Burkas erregen ein immer größeres öffentliches Ärgernis

Re: Burkas erregen ein immer größeres öffentliches Ärgernis

Beitragvon Gernot Back » Mi 2. Jun 2010, 11:22

Hallo Dissidenkt!

Dissidenkt hat geschrieben:Unsinn. Es gibt keine verbotenen Kleidungsstücke. Die "Burka" steht auch nicht für eine verbotene Ideologie, wie Gernot glauben möchte.

Das siehst du falsch, ich möchte nicht glauben, dass die Burka für eine tatsächlich hierzulande bereits verbotene Ideologie steht, sondern weiß, dass dem leider noch nicht so ist:

Ich möchte, dass die mit der Burka tatsächlich verbundene menschenverachtende Ideologie hier endlich geächtet wird und zwar auch durch ein Verbot, sie öffentlich zur Schau zu stellen. Das ist etwas anderes.

Gruß Gernot
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Re: Burkas erregen ein immer größeres öffentliches Ärgernis

Beitragvon Klaus » Mi 2. Jun 2010, 11:29

Heute regen Burkas einige Menschen auf, morgen sind es andere Bekleidungsstücke. Hinter der Burka steht keine Ideologie, vordergründig. genauso wie Gernot Back argumentiert wurde die Bekleidungsvorschrift der Juden stigmatisiert. Komisch, dass Menschen die angeblich für die Freiheit sind, a priori sofort für die Einschränkung derselben hysterisch werden.
Wer über die Burka debattiert sollte sich im Klaren sein ob er die Kultur, die Religion, die Ethnie oder die eben auch vorhandene Ideologie meint.
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Re: Burkas erregen ein immer größeres öffentliches Ärgernis

Beitragvon Gernot Back » Mi 2. Jun 2010, 13:28

Hallo Klaus!

Klaus hat geschrieben:Hinter der Burka steht keine Ideologie, vordergründig. genauso wie Gernot Back argumentiert wurde die Bekleidungsvorschrift der Juden stigmatisiert.

Wo genau siehst du die Parallelen in der Argumentation gegen orthodox-jüdische und extrem islamistische Bekleidungsvorschriften? Ich kenne keine solchen Parallelen.

Selbstverständlich steckt hinter der Burka eine menschenverachtende Ideologie, nämlich die, dass die eine Hälfte der Menschheit vor dem Anblick der anderen Hälfte geschützt werden müsse, weil erstere sich ansonsten nicht beherrschen könne und in primitiver Triebhaftigkeit gezwungen sei, über die andere Hälfte herzufallen. Ein solches Weltbild ist nicht nur frauen- sondern auch männerfeindlich, eben insgesamt menschenfeindlich. Ich weiß von keiner anderen als dieser islamistischen Ideologie, der man so berechtigt diesen Vorwurf machen könnte.

Gruß Gernot
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Re: Burkas erregen ein immer größeres öffentliches Ärgernis

Beitragvon Klaus » Mi 2. Jun 2010, 19:04

Ich erinnere hier an den Berliner Anti-Semitismus-Streit von 1880. Der sich nach der Haskala, der jüdischen Aufklärung, die bis hin zur Säkularisation reichte, in Deutschland entfachte. Es gab vom Oktober 2009 bis Januar 2010 im Deutschen Historischen Museum/Berlin genau dazu eine Ausstellung. "Bilder von den Anderen in Frankreich und Deutschland". Dort waren dann die medialen Abbilder zu sehen, die feindliche Haltung gegenüber der jüdischen Bekleidung, jüdische Weltverschwörung, heute soll es der Islam sein, der nach der Weltmacht strebt, Ernährungsvorschriften, alles wurde genommen um eben die "Anderen" zu stigmatisieren. Später waren es dann die "Neger" die sich an deutschen Frauen vergriffen, das wurde dann mit "deutscher Schmach" untertitelt. Z.B. wollte man Zizit und Tallit verbieten, man hat sich sehr grob darüber lustig gemacht, man kan es auch Diskriminierung nennen, oder den Scheitl. Hinzu kamen die Tefillin, die gewickelten Gebetsriemen, die noch dazu kleine Kapseln enthielten, um gedruckte Bibeltexte aufzunehmen.

