Selbstverständlich unterscheidet die Kirche das.
Priester und Pfarrer haben eigentlich in der katholischen Kirche kein Eigentum. Sie sind Seelsorger und verdienen sich ihr Taschengeld. Nach der Priesterweihe ist der Geweihte praktisch ein "Teil" der Kirche, gibt also alles auf und verpflichtet sich Gott und der Kirche zu dienen. Ein Zurück gibt es praktisch nicht, außer man tritt aus oder geht in einen Orden. Das ist wie eine Ehe mit Gott.
Der Beruf des evangelischen Pastors dagegen ist ein freier Beruf, jeder studierte Theologie kann sich dafür bewerben. Er unterscheidet sich in Nichts, von den anderen Gemeindemitgliedern, darf also auch heiraten und Kinder haben.
Warum man in der katholischen Kirche so rigoros ist und die Menschen so vereinnahmt, ist höchstwahrscheinlich dem mittelalterlichen Machtapparat Kirche zu verdanken, der nicht zulassen konnte, dass der Dienende nicht ganz untertan und somit dem Machtapparat verpflichtet war. Hätte ein Priester, Pfarrer oder Mönch Familie, dann würde er vielleicht der Frau und nicht dem Papst unterstehen
. Er würde zur Seite schaffen und den eigenen Kindern zustecken er würde vererben, auf seine Frau hören und wäre also nicht mehr nur seinem Oberen verpflichtet.
Ein weiterer Grund für die Abschaffung der Priesterehe war auch, dass durch das Berufserbrecht im Mittelalter immer nur die Kinder der Priester wieder Priester wurden und die hatten aber oft gar kein Interesse, wollten lieber Schuster oder Maurer werden, was ihnen aber durch die Erblast oft verwehrt war. Man wollte lieber "echte" Gläubige, wie automatisch Hineingeborene.
Dass all dies nichts weiter ist, als mittelalterliche Kulturpflege, ist klar. Ist auch dem Papst klar und allen anderen auch. Warum man sich nicht bewegt ist einfach: Man hat Sorge, dass das Haus zusammenfällt, wenn man Stein für Stein aus dem Mauerwerk zieht.
LG stine