Einfache Frage: Was ist Gott?

Re: Einfache Frage: Was ist Gott?

Beitragvon platon » So 10. Jan 2010, 15:46

stine hat geschrieben: das Wort "Demut" in den Sinn. Religiöse haben sie, Areligiöse scheinen das Wort und das Gefühl, welches dahinter steckt, nicht zu kennen.

Ist das ein Wunder. Es ist ja auch ein extra von euch Religiösen erfundenes Wort, das die Gesinnung des (Gott) Dienenden beschreiben soll. Warum also sind Atheisten nicht demütig?
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Re: Einfache Frage: Was ist Gott?

Beitragvon platon » So 10. Jan 2010, 15:49

stine hat geschrieben:Respekt ist wie Demut, in einer Gesellschaft, die sich das Wort "Freiheit" gerne mit Großbuchstaben auf's Hirn schreibt

Respekt und Demut haben nur insoweit etwas miteinander zu tun als sie beide auf t enden. Dir scheint nicht klar zu sein, was Demut oder Respekt bedeuten?
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Re: Einfache Frage: Was ist Gott?

Beitragvon ujmp » So 10. Jan 2010, 16:01

Nanna hat geschrieben:Übrigens, ujump, fehlende Argumente durch persönliche Diffamierungen zu ersetzen ("Terrorschaden, der therapiert werden muss"), das ist genau die Art von Umgang, die ich Herrn Weestergard und einer Reihe weiterer Personen vorwerfe. Aber danke für die Demonstration.


Ich mach mir halt Sorgen... "Wer für alles offen ist, kann nicht ganz dicht sein" (kennst du sicher schon). Xenophobie ist nicht per se unbegründet, es gibt ein gesundes Maß, genau wie ein gewisses Maß Egoismus überlebensnotwendig ist.

Außerdem hast du meine Argumente nur nicht verstanden. Du denkst, wenn jemand so herum topt und Fahnen verbrennt, muss man ihm wohl furchtbaren Schmerz zugefügt haben. Möglicherweise hat er aber einfach nicht alle Tassen im Schrank. Möglicherweise will er dich aber gezielt einschüchtern.



Ich kann diese Menschen nicht ernst nehmen. Wirklich nicht.
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Re: Einfache Frage: Was ist Gott?

Beitragvon stine » So 10. Jan 2010, 16:05

platon hat geschrieben:Respekt und Demut haben nur insoweit etwas miteinander zu tun als sie beide auf t enden. Dir scheint nicht klar zu sein, was Demut oder Respekt bedeuten?
Mir schon, lieber platon, mir schon! =)

LG stine
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Re: Einfache Frage: Was ist Gott?

Beitragvon JustFrank » So 10. Jan 2010, 19:18

stine hat geschrieben:Religiös leben die Menschen freiwillig nach festhelegten Riten und Gebräuchen, sie scheinen das nicht in Frage zu stellen, wohingegen menschlich festgelegte Regeln nicht immer auf Freiwilligkeit hoffen dürfen.
[/quote]

Wie kommst du denn darauf, dass jemand freiwillig danach lebt? Auch Muslime werden gemacht, erst von ihren Eltern, dann von von Lehrern. Und wenn ich mich recht entsinne, ist es Muslimen in ganz normalen Ländern, wie Saudi Arabien bei Todesstrafe verboten, ihrer Religion abzuschwören.

Freiwillig? Ich lach mir nen Ast! :lachtot:
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Re: Einfache Frage: Was ist Gott?

Beitragvon Mark » Mo 11. Jan 2010, 01:31

stine hat geschrieben:
platon hat geschrieben:Respekt und Demut haben nur insoweit etwas miteinander zu tun als sie beide auf t enden. Dir scheint nicht klar zu sein, was Demut oder Respekt bedeuten?
Mir schon, lieber platon, mir schon! =)

LG stine


Stine, das Wort das Du suchst..könnte das die "Überheblichkeit" sein ?
Bzw eben das "nicht-überheblich-sein"... und da das allein nichts mit supernaturalistischen Entitäten zu tun hat können das auch Atheisten (auch wenn man es ihnen nicht allzuoft anmerkt)
Wenn man es noch etwas anders ausdrückt : "auf dem Boden der Tatsachen bleiben können"...
wer kann das am besten ?
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Re: Einfache Frage: Was ist Gott?

