Bionic hat geschrieben:Mit der Todesstrafe wird jemandem diese graußliche Tat aufgezwungen und das halte ich für sehr fraglich.
I got a letter from the army, so I think that I'll enlist. No, I'm not brave or proud of nothing - I just want to kill something.
Nein, es scheint die Unfähigkeit zu sein, Gesagtes bzw. Geschriebenes so akzeptieren oder verstehen zu können, wie es geschrieben und gemeint war.ganimed hat geschrieben: Mir kommt das vor wie Haarspalterei.
"Präventivstrafen, die von dem ausgehen, was alles hätte geschehen können, öffnen einem unerwünschten Besucher den Weg in den Gerichtssaal: der Phantasie. Diese Hätte-Können-Ideologie ist überall dort gefährlich, wo sie nicht, wie in der reinen Spekulation, weiterführt zu immer neuen Hätte-Könnens, sondern wo sie auf einmal umgesetzt wird in, zum Beispiel, die nüchterne Wirklichkeit einer Zuchthausstrafe, die dann nicht mehr nur hätte sein können, sondern die ist."
stine hat geschrieben:Es gibt Berufe, die sind zum Grausen. Henker ist einer davon.
stine hat geschrieben:Wer 15 Jahre in Einzelhaft (das scheint nicht selten vorzukommen) auf seine Vollstreckung warten muss, verdient schon fast wieder eine Begnadigung.
Arathas hat geschrieben:Aber von Zwang kann keine Rede sein, denn es gibt schließlich freie Berufswahl
Für dich vieleicht, ich kann das schon verstehen. Und ich weiß das auch!Arathas hat geschrieben:Und dann gibt's auf der anderen Seite natürlich auch immer Leute, die das, was du als grausig ansiehst, machen wollen. Die es sogar gern tun, so unverständlich das für dich und mich sein mag.
1von6,5Milliarden hat geschrieben:Nein, es scheint die Unfähigkeit zu sein, Gesagtes bzw. Geschriebenes so akzeptieren oder verstehen zu können, wie es geschrieben und gemeint war.
Da du "irgendwie 'perfide', 'ungerecht' oder 'hinterhältig" "irgendwie" mit "kann ... verständlich sein" wohl in Einklang bringen kannst, erübrigt sich da mit dir wohl jede weitere Diskussion, solange du noch deine voreingenommene Meinung mit der Brechstange in die Texte andere gedanklich einfügst.
spacetime hat geschrieben:Ich finde, das passt hier ganz gut rein. Die Todesstrafe ist wohl die Präventivstrafe in ihrer radikalsten Form.
spacetime hat geschrieben: Bauer Achmed aus dem kleinen, afghanischen Bergdorf ist hochgradig gefährdet, ein Terrorist zu werden. Was macht man also? Man packt den Terrorismus an der Wurzel und bombt den Tanklaster in die Luft. Ob da nun ein paar, in jämmerlichen Verhältnissen lebende, afghanische Kinder draufgehen, das sollte doch höchstens für ein leises Murren in der wohlhabenden, westlichen Bevölkerung reichen.
Hauptsache, man verhindert zukünftiges Unglück bei uns und ersetzt es durch heutiges Unglück bei den Anonymen da, im Hindukusch.
Abschreckung ist das Stichwort: es bedeutet, den Schrecken von morgen, gütigerweise heute schon zur Schau zu stellen.
Bionic hat geschrieben:Glaubst du wirklich dass da nur zur Prävention einfach irgendwelche Leute in die Luft gesprengt werden?!
spacetime hat geschrieben:Die Todesstrafe ist wohl die Präventivstrafe in ihrer radikalsten Form. Bauer Achmed aus dem kleinen, afghanischen Bergdorf ist hochgradig gefährdet, ein Terrorist zu werden. Was macht man also? Man packt den Terrorismus an der Wurzel und bombt den Tanklaster in die Luft.
Bionic hat geschrieben:Oftmal geht es bei der Todesstrafe aber eher nur um einen Sündenbock. Das ist ähnlich wie eine Opfergabe. Es geht glaub mehr darum für ein Vergehen einen Schuldigen zu haben, als wie wirklich um den tatsächlichen Täter. Überleg mal, wenn du einen armen Farbigen hast, der ist doch der ideale Täter. Warum sollte man sich da noch die Mühe machen um wirklich festzustellen, wer nun der echte Täter war.
