen immer sehr spannend, mußte aber feststellen, daß diese eigentlich gar nichts sind, im Vergleich, was der "eine" Jehowa/Gott/Allah so alles angestellt hat, oder auf geheiß auch ließ.
Das "er" eine Frau hatte wußte ich, neulich aber hörte ich, das "er" eigentlich eine Vulkangottheit im jüdischen Pantheon war und erst nach der Babylonischer Gefangenschaft sich als der "eine" durchsetzte, vorher gab es bestimmt einige.
Diese Entwicklung vom Vulkangott zu einem der sogar dem heutigen Menschen Angst und Wahnvorstellungen unterjubelt ist mehr als schrecklichamüsant.
Gibt es Paralell-Götter aus dem syrisch-persischen Raum?
Wer weiß mehr zu diesem Phänomen, das lieb, gut, allwissend, schrecklich böse, rächend, der seine "Kollegen-/innen" abgemurkst hat und behauptet der "eine" und "einzige" Schöpfergott zu sein.
Mich interessiert nicht der "Gefühl- oder gefühlte Gott", sondern "der" und "die anderen" aus dem jüdischen Pantheon, er ist ja auch der christlich/mohamedanische Vulkangott, oder ? :mg:
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Re: Pantheon

Beitragvon Spriggan » Mo 14. Sep 2009, 10:49

Ich kann dazu kaum was sagen - ich habe nach ernsthaften Quellen für das jüdische Pantheon gesucht, konnte aber keine finden. Wäre nett, wenn du dazu eine Quelle angibst, wobei ich - glaube ich - auch mal davon gehört habe. Interessant wäre es darauf zurückgreifen zu können.

Was ich sonst angeben kann in diesem Thema, ist vielleicht, dass Chronos Uranos tötete, seinen Vater, und Zeus anschließend Chronos. Kein persischer Gott, aber griechisch.
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Re: Pantheon

Beitragvon Bert » Mo 14. Sep 2009, 15:04

Tja, das ist auch mein Problem, zu wenige Daten.
Lilith, war die erste Frau von Adam, eine frühe Gottheit, die später dämonisiert wurde und jetzt irgendwo/wie in Unwesen treibt.
Aschera, die Frau/Partnerin von Jehowa, auch verdammt.
Ich frage mich, ob die Erzengel früher auch einen anderen Job hatten.
Auf alle Fälle war die ganze Sache nicht so "Mono.".
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Re: Pantheon

Beitragvon Spriggan » Di 15. Sep 2009, 10:51

Erst mal danke für die Namen.
Lilith ist ja eigentlich sehr bekannt. Allerdings würde ich sie nicht als Göttin sehen, sondern nur als unsterblichen Menschen - da sie nie vom Apfel gekostet hat. Dadurch wurde sie dann zur "Göttin" hochstilisiert.

Aschera klingt auf jeden Fall interessant. Zumindest wusste ich nicht, dass sie oft als Gottes Frau existiert hat - wenn auch nur in wenigen Beweisen. In der Bibel allerdings wird Aschera als Kult dargestellt neben Baal, ich dachte eigentlich immer, dass es eben eine babylonische oder andersgeartete Göttin ist. Die wenigen Funde für die Theorie, dass JHWH eine Frau hatte, lässt allerdings mich eher zu dem Schluss kommen, dass der Kult vielleicht auch im Laufe der Zeit entstanden ist. Adaptiert von anderen Religionen zu der Zeit.
Interessant hierbei ist allerdings ist wieder die Parallele in der griechischen Mythologie, wo Zeus und seine Frau Hera oft gegeneinander kämpften und sich anfeindeten. Die Darstellung Heras bis in unsere heutige Zeit als rachsüchtige Göttin scheint mir fast eine Fortsetzung zur Aschera, die JHWH - falls es seine Frau war - auch gerne "übertrumpfen" wollte. Zumindest holzte JHWH durch seine Anhänger ziemlich oft Ascheras Kultpfähle ab.

