Go forth and multiply a lot less
Fertility and living standards
Oct 29th 2009
Lower fertility is changing the world for the better
Why this change has come about, and why the demographic transition happens in the first place, are matters of debate. There are lots of social explanations of why fertility rates fall as countries become richer. [...]
No doubt all these social explanations are true as far as they go, but they do not address the deeper question of why people’s psychology should have evolved in a way that makes them want fewer children when they can afford more. There is a possible biological explanation, though. This is that there are, broadly speaking, two ways of reproducing.
One way is to churn out offspring in large numbers, turn them out into an uncaring world, and hope that one or two of them make it. The other is to have but a few progeny and to dote on them, ensuring that they grow up with every possible advantage for the ensuing struggle with their peers for mates and resources. The former is characteristic of species that live in unstable environments and the latter of species whose circumstances are predictable.
http://www.economist.com/sciencetechnol ... d=14164483
http://www.economist.com/displaystory.c ... d=14743589
platon hat geschrieben:Ja, das wäre hilfreich gewesen
Zappa hat geschrieben:Deswegen meine Frage: Gibt es irgendwo experimentelle Daten außerhalb der menschlichen Soziologie, die die Behauptungen Mersch unterstützen könnten? Hat er selbst experimentell gearbeitet oder einer seiner Anhänger (zumindest J. Bauer scheint ja experimentelle Expertise zu haben)?
So eine Arbeit mit echten Fakten würde mich interessieren ...
Zappa hat geschrieben:Knackpunkt scheint ja das sogenannte Reproduktionsinteresse zu sein, dass als neuer Faktor eingebaut wird. Soweit ich die Diskussion verstanden habe, kommt der Begriff aus den Sozialwissenschaften bzw. Demographie. Nun kann man sich relativ leicht vorstellen, dass bewusst denkenden Wesen die "einfache Logik" der Evolution durch eigene Interesessen modulieren bzw. sozusagen eine kulturelle Beeinflussungsschicht über der einfachen Evolution gelegt wird. Der Lackmustest wären für mich also experimentell erhobene Daten an einfachen Organismen, die diesen zusätzlichen Faktor nachweisen würden.
El Schwalmo hat geschrieben:jackle hat geschrieben:Die Reaktion der Kreationisten folgte postwendend:
Kreationisten gegen Kutschera & Co
danke, den kannte ich noch nicht.
Sehr instruktiv. Bisher kannte ich derartiges UnderCover nur von hier. Kann sein, dass das Methode hat.
Zappa hat geschrieben:Das angeschlagene Thema ist ja eigentlich recht interessant und da nun ein gewisser Hitzkopf für ein paar Tage Ruhe hat, kann man dies hier ja evtl. ernsthaft diskutieren.
Zappa hat geschrieben:Eine wissenschaftliche Therorie kann man aber nun mal nicht mit Worten falsifizieren. Sowas glauben nur Dummschwätzer, bzw. Anhänger derselben ...
Falls ich mal Zeit habe, werde ich dem geposteten Link zum Buch die Gnade meiner Aufmerksamkeit angedeihen lassen.
Zappa hat geschrieben:Knackpunkt scheint ja das sogenannte Reproduktionsinteresse zu sein, dass als neuer Faktor eingebaut wird. Soweit ich die Diskussion verstanden habe, kommt der Begriff aus den Sozialwissenschaften bzw. Demographie.
Zappa hat geschrieben:Deswegen meine Frage: Gibt es irgendwo experimentelle Daten außerhalb der menschlichen Soziologie, die die Behauptungen Mersch unterstützen könnten? Hat er selbst experimentell gearbeitet oder einer seiner Anhänger (zumindest J. Bauer scheint ja experimentelle Expertise zu haben)?
So eine Arbeit mit echten Fakten würde mich interessieren ...
El Schwalmo hat geschrieben:'Fortpflanzungsinteresse' scheint mir ein Begriff zu sein, der nur auf der Ebene bewusst handelnder Akteure Sinn macht. Daher glaube ich nicht, dass man hier 'echte Fakten' aus tierlichen oder pflanzlichen Gemeinschaften findet (einmal ganz davon abgesehen, dass viele Lebewesen nicht sozial sind).
smalonius hat geschrieben:Ein Reproduktionsinteresse läßt jederzeit als ein weiterer Faktor in die existierenden Beschreibungen einbauen. Dazu bedarf es keiner "systemischen Evolutionstheorie".
smalonius hat geschrieben:Was Mersch tatsächlich macht, ist die althergebrachte Definition von Fitness über die Nachkommenschaft auszuhöhlen.
smalonius hat geschrieben:Dann behauptet er, Evolution könne nur ablaufen, wenn sich die eben umdefinierten fitten Leute von "hohem Status" stärker vermehren als das "Gesocks". Der Evolution ist das eher wurscht, die läuft genauso weiter.