Wenn man das alles durch die Burka, der Niquab usw. ersetzt, sind es wieder einmal die "Anderen" die durch ihre Bekleidungsvorschriften diskriminiert werden. Und ich wage zu bezweifeln, dass deine Argumentation ein Händler auf der Frankfurter Zeil folgend wird, nämlich dann, wenn die Saudi-Frauen mit den extravaganten Kreditkarten auflaufen und mal für 30K Euronen in einer Boutique einkaufen und das machen die dann eine Woche lang. Zuvor entfernt der Ladeninhaber noch die Penner, die vor seinem Shop genächtigt haben.

Wer schreibt dir vor, welche Hosen oder Jacken du zu tragen hast, andere finden die vlt auch Scheiße und ertragen es.
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Re: Burkas erregen ein immer größeres öffentliches Ärgernis

Beitragvon Gernot Back » Do 3. Jun 2010, 09:00

Hallo Klaus!

Klaus hat geschrieben:Wenn man das alles durch die Burka, der Niquab usw. ersetzt, sind es wieder einmal die "Anderen" die durch ihre Bekleidungsvorschriften diskriminiert werden.
(...)
Wer schreibt dir vor, welche Hosen oder Jacken du zu tragen hast, andere finden die vlt auch Scheiße und ertragen es.

Der Unterschied besteht darin, dass weder ich selbst noch orthodoxe Juden, so extrem sie sich mit ihrer Kleidung, ihrer Haartracht und ihrem sonstigen Aussehen und Verhalten auch von anderen selbst aus- oder abzugrenzen (d.h. selbst zu diskriminieren!) versuchen, damit ein Statement über die angebliche Gefährlichkeit von Angehörigen eines bestimmten Geschlechts oder einer anderen Rasse abgeben. Genau das ist aber bei Burka- bzw. Ku-Klux-Klan-Kutten-trägerinnen und -trägern der Fall. Das ist per definitionem Sexismus bzw. Rassismus.

Die Sichtweise des Islam als nicht nur frauen-, sondern ebenso auch männerfeindlich stammt übrigens auch nicht von mir. Auf den Punkt gebracht wurde sie bereits von Arzu Toker, Mitbegründerin des Zentralrats der Ex-Muslime.

Vergleiche hierzu den letzten Absatz in nachfolgend verlinktem Artikel von Jörg Lau.

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Re: Burkas erregen ein immer größeres öffentliches Ärgernis

Beitragvon Dissidenkt » Do 3. Jun 2010, 09:28

Gernot Back hat geschrieben:Der Unterschied besteht darin, dass weder ich selbst noch orthodoxe Juden, so extrem sie sich mit ihrer Kleidung, ihrer Haartracht und ihrem sonstigen Aussehen und Verhalten auch von anderen selbst aus- oder abzugrenzen (d.h. selbst zu diskriminieren!) versuchen, damit ein Statement über die angebliche Gefährlichkeit von Angehörigen eines bestimmten Geschlechts oder einer anderen Rasse abgeben. Genau das ist aber bei Burka- bzw. Ku-Klux-Klan-Kutten-trägerinnen und -trägern der Fall. Das ist per definitionem Sexismus bzw. Rassismus.


Nur in deinem Kopf.
Orthodoxe Hardcore-Juden sind genauso rassistisch und sexistisch wie fundamentalistische Muslime oder fundamentalistische Christen.
Die würden dich in Jerusalem auf offener Straße steinigen, wenn du in deren Viertel mit deinem Freund knutschen würdest. Die separieren Frauen und Männer genauso, sogar in öffentlichen Bussen, verbieten ihren Frauen Führerschein zu machen und selbst aparte Supermärkte mit Einkaufszeiten nur für Männer und Frauen gibt es im "Rechtsstaat" Israel.

