Mark hat geschrieben:Wir leben vielleicht in dem Gebiet welches man dazumals als "christliches Abendland" bezeichnet haben mag, aber eine alte Bezeichnung ist keine Rechtsgrundlage, auch wenn das viele wohl nicht einsehen mögen.. Oder sollen wir etwa den Altgermanen Hoffnung machen das Stammessystem wieder einzuführen ?
platon hat geschrieben:Dissidenkt hat geschrieben:3. Es zwingt die Polizei in friedliche Demonstrationen einzuschreiten, nur weil Menschen ihr Gesicht nicht zeigen wollen. Folge:Eskalation.
Keineswegs. Es ist absolut sinnfrei, friedlich demonstrieren zu wollen und sich dabei zu verstecken.
platon hat geschrieben:Dissidenkt hat geschrieben:4. Es wurde vom Verfassungsgericht leider noch nicht überprüft und es würde mit großer Wahrscheinlichkeit gekippt.
Darauf würde ich an Deiner Stelle keinen Cent wetten. Gäbe es eine reele Chance, dass das Verbot gekippt würde, hätte die Überprüfung längst stattgefunden.
platon hat geschrieben:Dissidenkt hat geschrieben:5. Es ist offensichtlich gegen Chaoten absolut wirkungslos.
Wieder völlig falsch. Es erlaubt, Chaoten bereits wegen ihrer Vermummung aus dem Verkehr zu ziehen ohne dass die Situation bereits eskaliert ist und dient deshalb der Gewaltprävention. Die Tatsache, dass es nicht gelingt, gewaltsame Ausschreitungen bei Demonstrationen völlig zu verhindern, ist kein Argument gegen das Vermummungsverbot.
Schließlich ist auch Mord bei uns verboten, trotzdem soll schon mal einer passiert sein.
stine hat geschrieben:Das weiß ich nicht.Nanna hat geschrieben:Öffentliche Räume müssen neutral sein, die Individuen, die sie bevölkern dagegen dürfen sich durch ihre Kleidung ausdrücken.
Genauso, wie die Muslime in ihrem Land ein Bild Mohammeds in den Räumen hängen haben, oder wie Honecker in jedem öffentlichen Gebäude hing, genauso darf sich ein westliches Abendland ein einfaches Kreuz in die Räume hängen, als Symbol dafür, dass in diesem Land die Menschenrechte gelten und es keine diktatorischen Staatsmänner gibt, die anzubeten wären.
stine hat geschrieben:Wenn es etwas gäbe, was dieses Kreuz ersetzen könnte, müsste es dafür stehen, dass wir in einem freien Land mit freiem Denken leben. Ein neutraler Raum gibt keine Hinweise darauf, für was ein Land steht. Da ist alles möglich.
Dissidenkt hat geschrieben:platon hat geschrieben:Dissidenkt hat geschrieben:3. Es zwingt die Polizei in friedliche Demonstrationen einzuschreiten, nur weil Menschen ihr Gesicht nicht zeigen wollen. Folge:Eskalation.
Keineswegs. Es ist absolut sinnfrei, friedlich demonstrieren zu wollen und sich dabei zu verstecken.
Unsinn. Nur weil du den Sinn nicht erkennst, solltest du nicht daraus schliessen, dass es den nicht gibt.
Es gibt tatsächlich eine Menge Gründe, sich vor den Kameras von Polizei, Verfassungsschutz, Arbeitgebern oder Nachbarn zu verstecken.
http://wiki.vorratsdatenspeicherung.de/Vermummungsverbot
Naja, wir sind eben nicht komplett neutral. Zum Beispiel der Eid "so wahr mir Gott helfe", deutet immer noch auf die geschichtlich christliche Tradition hin. Ein offenes Christentum ist für mich immer noch Symbol für ein menschenfreundliches Miteinander, mehr, als es jede politische Staatsform ist. Bedenke: Wer die Religion in die Ecke verbannt, riskiert eine Parallelgesellschaft und ist sie erst stark genung, dann kann sie, wie im Falle Iran, auch schon mal die politische Kultur in Frage stellen und schlimmstenfalls das Ruder wieder ganz übernehmen.Nanna hat geschrieben:Was ist so kompliziert an dem Konzept: Staatliche Räume sind komplett neutral ...
stine hat geschrieben:Nur die Koexitenz von Staat und Religion schafft ein friedliches Miteinander.
Dissidenkt hat geschrieben:Es gibt tatsächlich eine Menge Gründe, sich vor den Kameras von Polizei, Verfassungsschutz, Arbeitgebern oder Nachbarn zu verstecken.
