Biodiversivität: nur Mode und Ideologie?

Re: Biodiversivität: nur Mode und Ideologie?

Beitragvon BeTween » Sa 5. Mär 2011, 01:10

Ich denke Arten sterben dann aus, wenn es Veränderung gibt... Das Gleichgewicht in der Natur herrscht, weil es sich über 1000de von Jahren "eingependelt" hat.
Es sind so lange Arten ausgestorben und neue hinzugekommen bis das ganze einen stabilen Zustand erreicht hat, in dem sich alles gleichbleibend wiederholen konnte.
Was so eine gleichbleibende Wiederholung dann durchbricht ist Veränderung die im jetzigen Fall durch uns herbeigeführt wurde. Wir befinden uns momentan auf einer Stufe der Menschheitsentwicklung.. Genau wie wir jetzt vom Einbruch der Steinzeit oder der Bronzezeit reden wird man später vom Einbruch des Computerzeitalers oder so ähnlich Reden.
Manche neue Entdeckungen haben einfach einen so großen Einfluss, dass sich alles wieder neu "einpendeln" muss. Glaub ihr nicht, dass als die Menschen plötzlich begannen haben aus Metall Waffen herzustellen die Natur zuerst in einem Ungleichgewicht war?
Außerdem hört man jetzt öfters von Tierarten, die andere Gebiete besiedeln in zu denen sie vorher keinen Zutritt hatten und sich dort rasant vermehren. Das zeigt wie eine kleine Veränderung das Gleichgewicht völlig zerstören kann.

Und trotzdem.. die Lösung ist doch nicht krampfhaft die vorher beherbergten Tierarten zu schützen... Wir verändern nun mal die Rahmenbedingungen des Lebens hier auf der Erde, ob wir wollen oder nicht.
Geben wir der Natur doch die Chance darauf zu reagieren und sich neu "einzupendeln"..! Genau das verhindert Artenschutz. Da wo jetzt Arten aussterben werden sich neue Tierarten bilden, die sich an die neuen Bedingungen angepasst haben. Das Leben ist schon recht flexibel...
Wenn wir natürlich so viele werden, dass wir keinen Platz mehr für anderes Leben lassen, dann hilft auch Artenschutz nichts. Vor allem nicht Artenschutz...
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Re: Biodiversivität: nur Mode und Ideologie?

Beitragvon mat-in » Sa 5. Mär 2011, 08:00

stine hat geschrieben:
mat-in hat geschrieben:... denn ich möchte das die Spezies überlebt *g*
Das wird sie schon irgendwie. Aber nicht in der Menge und der Vielfalt. Natürlicherweise regelt sich das von alleine, ob uns das dann so gefallen wird oder nicht...
Davon bin ich auch überzeugt, aber ich möchte nicht das meine Enkel oder Ur-Enkel durch eine Welt ziehen, in der es keine Bäume mehr gibt, damit auch kaum noch Früchte und in der wir uns um das letzte Trinkwasser zanken und mit Steinen bewerfen...

BeTween hat geschrieben:Ich denke Arten sterben dann aus, wenn es Veränderung gibt...
[..]
Manche neue Entdeckungen haben einfach einen so großen Einfluss, dass sich alles wieder neu "einpendeln" muss.

Ganz genau!

BeTween hat geschrieben:Wenn wir natürlich so viele werden, dass wir keinen Platz mehr für anderes Leben lassen, dann hilft auch Artenschutz nichts. Vor allem nicht Artenschutz...

Versteh mich nicht falsch, mir geht es nicht drum "den knuddeligen Panada zu erhalten, den man mit künstlicher befruchtung zwingen muß sich zu vermehren. Wie ich vorher schon gesagt habe, geht der jetzige Klimawandel so schnel, das die meisten Arten es nicht schaffen werden zu wandern. Er geht um mehrere 10-er Potenzen schneller als er jemals von statten ging. Wir reden hier auch nicht von Panda, Sibirischem Tiger und einem Wattwurm der keinen interessiert, sondern von Vorgängen wie "alle Obstbäume" die für uns wirklich existenzbedrohend werden.

BeTween hat geschrieben:Geben wir der Natur doch die Chance darauf zu reagieren und sich neu "einzupendeln"..!

Willst du bereit für diese Einstellung ggf. auszusterben oder bereit wieder in Höhlen zu wohnen? Das schlimmste was da auf uns zukommt ist nicht, das wir keine Äpfelchen mehr zu essen haben, sondern, das was Menschen anderen menschen antun, wenn sie nichts zu essen, nichts zu trinken und kein Dach über dem Kopf haben.
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Re: Biodiversivität: nur Mode und Ideologie?

