Burkas erregen ein immer größeres öffentliches Ärgernis

Re: Burkas erregen ein immer größeres öffentliches Ärgernis

Beitragvon ujmp » Di 18. Mai 2010, 07:34

stine hat geschrieben:Die 80% Ungläubigen hast du dir aus dem Ärmel geschüttelt.

Nein, habe ich nicht, ich hab die Quelle nur nicht wiedergfunden. Ich hatte es in irgend einer Online-Zeitung im Zusammenhang der Kirchenaustritte wegen Mixa gelesen.
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Re: Burkas erregen ein immer größeres öffentliches Ärgernis

Beitragvon Gernot Back » Di 18. Mai 2010, 07:50

Hallo Dissidenkt!

Dissidenkt hat geschrieben:Na da kommen wir ja zum Kern der braunen Ideologie. Man will wieder bestimmen, wer hier leben darf und wer nicht. Ich sags dir nochmal: Du hast keinen blassen Schimmer, warum eine Frau sich so ein Ding überstülpt und es geht dich einen Scheissdreck an. Wenn jemand gezwungen wird so ein Ding zu tragen, dann darfst du gerne Zivilcourage zeigen und die Polizei rufen
(....)
Du unterstellst ihr deine islamophoben Projektionen, baust dir damit einen Popanz auf, den du dann aus ach so "toleranten" Motiven verleumdest und ihr das Recht absprechen willst hier zu leben.

Ich habe hier in meinem Viertel in Köln und hatte früher als Lehrer für Deutsch als Fremdsprache mehr mit Muslimen und Ex-Muslimen zu tun, als du es wahrscheinlich je in deinem Leben haben wirst. Berührungsängste hatte und habe ich dabei übrigens auch als Schwuler nie. Unter Berührungsängsten leiden aber ganz offensichtlich Burkaträgerinnen und jene, die sie in diese mobilen Menschenkäfige stecken.

Wenn wir es zulassen, dass die Burka als "Kleidungsstück" hierzulande gesellschaftsfähig wird (in manchen deutschen Stadtvierteln, etwa hier in Köln, wo ich wohne und arbeite, ist sie bereits auf dem besten Wege dahin), haben wir keine Kontrolle mehr darüber, dass ihre Trägerin sie tatsächlich freiwillig trägt. Es ist dann auch nur noch eine Frage der Zeit, bis auch Schwulen wieder Vorschriften gemacht werden, wie und ob sie ihre Sexualität leben dürfen.

Dissidenkt hat geschrieben:1. Die Burka ist kein "Symbol" sondern ein Kleidungsstück. Eine symbolische Projektionsfläche ist sie nur in den Köpfen rechter Kulturkrieger.
2. Symbole des NS-Regimes sind nicht verboten, weil sie für die "Missachtung von Menschenrechten" stehen, sondern für einen beispiellosen VÖLKERMORD an Andersdenkenden.

Als "Accessoire", wie du eine Burka offensichtlich sehen willst, ist diese nicht weniger schlimm als eine Hakenkreuzbinde. Anders als eine solche taugt eine Burka nämlich nicht nur als Symbol, sondern darüber hinaus auch noch ganz unmittelbar als Folterwerkzeug für ihre Trägerin, extremer noch als bei einem mittelalterlichen Keuschheitsgürtel: Von einem Menschen, der unter einer Burka weggeschlossen ist, bliebt nichts Menschliches, ja kaum noch etwas Lebendiges mehr übrig; keine Gestik, keine Mimik. Burkaträgerinnen sind lebende Tote, - Zombies, die schon wegen der extremen Gesichtfeldverengung auf kaum noch etwas in ihrer Umwelt reagieren können. Das ist ein direkter Angriff auf Artikel 1 unseres Grundgesetzes.

Wenn du dich für das Recht der Frau auf die Burka aussprichst, warum sprichst du dich nicht auch noch dafür aus, dass sie ein Recht auf körperliche Züchtigung oder Vergewaltigung durch ihren Ehemann hat? Das hatten wir ja auch beides schon einmal hierzulande und möglicherweise sind sogar einige Frauen immer noch (oder wieder) davon überzeugt, ein solches "Recht" zu haben.

Sorry, Dissidenkt: Fortschritt stelle ich mir anders vor.

Gruß Gernot
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Re: Burkas erregen ein immer größeres öffentliches Ärgernis

Beitragvon ujmp » Di 18. Mai 2010, 08:22

ujmp hat geschrieben:
stine hat geschrieben:Die 80% Ungläubigen hast du dir aus dem Ärmel geschüttelt.