Die Burka ist ein Alltagskleidungsstück und keine Uniform einer Organisation. Hardcore-Muslime wollen damit keine Gemeinschaftszusammengehörigkeit zeigen, sondern sich vor sexistischen Blicken verbergen. Die Kutte des KKK ist ein Tarnanzug hinter dem Verbrecher ihre Gesichter verbergen. Der Unterschied ist so offensichtlich, dass er eigentlich JEDEM einleuchten sollte.
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Re: Burkas erregen ein immer größeres öffentliches Ärgernis

Beitragvon musicman » Do 3. Jun 2010, 09:45

Klaus hat geschrieben:I die feindliche Haltung gegenüber der jüdischen Bekleidung, jüdische Weltverschwörung, heute soll es der Islam sein, der nach der Weltmacht strebt, .


Man kann nicht alles 1:1 vergleichen, bei den einen steht Missionierung im Programm- bei den anderen nicht, aber wie ich schon schrieb, ich halte nichts von Kleidervorschriften, das ist mir ein zu großer Eingriff in die persönliche Freiheit.
Ob die nach der Weltmacht streben?
Es handelt sich wohl eher um ein nachtrauern an bessere Zeiten, wie bei uns in Frankreich einige die Erinnerung an die Grande Nation - hochhalten-Schnee von Gestern. In den letzten 200 Jahren, kam nicht eine nennenswerte technologische Entwicklung aus der muslimischen Welt, da hält man sich schon gern mal fest an überlieferten Vorstellungen, die einem vorgaukeln, doch eigentlich im Besitz der alleinigen Wahrheit zu sein. Wenn dazu ein wandeln in exotisch anmutenden Gewänder gehört, lassen wir ihnen doch die Freude. Das Ölzeitalter geht unweigerlich zu Ende, was ein versiegen der Geldquellen in islamischen Ländern nach sich zieht, das Sponsoring aus Ländern wie den Emiraten wird eingestellt werden, die ganze Sache ist ein Auslaufmodell, das sich in - ich nehme mal an 2 Generationen bei uns erledigt haben wird.
Ein gutes Indiz dafür ist die steigende Zahl türkischer Mädchen in weiterbildenden Schulen, die werden sich über kurz oder lang keine Vorschriften mehr mach lassen von alten Männern, wie sie sich zu kleiden haben. Natürlich werden einige ihre Folklore beibehalten, so what?

Heute war ich schon früh auf um Baguette zum Frühstück zu holen, da begegneten mir einige lustig gekleidete Gestalten, zuerst war ich etwas überrascht, weil Fasnacht ist vorbei, dann fiel mir ein, heute ist Fronleichnahm, es war eine handvoll Katholen auf dem Weg zur Prozession.

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Re: Burkas erregen ein immer größeres öffentliches Ärgernis

Beitragvon musicman » Do 3. Jun 2010, 09:56

Dissidenkt hat geschrieben:Die Burka ist ein Alltagskleidungsstück und keine Uniform einer Organisation. Hardcore-Muslime wollen damit keine Gemeinschaftszusammengehörigkeit zeigen, sondern sich vor sexistischen Blicken verbergen.


Dann müsste man aber den Männern die Augen verbinden und nicht die Frauen verstecken |)

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Re: Burkas erregen ein immer größeres öffentliches Ärgernis

Beitragvon Gernot Back » Do 3. Jun 2010, 10:34

Hallo Dissidenkt!

Dissidenkt hat geschrieben:Orthodoxe Hardcore-Juden sind genauso rassistisch und sexistisch wie fundamentalistische Muslime oder fundamentalistische Christen.
Die würden dich in Jerusalem auf offener Straße steinigen, wenn du in deren Viertel mit deinem Freund knutschen würdest. Die separieren Frauen und Männer genauso, sogar in öffentlichen Bussen, verbieten ihren Frauen Führerschein zu machen und selbst aparte Supermärkte mit Einkaufszeiten nur für Männer und Frauen gibt es im "Rechtsstaat" Israel.

Wenn mit dem Burkaverbot ein Präzedenzfall zur Ächtung auch solcher Einstellungen geschaffen würde, wäre mir das sehr recht.