Dennoch im großen und ganzen glaube ich eher daran, dass Aschera keine ursprüngliche Göttin des abrahamitsichen Kultes war. Erst durch die Vermischung ist es vermutlich dazu gekommen, dass sie öfter erwähnt wurde. Ich finde es allerdings immer wieder erstaunlich, dass der Monotheismus sich zu der Zeit durchsetzen konnte. Denkt man später an den Aton Kult in Ägypten stellt man sich die Frage - weshalb plötzlich ein Gott so vorteilhaft war.

Ich persönlich denke, dass es für ein Nomadenvolk einfacher war nur einem Gott zu gehorchen. Keine Streitigkeiten, zielgerichteter und eine Einheit darstellend - was das Überleben eher sicherstellte. Die These ließe sich auch durch das Aufblühen der Priesterkultur erklären, die nach dem Sesshaft-werden der damaligen Israeliten sich ausbreitete. Der Talmut zeigt ja einige der Auswüchse, die später auch Jesus kritisierte. Je besser es also einem Volk geht - je weniger Ängste - desto mehr Götter schafft sich ein Volk - eine Art von Luxus. Wenn man sich den katholischen und orthodoxen Glauben ansieht, nicht nur mit der Verehrung der Trinität, sondern mit der Vielzahl von Heiligen könnte das ebenso passen, wie der Islam (nur Mohammed gilt als einzige Wahrheit) in lange Zeit ärmeren, unwirtlichen Ländern stärker präsent ist. Nur durch einen Gott kann man besser ein Volk nach den Wünschen der "Priesterschaft" lenken.

Jetzt bin ich ein wenig abgeschweift..., was die Erzengel angeht: Die scheinen in allen abrahamitischen Religionen hohen Stellenwert zu haben. Monotheismus gibt es eigentlich kaum, die Dreieinigkeit ist für mich bereits eine Oligotheismus (falls es das Wort gibt) und dann noch tausende Engel... Da sehen die alten Kulte der Ägypter und Babylonier ziemlich arm gegen aus.
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Re: Pantheon

Beitragvon Bert » Di 15. Sep 2009, 15:42

Warum soll man jemanden mit Namen in einer Schrift erwähnen und verdammen, der/die sowieso nichts damit zu tun haben?
Wenn Ascherta babylonisch war und somit einem anderen Club angehört hat, warum diese Mühe?
Im NT steht ja auch nichts über Jupiter & Co. Es muß eine Trennung im AT von Gottheiten gegeben haben, die müssen aber vom eigenen Club gewesen sein, von einem babylonischen trennen ... wozu dann diese Erwähnung von Namen?
Oder hatten dann die 12 Stämme unterschiedliche Gottheiten, dann past auch Baal. Dann aber hatte es auch keine 12er Gemeinschaft in dem Sinn gegeben, religiös waren sie sich uneinig.
In den 10 Geboten wird auch erwähnt "...der eine, eifersüchtige Gott...", ich denke, daß es innerhalb eines Stammes solche Drohungen nicht notwendig waren, weil ein Stamm sich immer nach außen verschließt und bestimmt nicht eine babylonische Göttin erwählt, das würde den Bubis innerhalb des Stammes ganz schlecht bekommen, das brauchte man nicht niederzuschreiben, also müßten diese anderen Gottheiten "intern" sein.
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Re: Pantheon

Beitragvon Spriggan » Mi 16. Sep 2009, 08:59

Das ist tatsächlich ein überlegenswerter Punkt. Man könnte allerdings auch den eifersüchtigen Gott darauf beziehen, dass er gegenüber den anderen Göttern eifersüchtig war. Den Göttern der Kanaaniter - die die Götter Baal und El oder eben Aschera. Man siedelte auf dem selben Gebiet und zu einer Vermischung kam es immer wieder - natürlich warnte immer der "eine Gott" - erinnert mich an die Assimilierungswarnungen manch anderer Götter heutzutage... Geschichte wiederholt sich tatsächlich.