Nein, habe ich nicht, ich hab die Quelle nur nicht wiedergfunden. Ich hatte es in irgend einer Online-Zeitung im Zusammenhang der Kirchenaustritte wegen Mixa gelesen.

Ich korrigiere mich, die Aussage galt glaube ich "den Lehren der katholischen Kirche" - was natürlcih zu unterscheiden ist vom Glauben an Gott allgemein.
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Re: Burkas erregen ein immer größeres öffentliches Ärgernis

Beitragvon Nanna » Di 18. Mai 2010, 08:42

stine hat geschrieben:
Nanna hat geschrieben:Was ist so kompliziert an dem Konzept: Staatliche Räume sind komplett neutral ...
Naja, wir sind eben nicht komplett neutral. Zum Beispiel der Eid "so wahr mir Gott helfe", deutet immer noch auf die geschichtlich christliche Tradition hin.

Dieser Eid wird freiwillig geleistet, er ist allein Sache des jeweiligen Individuums. Davon abgesehen habe ich nichts davon gesagt, dass der deutsche Staat laizistisch ist, das ist er nämlich leider nicht. Weiterhin hat ebendiesen Eid vor kurzer Zeit eine gewisse muslimische Ministerin geleistet, nur meinte sie damit nicht den christlichen Gott.

stine hat geschrieben:Ein offenes Christentum ist für mich immer noch Symbol für ein menschenfreundliches Miteinander, mehr, als es jede politische Staatsform ist.

GENAU DAS ist das ganze Problem dieses Threads! Jeder will hier seine Deutung irgendwelcher Symbole durchboxen und verlangt von den anderen 80 Millionen in diesem Land, dass sie mit dieser Deutung übereinstimmen. Warum sollte sich der Staat nicht aus solchen Deuteleien heraushalten und das die Zivilgesellschaft unter sich ausmachen lassen? Und warum muss eine Burkaträgerin oder ein Schüler, der nicht unter dem Kreuz lernen will, weil es für ein Symbol von Wahn und Unterdrückung ist, nicht das Recht auf seine Deutung dieses Symbols haben? Was konsequenterweise bedeutet, dass das Individuum ein religiöses Symbol tragen darf und ein staatlicher Raum nicht!

stine hat geschrieben:Bedenke: Wer die Religion in die Ecke verbannt, riskiert eine Parallelgesellschaft und ist sie erst stark genung, dann kann sie, wie im Falle Iran, auch schon mal die politische Kultur in Frage stellen und schlimmstenfalls das Ruder wieder ganz übernehmen.
Nur die Koexitenz von Staat und Religion schafft ein friedliches Miteinander.

Definition Wikipedia, Hervorhebungen durch mich:
    Koexistenz beschreibt das gleichzeitige Vorhandensein verschiedener Systeme.

    Verstanden wird darunter oft das friedliche aber unabhängige Nebeneinander zweier (mehrerer) Dinge.

Falls es dir nicht aufgefallen ist: Ich bin hier nicht derjenige, der für ein Verbot religiöser Symbole eintritt!
Ich verlange lediglich, dass staatliche Räume nicht mehr sind als der Rahmen für kunterbunte Bild einer multikulturellen Gesellschaft und nicht Träger von Symbolen, die mit der Staatlichkeit nichts zu tun haben. Wenn es eine pseudochristliche Leitkultur geben soll, muss sich diese zivilgesellschaftlich entfalten. Es fordert ja keiner ein Verbot ökomenischer Kirchentage (höchstens die Einstellung der Subventionen dafür) oder von Kirchen. Es geht nicht um den öffentlichen Raum, sondern um den staatlichen. Der muss alle Menschen gleich behandeln, d.h. er darf nicht von Symbolen einer bestimmten Gruppe beherrscht werden. Es bleibt ja nach wie vor möglich, dass 90% der Leute Kreuzkettchen oder Kopftücher tragen.


Hallo Gernot!
Gernot Back hat geschrieben:Wenn wir es zulassen, dass die Burka als "Kleidungsstück" hierzulande gesellschaftsfähig wird (in manchen deutschen Stadtvierteln, etwa hier in Köln, wo ich wohne und arbeite, ist sie bereits auf dem besten Wege dahin), hast du keine Kontrolle mehr darüber, dass ihre Trägerin sie tatsächlich freiwillig trägt.