Beitragvon stine » Sa 5. Mär 2011, 09:24

mat-in hat geschrieben:Wir reden hier auch nicht von Panda, Sibirischem Tiger und einem Wattwurm der keinen interessiert...
Doch, davon reden wir, weil nämlich zum natürlichen Gleichgewicht dies alles gehören würde.
Luftverschmutzungen in den oberen Luftschichten, die nicht mehr abgeregnet werden können, sind ganz erheblich am Klimawandel beteiligt. Durch den Klimawandel vermindert sich das Plankton in den kälteren Gewässern und das alleine setzt schon eine erhebliche Kausalkette in Gang, weil Plankton mehr als jeder Wald das CO2 aus der Luft filtert.
http://www.focus.de/wissen/wissenschaft ... 38853.html

Es ist alles im globalen Zusammenhang zu sehen und keine Art ist so gering, als dass sie in der Kette keine Rolle spielen würde. Das einzige was auf der Erde stört ist der zivilisierte Mensch. Da braucht sich leider keiner was anderes vormachen.

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Re: Biodiversivität: nur Mode und Ideologie?

Beitragvon mat-in » Sa 5. Mär 2011, 12:29

Ich sehe das schon pragmatischer. Es gibt arten, die auch ohne uns aussterben oder nur auf einem einzelnen Berghügel rumsitzen würden. Abger deswegen das gesamte Ökosystem wie wir es kennen abzuschreiben ist ... wahnsinn. Selbst wenn man davon ausgeht, das die Natur ich anpaßt - das wird sie wohl - ist es eine Frage, ob sie sich auf eine Art und Weise anpaßt, mit der wir leben können... da kann man wohl ziemlich sicher nein sagen. Hat jemand "Six Degrees" (Mark Lynas) gelesen? Der hat sich die mühe gemacht, Jahrelang Publikationen zu lesen, zu verstehen und nach "vorausgesagter gradzahl" und Region zu sortieren und allgemeinverständlich zu beschreiben. Sehr empfehlenswert...
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Re: Biodiversivität: nur Mode und Ideologie?

Beitragvon stine » Sa 5. Mär 2011, 14:40

mat-in hat geschrieben:Selbst wenn man davon ausgeht, das die Natur sich anpaßt -
WIR müssen uns als natürliche Wesen an die Natur anpassen.
Das Leben auf der Erde funktioniert nach dem Prinzip der Ausgewogenheit: Fressen und gefressen werden! Wer keine Fressfeinde mehr hat, stört also nachhaltig das biologische Verhältnis und verändert somit das Leben auf der ganzen Erde.
Ist zwar nur Kurform, aber durchaus verständlich, oder?

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Re: Biodiversivität: nur Mode und Ideologie?

Beitragvon Grandeur » Sa 5. Mär 2011, 14:46

stine hat geschrieben:Wer keine Fressfeinde mehr hat, stört also nachhaltig das biologische Verhältnis und verändert somit das Leben auf der ganzen Erde.


Und auf welche Weise stört der Hai das Leben auf der Erde? :erschreckt:
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Re: Biodiversivität: nur Mode und Ideologie?

Beitragvon stine » Sa 5. Mär 2011, 14:57

Ich denke, der Hai hat genug Fressfeinde, meinst du nicht?
Ansonsten richtet sich das Prinzip Ausgewogenheit auch nach dem Nahrungsangebot.
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Re: Biodiversivität: nur Mode und Ideologie?

Beitragvon Grandeur » Sa 5. Mär 2011, 15:12

stine hat geschrieben:Ich denke, der Hai hat genug Fressfeinde, meinst du nicht?


Ich wollte da mehr auf den weißen Hai, und nicht die kleineren Arten, hinaus. Deswegen hinkt dein Vergleich ein wenig, da auch der Mensch in freier Wildbahn einen leckeren Happen darstellt.

stine hat geschrieben:Ansonsten richtet sich das Prinzip Ausgewogenheit auch nach dem Nahrungsangebot.


Eben. Und da hat der Mensch den größten Vorteil.
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Re: Biodiversivität: nur Mode und Ideologie?

Beitragvon stine » Sa 5. Mär 2011, 17:18

Grandeur hat geschrieben:Eben. Und da hat der Mensch den größten Vorteil.
Noch! Überall da, wo sich einseitige Vorteile ergeben, kommt es zum Kollaps. Dauert halt ein wenig, wird aber noch kommen.
Muss zwangsläufig so sein.

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Re: Biodiversivität: nur Mode und Ideologie?

Beitragvon mat-in » Sa 5. Mär 2011, 22:36

Gut, man kann "wir müssen die Umwelt schonen und mehr mit ihr als gegen sie leben" auch mit "wir müssen uns anpassen" übersetzen. Einverstanden. Aber wir müssen was tun!
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Re: Biodiversivität: nur Mode und Ideologie?