Eine Vermischung der Kulte wird es vor allem zu Zeiten der Könige David oder Salomo gegeben haben. Zu diesen Zeiten hat man die Bevölkerung des Landes um sich herum mit integriert. Möglicherweise war die Priesterkaste (Der Stamm Levi) ein wenig "neidisch" auf die erstarkenden Götter der Kanaaniter und deren Priesterschaften. Synkretismus war durchaus üblich in der damaligen Zeit und so eine Vermischung aus kanaanitischen Bräuchen mit dem abrahamitischen Kult durchaus nachvollziehbar. "Säuberungen" gegen die anderen Gottheiten befahl JHWH dutzende Male. Deshalb hatten diese "falschen Götter" denke ich tatsächlich einen Grund für die Erwähnung im AT. Im NT war der Gott allerdings plötzlich höchst liebevoll und gutmütig - gegen die Götter Jupiter konnte er nichts unternehmen, dazu war das Volk zu schwach - demnach gab es auch keine Anfeindungen gegen Andersgläubige.

Interessant wird es, wenn man eventuell den Hauptgott der Kanaaniter El betrachtet. In Psalm 82 - wird der El Elyion erwähnt - primitiv übersetzt im Deutschen als höchster Gott, dabei wird völlig außen vor gelassen, dass El der Name des kanaanitischen Hauptgottes war. Der Name El taucht öfters auf in den alten Schriften auf. Woher der Name kommt, ob es eine Vermischung des JHWH mit den Göttern Kanaans kam, darüber kann man heute wirklich nur spekulieren.

Was Jupiter angeht und die wenige Vermischung in der Sprache, das kann man damit erklären, dass selbst heute nicht irgendwelche Katholiken ihren Gott Allah nennen würden oder umgekehrt. Man beharrt auf seinen Glauben. Der Name Jupiter existiert übrigens tatsächlich in der Bibel (musste extra nachsehen) Apostelgeschichte 14:12,13.

Deshalb meine Schlussfolgerung eher: Es gab eine Vermischung - ziemlich viele Religionen zu der Zeit - wie auch heute - jeder versuchte sich abzugrenzen. Damals war es als Gott eben "toll" eifersüchtig zu sein. Ra betete man auch an, damit nicht zu viel Sonne schien - aber auch nicht zu wenig.
Ich sehe einen deutlichen Selektionsvorteil für Nomadenvölker bei einem Gott, wie ich schon mal erwähnt hatte- deshalb auch der frühe Erfolg dieser Gruppe Menschen. Danach kam der Geld und Ansehens-Neid der Priester, als sich das Volk gesetzt hatte und andere Götter geduldet waren - und schon hat man Gründe für eine vollständige Vernichtung der Kulte / Andersgläubigen.
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Re: Pantheon

Beitragvon Bert » Do 17. Sep 2009, 15:41

Tja ..., eigentlich wollte ich nicht an einem theologischen Fernkurs teilnehmen, aber besten Dank für die Beiträge.
Ich denke, daß es relativ klar war in welche Richtung ich meine Fragen gestellt hatte, ... dieses endgültige Beantworten (Monolog) ist wohl eher was für ein Theologisches Seminar, in jeder Gemeinde findet man dankbare Zuhörer.
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Re: Pantheon

Beitragvon folgsam » Do 17. Sep 2009, 17:12

Beschwerst du dich gerade wirklich darüber, dass du eine ausführliche Antwort erhalten hast?
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Re: Pantheon

Beitragvon Spriggan » Mo 21. Sep 2009, 11:43

Leider kann man die Religion nur verstehen und ihre Entstehung, wenn man sich mit der Geschichte der Menschheit befasst, Völkerwanderungen oder biologischem Triebverhalten. Ganz so einfach kann man sonst Gott nicht aus den Köpfen der Gläubigen wegdiskutieren.

Auf jedes Argument gibt es ein Gegenargument. Das ist für eine Diskussion mit Gläubigen unabdingbar.
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