Merkwürdigerweise hatten viele Evolutionsbiologen einen Hang zur Eugenik. Mersch ist hier nicht der Erste und er wird auch nicht der Letzte sein.
smalonius hat geschrieben:Ein Wort zur Familiengröße:
Demographie
Der Trend zu kleinerer Familiengröße ist global bemerkbar. Die ganze Welt bewegt sich in die Richtung, in die wir uns bewegt haben.
El Schwalmo hat geschrieben: Er befasst sich vor allem mit 'Evolution', die nichts mit der Evolution zu tun hat, die in der Natur abläuft.
El Schwalmo hat geschrieben:Wenn man von einem Schichtenmodell des Seins ausgeht, gibt es zwar durchreichende Gesetzmäßigkeiten (beispielsweise den Entropiesatz), aber jede Systemebene hat auch eigene Gesetzmäßigkeiten, die 'von unten' nicht erklärt werden können.
El Schwalmo hat geschrieben:(einmal ganz davon abgesehen, dass viele Lebewesen nicht sozial sind).
jackle hat geschrieben:El Schwalmo hat geschrieben:Wenn man von einem Schichtenmodell des Seins ausgeht, gibt es zwar durchreichende Gesetzmäßigkeiten (beispielsweise den Entropiesatz), aber jede Systemebene hat auch eigene Gesetzmäßigkeiten, die 'von unten' nicht erklärt werden können.
Evolution ist ein algorithmisches Problem.
jackle hat geschrieben:Es sollte möglich sein, alle Evolutionen aus den gleichen Prinzipien heraus zu erklären. Erst dann hat man die wirklichen Evolutionsprinzipien gefunden.
jackle hat geschrieben:Der Ausdruck 'Interesse' darf nicht missverstanden werden. Er wird in der Soziobiologie in einem sehr allgemeinen Sinn verwendet. ... Es geht um die tierischen und menschlichen Verhaltensweisen zugrundeliegenden Mechanismen, die stets ein Ergebnis der Evolution durch natürliche Auslese darstellen."
Zappa hat geschrieben:jackle hat geschrieben:Der Ausdruck 'Interesse' darf nicht missverstanden werden. Er wird in der Soziobiologie in einem sehr allgemeinen Sinn verwendet. ... Es geht um die tierischen und menschlichen Verhaltensweisen zugrundeliegenden Mechanismen, die stets ein Ergebnis der Evolution durch natürliche Auslese darstellen."
Schön das Du uns hier aufzeigst, wie sich der Begriff des Reproduktionsinteresses nach dieser Definition gleich selbst zerlegt. Und das Du dann keine Fakten folgen lässt ist dann natürlich nur konsequent.
Viel Spass noch bei Deinem Monolog über das interessenlose Interesse.
jackle hat geschrieben:Es tut mir leid, wenn ich dich überfordert haben sollte. Der Eingebildete kennt halt keinen Respekt.
jackle hat geschrieben:Nein, der Begriff stammt aus der Soziobiologie. Hier eine Erklärung von Franz Wuketits, "Was ist Soziobiologie?", S. 35f.:
"Aber ungeachtet dieser Unterschiede bleibt das Faktum, dass Lebewesen ausgesprochene Fortpflanzungsinteressen haben, die bloß auf sehr verschiedene Weise verfolgt werden. Der biologische Imperativ zur Fortpflanzung ist universell. Nur durch die Fortpflanzung wird sichergestellt, dass Individuen auch in der nächsten Generation genetisch repräsentiert sind. Ihre Fortpflanzungsinteressen bestimmen daher das (soziale) Verhalten von Tieren und Menschen in ganz erheblichem Maße.
Es geht um die tierischen und menschlichen Verhaltensweisen zugrundeliegenden Mechanismen, die stets ein Ergebnis der Evolution durch natürliche Auslese darstellen.
jackle hat geschrieben:Nein, das ist nicht möglich. Der Begriff des Reproduktionsinteresses, wie er von Mersch verstanden wird, ist mit der Theorie der egoistischen Gene nicht vereinbar, da gemäß Dawkins alle Gene gleich egoistisch sind. Das macht auch die Hamilton-Regel erforderlich.
jackle hat geschrieben:Nein, denn der Begriff Fitness über die Nachkommenschaft ist ein Trick der Populationsgenetiker, der für Evolutionstheoretiker nicht zu gebrauchen ist.
jackle hat geschrieben:Anhänger der Darwinschen Evolutionstheorie sind die Eugeniker, weil die Darwinsche Evolutionstheorie rein auf Genen basiert. Die Systemische Evolutionstheorie hat sich jedoch von Genen gelöst. Dein Vorwurf trifft folglich nicht.
Bei der natürlichen Selektion ist die Natur der "Züchter", bei der sexuellen Selektion sind es die Weibchen, und in Sozialstaaten regiert dann primär die soziale Selektion. Da spielt sozusagen der Sozialstaat den Züchter. Und das kann er in die eine oder andere Richtung tun, je nachdem fallen dann die Ergebnisse aus.
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