Ja das ist ja wohl logisch.Arathas hat geschrieben:Viele der Morde und Verbrechen an der Zivilbevölkerung in den Kriegsgebieten geschehen auch aus viel niederen Beweggründen. Mordlust. Langeweile. Wut. Angst.
Arathas hat geschrieben:Es gibt diese schönen Videos auf liveleak.com, Mitschnitte (mit Ton) von Soldaten, die im Hubschrauber an der Kanone sitzen und per Computerscreen andere Menschen wegschießen, als säßen sie vor einer Konsole und es wären keine wirklichen Menschen, die sie da wegballern. Einige dieser Schützen schießen wahlloser und brutaler auf die Bevölkerung, als ich das bei Call of Duty auf meiner PS3 machen würde. Und sie haben noch mehr Spaß daran, echte Leute zu killen, als ich Spaß an meinem Videospiel habe ... das ist schon ziemlich krank, wenn ich das mal so sagen darf.
ganimed hat geschrieben:Wo kommen denn diese merkwürdigen Ansichten her? Weil du gegen die Todesstrafe bist haust du jetzt auch gleich noch das jeweilige Rechtssystem in die Pfanne? So nach dem Motto: wenn in den USA zum Tode verurteilt wird, dann ist wohl klar, dass die auch keine vernünftigen Prozesse führen sondern ohne sorgfältige Beweise den erstbesten Schwarzen verurteilen? Kritik an amerikanischer und sonstiger Urteilsfindung in juristischen Prozessen mag ja immer mal wieder angebracht sein. Aber so weitreichend, allgemein und einseitig wohl eher nicht. Den Film "Wer die Nachtigall stört" mit Gregory Peck zu oft gesehen? :)
ganimed hat geschrieben:Aber bist du sicher, dass dies heute auch noch so ist? Oder rezitierst du hier die allgemeinen Kritikpunkte eher unreflektiert?
ganimed hat geschrieben:Aber bist du sicher, dass dies heute auch noch so ist? Oder rezitierst du hier die allgemeinen Kritikpunkte eher unreflektiert?
Berliner Zeitung(2004) hat geschrieben:Derzeit sind von zehn jugendlichen Straftätern im texanischen Todestrakt sechs Hispanier, drei Schwarze und einer Asiat
ebenda hat geschrieben:Tötet ein Schwarzer einen Weißen, ist die Wahrscheinlichkeit, zum Tode verurteilt zu werden, um 80 Prozent höher als anders herum", erklärt Sumit Bhattacharyya von Amnesty International.
ebenda hat geschrieben:Eine makabre Wette unter amerikanischen Staatsanwälten, namens "Niggers by the pounds", hat in diesem Zusammenhang traurige Berühmtheit erlangt: Im Jahre 1980 wetteten Staatsanwälte darum, wer als Erster so viele Schwarze in die Todeszelle bringen würde, dass insgesamt 500 Pfund Körpergewicht erreicht würden. Gewinn war eine Flasche Champagner. Da überrascht es wenig , dass nach einer New Yorker Studie 68 Prozent der Todesurteile, die in den USA von 1972-1998 verhängt wurden, fehlerhaft waren.
Klaus hat geschrieben:Darüber hinaus halte ich nichts von einem Bestrafungssystem, dass zwischen Verurteilung und Vollstreckung einer Strafe Jahrzehnte vergehen lässt. Weil dann zwischen der Tat und der Strafe jedweder sozialer Aspekt verloren gegangen ist. Der sogenannte erzieherische Effekt ist dann eben nicht mehr da.
musicman hat geschrieben:Erzieherischer Effekt bei der Todesstrafe, wer soll da erzogen werden?
ganimed hat geschrieben:Insofern war es keine Präventivstrafe, es war noch nicht einmal eine Strafe. Es waren kriegsähnliche Zustände mitsamt Opfern.
spacetime hat geschrieben:Krieg ist nichts anderes als Strafverfolgung ohne die gerichtliche Verhandlung, weil eben diese fehlschlug.
Zurück zu Gesellschaft & Politik
Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 2 Gäste