(Wer da überlegt, ob dabei sein Grundcharakter aber wenigstens fix ist, erinnert mich an den Dualisten, der sich so sehr wünscht, dass sein Körper doch irgendwas Festes und Überdauerndes enthalten möge, eine gute Seele zum Beispiel. Ich vermute, der Charakter ist eine sich ständig verändernde Glibbermasse, recht zähflüssig vielleicht, so dass man die Verformung kurzfristig nicht wahrnimmt, aber im Prinzip sind wir alle Weichknetmasse in den Händen unserer Umgebung).
Nanna hat geschrieben:Da reduzierst du das Problem jetzt aber stark, so als ginge es hier nur darum, Daten entweder vollständig oder gar nicht herauszugeben ... Dass ich als Mitglied eines komplexen sozialen Netzwerk die Möglichkeit haben möchte, meine Daten nach meinem Gutdünken mitzuteilen
Natürlich sollte das im Prinzip möglich sein. X erzähle ich das eine, und meine Urlaubsbilder schicke ich nur Y. Jedoch, wer sich in Gefahr begibt, der kommt darin um. Im sozialen Netzwerk erhöht man die Gefahren stark:
- es gibt dort viel mehr mögliche Empfänger, die in der Programmoberfläche im Prinzip gleichwertig dargestellt werden
- es gibt möglicherweise Automatismen, unübersichtliche Verteilerlisten, News werden automatisch getwittert oder weitergeleitet
- bestimmte Dinge lassen sich nicht zurückhalten (wenn man jemanden aus seiner Freundesliste kickt, nehme ich an, erfährt derjenige das zwingend)
- Hacker dringen ein oder Datenschutzmechanismen versagen manchmal, und dann kriegt doch jeder meine Urlaubsfotos
Wer will da immer fehlerfrei agieren und noch sicherstellen, dass keine Datenpannen passieren? Ich kann mir nicht recht vorstellen, dass die genannten Probleme mit "diaspora" gelöst werden. Datensicherheit und Sozialnetzwerktätigkeit scheint mir grundsätzlich ein Trade-Off zu sein. Beides gleichzeitig geht nicht.