Myron hat geschrieben:Die Substanzdualisten sind keine Materialisten und sie verwenden den Begriff <immaterielle Substanz>, welche Tatsache allein freilich nicht bedeutet, dass er sinnvoll und verständlich ist. Genau das bestreite ich ja. Es ist dennoch nicht der Fall, dass grundsätzlich nur Materielles Gegenstand unseres Denkens sein kann, oder dass wir uns nur von Materiellem einen sinnvollen und verständlichen Begriff machen können. (Wenn dem so wäre, dann gäbe es keine höhere Mathematik.)
Also gibt es eben doch Immaterielles, sonst gäbe es ja die Mathematik nicht
Immaterielles aber braucht … Immaterielles/Geist/Bewusstsein, um erkannt und verstanden zu werden. Auch ein Wort ist immateriell und kann nur von dem in Gedanken umgesetzt werden, der es versteht. Sonst ist es nur ein Laut, ein physikalisches Phänomen. Ein geschriebenes Wort ist Träger oder Symbole eines immateriellen Gedankens. Mit ihm kann Immaterielles sogar „aufbewahrt“ werden. Immaterielles und Geist sind also durchaus verständliche Begriffe, die jedem einleuchten.
Shine hat geschrieben:Daraus ergibt sich für viele die Vorstellung einer Art von Gespenst, das herumgeistert.
Myron hat geschrieben:Ein "Herumgeistern" außerhalb der Raumzeit ist unmöglich, da es außerhalb deren keine Bewegung geben kann.
Oh, das habe ich auch nicht behauptet, auch wenn man Gläubigen gerne unterschiebt, alles zu glauben, z.B. auch an den Weihnachtsmann, Osterhasen, Feen, Magie und faulen Zauber.
Myron hat geschrieben:Etwas Außerraumzeitliches ist notwendigerweise unbeweglich und unveränderlich. Das bedeutet übrigens, wie gesagt, auch, dass es keinen außerraumzeitlichen Geist geben kann, da der Bewusstseinsfluss wesensmäßig in innerer Bewegung und Veränderung begriffen ist.
Danke für die interessanten Zitate. Trotzdem: die Naturwissenschaft weiß keinesfalls so genau weiß, was Bewusstsein ist. Geist – oder Bewusstsein - also etwas, das ganz anderst ist als Materie, unterliegt nicht den Gesetzen der Materie. Daher können die Naturwissenschaften über Geist/Bewusstsein keine Aussage machen. Wie bereits gesagt: Das einzige was der Naturwissenschaft möglich ist, ist die Observation der Materie. Geist/Bewusstsein kann sich mit der Materie verbinden und deren Realität erleben, kann aber auch ohne diese, in einer ihr eigenen Realität existieren, von der keine materielle Wahrnehmung möglich ist. Für die materielle Realität existiert Geist/Bewusstsein daher schlicht nicht und ist höchstens als Auswirkung nachweisbar, solange diese mit der Materie verbunden ist. Wird keine Auswirkung mehr wahrgenommen, kann die materielle Realität die Existenz von Geist/Bewusstsein nicht mehr erkennen.
Es ist im Grunde ein Paradox: Wir benützen materielle Mittel um geistige Tätigkeiten des Gehirns festzustellen. „Feststellen“ tut aber letzten Endes nicht das dazu benützte Gerät, sondern wiederum das Bewusstsein (der Geist) der Person, die die Messungen auswertet. Alles Materielle ist daher nur ein „Träger“ für Geistiges: ob Buchstaben, Ziffern und Zahlen, ein Messgerät, ein Computer, das Gehirn … alles sind im Grunde nur Werkzeuge des Geistes. Und nun soll gerade „Geist“ nur als „Prozess“ existieren, der beginnt und endet, während die Substanz der „Geistträger“ erhalten bleibt?
Ich behaupte, dass Bewusstsein das eigentliche Leben ist. Es gibt kein Leben ohne Bewusstsein. Auch ein Grashalm oder ein Einzeller hat mehr Bewusstsein/Leben als ein hochtechnologisierter Roboter. Es wird sie geben: Roboter mit Elektronengehirnen, die sogar lernfähig sind, mit den Menschen interagieren und sich selbst reparieren, ja sogar selbst produzieren können. Es ist alles nur eine Frage der Programmation. Der technologische Fortschritt ist nicht aufzuhalten. Aber Bewusstsein werden diese Wunderwerke der Technik keines haben, auch wenn sich alles in ihnen „bewegt“ und sie lebendig wirken. Auch in einem Elektronengehirn laufen ja Prozesse ab. Es sind zwar keine biologischen Prozesse, aber eben doch „Bewegungen“.