Dissidenkt hat geschrieben:Die Überprüfung findet statt, wenn jemand den Rechtsweg durchexerziert.
Dissidenkt hat geschrieben:Du warst offenbar noch nie auf einer Demonstration, sonst würdest du nicht so einen realitätsfernen Unsinn schreiben. Chaoten erkennt man nicht im vorhinein an ihrer Vermummung. Ob jemand zu Gewalt bereit ist, weiss man nicht schon dadurch, dass er sich einen Schal vors Gesicht zieht oder eine Sturmhaube trägt.
Mark hat geschrieben:Polemisch ist es zu proklamieren ein friedliches Miteinander wäre NUR bei einer "Ko-Existenz" von Staat und Religion möglich.
Was schlägst du vor?ujmp hat geschrieben:Wie wärs mit einem friedlichen Miteinander ohne Religion.
Mark hat geschrieben:von einer Welt in der wirklich jeder alle seine Mitmenschen so sehr liebt wie es das christliche Ideal vorgibt.. Ist das nicht gruselig ? Die Hölle auf Erden..
stine hat geschrieben:Die meisten Menschen mögen sich ja selber nicht!![]()
Und so behandeln sie auch die anderen.
Was prägt denn das "Grundgesetz"? Doch nicht den Charakter. Es ist lediglich eine Auflistung von Rechten. Wer Kinder erziehen will und das sollte in schulischen Einrichtungen der Fall sein, der braucht mehr. Es braucht eine Steilvorlage für das, was einen Menschen ausmacht.ujmp hat geschrieben:...eine humanistische Erziehung, wie sie hierzulande schon Gesetz ist, welches auch von den Christen --Ausnahmen bestätigen die Regel -- brav gehalten wird. Unser Grundgesetz ist als "Prägung" voll ausreichend.
Nein das ist sie nicht mehr. Aber gerade im Alter kommen viele darauf zurück. Die 80% Ungläubigen hast du dir aus dem Ärmel geschüttelt. Ich kann mir gut vorstellen, dass 80% an etwas glauben und nur der Rest völlige Materialisten sind. Es werden zwar nicht alle Gläubigen im Sinne irgendeiner Religion glauben, aber das ist zweitrangig. Die Religion eröffnet Erfahrungsräume, die ohne sie nicht möglich wären.ujmp hat geschrieben:Der Großteil der Kirchenmitglieder, ich schätze 80%, glaubt sowieso nicht mehr an Gott. Wenn sie Halt in der Religion suchen, können sie gerne in die Kirche gehen, wir haben Religionsfreiheit. Die Religion ist aber kein notwendiger Bestandteil dieser Gesellschaft oder der Kultur.
Selbstverständlich gehen die Leute noch in die Kirchen. Gerade jetzt am ÖKT konntest du wieder sehen, wieviele sich mobilisieren lassen. Die Messen waren mindestens so gut besucht, wie Fußballspiele. Gemeinsam feiern und das tiefe Gefühl der Verbundenheit spüren, das ist soziales Leben. Nahurung für die Seele.ujmp hat geschrieben:Die Leute haben doch die freie Wahl, in die Kirche zu gehen, warum tun sie es nicht? Ganz einfach: weil sie es nicht brauchen. Vor hundert Jahren hatte die Mehrheit kaum eine Möglichkeit, an so etwas wie einem geistigem Leben teilzunehmen. Da war die Sonntagspredigt (insofern sie nicht Kirchenlatein gehalten wurde), etwas sehr Gutes.
Filme und Sportveranstaltungen mögen Sinnstiftend sein, aber welchen Sinn sie stiften, bleibt fraglich.ujmp hat geschrieben:Das ist heute ganz anders. Ein Abenteuerfilm oder eine Sportveranstaltung stiftet meist mehr Sinn als eine Predigt. Durch die hohe Vervielfältigungseffizienz der modernen Medientechnik kann jeder am Geistesleben der Besten teilnehmen, wenn er will.
Kultur ist zugegeben mehr, als der Kirchgang.ujmp hat geschrieben:Wenn man meint, dass die Zehn Gebote, das Abendmahl oder die Taufe die Kultur den Abendlandes wesentlich geprägt hätten, hätte man eine ziemlich armselige Vorstellung von unserer Kultur. Kultur ist eben gerade nicht die Tradition, sondern etwas Lebendiges, die Art und Weise, wie die Tradition immer wieder neu infrage gestellt wird, so dass jede Generation ihre eigene Kultur schafft.
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