Deine guten Motive in allen Ehren, aber: Diese Kontrolle steht dir weder zu, noch wird die Abwesenheit der Burka - die dann im wesentlichen durch dicke Kopftücher und große Sonnenbrillen oder ähnliches ersetzt werden wird - irgendetwas an der Situation ändern, was annähernd im Kosten-Nutzen-Verhältnis liegt. Denn ja, es wird Eskalationen, soziale Unruhe und weiter gesteigerte Gefühle unter den Muslimen geben, einfach nicht dazuzugehören. Wir haben es bereits gehört, in Frankreich weigern sich viele Polizisten aus SEHR nachvollziehbaren Gründen, dieses Verbot durchzusetzen, falls es verabschiedet wird.
Wir haben nichts, aber auch gar nichts erreicht, wenn die Burkaträgerinnen gar nicht mehr vor die Tür gehen. Wir wissen auch aus anderen Zusammenhängen, dass soziale Kontrolle nicht vom Tragen von Kleidungsstücken abhängig ist. Prügelnde und kontrollierende Ehemänner gibt es in deutschen Familien zuhauf.

Wenn du den Frauen helfen willst, dann biete Aussteigerprogramme, mehr Geld für Frauenhäuser, spezielle Integrationskurse für Frauen, wo ihnen ihre hießigen Rechte erklärt werden und wo sie Deutsch lernen, denn ohne Deutsch haben sie keine Chance, ihrer Welt zu entkommen und hier ein neues Leben zu beginnen. Sorge dafür, dass die Muslime sich sozialen Aufstieg erarbeiten (!) können, denn Abschottung ist oft auch eine Folge von Ablehnung der Außenwelt. Diese sozialen Spannungen lassen sich nicht verbieten und die fundamentalistischen Ideen nicht erschießen, man muss ihnen den Boden entziehen und das wird über kosmetische Spielereien nicht funktionieren.

Gernot Back hat geschrieben:Es ist dann auch nur noch eine Frage der Zeit, bis auch Schwulen wieder Vorschriften gemacht werden, wie und ob sie ihre Sexualität leben dürfen.

Du willst anderen Leuten vorschreiben, wie sie sich im öffentlichen Raum zu verhalten haben, weil du nicht willst, dass man dir Vorschriften macht, wie du dich im öffentlichen Raum zu verhalten hast? Im Ernst!?

Gernot Back hat geschrieben:Anders als eine solche taugt eine Burka nämlich nicht nur als Symbol, sondern darüber hinaus auch noch ganz unmittelbar als Folterwerkzeug für ihre Trägerin, extremer noch als bei einem mittelalterlichen Keuschheitsgürtel:

Um mal zwei Sachen geradezurücken: Erstens, Keuschheitsgürtel sind ein im 19. Jahrhundert erfundenes, pseudomittelalterliches Sexspielzeug und zweitens wird es auch heute noch von Leuten freiwillig getragen. Und nein, ich glaube natürlich nicht, dass Frauen die Burka zur sexuellen Stimulierung tragen (wobei, für den Mann?), aber manche europäischen Frauen tragen allerhand Kleidung, die man nicht weniger als frauenverachtend bezeichnen kann und die sie zu einem Lustgegenstand herabwürdigen (Fesseln, absurde Dessous). Manche lassen sich dabei sogar noch schlagen. Komischerweise wird das als Ausdruck von Freiheit betrachtet, obwohl es strenggenommen Körperverletzung ist (und daher in Großbritannien sogar verboten). Worin der Reiz für eine Frau besteht, sich derart unterzuordnen, ist mir nicht klar, aber solange keine Gefahr für Leib, Leben und selbstbestimmten Ausstieg besteht, sehe ich keinen Grund, mich hier einzumischen - obwohl sicherlich die ein oder andere Frau nicht freiwillig in sowas drinsteckt. Verboten hat man es bisher trotzdem nicht, wohl vor allem, weil es öffentlich nicht sichtbar ist, was ja in etwa auch das ist, was du willst. Du sagst ja ganz offen, dass die Burkaträgerinnen verschwinden sollen, das scheint für dich höhere Priorität zu haben, als den Frauen tatsächlich zu helfen (was das Akzeptieren ihres Lebensstils beinhalten kann). Vielleicht wäre es sinnvoller, sich zu fragen, wie solche Frauen z.B. heimlich an Verhütungsmittel oder verantwortlichen Rechtsbeistand kommen können, WENN denn irgendwo Zwang tatsächlich vorliegt. Und jetzt mal für einen unwahrscheinlichen Fall: Angenommen der Mann ist dem koranischen Ideal nach tatsächlich gerecht zu seiner Frau und sie ordnet sich ihm freiwillig unter: Warum sollte ich mich dann einmischen? Es ist die Entscheidung des Individuums, sich zu kleiden und zu leben wie es seinen Neigungen entspricht, das schließt das Recht sich unterzuordnen genauso ein wie das Recht, diese Unterordnung jederzeit zu beenden. Dafür, dass das möglich ist, sollten wir sorgen.
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Re: Burkas erregen ein immer größeres öffentliches Ärgernis