Wie aber tatsächlich Leben in der Materie entsteht, wie aus Materie etwas Lebendiges wird, wurde noch nie beobachtet. Doch selbst wenn man es könnte – denn irgendwann wurde es in der Materie ja lebendig –, ja selbst wenn man den Prozess künstlich erzeugen könnte, würde man nur das Ei erkennen, das aus dem nichts erscheint. Sicher würden dann viele glauben, Gott das Handwerk gestohlen zu haben. Dabei tun wir Gottes Handwerk bereits jeden Tag, indem wir uns fortsetzen und somit selbst produzieren, ohne dass wir dazu viel tun müssen, weil in unserem Organismus ein absolut ausgeklügeltes „Programm“ abläuft, denn wir tun sein Handwerk eben nicht ohne ihn.
Ich behaupte daher, dass Bewusstsein weder vom Erinnerungsvermögen, noch von Wahrnehmungsvermögen noch von irgendeiner Art Bewegung/Prozess abhängig ist. Das von uns beobachtbare biologische Leben ist nur das Ergebnis des Zusammenwirken von Geist und Materie. Bewusstsein muss kein „Ich“-Bewusstsein bedeuten, sonst wären die meisten Tiere, aber auch Neugeborene, nur organische Maschinen, das sind sie aber wohlweislich nicht. Wir können auch nicht sagen, ab wann etwas Bewusstsein hat und denken kann. Und wir können auch nicht einfach behaupten, dass es dazu unbedingt ein Gehirn braucht.
Shine hat geschrieben:Ich halte diesen Ausdruck daher für falsch. Gott ist „reiner Geist“.
Myron hat geschrieben:Dieser Satz ist aber streng genommen grammatikalisch unkorrekt, weil "Geist" kein Stoffbegriff, sondern ein Artbegriff ist. "Diese Flüssigkeit ist reines Wasser" ist hingegen korrekt. Aber "Gott" ist nicht der Name irgendeines Stoffes, oder?
Ich glaube es begreift hier jeder, was mit „rein“ und was mit „Geist“ gemeint ist. Auch wenn du den Gottesbegriff zerpflückst und Haarspalterei daraus machst, du änderst damit nichts an der Realität: Die Existenz Gottes hängt nicht davon ab, ob man an ihn glaubt oder nicht, ihn wahrhaben will oder nicht, ihn lächerlich macht oder nicht, seine Existenz beweisen kann oder nicht, ihn „begreifen“ kann oder nicht. Gott IST trotzdem.
Shine hat geschrieben:Dies bedeutet reines, weder zeit- noch raumbedingtes, also nicht von der Materie abhängiges Bewusstsein, das über Intelligenz verfügt und Willen hat und in diesem Sinne Person ist.
Myron hat geschrieben:Indem du deinem göttlichen Bewusstsein Intelligenz, Willen und Personalität zusprichst, machst du es zu einem Objekt, zu einer Substanz, d.h. zu einem einheitlichen Gebilde, das der Träger, die Grundlage jener zugesprochenen Eigenschaften ist.
Mein bekannter Vorwurf besteht nun darin, dass der Begriff eines raum-, zeit- und stoffunabhängigen Bewusstseins überhaupt keinen logisch-rationalen Sinn ergibt, und dass es sich dabei vielmehr um einen absurden Unbegriff handelt, unter den nichts Wirkliches fallen kann.
siehe oben
Myron hat geschrieben:Wir verfügen nicht nur über ein bildliches, sondern auch über ein begriffliches Vorstellungsvermögen, das nicht auf sinnlich anschaubare Sachen beschränkt ist.
Der entscheidende Punkt ist und bleibt, dass ein begrifflich unbestimmter Gott ein Nichts, d.h. überhaupt kein Gegenstand unseres Denkens oder Vorstellens ist. Entsprechend ist "Gott" dann nichts weiter als ein leeres, bedeutungsloses Wort.
Aber oben hast du deinem Gott ja bereits einige Merkmale zugesprochen. Dumm nur, dass sich diese nicht zu einem in sich stimmigen Begriff zusammenfassen lassen.
Und dieses begriffliche Grundproblem lässt sich auch nicht einfach mit dem irrationalen Argument beiseiteschieben, dass die Verwendung deines Gottesbegriffs auch dann gerechtfertigt sei, wenn dieser ein ungereimter Unbegriff ist, weil Gott sowieso unbegreiflich sei.
