Determination des Geistes

Beitragvon Klaus » Mo 23. Apr 2007, 18:20

Das Bindeglied zwischen Relativitätstheorie und Quantentheorie ist die Heisenbersche Unschärferelation, mit ihr stimmt die Relativitätstheorie wieder!
Feynman hat das "Wellenteilchen" in einem seiner berühmten Diagramme dargestellt, in ein Koordinatensystem hat er eine Wellenlinie eingezeichnet, die er Pfadintegral nannte und damit die Quantentheorie recht einfach dargestellt hat.


Paul Davies (1994) hat geschrieben:Wir können uns ein Elektron vorstellen, das sich frei bewegt und beispielsweise nicht einfach geradewegs von A nach B fliegt, wie der gesunde Menschenverstand dies nahelegt, sondern vielfältige sich dahinschlängelnde Wege einschlägt. Feynman forderte uns auf, uns vorzustellen, irgendwie erkunde das Elektron alle denkbaren Pfade, und da man nicht beobachten kann, welchen Weg genau es nimmt, müssen wir davon ausgehen, daß diese alternativen Pfade irgendwie in ihrer Gesamtheit die Wirklichkeit darstellen..
Trifft also ein Elektron an einem Punkt im Raum ein - beispielsweise auf einem Zielschirm-, müssen viele verschiedene Abläufe zusammenwirken, damit es zu diesem einen Ereignis kommt.

Paul Davies hat das Vorwort zu Feynman "sechs physikalischen Fingerübungen" geschrieben.
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Beitragvon HF******* » Di 24. Apr 2007, 11:19

Der Haken ist, dass die heisenbergsche Unschärferelation immer mit der kopenhagener Interpretation gleichgesetzt wird.

Ansich ist gegen die Ausführung von Davies nichts einzuwenden, denn er erklärt nur, was wir erkennen können. Das bedeutet aber nicht, dass es etwa für eine Richtungsänderung eines Elektrons keine Ursache geben kann. Überhaupt sind wir im Denken noch mehr in der Richtung verhaftet, dass wir uns ein Elektron auch innerhalb eines Atoms als kleines Kügelchen vorstellen… es handelt sich dabei aber nur um ein Modell.
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Beitragvon Klaus » Di 24. Apr 2007, 11:28

Wir sind im Denken nicht der Richtung verhaftet, wird zu sehr damit beschäftigt nach Ursachen zu suchen.
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Beitragvon HF******* » Mi 25. Apr 2007, 12:13

Habe gerade „eine kleine Geschichte der Zeit“ von Steven Hawking gelesen (ich hoffe die Schreibweise stimmt).
Er befasst sich darin auch mit der Beziehung von Religion und Wissenschaft, wobei er folgende Position vertritt:

1.
Grundsätzlich schließt er sich Galileo Galilei an, nach dessen Vorstellung die Bibel metahphorisch auszulegen sei, soweit sie mit den nachweisbaren Bereichen der Wissenschaft in unauflösbarem Widerspruch stehe.

2. Er ist der Auffassung, dass sich die Bibelgottheit nicht offenbart, also durch Wunder etc. wirkt.

3. Hawking tendiert in Richtung Determinusmus und zweifelt daher auch die gegenwärtige (kopenhagener) Interpretation Quantenphysik, speziell der heisenbergschen Unschärferelation.
Er ist der Auffassung, dass man als Vertreter des Laplaceschen Determinusmus immer noch Theist sein kann, weil eine Gottheit das Universum geschaffen und in Gang gesetzt haben kann. Die Existenz des Lebens und des Unievsums in seiner heutigen Form sieht er am ehesten als Hinweis auf eine Gottheit an, andere akzeptable Hinweise sieht er nicht.

4. Hawking selbst sieht am ehesten die Vereinbarkeit der Relativitätstheorien mit der Quantenphysik (Stichwort Weltformel) in einem zeitlich und räumlich unbegrenzten Universum: Geht man von einem zeitlich unbegrenzten Universum aus, sei auch der Schöpfergedanke im Laplaceschen Sinne hinfällig.

Würde die zeitliche Unendlichkeit des Universums nachgewiesen werden - wenn auch nur durch Mathematik oder reine Logik - so würde jede Gottheit anscheinend als widerlegt ansehen.
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