Wirkung von Glaubensgemeinschaften auf den Charakter

Re: Wirkung von Glaubensgemeinschaften auf den Charakter

Beitragvon Zappa » Di 28. Dez 2010, 17:22

@Stine

Leider nur ist der Weg sich über Religiosität Dingen wie Moral, Solidarität und Werten zu nähern der falsche, denn er verspricht falsche Gewissheit wo das eigene Erkennen doch so wichtig ist.

Ich war und bin für die völlige Abschaffung des Religionsunterrichtes und für die Einführung eines Pflichtfaches Philosophie & Ethik.
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Re: Wirkung von Glaubensgemeinschaften auf den Charakter

Beitragvon musicman » Di 28. Dez 2010, 19:42

stine hat geschrieben:
Arathas hat geschrieben:Wohingegen der Religionsunterricht ...
Einspruch!
Anders als die naturwissenschaftlichen Unterrichtsfächer gab es im Religionsunterricht vielleicht nichts zum Anfassen, dafür aber etwas zum Verstehen. Ein schönes Lied geht zu Herzen, das ist nachvollziehbar, aber trotzdem nichts zum Anfassen.

LG stine


Ich denke es geht gar nicht so um die Qualität der Argumente, sondern ob sie einem einleuchten oder dem eigenen Naturell entgegen kommen - und Wahrnehmung ist, wie ich schon schrieb subjektiv.
Bei mir kommt die religiöse Message zB einfach nicht an, mein Empfänger ist auf einer anderen Frequenz, das war schon recht früh so, wenn in der kirchlkichen Jugendgruppe beim gemeinsamen Gebet, bei manchen die Äuglein leuchteten, als hätten sie einen 1000 Watt Strahler im Kopf, passierte bei mir rein gar nichts und irgendwann liess ich es sein, es wirkte auf mich einfach nur peinlich.
Das ist aber nicht mein Verdienst und wenn bei mir im Kopf die Lightshow genauso gespielt hätte wie bei manch anderem, wer weiß was ich heute denken würde.

@stine
ein schönes Lied geht auch ohne Religion zu Herzen :santagrin:

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Re: Wirkung von Glaubensgemeinschaften auf den Charakter

Beitragvon xander1 » Mi 29. Dez 2010, 09:30

Zappa hat geschrieben:Ich war und bin für die völlige Abschaffung des Religionsunterrichtes und für die Einführung eines Pflichtfaches Philosophie & Ethik.


Und jetzt komm ich vom Thema ab.
Ich habe nie Ethik gehabt, frage mich allerdings was das bringen soll. Ich finde einen allgemeinen Philosophieunterricht viel wichtiger als das Teilgebiet Ethik. Ich denke, dass man mit einem Philosophieunterricht unter anderem auch das erreichen kann ohne Ethik, was man mit Ehtikunterricht erreichen würde, nämlich das hinterfragen von Dingen, also auch von Moral und Ethik.
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Re: Wirkung von Glaubensgemeinschaften auf den Charakter

Beitragvon ujmp » Mi 29. Dez 2010, 09:51

musicman hat geschrieben:
stine hat geschrieben:
Arathas hat geschrieben:Wohingegen der Religionsunterricht ...
Einspruch!
Anders als die naturwissenschaftlichen Unterrichtsfächer gab es im Religionsunterricht vielleicht nichts zum Anfassen, dafür aber etwas zum Verstehen. Ein schönes Lied geht zu Herzen, das ist nachvollziehbar, aber trotzdem nichts zum Anfassen.