Die Menschen suchen Gott seit erdenklicher Zeit. Wenn Gott kein Gegenstand des Denkens oder Vorstellens wäre, würden ihn die Menschen nicht suchen. Der Begriff ist nur aus dem beschränkten, materiellen Blickwinkel nicht stimmig. Aber der ist nunmal ungenügend.
Je unbedarfter die Menschen sind, um so mehr haben sie das natürliche „Bauchgefühl“ für Gott. Erst mit dem Anspruch, seine Existenz beweisen zu müssen um an ihn zu glauben (was ein Widerspruch ist!), geht dieser Instinkt verloren, weil er systematisch als Aberglaube abgetan wird. Je materialistischer die Einstellung und die Ablehnung einer immateriellen Existenz ist, desto abgestumpfter wird auch das natürliche Wahrnehmungsvermögen dafür. Auch hierzu braucht es Übung: Wer sich immer die Augen verbindet, erblindet.
Myron hat geschrieben:Ich kann dir sagen, dass der Existenzbegriff im philosophischen Sprachgebrauch nicht auf konkrete oder materielle Existenzen beschränkt ist: Was auch immer (da) ist, existiert!
Na wer sagt's denn!
Myron hat geschrieben:
Ich betone es zum x-ten Mal: Geistigkeit setzt Zeitlichkeit voraus, [...]
Du kannst also bestenfalls die Außer- oder Unräumlichkeit deines göttlichen Geistes behaupten, wodurch du allerdings unangenehmerweise genötigt bist, am physikalisch überholten Glauben an eine raumunabhängige Zeit festzuhalten.
Nein, ich spreche nicht von „raumunabhängige Zeit“ und auch nicht von Physik. Die Ewigkeit ist zeitlos und Gott hat mit Physik nichts gemeinsam.
Myron hat geschrieben: Im Übrigen widersprichst du dir selbst, wenn du Gott einerseits die Innerräumlichkeit und Innerzeitlichkeit absprichst und andererseits die Allgegenwärtigkeit und Immerwährendheit zusprichst. Du musst dich schon entscheiden!
"Transzendent" bedeutet "jenseits von Raum und Zeit", "jenseits unseres Erfahrungs-/Wahrnehmungshorizonts" oder "jenseits unseres Vorstellungshorizonts".
Ja eben: jenseits
unseres sensorischen Wahrnehmungsvermögens, jenseits
unseres beschränkten Vorstellungshorizonts. Davon ist die Existenz Gottes wie gesagt aber nicht abhängig. Es ist ganz gleichgültig, wo oder wie ich ihn mir vorstelle.
Myron hat geschrieben:Wenn du "Gott" einfach rein negativ als "das Unwahrnehmbar-Unvorstellbare" definierst, dann lässt sich darauf keinerlei gehaltvoller Gottesglaube aufbauen
Mein Gottesglaube hängt sicher nicht von deiner Auslegung meiner Definition ab.
Shine hat geschrieben: Also Mutter Natur und Gott Vater geben zusammen doch ein nettes Pärchen ab, oder nicht?
Myron hat geschrieben: Um im Bild zu bleiben: Die Natur kommt als alleinerziehende Mutter bestens zurecht!
Die Frage ist: wie kam sie zum Kind? Dass Mutter Natur so ganz alleine erzieht glaube ich eher nicht.
Shine hat geschrieben:Vergiss die uralte und falsche Vorstellung von der Materie als einem an sich "toten", "trägen" Körper, [...]
Ich stelle mir die Materie in ihrem „Ur“-Zustand gar nicht als“Körper“ vor, der beansprucht ja Zeit und Raum! Und was bedeutet für dich „schon immer“?. „Dynamik“ ist zeit- und raumbedingt. „Als was“ war also die Materie „schon immer vorhanden“ und „in was“ befand/befindet sie sich?
Shine hat geschrieben: Die Menschen haben meiner Ansicht nach eine angeborene Ahnung von Gott, weshalb sie ihn auch suchen, stülpen ihm aber gewöhnlich ihre eigene Vorstellungen von ihm über.
Shine hat geschrieben:Fragt sich halt nur, was mit "Gott" gemeint ist!
Sagen wir, den Menschen ist das angeborene Wissen zu eigen, dass es zwischen Himmel und Erde mehr gibt, als was sich … "erfassen" lässt!
Ansonsten ist mit „Gott“ das gemeint, wofür das Wort steht. Im Grunde ist es jedem so ziemlich klar.