Beitragvon apostat » Di 18. Mai 2010, 08:58

Übrigens habe ich vor einiger Zeit mal ein Interview mit einer Muslimin gehört oder gelesen (leider kann ich mich nicht mehr an die genauen Umstände erinnern, weil es schon einige Zeit zurückliegt). In diesem Interview meinte sie, sie würde sich von uns Deutschen wünschen, wir würden endlich unsere übermäßige Toleranz gegen einige der Auswüchse des Islams ablegen. Die Deutschen würden ja Vollverschleierung, Gewalt in der Ehe, Zwangsverheiratungen etc. als islamische Folklore sehen und sich deswegen nicht einmischen. Gerade deswegen fühlen sich aber wohl viele muslimische Frauen von den deutschen Gesetzen im Stich gelassen.

Ich kann allerdings nicht abschätzen, ob ein Komplettverschleierungsverbot den muslimischen Frauen tatsächlich helfen könnte, oder ob es sich kontraproduktiv auswirken würde (Frauen werden weggesperrt, wenn sie nicht verhüllt auf die Straße gehen können). Allerdings frage ich mich, ob es für eine vollverhüllte Frau tatsächlich angenehm ist, in Deutschland gespenstergleich durch die Straßen zu wandeln. In Saudi-Arabien dient die Hülle ja dazu, die Frau vor den Blicken anderer Leute zu verbergen. Aber ich könnte mir vorstellen, dass in Westeuropa komplettvermummte Personen besonders häufig angestarrt werden, weil sie eben optisch sehr auffällig sind.
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Re: Burkas erregen ein immer größeres öffentliches Ärgernis

Beitragvon apostat » Di 18. Mai 2010, 09:03

Nanna hat geschrieben:Wenn du den Frauen helfen willst, dann biete Aussteigerprogramme, mehr Geld für Frauenhäuser, spezielle Integrationskurse für Frauen, wo ihnen ihre hießigen Rechte erklärt werden und wo sie Deutsch lernen, denn ohne Deutsch haben sie keine Chance, ihrer Welt zu entkommen und hier ein neues Leben zu beginnen.


Ich könnte mir vorstellen, dass solche Kurse nur wenig bringen, weil grade diejenigen Frauen, die solche Kurse am dringendsten brauchen würden, dort nicht hingehen könnten oder dürften. Welcher Ehemann, der seine Gattin unter eine schwarze oder blaue Hülle zwingt, würde sie dann unbeaufsichtigt in einen Sprach- oder Integrationskurs gehen lassen?
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Re: Burkas erregen ein immer größeres öffentliches Ärgernis

Beitragvon Mark » Di 18. Mai 2010, 11:23

Wie wäre es denn mit einem juristischen Kompromiss ?
Vorne auf dem Gesichtsschutz der Burka muss von der Trägerin ein Passbild in Originalgrösse angebracht werden. Man könnte es auch direkt auf den Stoff drucken usw..
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Re: Burkas erregen ein immer größeres öffentliches Ärgernis

Beitragvon Zappa » Di 18. Mai 2010, 16:47

Nanna hat geschrieben: Und warum muss eine Burkaträgerin oder ein Schüler, der nicht unter dem Kreuz lernen will, weil es für ein Symbol von Wahn und Unterdrückung ist, nicht das Recht auf seine Deutung dieses Symbols haben?


Ich denke es soll heissen " ... warum soll ...", oder? Die Frage ist bekanntlich verfassungsgerichtlich geklärt nur unsere C-Politiker befürworten und betreiben hier offen Verfassungsbruch. Eine Sache über die ich mir recht gerne höllisch aufrege :explodieren:

Ich teile deinen Standpunkt ansonsten im Prinzip weitgehend. Es gibt res publica und res privata, und man soll sich genau überlegen was unbedingt zur res publica gemacht werden muss. Wir Deutsche neigen mit unserem paternalistischen Staatsverständnis leider dazu, viel zu viel an persönlichen Freiheitsrechten an den Staat (und damit die Bürokratie) abzugeben.