LG stine


Ich denke es geht gar nicht so um die Qualität der Argumente, sondern ob sie einem einleuchten oder dem eigenen Naturell entgegen kommen - und Wahrnehmung ist, wie ich schon schrieb subjektiv.
Bei mir kommt die religiöse Message zB einfach nicht an, mein Empfänger ist auf einer anderen Frequenz, das war schon recht früh so, wenn in der kirchlkichen Jugendgruppe beim gemeinsamen Gebet, bei manchen die Äuglein leuchteten, als hätten sie einen 1000 Watt Strahler im Kopf, passierte bei mir rein gar nichts und irgendwann liess ich es sein, es wirkte auf mich einfach nur peinlich.
Das ist aber nicht mein Verdienst und wenn bei mir im Kopf die Lightshow genauso gespielt hätte wie bei manch anderem, wer weiß was ich heute denken würde.

@stine
ein schönes Lied geht auch ohne Religion zu Herzen :santagrin:

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Genau. Stine konstruiert mal wieder künstliche Gegensätze nach dem Motto, alles was nicht Religion ist muss herzlos sein. Ehtik wird zwar auch durch Naturwissenschaft vermittelt, aber auch durch Literatur, Kunst, Musik u.a.
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Re: Wirkung von Glaubensgemeinschaften auf den Charakter

Beitragvon Lumen » Do 30. Dez 2010, 03:36

Ich bin für einen Ideengeschichte/Weltanschauungssunterricht der die verschiedenen Weltsichten (inkl. Religionen) durchnimmt, aber nicht predigt oder als wahr postuliert. Religionen sind ein wichtiger Teil unserer Welt und manche Konflikte lassen sich nur über die dahinterstehenden Anschauungen erklären. Schüler haben außerdem die Möglichkeit, eine für sich passende Sicht herauszusuchen, sollten sie das wollen. Vielleicht befördert der nüchterne Blick auf Glaubensfragen auch den Atheismus.

Das Fach könnte genutzt werden um Anhand von Beispielen denken zu lernen. Es könnte ein „Meta“ Fach sein, dass über Ideengeschichte auch Wissenschaftsgeschichte usw. einbindet und somit andere Fächer untermauert. Gleichfalls könnte ein Anteil Kunst- und Kulturgeschichte dazukommen. Kunstgeschichte ist häufig mit Religionen und Anschauungen verbunden (Bach, Gothik, Suprematismus, Da Vinci).
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Re: Wirkung von Glaubensgemeinschaften auf den Charakter

Beitragvon ujmp » Do 30. Dez 2010, 08:11

Auch nicht von Übel wäre eine Art Sozialkunde mit Themen wie Psychologie, Antropologie, Gesellschaft, Recht usw.
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Re: Wirkung von Glaubensgemeinschaften auf den Charakter

Beitragvon stine » Do 30. Dez 2010, 08:52

Lumen hat geschrieben:Schüler haben außerdem die Möglichkeit, eine für sich passende Sicht herauszusuchen, sollten sie das wollen.
In einem guten Religionsunterricht haben sie das jetzt schon.
Wahlmöglichkeiten zu haben ist immer gut. Nicht gut ist, keine Wahlmöglichkeit anzubieten und das macht meiner Meinung nach der derzeitzige atheistische Trend, der Religion per se verteufelt. Das Gute aus allem, wäre das Beste.

ujmp hat geschrieben:Genau. Stine konstruiert mal wieder künstliche Gegensätze, alles was nicht Religion ist muss herzlos sein.
Künstlich sind die Gegensätze eher nicht, sie sind eher einfach nur da. Es ist das gefühlte Anderssein. Wer sich den christlichen Traditionen verbunden fühlt, meint von sich, dass er sich den Regeln der Nächstenliebe verpflichtet sieht. Das bewusste Ausnehmen aus dieser Tradition kann nur bedeuten, dass man sich dem entgegenstellen möchte und eben die Nächstenliebe nicht für sich als geltenden Maßstab nimmt.
Wie gesagt, den Atheisten fehlen gesellschaftsrelevante Grundsätze, die das Soziale untermauern. Nichtchristlich sein zu wollen, bedeutet in unserer Gesellschaft mehr, als nur nicht an einen Gott zu glauben.