Myron hat geschrieben:
Selbst wenn man von der Koexistenz einer raumzeitlichen Natur und einer außerraumzeitlichen Übernatur ausgeht, kann sich erstere nicht innerhalb der letzteren befinden oder davon umgeben werden, da diese ja raumzeitlich ausdehnungslos ist.
Dein Vorstellungsvermögen bezieht sich wirklich nur auf das rein Materielle. Wie bereits gesagt, ist Immaterielles „unmittelbar“ einfach „da“ - immer und überall. Er/es braucht keine „Mittel“ - also auch keine Ausdehnung, weder zeitlich noch räumlich. Es ist daher unsinnig, es als „ausdehnungslos“ zu bezeichnen oder es überhaupt in Relation mit materieller Notwendigkeit zu stellen. Immaterielles ist das Gegenteil von Materie, hat damit also - wenn überhaupt - die entgegengesetzten Voraussetzungen.
Shine hat geschrieben:In was befinden sich denn Quantenfelder? Haben diese „Felder“ keine Zeit-Raum beanspruchende Ausdehnung?
Myron hat geschrieben:
Doch, natürlich. Physikalische Felder sind per definitionem drei- bzw. vierdimensional.
Wenn Felder von der Raumzeit selbst verschieden sind, dann kommen sie innerhalb der Raumzeit vor und besetzen sie.
Ich finde Wissenschaft spannend und interessant. Und sie ersetzt Gott keinesfalls. Sie erklärt nur, wie er wirkt.
Myron hat geschrieben: Dass es auch unter den Naturwissenschaftlern überzeugte Theisten gibt, ist eine von mir nicht geleugnete Tatsache. Daraus allein folgt jedoch nicht, dass die Dogmen der theistisch-supernaturalistischen Religionen mit den naturwissenschaftlichen Erkenntnissen im Einklang stehen.
Gottesglaube und Wissenschaft widersprechen sich nicht, sie ergänzen sich.
Auch ich will wissen, was zu wissen möglich ist. Doch gerade die Wissenschaf ist nicht allwissend. Das gibt sie ja auch zu. Sie gibt auch zu, weder beweisen noch widerlegen zu können, dass es Gott gibt. Ich finde es daher erstaunlich, dass viele, die einen Glauben an Gott ablehnen, dieses mit Bezug auf die Wissenschaft tun. (Mit Wissenschaft verstehen sich die Natur- und empirischen Wissenschaften, die sich ausschließlich mit Materiellem beschäftigen.) Diese sind aber nicht geeignet, über die Existenz einer immateriellen Entität Aussagen zu machen. Es scheint mir sehr fraglich von der Naturwissenschaft Antworten auf Themen zu erwarten, die nicht ihrer … Natur entsprechen. Das ist, als wollte man auf einem Apfelbaum nach Birnen suchen: es gibt dort keine! Daraus resultiert jedoch nicht, dass es keinen Birnen gibt ...
Shine hat geschrieben:
Trotzdem löst für mich das Wissen um das „Wie“ eben nicht die Frage nach Gott, es sei denn, es ließe sich beweisen, dass die Materie selbst Intellekt und Bewusstsein hat.
Myron hat geschrieben: Das Potenzial zur Bewusstseinserzeugung trägt sie schon immer in sich, womit ich aber nicht sagen will, dass der atomistische oder holistische Panpsychismus (* wahr ist; denn ich spreche hier nicht von Aktualität, sondern lediglich von Potenzialität. Wirkliches Bewusstsein findet sich erst bei bestimmten Tierarten als Ergebnis eines komplexen, Milliarden Jahre andauernden Evolutionsprozesses.
(* Dem atomistischen Panpsychismus nach hat jeder einzelne körperlich-stoffliche Teil der Raumzeitwelt ein eigenes, wenn auch nur äußerst einfaches Bewusstsein – einschließlich der Atome und subatomaren Elementarteilchen –, aber nicht die Raumzeitwelt als Ganzes. Dem holistischen Panpsychismus nach, den man auch als "Holopsychismus" bezeichnen könnte, hat die Raumzeitwelt als Ganzes ein eigenes Bewusstsein, sodass man von einem "Weltbewusstsein" odr "Weltgeist" sprechen kann.)
Was sind schon ein paar Milliarden Jahre im Gegensatz zur Ewigkeit? Der Liebe Gott hat alle Zeit der Welt! ...
Die Wahrscheinlichkeit, dass das Universum aus sich entstanden ist, ist in etwa die: Es entstehen zufällig die potentiellen Zutaten für ein Kuchenrezept, das sich selbst erfindet. Nun mischen sich die Zutaten auch noch selbst und das ganze bäckt sich auch noch zu einem wundervollen Kuchen.