Interessant wäre auch wie man ein generelles Burkaverbot durchsetzen möchte: Flächendeckende Videoüberwachung, Eingangskontrollen an öffentlichen Gbäuden? Und bei dem Gedanken, wie deutsche Bürokraten gegenüber subversiven, intelligenten Musliminnen zu definieren versuchen was genau eine Burka ist und was nicht, muss ich jetzt schon grinsen :mg:

Und wer prinzipiell gegen Vermummung ist, soll lieber beim Karneval anfangen. Der Scheiß nervt nämlich jeden halbwegs vernünftigen Menschen richtig :down:
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Re: Burkas erregen ein immer größeres öffentliches Ärgernis

Beitragvon platon » Di 18. Mai 2010, 21:22

Zappa hat geschrieben:Interessant wäre auch wie man ein generelles Burkaverbot durchsetzen möchte ...

Das ist doch gar nicht notwendig. Wir machen ja auch keine flächendeckende Videoüberwachung um das generelle Mordverbot durchzusetzen. Wenn das Tragen von Burkas in der Öffentlichkeit verboten ist, werden sie auch nicht mehr in der Öffentlichkeit auftauchen - Ausnahmen bestätigen die Regel.
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Re: Burkas erregen ein immer größeres öffentliches Ärgernis

Beitragvon platon » Di 18. Mai 2010, 21:30

Zappa hat geschrieben:Und bei dem Gedanken, wie deutsche Bürokraten gegenüber subversiven, intelligenten Musliminnen zu definieren versuchen was genau eine Burka ist und was nicht, muss ich jetzt schon grinsen

Da brauchst Du Dir keine Sorgen zu machen. Die werden das schon definieren, egal, ob es sinnvoll ist oder nicht. Und außerdem: da das Ganze ja am Vermummungsverbot aufgehängt ist, wird alles, was keine einwandfreie Identifizierung der betreffenden Person zulässt, verboten. Das sind nicht nur Burkas, sondern natürlich auch Niqabs.
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Re: Burkas erregen ein immer größeres öffentliches Ärgernis

Beitragvon Nanna » Di 18. Mai 2010, 22:35

Überliest du eigentlich absichtlich, dass das Vermummungsverbot nur für öffentliche Versammlungen gilt, oder plädierst du implizit dafür, es auf den gesamten öffentlichen Raum auszudehnen?
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Re: Burkas erregen ein immer größeres öffentliches Ärgernis

Beitragvon Mark » Di 18. Mai 2010, 23:05

Darf man denn nun eigentlich auf einer öffentlichen Versammlung trotzdem vermummt sein, wenn es religiöse Kleidung ist ?
Doch sicherlich nicht, oder doch ? Es würde doch sicherlich ausreichen nur und wirklich nur diesen Punkt juristisch zu regeln.
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Re: Burkas erregen ein immer größeres öffentliches Ärgernis

Beitragvon Nanna » Mi 19. Mai 2010, 15:00

Das ist bereits gesetzlich geregelt und ich bin der Meinung, dass die derzeitige Regelung in jeder Hinsicht ausreichend ist.

In Kürze:
Ist die Veranstaltung als solche religiös, z.B. ein Gottesdienst, gilt das Vermummungsverbot nicht. Für alle sonstigen Veranstaltungen gilt es. Nach derzeitigem Recht kann eine Burkaträgerin also vollverschleiert an einem muslimischen Begräbnis teilnehmen, nicht aber an einer politischen Demonstration, egal welchen Inhalts.

Das ist so festgelegt im Paragraph 17 des Versammlungsgesetzes:

    § 17a

    (1) Es ist verboten, bei öffentlichen Versammlungen unter freiem Himmel, Aufzügen oder sonstigen öffentlichen Veranstaltungen unter freiem Himmel oder auf dem Weg dorthin Schutzwaffen oder Gegenstände, die als Schutzwaffen geeignet und den Umständen nach dazu bestimmt sind, Vollstreckungsmaßnahmen eines Trägers von Hoheitsbefugnissen abzuwehren, mit sich zu führen.

    (2) Es ist auch verboten,
    1. an derartigen Veranstaltungen in einer Aufmachung, die geeignet und den Umständen nach darauf gerichtet ist, die Feststellung der Identität zu verhindern, teilzunehmen oder den Weg zu derartigen Veranstaltungen in einer solchen Aufmachung zurückzulegen,
    2. bei derartigen Veranstaltungen oder auf dem Weg dorthin Gegenstände mit sich zu führen, die geeignet und den Umständen nach dazu bestimmt sind, die Feststellung der Identität zu verhindern.