Dissidenkt hat geschrieben:Die Burka ist ein Alltagskleidungsstück und keine Uniform einer Organisation. Hardcore-Muslime wollen damit keine Gemeinschaftszusammengehörigkeit zeigen, sondern sich vor sexistischen Blicken verbergen.

Es gibt keine sexistischen Blicke, allenfalls lüsterne oder sexuell bzw. erotisch aufgeladene Blicke und das ist ja nichts Negatives für jemanden, der ein unverklemmtes Verhältnis zu Sexualität hat. Ich weiß auch gar nicht, warum so viele im Deutschen den Begriff des Sexismus immer so missverstehen. Bei Sexismus geht es um nichts anderes als die Unterdrückung von Sexualität im Allgemeinen und von Angehörigen des weiblichen Geschlechts im Besonderen. Eine Burka kann daher auch niemals Schutz vor Sexismus bieten, sondern sie ist im Gegenteil Ausdruck davon. Genau aus diesem Grunde gehören Burkas geächtet und verboten.

Dissidenkt hat geschrieben:Die Kutte des KKK ist ein Tarnanzug hinter dem Verbrecher ihre Gesichter verbergen. Der Unterschied ist so offensichtlich, dass er eigentlich JEDEM einleuchten sollte.

Nein, ist er nicht. Rassismus und Sexismus sind von der gleichen Sorte. Der Begriff Sexismus ist eine Analogie- oder Parallelbildung zu Rassismus.

Gruß Gernot
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Re: Burkas erregen ein immer größeres öffentliches Ärgernis

Beitragvon Klaus » Do 3. Jun 2010, 11:20

@Gernot Back

Deine Argumentation überzeugt nicht, klingt mir alles sehr nach ProKöln oder ProNRW. Und der Zentralrat der Ex-Muslime ist ja wohl auch keine ernst zunehmende Institution. Ein Beispiel, die in Schleier, Kopftuch und Burka aufklärende Mina Ahadi.

Diese Frau reist im Auftrag der GBS durch die Lande und hält äußerst dümmliche Vorträge, stellt sich gern dabei als Atheistin hin, die im Iran unterdrückt wurde. Das ist schlichtweg gelogen. Die Frau war und ist es vielleicht noch, Kommunistin, also solche ist sie im Iran verfolgt worden. Ihre WebSeite ist immer noch mit dem unerträglichen Gesabber der Worker Communist Party of Iran verlinkt. Als sie 1993 in den Westen gekommen ist, war es wahrscheinlich das Geld, welches sie hierhergetrieben hat, nachdem die Sowjetunion nicht mehr die Weltrevolution finanzierte und die Kommunisten sich nach neuen Geldquellen umschauen mussten.

Und du stigmatisierst, regst dich aber andereseits auf, wenn Schwule diskrimniert werden. Tut es gut andere Klein zu machen um sich selbst Groß zu fühlen? Es ist mir völlig egal ob eine Frau Burka tragt, die Kreissäge des Katholischen Frauenbundes Bayerns oder eine Schwesterntracht, genauso wie es mir egal ist ob einer einen Pornobalken unter der Nase trägt oder ein Hadjj-Cap. Das kann jeder für sich selbst entscheiden. Ich würde es mir jedenfalls verbitten, wenn mir irgendeiner Bekleidungsvorschriften machen würde.
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Re: Burkas erregen ein immer größeres öffentliches Ärgernis

Beitragvon Dissidenkt » Do 3. Jun 2010, 11:33

Gernot Back hat geschrieben:Wenn mit dem Burkaverbot ein Präzedenzfall zur Ächtung auch solcher Einstellungen geschaffen würde, wäre mir das sehr recht.


Solche Einstellungen sind hier prinzipiell geächtet. Dazu Bedarf es nicht des Verbots eines Kleidungsstückes. Allerdings ist der frauenfeindliche Sexismus auch in unserer Gesellschaft noch immer in den Köpfen.

