ganimed hat geschrieben:Es klang aber so, als würdest du zumindest Ähnlichkeiten oder Gemeinsamkeiten unterstellen. Welche wären das?
Sir Lunchalot hat geschrieben:man muss für sein Essen oder ein Dach über dem Kopf nicht mal mehr zwingend Arbeiten.
Sir Lunchalot hat geschrieben:In meinen Augen ist der Mensch die Krone der Evolution.
Sir Lunchalot hat geschrieben:Die Schwellenländer Entwickeln sich immer weiter, und irgendwann werden sie auch unseren Stand der Technik erreicht haben.
Sir Lunchalot hat geschrieben:Ich weiß nicht warum du so pessimistisch bist, aber mir gefällt die Welt und das Leben.
Sir Lunchalot hat geschrieben:Ein beispiel ist die Ernährung, in den 60ern steuerte die Welt, genauer gesagt einige arme Länder auf eine Nahrungskrise zu. Millionen von Menschen drohte der Hungertod.
Als Grüne Revolution wurden in den 60er- und 70er-Jahren die bahnbrechenden Erfolge der Agrarwissenschaft bezeichnet, die dazu führten, dass es immer weniger Hungersnöte auf der Welt gab und bald darauf genug Getreide für die gesamte Menschheit geerntet wurde. Ein Erfolg, der bis heute trotz des rasanten Bevölkerungswachstums anhält. Denn, darin sind sich alle Experten einig, die Ursache der Hungerkatastrophen neuerer Zeit liegt nicht in mangelnder Nahrung. Sie sind – wie in der sudanesischen Provinz Darfur – politische Desaster, ausgelöst durch Kriege oder diktatorische Regimes, die unliebsame Bevölkerungsgruppen gezielt aushungern wollen.
Das war vor Borlaugs Grüner Revolution ganz anders. Viele glaubten damals, dass der britische Pfarrer Thomas Malthus mit seinem „Essay on the Principle of Population“ recht behalten hatte. Darin vertrat er die These, dass die Bevölkerung auf ewig schneller anwachse, als die Nahrungsmittelproduktion gesteigert werden kann. Hunger ist Schicksal. Große Hungersnöte mit Zehntausenden von Toten, die alle paar Jahre Indien und China heimsuchten, schienen Malthus zu bestätigen.
Dann kamen Borlaug und seine Pflanzenzuchtexperten, die für das „Kooperative Programm für Weizenforschung und Produktion“ in Mexiko bessere Weizen-, Mais- und Bohnensorten entwickelten. Der größte Durchbruch gelang ihnen mit dem sogenannten Mexiko-Weizen, dem sie ein Gen für Zwergwuchs anzüchteten. Seine Halme blieben kurz, dafür waren die Ähren stärker. In Indien konnten damit die Erträge in zehn Jahren auf fast das Dreifache gesteigert werden. Innerhalb von vier Jahren erzeugte Mexiko genügend Weizen für seine Bevölkerung und war nicht mehr auf Importe angewiesen. China entwickelte mit Borlaugs Zuchtmethoden bessere Reissorten, die schon bald nahezu die Hälfte der Menschheit ernährten. Auch in anderen Ländern Asiens und Lateinamerikas griffen die Bauern zu den neuen, ertragreicheren Sorten. Malthus' Anhänger hielten das für unmöglich. Paul Ehrlich, der den Weltbestseller „Die Bevölkerungsbombe“ geschrieben hatte, sagte zu Borlaug: „Sie werden keinen bedeutenden Einfluss auf die Produktion der Nahrungsmittel haben.“ Doch es kam anders. Das malthussche Gesetz wurde widerlegt.
Sir Lunchalot hat geschrieben:Sie dir doch nur den Unterschied zwischen den Lebensbedingungen vor 100 Jahren und den heutigen an.
Sir Lunchalot hat geschrieben:Ich wünsche mir viel eher das wir als Menschheit unsere Zeit auf der Erde nutzen um mehr über das Universum zu lernen, die Naturgesetze zu erforschen und unser erworbenes Wissen zur Entwicklung unserer Technologie einsetzen.
Bionic hat geschrieben:Sir Lunchalot hat geschrieben:In meinen Augen ist der Mensch die Krone der Evolution.
Da stimme ich dir zu. Der Mensch ist das einzige Lebewesen, das wirklich entscheidend über sein Dasein nachdenken kann.
ganimed hat geschrieben:Dieser Wunsch nach Erkenntnis kommt mir bekannt vor (wurde in einem anderen Thread auch schon erörtert). Nur rational scheint er mir nicht zu sein. Vielleicht hast du ja eine Antwort auf meine Frage, woher dieser dein Wunsch nach Erkenntnis kommt? Was hast du von der Erkenntnis zukünftiger Generationen? Wenn du nicht an die Wiedergeburt glaubst, nehme ich an, rechnest du nicht damit, wirklich von zukünftigen Erkenntnissen zu profitieren, oder?
ganimed hat geschrieben:Nach welchen Kriterien entscheidet denn die Jury zur Wahl der Evolutionskrone? Und wieso gerade nach diesen Kriterien?
Sir Lunchalot hat geschrieben:Ich sehe einfach keinen Grund die Existenz der Menschen zu beenden. Es gibt heute, und ich bin mir sicher auch in der Zukunft, bessere wege das Leid der Menschen zu lindern.
Sir Lunchalot hat geschrieben:Was hast du davon wenn die Menschheit ausstirbt? Dein Leid ist es nicht das du beenden willst, aber du scheinst das Leid anderer Menschen, die das vielleicht ganz anders Empfinden, beenden zu wollen.