    (3) Die Absätze 1 und 2 gelten nicht, wenn es sich um Veranstaltungen im Sinne des § 17 handelt. Die zuständige Behörde kann weitere Ausnahmen von den Verboten der Absätze 1 und 2 zulassen, wenn eine Gefährdung der öffentlichen Sicherheit oder Ordnung nicht zu besorgen ist.

    (4) Die zuständige Behörde kann zur Durchsetzung der Verbote der Absätze 1 und 2 Anordnungen treffen. Sie kann insbesondere Personen, die diesen Verboten zuwiderhandeln, von der Veranstaltung ausschließen.

Ergänzend zu Absatz 3:

    § 17

    Die §§ 14 bis 16 gelten nicht für Gottesdienste unter freiem Himmel, kirchliche Prozessionen, Bittgänge und Wallfahrten, gewöhnliche Leichenbegängnisse, Züge von Hochzeitsgesellschaften und hergebrachte Volksfeste.

Weiterhin können beispielsweise Flughafenbetreiber, Schulen, Passämter u.ä. über das Hausrecht und Sicherheitsbestimmungen ein Freimachen des Gesichts aus sozialen und sicherheitsbedingten oder verfahrenstechnischen Gründen fordern, im Detail kenne ich mich da nicht aus, aber es geht, insbesondere dann, wenn zweifelsfreie Identifikation erforderlich ist; das betrifft auch Polizeikontrollen. Alles andere ist Sache der Zivilgesellschaft. Burkaträgerinnen werden sich über Ausgrenzung nicht wundern müssen und da stimme ich zwar für Respekt (man hört z.T. wirklich scheußliche Sachen schon von normalen Kopftuchträgerinnen, die sich bespucken und beschimpfen lassen müssen), aber der kann sich auch in unterkühlter Höflichkeit und minimaler ziviler Kooperation erschöpfen. Es gibt genug weiche Sanktionen, die die Zivilgesellschaft gegen Burkaträgerinnen einsetzen kann und dazu hat sie wiederum dasselbe Recht wie die Burkaträgerin auf das Tragen ihrer Burka; nur um klarzumachen, dass es durchaus Alternativen zur juristischen Sanktionierung von Verschleierung und archaischen Sozialstrukturen gibt, welche in einer Demokratie im Zweifelsfall immer vorzuziehen sind!
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Re: Burkas erregen ein immer größeres öffentliches Ärgernis

Beitragvon Gernot Back » Mi 19. Mai 2010, 17:05

Hallo Nanna!

Nanna hat geschrieben:
Gernot Back hat geschrieben:Es ist dann auch nur noch eine Frage der Zeit, bis auch Schwulen wieder Vorschriften gemacht werden, wie und ob sie ihre Sexualität leben dürfen.

Du willst anderen Leuten vorschreiben, wie sie sich im öffentlichen Raum zu verhalten haben, weil du nicht willst, dass man dir Vorschriften macht, wie du dich im öffentlichen Raum zu verhalten hast? Im Ernst!?

Richtig, ich will nicht, dass Islamisten sich hierzulande mit ihrer menschenverachtenden Ideologie ausbreiten; die sollen mit ihren Burkaträgerinnen gefälligst bleiben, wo der Pfeffer wächst!!

Gruß Gernot
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Re: Burkas erregen ein immer größeres öffentliches Ärgernis

Beitragvon Zappa » Mi 19. Mai 2010, 18:54

Gernot Back hat geschrieben:
Nanna hat geschrieben:Du willst anderen Leuten vorschreiben, wie sie sich im öffentlichen Raum zu verhalten haben, weil du nicht willst, dass man dir Vorschriften macht, wie du dich im öffentlichen Raum zu verhalten hast? Im Ernst!?

Richtig ...


Nö falsch Gernot, Du kannst einklagbare Recht nicht durch deinen angeblich moralisch überlegenen Standpunkt ersetzen, das öffnet der Toren der menschlichen Willkür weit alle Tore.

Frei nach Stoppok: Denk da lieber noch mal drüber nach!
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Re: Burkas erregen ein immer größeres öffentliches Ärgernis

Beitragvon Nanna » Mi 19. Mai 2010, 19:15

Gernot Back hat geschrieben:Hallo Nanna!

