Ja, da geb ich dir recht. Das ist alles religiöser Wahn, sozusagen und der sollte nicht sein.gavagai hat geschrieben:Ich als Atheist bin nicht wütend wegen der Frage nach Gott. Ich bin eher wütend, wenn jemand zweifelsfrei
- den Koran verbrennt und dann nur davon abläßt, weil ihm Gott zweifelsfrei sagt, es nicht zu tun.
- seinen Sohn zum Opferaltar trägt und dann nur davon abläßt, weil ihm Gott zweifelsfrei sagt, es nicht zu tun.
- einem Buch glaubt, dass ihn veranlasst Ehebrecherinnen zu steinigen,
- ein Todesurteil über Rushdie ausspricht und ihn zum Abschuß freigibt,
- andere Absonderlichkeiten glaubt.
Und das alles ohne diese Überzeugungen auch nur annähernd begründet zu haben.
Mathematiker, die ja ebenso einem Hirngespinnst nachlaufen, das sie in logische Zusammenhänge gebracht haben, haben sich ihre Regeln auch selbst geschaffen. Nehmen wir mal eines der ersten der Gesetze, die man in der Mathematik lernt, das Distributivgesetz. Eine Summe (bzw. Differenz) wird mit einem Faktor multipliziert, indem man jeden Summand (bzw. Minuend und Subtrahend) mit diesem Faktor multipliziert und die Produktwerte addiert (bzw. subtrahiert).
Klar, für einen Mathematiker nachvollziehbar und außer Zweifel, dass das so funktioniert. Es kommt auch nach aller Zahlendreherei irgendwie immer wieder was vernünftiges dabei raus.
Nun bezieht sich die Fähigkeit der menschlichen Logik aber nicht bei jedem auf das Zahlenspiel. Vor allem der frühe Mensch baute sich seine Logik auf gefühlte Abläufe auf. Kein Rind essen, kein Schwein essen, sich auf einem Teppich knien und beten, bestimmte Verhaltensmuster annehmen, das alles war und ist für viele einfach Vorraussetzung, damit ihr Leben funktioniert. Sozusagen ihre Mathematik des Lebens. Klar kann man das in Frage stellen, wenn man auch ohne das zurecht kommt. Man kann auch die Mathematik in Frage stellen, wenn man ohne sie zurecht kommt. (passiert in einem Haushalt mit Kindern ziemlich oft )
Religiöse Gesetze sind sozusagen die mathematischen Lebensregeln für Gläubige: Das geht auch irgendwie immer auf, ist für sie stimmig. Dass sich nun aber Gläubige über viele Generationen hinweg Gesetze geschaffen haben, die nicht mehr mit unserem gesellschaftlichen Sitten im Einklang stehen, ist selbstverständlich tragisch, hat aber mit Gott eigentlich nichts zu tun, eher damit, was die Menschen über ihn denken.
Und wenn ich mir manche mathematischen Formeln anschaue, denke ich auch oft, jetzt übterreiben sie aber...
LG stine