Aktuelles Beispiel heute morgen im WDR Radio EinsLive zufällig aufgeschnappt:
Es ging um die anstehende OpenAir-Festival-Saison und Tipps für die Besucher von Live-Konzerten.
Die Moderatorin sprach mit einer "Expertin" und die beiden - ich nenne sie jetzt mal bewusst abwertend "Tussen" - waren sich einig, dass es für Jungs völlig problemos sei, wenn sie nach 3 Tagen Konzert Bartstoppeln haben oder stinken wie die Ochsen. Mädchen aber sollen doch bitte ein ordentliches Deo und Feuchtetücher mitnehmen, sich regelmäßig frisch machen und extra dauerhaften Kajal, Eyeliner und weiss der Teufel was sonst noch benutzen!


Merkst du was da für ein Frauenbild in die Mädels gepflanzt wird? Immer hübsch, immer adrett und immer begehrenswert sein zu müssen? Das ist ganauso eine patriarchalische Scheisse wie der islamische Talibanismus und er wird hier von unreflektierten Tussen im Staatsradio transportiert.

Gernot Back hat geschrieben:
Dissidenkt hat geschrieben:Die Burka ist ein Alltagskleidungsstück und keine Uniform einer Organisation. Hardcore-Muslime wollen damit keine Gemeinschaftszusammengehörigkeit zeigen, sondern sich vor sexistischen Blicken verbergen.

Es gibt keine sexistischen Blicke, allenfalls lüsterne oder sexuell bzw. erotisch aufgeladene Blicke und das ist ja nichts Negatives für jemanden, der ein unverklemmtes Verhältnis zu Sexualität hat. Ich weiß auch gar nicht, warum so viele im Deutschen den Begriff des Sexismus immer so missverstehen. Bei Sexismus geht es um nichts anderes als die Unterdrückung von Sexualität im Allgemeinen und von Angehörigen des weiblichen Geschlechts im Besonderen.


Da gebe ich dir recht. Natürlich schaue ich auch mit lüsternen Blicken auf Frauen und daran ist nichts Schlechtes. Mit Sexismus meine ich die Verfügbarkeit und Unterordnung der Frauen unter männliches Diktat. Ich kann einer Frau lüstern auf den Hintern schauen (genetisches Erbe) und sie trotzdem genauso respektieren wie jeden anderen Menschen auch (kulturelles Erbe).
Wenn das kulturelle Erbe (unabhängig von der Religion) einer Gesellschaft mangelnden Respekt vor der Selbstbestimmung der Frauen beinhaltet, dann sind Frauen in Gefahr von physisch überlegenen Männern unterdrückt und benutzt zu werden. Deshalb ist die Burka ein - auch in meinen Augen abwegiger - Versuch Frauen vor den Blicken der Männer zu verbergen. Ein VERBOT der Burka ist aber wiederum nichts anderes, als ein neues Diktat von Patriarchen über Frauen.

Gernot Back hat geschrieben:
Dissidenkt hat geschrieben:Die Kutte des KKK ist ein Tarnanzug hinter dem Verbrecher ihre Gesichter verbergen. Der Unterschied ist so offensichtlich, dass er eigentlich JEDEM einleuchten sollte.

Nein, ist er nicht. Rassismus und Sexismus sind von der gleichen Sorte. Der Begriff Sexismus ist eine Analogie- oder Parallelbildung zu Rassismus.


Ich bezog mich auf den Unterschied zwischen KKK-Kutte und Burka. Das eine ist eine gemeinschaftsstiftende und anonymisierende Uniform einer Verbrecherorganisation, das andere ein Alltagskleidungsstück.
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Re: Burkas erregen ein immer größeres öffentliches Ärgernis

Beitragvon Nanna » Do 3. Jun 2010, 13:04

Gernot Back hat geschrieben:Selbstverständlich steckt hinter der Burka eine menschenverachtende Ideologie, nämlich die, dass die eine Hälfte der Menschheit vor dem Anblick der anderen Hälfte geschützt werden müsse, weil erstere sich ansonsten nicht beherrschen könne und in primitiver Triebhaftigkeit gezwungen sei, über die andere Hälfte herzufallen. Ein solches Weltbild ist nicht nur frauen- sondern auch männerfeindlich, eben insgesamt menschenfeindlich. Ich weiß von keiner anderen als dieser islamistischen Ideologie, der man so berechtigt diesen Vorwurf machen könnte.