Nanna hat geschrieben:
Gernot Back hat geschrieben:Es ist dann auch nur noch eine Frage der Zeit, bis auch Schwulen wieder Vorschriften gemacht werden, wie und ob sie ihre Sexualität leben dürfen.

Du willst anderen Leuten vorschreiben, wie sie sich im öffentlichen Raum zu verhalten haben, weil du nicht willst, dass man dir Vorschriften macht, wie du dich im öffentlichen Raum zu verhalten hast? Im Ernst!?

Richtig, ich will nicht, dass Islamisten sich hierzulande mit ihrer menschenverachtenden Ideologie ausbreiten; die sollen mit ihren Burkaträgerinnen gefälligst bleiben, wo der Pfeffer wächst!!

Gruß Gernot

Lieber Gernot,

die Auslegung und Praxis, wie der Islam im Iran gelebt wird, ist in der Tat schrecklich und oftmals auf strengste menschenverachtend. Ich kann verstehen, dass da starke Emotionen und Ängste hochkochen. Die schrecklichen Berichte und Bilder, die uns von dort erreichen, entbinden aber niemanden, auch dich nicht, von der Pflicht, Urteile differenziert zu bilden. Wütende Kommentare, Pauschalurteile, Sippenhaft, Dämonisierungen und ähnliches sind keine Mittel, um einen Konflikt beizulegen oder ein strittiges Thema zu klären, sondern der berühmte Guss Öl ins Feuer.
So hast du auf meinen Hinweis auf die eklatante Widersprüchlichkeit deiner Meinung mit einer emotionalen Äußerung und einem Einzelfallbeispiel geantwortet, das nicht im Zusammenhang mit dem hier diskutierten Problem steht, so schrecklich der Vorfall auch unbestritten ist. Wie sollen wir auf einen grünen Zweig kommen, wenn statt vernünftiger Diskussion Emotionalisierung die Debatte beherrscht?
Ich bitte dich daher nochmal, mir zu erklären, wie du für die eine Minderheit (Schwule) Vorschriften rigoros ablehnen und für die andere (vollverschleierte Musliminnen) sogar Vorschriften zur Kleidung befürworten kannst. Kannst du dich nach all dem Leiden, das du und deinesgleichen hinnehmen musstet, wirklich so wenig in die Situation einer Minderheit, der man vorschreibt, wie sie zu leben hat, hineinfühlen? Und glaubst du allen Ernstes, dass ein Burkaverbot irgendetwas am Problem des Islamismus ändern wird?
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Re: Burkas erregen ein immer größeres öffentliches Ärgernis

Beitragvon Gernot Back » Mi 19. Mai 2010, 20:06

Hallo Nanna!
Nanna hat geschrieben:die Auslegung und Praxis, wie der Islam im Iran gelebt wird, ist in der Tat schrecklich und oftmals auf strengste menschenverachtend. Ich kann verstehen, dass da starke Emotionen und Ängste hochkochen. Die schrecklichen Berichte und Bilder, die uns von dort erreichen, entbinden aber niemanden, auch dich nicht, von der Pflicht, Urteile differenziert zu bilden. Wütende Kommentare, Pauschalurteile, Sippenhaft, Dämonisierungen und ähnliches sind keine Mittel, um einen Konflikt beizulegen oder ein strittiges Thema zu klären, sondern der berühmte Guss Öl ins Feuer.

Nein, am Islamismus weltweit wird ein Burkaverbot hierzulande vermutlich nichts ändern, aber es wird ein klares Zeichen sein, dass dieser hier in Europa unerwünscht ist. Die Islamisten selbst haben das auch bereits verstanden, indem sie ihre Anhänger auffordern, entsprechende Länder zu verlassen. Ich kann das absolut nicht bedauern und finde es gut, dass auch Frankreich sich nach Belgien nun zu dieser klaren Missbilligung islamistischer Ideologie durchgerungen hat.

Ich wünsche mir so ein eindeutiges Zeichen nun auch für Deutschland!

Gruß Gernot
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Re: Burkas erregen ein immer größeres öffentliches Ärgernis

Beitragvon Nanna » Mi 19. Mai 2010, 22:35

Darf ich den Artikel mal zitieren?

"Ein Prediger aus Saudi-Arabien rief die Muslime in Belgien sogar auf, auszuwandern."

Na, das wird wohl zu großen Auswanderungswellen führen, hm?