Sir Lunchalot hat geschrieben:Ist dir bewusst das arme Menschen nicht weniger Glücklich sind als Reiche?
Sir Lunchalot hat geschrieben:aber die Entwicklung der letzten 100 Jahre lässt mich jedenfalls zuversichtlich in die Zukunft blicken.
Du scheinst meinem Argument nicht zuzustimmen, dass ein Aussterben in 250 Jahren besser ist als eine Leidvermeidung in 1500 Jahren. Besser einfach deshalb, weil das Aussterben 1250 Jahre eher geht (wenn man die Jahresschätzungen mal annimmt) und deshalb 1250 Jahre Leid vermieden wird. Welchen Teil dieser Argumentation findest du denn unrichtig? Welche "besseren" Wege, das Leid zu beenden, siehst du konkret? Und wieso sind diese Wege besser als Aussterben?
Leid empfindet man immer gleich. Per Definition. Verschiedene Menschen mögen aus verschiedenen Gründen leiden, beziehungsweise in derselben Situation in unterschiedlichem Maße leiden. Aber daraus folgt natürlich nicht, dass Leid von vielen Menschen gar nicht als solches empfunden würde. Mit so einfacher Wortakrobatik lässt sich das Leiden auf der Welt nun mal nicht wegzaubern.
Was habe ich vom Aussterben in ferner Zukunft? Nichts natürlich. Nur jetzt hätte ich etwas davon, wenn mir jemand bei meiner Idee zustimmt (Bestätigung) oder sie ablehnt (neue Einblicke durch Diskussion). Wenn man es ganz genau nimmt, müsste ich also eigentlich nicht formulieren "ich möchte gerne, dass wir aussterben" sondern, "ich halte die Idee des Aussterbens für sehr vernünftig".
Mit Leid war aber auch nicht unbedingt Armut gemeint. Brennender Hunger, Krankheit, Hoffnungslosigkeit, Not und Elend stehen aber immerhin in einem Zusammenhang mit Armut. Es wäre also wohl zu fragen, wie arm genau deine glücklichen Menschen sind.
Mein Einwand ist vermutlich unfair. Aber wir alle sitzen hier in den reichen Industrieländern schon sehr wohlbehütet in einer besonders komfortablen Position. Da ist es leicht, sehr zuversichtlich in die Zukunft zu blicken. Weil es eben auch sehr leicht ist, das gegenwärtige Leid auf der Welt sehr gut auszublenden. Nur so lässt sich süffisant dahin sagen: "hm, warten wir noch ein paar weitere hundert Jahre, dann wird das mit dem Leid schon irgendwie immer weniger. Wir haben ja Zeit...". Wirklich Leidende sehen das, so meine Vermutung, deutlich weniger entspannt.
Sir Lunchalot hat geschrieben:Und ich behaupte das die meisten Menschen, auch in armen Ländern nicht ständig leiden.
Sir Lunchalot hat geschrieben:Ich halte die Zeitspanne die du angibst im übrigen für maßlos übertrieben. Vor 100-200 Jahren ging es vielen Menschen hier auch noch ziemlich schlecht, und sieh uns doch heute an.
Bionic hat geschrieben:Der eine will dass alle dafür bezahlen, dass es Leid auf der Welt gibt!
Bionic hat geschrieben:Und mal angenommen, man würde sich für das Aussterben entscheiden. Wer wäre dann diejenigen, die das entscheiden würden?
Bionic hat geschrieben:Der zu erwartende Wiederstand dürfte hoch sein.
Bionic hat geschrieben:Wofür hätte der Mensch seine ganzen technologischen Entwicklungen gemacht? Seine ganzen Erkentnisse erlangt? Das wäre beinah wie bei dem Spruch: "Wenn es am besten ist, soll man aufhören."
ganimed hat geschrieben:Ich war in der verlängerten Wochenend-Offline-Zeit. Manchmal soll ja ein wenig Abstand vom Internet ganz gesund sein :)
ganimed hat geschrieben:Das muss ein Missverständnis sein. Derzeit bezahlen die Leidenden, wenn man so will, dafür, dass es Leid gibt. Wenn sich jetzt die Menschheit zum Aussterben entschlösse, bekämen alle (oder zumindest viele) einen Vorteil: mehr Ressourcen (mehr Zeit, weil keine Kinder)(mehr Rohstoffe, weil keine nachfolgenden Generationen). Da muss also keiner "bezahlen", sondern alle haben was davon.
ganimed hat geschrieben:Alle würden entscheiden. Ich stelle mir das naiverweise durchaus als globalen, demokratischen Prozess dar. Und wenn es nennenswerten Widerstand gibt, dann wird es eben nicht gemacht. Bis irgendwann jeder Mensch auf Erden gebildet genug ist, um eventuell rational die Vorteile als überwiegend sehen zu können.
ganimed hat geschrieben:Wenn es eine gute Idee mit lauter Vorteilen ist (was ich ja behaupte), dann eher nicht. Ich glaube immer noch, dass alle wichtigen Argumente gegen das Aussterben auf genetisch geprägte Emotionen fussen und einer rationalen Prüfung nicht standhalten. Sollte die Ratio durch vermehrte Bildung und Wohlstand zugewinnen können in den nächsten Jahrhunderten, wird die Aussterbe-Idee sicher an Attraktivität gewinnen, denke ich mir.
ganimed hat geschrieben:Alle würden entscheiden. Ich stelle mir das naiverweise durchaus als globalen, demokratischen Prozess dar. Und wenn es nennenswerten Widerstand gibt, dann wird es eben nicht gemacht. Bis irgendwann jeder Mensch auf Erden gebildet genug ist, um eventuell rational die Vorteile als überwiegend sehen zu können.
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