Ich mag die Burka auch nicht, aber man kann die Dinge eben so sehen, wie ihre Befürworter es tun. Ich habe jetzt schon seitenweise versucht, dir zu erklären, dass jede sexuell konnotierte Form der Kleidung, sowohl ein Zeichen von Emanzipation wie Unterdrückung sein kann, abhängig vom individuellen Umfeld. Es gibt in der Realität nur äußerst selten schwarz und weiß, also lass die Möglichkeiten, die Graustufen zu bevölkern, bitte offen. Ich weiß nicht, warum du dich da derart reingesteigert hast, aber du hilfst damit niemandem, weder Frauen, die nicht befreit werden wollen, noch der Freiheit, die du einschränken statt ausbauen willst. Akzeptiere, dass andere Menschen die Freiheit haben, einen fundamental anderen Lebensstil zu führen als du und dass das erlaubt sein muss, solange niemand dabei zu schaden kommt.

Daher bitte ich dich ohne Umschweife und Ausflüchte mal folgende Frage zu beantworten:
Sofern eine Frau sich die Burka selbst überwirft: Wer ist dann der Geschädigte?
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Re: Burkas erregen ein immer größeres öffentliches Ärgernis

Beitragvon Gernot Back » Do 3. Jun 2010, 13:13

Hallo Dissidenkt!

Dissidenkt hat geschrieben:Merkst du was da für ein Frauenbild in die Mädels gepflanzt wird? Immer hübsch, immer adrett und immer begehrenswert sein zu müssen? Das ist ganauso eine patriarchalische Scheisse wie der islamische Talibanismus und er wird hier von unreflektierten Tussen im Staatsradio transportiert.

Habe ich das je bestritten?

Dissidenkt hat geschrieben:Ein VERBOT der Burka ist aber wiederum nichts anderes, als ein neues Diktat von Patriarchen über Frauen.

Ach, und wie erklärst du dir dann, dass ein solches Verbot gerade von Frauen, darunter Ex-Musliminnen so vehement gefordert wird?

Dissidenkt hat geschrieben:
Gernot Back hat geschrieben:
Dissidenkt hat geschrieben:Die Kutte des KKK ist ein Tarnanzug hinter dem Verbrecher ihre Gesichter verbergen. Der Unterschied ist so offensichtlich, dass er eigentlich JEDEM einleuchten sollte.

Nein, ist er nicht. Rassismus und Sexismus sind von der gleichen Sorte. Der Begriff Sexismus ist eine Analogie- oder Parallelbildung zu Rassismus.

Ich bezog mich auf den Unterschied zwischen KKK-Kutte und Burka. Das eine ist eine gemeinschaftsstiftende und anonymisierende Uniform einer Verbrecherorganisation, das andere ein Alltagskleidungsstück.

Ich habe dich schon verstanden, aber auch diesen von dir postulierten Unterschied stelle ich in Abrede. Die Burka ist hierzulande auch glücklicherweise noch kein Alltagskleidungsstück, sie dient hier ausschließlich zu demselben Zweck, den du bei der Klu-Klux-Klan-Kutte zu recht ausmachst.

So weit, dass eine menschenverachtende Ideologie ihr Ziel erreicht, die es darauf anlegt, dass Frauen auch hierzulande noch tatsächlich Grund bekommen zu glauben, sie müssten sich zu ihrem eigenen Schutz selbst in solche mobilen Ganzkörpergefängnisse begeben, so weit wollen wir es nämlich nicht kommen lassen. Deshalb: Burkaverbot jetzt!

Gruß Gernot
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Re: Burkas erregen ein immer größeres öffentliches Ärgernis

Beitragvon Klaus » Do 3. Jun 2010, 16:24

Gernot Back hat geschrieben:Deshalb: Burkaverbot jetzt!