Dieser hilflosen Symbolpolitik, die kaum nennenswerte Auswirkungen haben wird außer, dass sie den Extremen in die Hände spielt, die mal wieder ein wunderbares Beispiel für die Bigotterie des Westens gefunden haben, opfern Länder mit so traditionsreicher egalitärer und bürgerlicher Geschichte wie Frankreich und Belgien die Grundsätze der Gleichbehandlung und gewisser individueller Rechte, was auch beinhaltet, dass man sich so kleiden darf, wie man will.
Dieses Verbot ist gesellschaftspolitisch unklug, zur Eindämmung der Frauenunterdrückung oder islamistischer Tendenzen ungeeignet, ein Brandbeschleuniger für sowieso schon herrschende soziale Konflikte mit Migranten und eine Karikatur der eigenen Ansprüche Freiheitsrechte auch für diejenigen zu vertreten, die anderer Meinung sind als man selbst.
Die ganze Kampagne erinnert fatal an die Totgeburt des Internetsperrengesetzes: Populistisch, sachlich absolut ungeeignet und Bürgerrechte durch die Hintertür abbauend.

Und wieder einmal hat Franklin recht: "Those who would give up essential Liberty to purchase a little temporary Safety, deserve neither Liberty nor Safety."

An alle, die sich gerade im Kulturkampfrausch befinden: Es geht um ein Stück Stoff. In 100 Jahren werden die Geschichtsschreiber darüber genauso den Kopf schütteln wie wir heute den Kopf darüber schütteln, dass man in der Türkei in den 20ern zum Abnehmen und im Iran seit den 80ern zum Aufsetzen des Kopftuches gezwungen wird (interessant, dass Europa jetzt erste Anstalten macht sich in diese äußerst ruhmreiche Tradition einzureihen). Diese ganze Idee ist ungefähr so sinnvoll wie den Israelis vorzuschlagen, dass sie zur Lösung ihres Problems mit den Palästinensern doch einfach das Palästinensertuch verbieten sollen. Wir regen uns darüber auf, dass in anderen Erdteilen (Tibet, Kurdistan, Tschetschenien) Kulturen unterdrückt werden, die z.T. nicht weniger archaisch sind als der konservative Islam, aber haben andersum nichtmal die Größe in einer Staatenunion mit fast einer halben Milliarde Einwohner ein paar tausend Frauen mit einem Stück Stoff vor der Nase zu akzeptieren, die, soviel scheint klar zu sein, in keinster Weise durch irgendwelche Verbrechen oder subversive politische Arbeit aufgefallen sind. Da macht es ja fast noch mehr Sinn Augsburger Bischofshüte zu verbieten. Ne, tut mir leid, mir ist diese Hyterie zuwider und ich finde dieses Verbot naiv und peinlich für unser Verständnis von Freiheit.
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Re: Burkas erregen ein immer größeres öffentliches Ärgernis

Beitragvon Mark » Mi 19. Mai 2010, 23:12

Man darf auch keine Nazi-Symbole öffentlich sichtbar tragen .. Aus welchem anderen Beweggrund heraus als aus Angst könnte ein derartiges Gesetz denn schon entstanden sein.. Wenn die Angst gross ist, wiegt das Pfund Sicherheit mehr als ein Pfund Menschenrechte.

Zur Sicherheit haben wir ja das GG.. kann man überhaupt in D die Burkas verbieten ohne dann am Ende nur mal wieder vom BVG eine drauf zu bekommen ?
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Re: Burkas erregen ein immer größeres öffentliches Ärgernis

Beitragvon stine » Do 20. Mai 2010, 06:26

Nanna hat geschrieben:Ich bitte dich daher nochmal, mir zu erklären, wie du für die eine Minderheit (Schwule) Vorschriften rigoros ablehnen und für die andere (vollverschleierte Musliminnen) sogar Vorschriften zur Kleidung befürworten kannst. Kannst du dich nach all dem Leiden, das du und deinesgleichen hinnehmen musstet, wirklich so wenig in die Situation einer Minderheit, der man vorschreibt, wie sie zu leben hat, hineinfühlen?
Die Minderheit für die Gernot einsteht hat ein geradezu diametrales Verhältnis gegenüber verhüllten Frauen: Enthüllte Männer!
Wer mit seiner Sexualität derart offen umgeht, hat mit Sicherheit ein Problem mit Menschen, für die Sexualität lediglich ein Mittel zum Zwecke der Familienplanung ist.
Da sind kulturelle Höhenunterschiede auszugleichen, die die Schweizer Berge erröten lassen.

LG stine
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