Beitragvon stine » Mo 11. Jan 2010, 08:26

Die Überheblichkeit im Sinne von sich-als-etwas-Besseres fühlen alleine ist es nicht. Es geht vor allem darum, sich selbst nicht so wichtig zu nehmen und seine Umwelt, die Natur, die Menschheit, die Abläufe, usw. spirituell wahrzunehmen. Sich seiner selbst bewusst zu werden in der Mitte einer umfassenden großartigen Wirklichkeit, die wir nur eine zeitlang erleben dürfen.

Sozusagen als Würstchen unter Würstchen in der Ursuppe. :gott:

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Re: Einfache Frage: Was ist Gott?

Beitragvon ujmp » Mo 11. Jan 2010, 10:01

Ihr solltet nicht so viel definieren, das führt i.a.R. zur Wortverdreherei. Lieber vergleichen.

Was ist demütiger?:

"Ich bin Gottes Ebenbild, er kümmert sich persönlich um meine Belange. Egal was die Wissenschaft sagt, ich werde recht behalten, ihr werdet es alle spätestens dann einsehen, wenn ihr in der Hölle schmort."

oder

"Ich bin nur ein Organismus unter vielen und habe das Glück, diese Welt zu erleben und teilweise zu verstehen. Kann sein dass es einen Gott gibt, nach meinen Erfahrungen spricht aber überhaupt nichts dafür."

Ich kenne offengestanden nichts Überheblicheres, als missionierende Christen. Sie haben für alles ein Antwort und ihr Selbstbewusstsein gründete sich auf garnichts.
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Re: Einfache Frage: Was ist Gott?

Beitragvon stine » Mo 11. Jan 2010, 11:52

"Ich bin nur ein Organismus unter vielen und habe das Glück, diese Welt zu erleben (und teilweise zu verstehen). Kann sein dass es einen Gott gibt, aber wenn nicht, lass ich mir die Laune auch nicht verderben".

Gefällt mir persönlich besser und ist vermutlich die Einstellung aller christlich erzogener Abendländler.
Die Kategorie gläubiger Fundamentalisten, die hier so gerne kritisiert werden, sind doch längst eine Minderheit.

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Re: Einfache Frage: Was ist Gott?

Beitragvon ujmp » Mo 11. Jan 2010, 12:31

stine hat geschrieben:vermutlich die Einstellung aller christlich erzogener Abendländler.

Eine Wunschvorstellung - wie die meisten Vorstellungen von Christen ohne unbegründet.

stine hat geschrieben:Die Kategorie gläubiger Fundamentalisten, die hier so gerne kritisiert werden, sind doch längst eine Minderheit.

Ich hatte an dich gedacht, liebe Stine, z.B. "Kann der Humanismus dem Egoismus ebenso die Stirn bieten, wie eine religiöse Erziehung dies kann?" Wie würdest du das empfinden, wenn man diese Aussage umdreht: "Kann die religiöse Erziehung dem Egoismus ebenso die Stirn bieten, wie der Humanismus dies kann?" - wahrscheinlich recht aufgeblasen!

Es ist - ich kann es nicht anders sagen - nur unseriös, eine solche (implizite) Behauptung (Religion kann Egoismus eindämmen) aufzustellen, ohne sie zu belegen. Nenne doch mal einen seriösen Vergleich zwischen Religiösen und Humanisten bez. Egoismus! Es ist immer dasselbe Spiel: Religiöse fühlen sich ihrer Ideologie verbunden und nicht der Realität - deshalb reden sie so unbekümmert so viel willkürliches Zeug. Leider ist das ziemlich verantwortungslos.
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Re: Einfache Frage: Was ist Gott?

Beitragvon Nanna » Mo 11. Jan 2010, 18:44

platon hat geschrieben:
Nanna hat geschrieben:Beleidigungen werden aber nicht von der Meinungsfreiheit gedeckt.

Die Darstellung eines Mohammed mit einer stilisierten Bombe im Turban stellt weder in Dänemark noch sonst irgendwo in Europa eine stafbewehrte Beleidigung dar. Und wie JustFrank sagte, wenn wir uns vor jeder Satire fragen, wessen empfindlichen religiöse oder sonstwie weltanschauliche Gefühle wir eventuell verletzen könnten, dann graben wir unserer Meinungsfreiheit vorsätzlich ihr Grab. Und dafür werde ich keine Schaufel in die Hand nehmen.