Klasse Mixa, Meisner und Konsorten hätten an dir ihre wahre Freude und du klingst wie sie.
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Re: Burkas erregen ein immer größeres öffentliches Ärgernis

Beitragvon Zappa » Do 3. Jun 2010, 17:03

Gernot Back hat geschrieben:So weit, dass eine menschenverachtende Ideologie ihr Ziel erreicht, die es darauf anlegt, dass Frauen auch hierzulande noch tatsächlich Grund bekommen zu glauben, sie müssten sich zu ihrem eigenen Schutz selbst in solche mobilen Ganzkörpergefängnisse begeben, so weit wollen wir es nämlich nicht kommen lassen. Deshalb: Burkaverbot jetzt!


Du vermengst ständig öffentliche und private Religion.

Was ich glaube und was ich mir anziehe ist meine Privatangelegenheit. Frieden in einer Gesellschaft kann es auf Dauer nur geben, wenn dies alle akzeptieren. Du stellst Dich mit deinen Forderungen ständig außerhalb des politischen Liberalismus, der gegen die christlichen Kirchen mühsam erkämpft wurde.

Etwas vollkommen anderes ist öffentliche Religion. Wenn ein Imam öffentlich gegen Frauen hetzt oder sie zwingen will sich zu verhüllen ist dies etwas vollkommen anderes und ich würde jederzeit massiv dagegen protestieren. Wenn reflexartig Kirchenvertreter zu gesellschaftliche ethischen Problemen Stellung beziehen, kritisiere ich auch das öffentlich. Mit fast den gleichen Argumenten wie ich gegen dein "Burkaverbot" argumentiere.
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Re: Burkas erregen ein immer größeres öffentliches Ärgernis

Beitragvon Bionic » So 6. Jun 2010, 13:56

Ich bin eher für ein Burkaverbot, weil ich diese Idiologie des Versteckens ablehne. Allerdings ist die Frage wieviele würde dies betreffen..
Wir sollten uns allerdings nicht einbilden dass der Westen so übermäßig frauen- und menschenfreundlich ist.
Man denke nur mal an die Zwangsprostitution und deren Bagatelisierung, in der Gesellschaft.
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Re: Burkas erregen ein immer größeres öffentliches Ärgernis

Beitragvon stine » So 6. Jun 2010, 20:16

Bionic hat geschrieben:Man denke nur mal an die Zwangsprostitution und deren Bagatelisierung, in der Gesellschaft.

Burka und Zwangsprostitution: Man könnte fast denken, dass die Frauenquote die Männer in den Untergrund treibt...
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Re: Burkas erregen ein immer größeres öffentliches Ärgernis

Beitragvon Bionic » So 6. Jun 2010, 21:31

Was heißt das bitte??
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Re: Burkas erregen ein immer größeres öffentliches Ärgernis

Beitragvon stine » Mo 7. Jun 2010, 06:58

Entschuldige bitte, aber ich dachte, das wäre eindeutig.
Frauen als domestizierte Beute der frühen Menschheit. Die Männer herrschten über die Frauen seit vielen Jahrhunderten. Wir leben zum Teil auch heute noch in einer von Männern dominierten Welt. Da sich aber die Frauen der westlichen Welt langsam einen Platz an der Seite der Männer erarbeiten, bleibt der männlichen Herrschaft, bei denenn die das brauchen, nur noch der Platz innerhalb der Familie, wo sie weibliche Mitglieder unterdrücken können oder gar im Untergrund, wo Menschenhandel und Zwangsprostitution ihren animalischen Machthunger auf debile Weise befriedigen.

Aber zum Glück sind nicht alle Männer so :mg:
Oder... ?

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Re: Burkas erregen ein immer größeres öffentliches Ärgernis

Beitragvon ujmp » Mo 7. Jun 2010, 07:49

stine hat geschrieben:Entschuldige bitte, aber ich dachte, das wäre eindeutig. Frauen als domestizierte Beute der frühen Menschheit.

Das ist eindeutig geballter Schwachsinn. Ganz schlimmer!
Und dies ist eindeutig etwas zu unfreundlich formuliert! 1v6,5M
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