Hier ein weiteres Beispiel für die hypothetisch zufällige Eigenentwicklung des Universums: Alle Buchstaben von Dantes Göttlicher Komödie entstehen von selbst, werfen sich zusammen und heraus kommt ein Meisterwerk.
Und noch ein Beispiel: Jeder Lottoschein hat die potentielle Möglichkeit einer Sechs im Lotto. Um zu einem Ergebnis wie der des selbsterstandenen Weltalls zu kommen müsste ich ein Leben lang jeden Tag eine Sechs im Lotto haben. Dazu kann ich nur sagen: Ich habe wahrlich ein großartiges Los gezogen! Und nicht nur ich, sondern alles, was da kreucht und fleucht! Findest du nicht, dass das ein bisschen stark ist … ?
Shine hat geschrieben:Das angeführte Beispiel ist typisch für die Naturwissenschaft allgemein: sie kann nur den „Schein“ sehen. Das bedeutet aber nicht, dass dahinter nichts existiert.
Myron hat geschrieben:Nichts und niemand kommt dem Sein der konkreten Wirklichkeit näher als die Naturwissenschaft bzw. die Erfahrungswissenschaft allgemein!
Das wahre „sein“ ist Bewusstsein/Geist.
Wir werden uns darüber natürlich nie einigen: du hältst meine Auffassung für unlogisch, ich deine für ungenügend und beschränkt.
Shine hat geschrieben:
Dass komplexe Organismen äußerst hochkomplizierte, sich selbst organisierende Programme und Abläufe haben, die diejenigen einer Waschmaschine, eines Automobils oder eines Computerprogrammes weit übersteigen, deutet nur auf die Größe seines Schöpfers hin. Dass dieser nicht erkannt wird, liegt nicht daran, dass es diesen Schöpfer nicht gibt, sondern an der unzulänglichen Möglichkeit ihn zu erkennen.
Myron hat geschrieben: Tja, ich weise das auf technische Beispiele zurückgreifende Analogie-Argument zugunsten des Theismus zurück, weil zwischen künstlichen und natürlichen Dingen ein wesentlicher Unterschied besteht. Und wenn auf natürliche Beispiele zurückgegriffen wird, dann spricht spätestens seit Darwin nichts mehr für die Annahme, dass natürliche Entwicklungs- und Gestaltungsvorgänge ohne Mitwirkung eines immateriellen intelligenten Designers unmöglich sind.
Wären wir nicht hier um zu diskutieren, wozu wir unsere Finger zum Schreiben, aber vor allen Dingen unseren Geist benützen, gäbe es also nur die Natur, die ihre Süppchen kocht, ohne dass dabei „Leben“ herauskommt, sowie das abermilliardenmal im Universum geschieht, hätte ich nichts gegen deine Auffassung einzuwenden (wäre dann auch schlecht möglich ...). Aber „Leben“ ist nunmal nicht in der Materie enthalten, und deshalb kann sie auch keines hervorbringen, auch wenn das so aussieht und sie alle "Zutaten" hat. Irgendwie erscheint mir diese Annahme eben doch sehr einfältig: Es gibt nur das, was man sehen und anfassen kann! Dabei lehrt uns doch die Geschichte, dass das wahrhaftig nicht der Fall ist. Schon mit einem einfachen Mikroskop lässt sich schon wesentlich mehr entdecken, als das, was man normalerweise sehen kann. Inzwischen wurde „Teilchen“ entdeckt, die man schon fast nicht mehr als Materie bezeichnen kann. Ich bin zwar sicher, dass wir Gott nicht unter dem Mikroskop entdecken werden. Trotzdem halte ich es für zu simpel, ihn einfach zu leugnen.
Ich war jedoch selbst einmal durchaus bereit gewesen, ein naturalistisches Denken anzunehmen. Aber dann haben mich eigene Erfahrungen, aber auch solche, die mir aus meinem nächsten Umkreis bekannt wurden, zu einer absolut anderen Überzeugung geführt.
Myron hat geschrieben: Ich muss noch einmal unterstreichen, dass das Naturgeschehen mitnichten ein totales anarchisches Chaos ist, dem nur rein zufällig komplexe Systeme (Organismen) entspringen, sondern dass es von Naturgesetzen geleitet wird, die in den unzufälligen Beziehungen und Wechselwirkungen der fundamentalen Natureigenschaften gründen und eine dynamische Grundordnung herstellen.
Ich bin ganz deiner Meinung. In der Natur herrscht absolut ... göttliche Ordnung
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