Beitragvon musicman » So 6. Mär 2011, 00:37

mat-in hat geschrieben:Aber wir müssen was tun!


Gleich zu Anfang, ich bin kein Klimagegner ich gebe Dir sogar recht, denke aber das wir das erste Mal in der Lage sind, uns die Auswirkungen vorzustellen und das macht uns ohnmächtig. Ganz egal ob der Wechsel hausgemacht ist und ob er beeinflußbar ist, machen wir uns nichts vor, wenn sich das Klima extrem ändert und das ist möglich auch ohne unser Zutun (natürlich auch mit), dann ist unsere Zivilisation in der jetzigen Form futsch, das ist es was wir uns nur sehr schwer vorstellen können. Wir müssen gar nicht so weit zurück, eine kleine Weichseleiszeit genügt und hier ist nichts mehr wie es war, Biodiversität wird, wenn es Überlebende gibt ein nachrangiges Problem sein. Es ist eh nur eine Frage der Zeit, bis das Klima sich in die eine oder ander Richtung verändert. Wir haben uns so daran gewöhnt, dass technisch alles machbar ist und der Gedanke, solchen Phänomenen hilflos ausgeliefert zu sein, trägt nicht zur Aufmunterung bei.

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Re: Biodiversivität: nur Mode und Ideologie?

Beitragvon Raumkapitän » So 6. Mär 2011, 05:05

Die Biodiversivität neigt dazu, das Ökosystem zu stabilisieren. Man vergleicht das Massenaussterben oft mit einem gefährlichen Jengaspiel.
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Re: Biodiversivität: nur Mode und Ideologie?

Beitragvon stine » So 6. Mär 2011, 11:16

mat-in hat geschrieben:Aber wir müssen was tun!
Ich tu schon was. Die ganze Zeit über tu ich schon was. Ich verbrauche nur soviel Ressourcen wie unbedingt notwendig und verzichte fast völlig auf klimakillende und umweltzerstörende Chemikalien im Haushalt. Ich kaufe nur Dinge, bei denen ich (fast) sicher sein kann, dass sie ökologisch verträglich in der Herstellung waren und mir sicher bin, dass sie auch wieder verrotten, wenn ich sie wegwerfen muss. Ich esse weniger, dafür aber keine Billigprodukte und keine vom Aussterben bedrohten Tierarten. Ich kaufe heimisches Obst und Gemüse und verzichte auf Billigflüge, weil ich mit der Bahn innerhalb Europas auch überall hinkomme (Abenteuerurlaub eingeschlossen :mg: ). Mein Auto steht die meiste Zeit in der Garage, weil ich das Fahrrad nutzen kann. Dafür bezahle ich für das Wohnen mehr, als auf dem Land und unterstütze damit den Sozialwohnungsbau im städtischen Umfeld.
Alles andere kann ich nicht beeinflussen.

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Re: Biodiversivität: nur Mode und Ideologie?

Beitragvon platon » So 6. Mär 2011, 12:02

BeTween hat geschrieben:Es sind so lange Arten ausgestorben und neue hinzugekommen bis das ganze einen stabilen Zustand erreicht hat, in dem sich alles gleichbleibend wiederholen konnte.

Wie kommst Du auf die Idee, die Evolution sei vorbei und wir hätten einen "stabile Zustand"? Das Aussterben von Arten und das Neuhinzukommen geht munter weiter. Aber das hat sich früher in Zeiträumen von 100 000en von Jahren abgespielt und das tut es immer noch. Du lebst nur nicht lang genug, um das mitzubekommen.
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Re: Biodiversivität: nur Mode und Ideologie?

Beitragvon ganimed » Mo 7. Mär 2011, 23:15

Ich lese hier ein paar Meinungen, wo immer wieder dieser ideologische Zeitgeist durchscheint. Zumindest erscheinen mir diese Positionen relativ unbegründet und möglicherweise unreflektiert vom Nachbarn übernommen.

stine hat geschrieben:Ich tu schon was. Die ganze Zeit über tu ich schon was.

Gewissen beruhigen ist eine psychologisch sehr sinnvolle Tätigkeit. Überzeugend finde ich das aber nicht. Du könntest noch viel mehr tun. Extremerweise tot umfallen, damit jede weitere Ressourcenverschwendung durch dich möglichst schnell gestoppt wird. Oder wenigstens auf das Niveau eines ländlich lebenden Afrikaners wechseln, also erstmal die nächsten Monate nicht mehr duschen :) Ok, ich mach das ja auch nicht. Aber jedenfalls kann niemand hier behaupten, er täte schon viel oder sogar alles was möglich ist.

Raumkapitän hat geschrieben:Die Biodiversivität neigt dazu, das Ökosystem zu stabilisieren.