Ich kann halt an der Karikatur weder etwas treffendes finden, noch glaube ich, dass sie als Aufforderung zum Dialog gemeint war. Mir ist auch klar, dass Satire manchmal vom Tabubruch lebt, aber in diesem Fall fand ich es einfach nicht treffend. Aber gut, ich denke, wir beide haben unsere Standpunkte ausgetauscht und werden da auch nicht auf einen gemeinsamen Nenner als den kommen, dass es prinzipiell erlaubt bleiben muss, solche Karikaturen zu veröffentlichen. Davon werde ich, so wenig ich diese Bilder treffend finde, sicherlich ebenfalls nicht abrücken.

ujmp hat geschrieben:
Nanna hat geschrieben:Übrigens, ujump, fehlende Argumente durch persönliche Diffamierungen zu ersetzen ("Terrorschaden, der therapiert werden muss"), das ist genau die Art von Umgang, die ich Herrn Weestergard und einer Reihe weiterer Personen vorwerfe. Aber danke für die Demonstration.


Ich mach mir halt Sorgen... "Wer für alles offen ist, kann nicht ganz dicht sein" (kennst du sicher schon). Xenophobie ist nicht per se unbegründet, es gibt ein gesundes Maß, genau wie ein gewisses Maß Egoismus überlebensnotwendig ist.

Das mit der Xenophobie ist so eine Sache. Ich habe eine Vorliebe für Graustufen und eine starke Abneigung gegen Schwarz-Weiß-, Freund-Feind-, Ingroup-Outgroup-Denken. Das gesunde Maß an Skepsis gegenüber dem Fremden gibt es sicherlich, aber muss mit einer ausreichenden Fähigkeit und Bereitschaft zur Analyse einhergehen, um herauszufinden, was genau einem am Fremden nicht behagt und was nur präventiver Beißreflex ist. Die besagte Karikatur gehört für mich mehr in die Beißreflexkategorie als in die Ecke der gerechtfertigten Sachkritik.
Sorgen mache ich mir übrigens auch, finde ich auch gut von dir, ich bin nur dafür, dass wir alle den Kopf aufbehalten. Meine Sorge geht halt derzeit in die Richtung, dass einige Leute hysterisch werden was den Islam angeht. Dabei wäre es das klügste, den Gemäßigten zu helfen, die Extremisten zu isolieren. Ich habe die Befürchtung, dass diese Chance ein ums andere Mal vergeben wird.

ujmp hat geschrieben:Außerdem hast du meine Argumente nur nicht verstanden. Du denkst, wenn jemand so herum topt und Fahnen verbrennt, muss man ihm wohl furchtbaren Schmerz zugefügt haben. Möglicherweise hat er aber einfach nicht alle Tassen im Schrank. Möglicherweise will er dich aber gezielt einschüchtern.
Ich kann diese Menschen nicht ernst nehmen. Wirklich nicht.

Um diese Debatte jetzt mal ein bisschen zu entschärfen: Dass ein extremes Missverhältnis zwischen dem Anlass und der Reaktion darauf vorliegt ist mir vollkommen bewusst. Ich verteidige auch diesen wehleidigen Schwachsinn nicht, den diese Islamofaschisten da absondern. Mir geht es um etwas anderes, nämlich, dass eine Kommunikation, wie sie von Yllands-Posten gewählt wurde nicht dienlich ist, wenn es um die Verständigung unterschiedlicher Kulturen geht. Dass hinter diesen Gewaltausbrüchen etwas noch ganz anderes steckt ist völlig klar und das hat weniger etwas mit Religion zu tun. Die Karikaturen waren ein konstruierter Anlass, genau wie der Islam eine konstruierte Rechtfertigung für diese Leute, wahrscheinlich vor allem zornige junge Männer, war und ist, ihre Gewalt- und Machtfantasien auszuleben. Subtrahieren wir aber den Mob mal, dann bleiben sehr viele Menschen muslimischer Weltanschauung übrig, die sich tatsächlich nicht über diese Karikaturen gefreut haben werden, ohne dass sie aber auf die Idee gekommen wären, Gewalt auszuüben - die gemäßigten Gläubigen, also diejenigen, mit denen wir als Brights auch gut zusammenleben können, um mal wieder zurück auf das vorherige Thema zu kommen.
Indem Weestergard Mohammed mit Bombe zeichnet, hat er sich dem Diktat der Terroristen unterworfen und Mohammed als Symbol des Terrors akzeptiert. Das ist doppelt unklug: Erstens verschafft er den Terroristen eine unnötige Aufwertung, indem er sie von außen als Vertreter des Islam hinstellt (und die werden sich darüber insgeheim sehr gefreut haben), zweitens bringt er Millionen Normalmuslime in Misskredit, für die der Islam ein Teil ihrer Kultur ist und die genauso friedlich und sicher leben wollen, wie Millionen westliche Normalbürger auch.
Kurzum: Statt mitzuhelfen, dass sich die Mitte gegen die Extremisten beider Seiten zusammenschließt, treibt er einen kontraproduktiven Keil zwischen zwei mögliche Verbündete. Denn die Normalbürger Europas und Arabiens haben viel mehr an grundlegenden Interessen gemeinsam, als z.B. die arabischen Terroristen mit den arabischen Normalbürgern. Xenophobie ist eben da nicht mehr maßvoll, wo alles in einen Topf geworfen wird. Die Karikaturen stehen daher für mich auch nur exemplarisch für eine bestimmte Art von Geisteshaltung Muslimen oder generell Menschen mit einem anderen kulturellen Hintergrund gegenüber, wo undifferenziert alles über einen Kamm geschoren wird.
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Re: Einfache Frage: Was ist Gott?

