platon hat geschrieben:Und was ist mit den tausenden nicht-pädophiler Priester?
Ich sagte über pädophile Priester, nicht darüber, dass alle Priester pädophil wären. Das macht einen Unterschied, oder? Eine Karikatur üer gewaltbereite Moslems wäre ja auch problemlos, nicht aber darüber, dass alle Moslems gewalttätig sind.
platon hat geschrieben:Sachliche Kritik taugt nicht für Karikatur und Ironie.
Karikatur und Ironie taugen ihrerseits nur dann, wenn sie einen wahren Kern hat.
platon hat geschrieben:Und der Analphabet Mohammed taugt nicht für eine historisch-kritische Auseinandersetzung.
Angesichts der Tatsache, dass fast eineinhalb Milliarden Menschen dem, was Mohammed gesagt hat, eine große Bedeutung beimesse, ist um eine solche Auseinandersetzung überhaupt nicht herumzukommen.
platon hat geschrieben:Wo bitte ist in Deiner Argumentationskette die Logik versteckt? Und warum hast Du sie versteckt, denn offensichtlich ist sie keineswegs.
Ich versuche meine Meinung stringent darzustellen, kann aber nicht dafür garantieren, dass mir das immer gelingt. Vielleicht hilft es weiter, wenn ich nochmal betone, dass mir ein respektvolles der Menschen wichtig ist und dass dazu für mich eben gehört, dass man von unnötigen Angriffen absieht. Trotzdem verbiete ich ja niemandem die Veröffentlichung solcher Karikaturen, würde mich auch vehement gegen eine Zensur wehren. Ich sehe aber auch eine gesellschaftliche Verantwortung eines Publizisten und auf die setze ich. Die zunehmende Emotionalisierung der Europa-und-Islam-Debatte sehe ich mit Sorge. Wenn man Herrn Weestergards Biografie ein wenig kennt (Herkunft aus einem kleinen Dorf mit eher christlich-fundamentaler Prägung), dann wundert vielleicht nicht, dass der Herr gegen alles anrennt, was irgendwie nach Religion riecht, aber sowas trägt halt nicht dazu bei, einen vernünftigen Dialog zu etablieren.
Die Logik, ganz einfach runtergebrochen, ist:
Unsachlichkeit und Emotionalisierung führen zu kontraproduktiver Entgleisung der Debatte, daher ist eine respektvolle und dennoch in der Sache harte Auseinandersetzung angebracht. Kommunikationsfähigkeit und Fingerspitzengefühl sorgen für eine gelungene Integration hierzulande und Völkerverständigung nach außen, dumpfe Parolen für das Gegenteil. Und diese Karikaturen waren dumpfe, populistische Parolen in Bildform.
platon hat geschrieben:Und warum ist Uncle Sam, wenn es nach Dir ginge, von der Schutzbedürftigkeit ausgenommen?
Ich bin nicht sicher, ob ich Mohammed eine Schutzbedürftigkeit gegen Karikaturen zusprechen würde. Ich nehme ihn lediglich davor in Schutz, als Symbol für etwas herhalten zu müssen, was er nach Stand der historischen Forschung nicht war. Uncle Sam hat natürlich den "Nachteil", dass er nie eine Person, sondern immer ein politisches Symbol war. Wenn aber jemand Uncle Sam beispielsweise mit Fäkalien darstellen würde, um auszusagen, dass die USA ein Haufen ******* sind, dann fände ich das wohl ähnlich daneben und hätte Verständnis, wenn US-Amerikaner sich davon beleidigt fühlen würden.
JustFrank hat geschrieben:Da muss ich Platon beipflichten. Es kann nicht sein, dass in einem Europa, dass Meinungs- und Pressefreiheit garantiert, eine Religion daher kommt und Menschen genau dafür mit dem Tode bedroht.
Da stimme ich dir voll zu. Ich für meinen TEil habe aber auch nirgendwo die gewaltsamen Reaktionen von bestimmten Muslimen verteidigt, nur Verständnis dafür gezeigt, dass diese Karikaturen auf viele unsachlich und verletzend gewirkt haben und Zweifel daran geäußert, dass eine solche Form von Karikaturen den öffentlichen Diskurs wirklich voranbringt. Klar, wir reden jetzt darüber, aber die Debatte ist längst so emotionalisiert, dass man mit einer mäßigenden Mittelposition im besten Fall als Verharmloser gilt.
JustFrank hat geschrieben:Und der mitteralterliche Unfug, an den Muslime zu glauben gezwungen werden, sollte wann und wo auch immer kritisiert werden.
Ja, aber das tun die Mohammedkarikaturen, insbesondere die Bombenkarikatur, nicht. Die Karikatur von ujump weiter oben finde ich ok, weil sie gegen einen bestimmten Aspekt gerichtet ist, der mit einer bestimmten barbarischen Auffassung des Islams einhergeht. Kritik ja, blindes Draufschlagen nein, darauf sollten wir uns alle einigen können.
JustFrank hat geschrieben:Was diese Religion verlangt, tritt jedes Grundverständnis von Menschenwürde derart mit Füßen, dass ich jeden bewundere, der dass angemessen zum Ausdruck bringt. Das ist schon deshalb wichtig, weil wir sonst Stück für Stück unsere demokratischen Grundrechte verlieren, indem wir sie selbst beschränken, um die Muslime nicht zu beleidigen.
Beleidigungen werden aber nicht von der Meinungsfreiheit gedeckt. Nun kann sicherlich niemand einen juristischen Anspruch gegen diese Karikaturen erheben, dass Herr Weestergard das als sachliche Kritik gemeint hat, nehme ich ihm aber nicht ab. Bei demokratischen Grundrechten ging es ursprünglich darum, eine politische Meinung überhaupt kundtun zu können. Die Väter der Grundrechte gingen aber, da bin ich mir sicher, davon aus, dass man in der Lage ist, von sich einen sachlichen Diskurs zu führen. Entspricht es deinem Verständnis von Würde, auch der eigenen (!), dass man seinerseits mit dem mit-Füßen-Treten weitermachen muss?
Gerade der Islam zeigt uns, dass eine religionfreie Welt eine bessere Welt wäre.[/quote]
Gerade die Islam-Debatte zeigt, dass eine bessere Welt vor allem Respekt braucht.