LG stine
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Re: Wirkung von Glaubensgemeinschaften auf den Charakter

Beitragvon musicman » Do 30. Dez 2010, 09:55

Lumen hat geschrieben:Ich bin für einen Ideengeschichte/Weltanschauungssunterricht der die verschiedenen Weltsichten (inkl. Religionen) durchnimmt, aber nicht predigt oder als wahr postuliert.


Das wäre eine gute Sache, aber da werden sich die Kirchen wehren, denn im Religionsunterricht, jedenfalls im katholischen an unserer Grundschule, wird es schon so verkauft, daß es die Wahrheit und nicht dass es eine mögliche Sicht unter anderen ist.
Ich bin jetzt kein hardcore Atheist, dem das Gewissensbisse verursacht, wenn seine Tochter sich das anhört - sie wills ja - aber ich bin schon regelmäßig am gegensteuern, damit das hinterfragt wird, was die so zum Besten geben. Als sie nach der Kommunion noch MInistrantin werden wollte, sah ich mich dann aber doch genötigt, von meinem Erziehungsrecht Gebrauch zu machen. Das wäre mir zuviel der Indoktrination gewesen - als ich die Typen sah, die dort mit 15/16 noch dabei sind, gingen bei mir die Warnlampen an, die hatten eindeutig einen an der Waffel.
Man muss bei Kindern also schon aufpassen, dass ihnen nicht zuviel Religion serviert wird, das würde ihnen den Charakter zweifellos versauen.

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Re: Wirkung von Glaubensgemeinschaften auf den Charakter

Beitragvon ujmp » Do 30. Dez 2010, 10:11

stine hat geschrieben: Es ist das gefühlte Anderssein. Wer sich den christlichen Traditionen verbunden fühlt, meint von sich, dass er sich den Regeln der Nächstenliebe verpflichtet sieht. Das bewusste Ausnehmen aus dieser Tradition kann nur bedeuten, dass man sich dem entgegenstellen möchte und eben die Nächstenliebe nicht für sich als geltenden Maßstab nimmt.


Tja, aber eben nur gefühlt. Du meinst es sicher nicht so, aber solch christliche Selbstbeweihräucherung ist eine Beleidigung für alle - und zwar sehr viele - Menschen, die sich einfach nur der Humanität verpflichtet fühlen. Man braucht keine Religion um menschlich zu sein. Wenn ich mir dabei einen Herrn Mixa oder einen Herrn Meisner auf den Schirm rufe, empfinde ich es beinahe als Hohn, wenn solche Leute mich Nächstenliebe lehren wollen.

Ich erinnere mich noch sehr gut an die Zeit vor der Wende, als im Westfernsehen in Berichten über die Menschen in der DDR oft hervorgehoben wurde, wie stark der soziale Zusammenhalt, die Kollegialität usw. ausgeprägt waren, im Gegensatz zu westlichen Ellenbogengesellschaft. 80 Prozent der Menschen in der DDR bezeichneten sich noch kurz vor der Wende als Atheisten. Ich will mich jetzt nicht mit der westlichen Deutungsmacht anlegen, mir genügt es zu wissen, was ich erlebt habe. Ich kenne auch viele Christen sehr gut. Das einzige was sie in Sachen Menschlichkeit unterscheidet, ist ihre überzogene Meinung von sich selbst, sie reden besonders gerne davon, gut sein so wollen.
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Re: Wirkung von Glaubensgemeinschaften auf den Charakter

Beitragvon musicman » Do 30. Dez 2010, 13:38

ujmp hat geschrieben:
stine hat geschrieben: Es ist das gefühlte Anderssein. Wer sich den christlichen Traditionen verbunden fühlt, meint von sich, dass er sich den Regeln der Nächstenliebe verpflichtet sieht


Tja, aber eben nur gefühlt. Du meinst es sicher nicht so, aber solch christliche Selbstbeweihräucherung ist eine Beleidigung für alle -


Stine schrieb das schon richtig, die meinen das wirklich :gott:

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