Beitragvon ujmp » Mo 11. Jan 2010, 18:56

Nanna hat geschrieben:Ich kann halt an der Karikatur weder etwas treffendes finden, noch glaube ich, dass sie als Aufforderung zum Dialog gemeint war.

Das versteht doch jedes Kind! Du willst nicht! Mohammed ist eine Bombe im Kopf der Muslime, die sie selbt zerstört, siehe suicide bombers. Das passt wie der Faust aufs Gretchen! Der Dialog muss auch nicht unbedingt mit den Irren stattfinden, er kann auch über sie stattfinden.
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Re: Einfache Frage: Was ist Gott?

Beitragvon smalonius » Mo 11. Jan 2010, 20:43

Der Islam ist nicht der wichtigste Grund für den aus arabischen Ländern kommenden Terrorismus.

Ich werde das in einem eigenen Thread mal ausbauen.
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Re: Einfache Frage: Was ist Gott?

Beitragvon Mark » Di 12. Jan 2010, 02:38

stine hat geschrieben:Die Überheblichkeit im Sinne von sich-als-etwas-Besseres fühlen alleine ist es nicht. Es geht vor allem darum, sich selbst nicht so wichtig zu nehmen und seine Umwelt, die Natur, die Menschheit, die Abläufe, usw. spirituell wahrzunehmen. Sich seiner selbst bewusst zu werden in der Mitte einer umfassenden großartigen Wirklichkeit, die wir nur eine zeitlang erleben dürfen.

Sozusagen als Würstchen unter Würstchen in der Ursuppe. :gott:

LG stine


Warum sollte man sich selber nicht so wichtig nehmen ? Das genaue Gegenteil ist das einzig richtige !
Denn wenn man sich selber nicht für wichtig hält, dann hält man auch sehr schnell die Moralvorstellungen anderer für besser als die eigenen. Klar passt das gut zu Deinem christlichen Kontext, aber sagen wir mal "anderen" Persönlichkeiten steht die Farbe nun mal nicht.
Was soll ich mit der ewig ins Bewusstsein gerufenen Vorstellung meiner kosmogalaktischen Irrelevanz ? Ich habe keine kosmogalaktischen Ansprüche. Und in meiner Badewanne bin ICH Kapitän.
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Re: Einfache Frage: Was ist Gott?

Beitragvon Mark » Di 12. Jan 2010, 02:40

stine hat geschrieben:"Ich bin nur ein Organismus unter vielen und habe das Glück, diese Welt zu erleben (und teilweise zu verstehen). Kann sein dass es einen Gott gibt, aber wenn nicht, lass ich mir die Laune auch nicht verderben".

Gefällt mir persönlich besser und ist vermutlich die Einstellung aller christlich erzogener Abendländler.
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Du bist also nur noch soweit Christ wie es nicht allzusehr schadet ?
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Re: Einfache Frage: Was ist Gott?

Beitragvon stine » Di 12. Jan 2010, 07:32

Was dachtest du denn über mich?
Hm?

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Re: Einfache Frage: Was ist Gott?

Beitragvon laie » Do 15. Apr 2010, 18:02

Augustinus, das 1. Buch der Confessiones. Lesenswert. Man merkt, dass es auch für Augustinus nicht einfach war, was Gott nun eigentlich ist. (http://gutenberg.spiegel.de/?id=5&xid=1 ... 1#gb_found)
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Re: Einfache Frage: Was ist Gott?

Beitragvon ujmp » Do 15. Apr 2010, 18:52

Augustinus hat geschrieben:http://gutenberg.spiegel.de/?id=5&xid=115&kapitel=1#gb_found

Gesülze.
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Re: Einfache Frage: Was ist Gott?

Beitragvon laie » Do 15. Apr 2010, 19:10

Arathas hat geschrieben:ich hab mir überlegt, den nächsten, der mir in irgendeiner Weise mit Gott ankommen will, um etwas zu begründen, zu fragen: Was IST Gott?


wenn Dir das passiert (das irgendjemand etwas mit Gott begründet), lass ihn ziehen. Kommt wenig bei raus. Grundsätzlich kann man zwei Gottesvorstellungen voneinander untescheiden: Supermänner und Superfrauen auf der einen Seite. Im Christentum spielt diese Rolle verdeckt Mithras weiter, ein unter römischen Legionären ziemlich beliebter Supermann, dem wir unter anderem den 24. Dezember als Feiertag verdanken. Diese kindliche Gottesvorstellung (Gott als Mann mit weissem Bart) fristet ihr Dasein in der Kunst und lebt als sog. Volksfrömmigkeit weiter.

Die "eigentliche" Gottesvorstellung im Christentum (ja, jetzt bin ich ein wenig arrogant und übergehe Unterschiede zwischen den einzelnen Glaubensgemeinschaften) geht zurück auf den Neoplatonismus: Gott als das Urbild aller Ideen. In etwa so (Achtung: nur Versuch): ich sehe um mich und sehe z.B. viele Blumen. Alles sind verschieden, aber dennoch nenne ich sie mit einem Wort "Blumen". So mit allen Dingen und Gegenständen und überhaupt mit allem, was um mich ist. So komme ich zu vielen verschiedenen Begriffen, mit deren Hilfe ich mehr oder minder mit geschlossenen Augen über die Welt verfügen kann. Diese Begriffe werden nun ihrerseits in Gott zu einem Logos zusammengefasst, eben zu dem Einen. Freilich nicht meine Begriffe oder Einbildungen, sondern deren Urbilder, die reiner sind als meine Einbildungen. Einfach gesprochen: es geht von unseren konkreten Vorstellungen hinauf zu den göttlichen Ideen. Auf dass meine Einbildungen (auch: Fehlurteile) ersetzt werden durch die göttlichen Urbilder bzw. in Gott überbildet werden. Auf dass meine Bilder und die göttlichen Urbilder gleich werden. Meister Eckhart sagt darum auch: "Gott" (= Deine Vorstellung von Gott) um Gottes willen lassen. Du siehst, hat weniger mit Muskelprotzen zu tun, sondern mit der Tatsache, dass der Mensch sich seine Welt über die Sprache schafft. Und mit Mathematik und Mengenlehre.

Arathas hat geschrieben:Ich würde gern eine Erklärung haben, die so ausformuliert ist, dass ich statt Gott nicht einfach ein anderes, x-beliebiges Wort einsetzen kann, zum Beispiel Quadrupel. Solang man in die Begründung, was Gott ist, Gott mit Quadrupel ersetzen kann, ist die Begründung schlecht. (z.B.: "Gott hat die Erde geschaffen." Das sagt überhaupt nichts aus. Genausoviel jedenfalls wie "Quadrupel hat die Erde geschaffen.")


Ich glaube, Du versperrst Dir den Zugang zu den diversen Gottesvorstellungen, da Du unbedingt etwas Materielles suchst. Ein Drum halt. Materie. Was man begreifen kann. So gehts nicht. "Gott" (als meine Vorstellung) kann immer nur eine bestimmte Definition sein, und für diese muss ich alles andere, was Gott noch sein könnte, ausschliessen. Daher soll sich der Gläubige kein Bild von Gott machen, er soll eben "Gott" um Gottes willen lassen.

Gruss
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Re: Einfache Frage: Was ist Gott?

Beitragvon Nanna » Do 15. Apr 2010, 19:39

Was bringt eine derartige Gottesvorstellung, die irgendwie alles und nichts zugleich ist? Was hat der Gläubige von ihr?
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