Was ist denn eigentlich ein "stabiles" Ökosystem? Eines, dass sich langsamer ändert als andere? Ein sich nicht veränderndes Ökosystem gibt es, soweit ich weiß, nicht. Die Mähr von Stabilität und Stasis hat sich auch bei der kosmologischen Betrachtung des Universums nicht lange halten können. Alles verändert sich, ständig. Die Frage ist doch nur, wie schnell genau. Aber wieso ist ein relativ langsamer Wandel eigentlich so viel besser?

musicman hat geschrieben:Ganz egal ob der Wechsel hausgemacht ist und ob er beeinflußbar ist, machen wir uns nichts vor, wenn sich das Klima extrem ändert und das ist möglich auch ohne unser Zutun (natürlich auch mit), dann ist unsere Zivilisation in der jetzigen Form futsch

Unsere Zivilisation ist sowieso futsch. Das Zeitalter der stinkenden VW-Käfer, der klobigen Stereoanlagen und der Non-Internet-Abende ist bereits Geschichte. Die Zivilisation ändert sich mit immer größerer Geschwindigkeit. Dazu brauchen wir noch nicht mal den Klimawandel oder das Artensterben. Aber natürlich kommen diese Faktoren noch dazu. Eine wilde Achterbahnfahrt werden die nächsten paar hundert Jahre so oder so.

mat-in hat geschrieben:Das schlimmste was da auf uns zukommt ist nicht, das wir keine Äpfelchen mehr zu essen haben, sondern, das was Menschen anderen menschen antun, wenn sie nichts zu essen, nichts zu trinken und kein Dach über dem Kopf haben.

Es gibt wahnsinnig viele Menschen schon heute und jetzt, die genau diese Probleme bereits haben. Man müsste also wohl genauer formulieren: wir reichen Säcke hier im Westen werden angesichts von Veränderungen jeglicher Art immer ein wenig nervös, ob wir in Zukunft denn auch die reichen Säcke bleiben dürfen, während sich die Mehrheiten mit deutlich weniger begnügen müssen. Vielleicht ist Artensterben und Klimakatastrophe nur ein weiterer Anlass für beschleunigte Umverteilung. Vielleicht wird am Ende die Armut insgesamt noch nicht einmal zunehmen, sondern nur ein wenig zu uns rüberschwappen.
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Re: Biodiversivität: nur Mode und Ideologie?

Beitragvon stine » Di 8. Mär 2011, 07:35

ganimed hat geschrieben:Du könntest noch viel mehr tun. Extremerweise tot umfallen, damit jede weitere Ressourcenverschwendung durch dich möglichst schnell gestoppt wird.
Es gibt weltweit genug, die jeden Tag tot umfallen und damit keinerlei Ressourcen mehr vergeuden. Ich vermute, du hast nicht verstanden, was meine Aussage war.
Man kann als bevorzugter Westeuropäer auch so tun als lebe man alleine auf der Welt und munter weiter machen wie bisher, das richtet im Leben eines einzelnen keinen Schaden an, im Gegenteil.
Die Frage ist die Frage nach der Auswirkung, wenn viele das Gleiche tun.

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Re: Biodiversivität: nur Mode und Ideologie?

Beitragvon BeTween » Di 8. Mär 2011, 12:06

platon hat geschrieben:Wie kommst Du auf die Idee, die Evolution sei vorbei und wir hätten einen "stabile Zustand"? Das Aussterben von Arten und das Neuhinzukommen geht munter weiter. Aber das hat sich früher in Zeiträumen von 100 000en von Jahren abgespielt und das tut es immer noch. Du lebst nur nicht lang genug, um das mitzubekommen.


lol.. Ich bin bestimmt einer der letzten die behaupten würden die Evolution sei vorbei..! Natürlich gibt es auch in so einem stabilen Zustand Veränderungen, die aber aufgrund der Stetigkeit ihrer Auswirkungen nicht zu einem totalen Ungleichgewicht führen. Im allgemeinen ist es durch Evolution gar nicht so einfach von einem stabilen Zustand weg zu kommen, da sich das Gleichgewicht meistens selbst erhalten kann..
Wenn Beispielsweise Tierart A, die sich hauptsächlich von Tierart B ernährt, durch die Evolution zu effizienteren Jägern wird und mehr Exemplare der Tierart B töten kann, würde das den Bestand der Tierart A vergrößern und den der Tierart B verringern. Das würde Nahrungsprobleme bei Tierart A auslösen.. Es würden nur so viele von Tierart A überleben, wie es das Nahrungsangebot von Tierart B zulässt.
Klar.. das ist jetzt ziemlich vereinfacht dargestellt aber vom Prinzip er läuft es doch ungefähr so ab. Es gibt zwar Evolution unter den einzelnen Arten, aber das Gleichgewicht hält sich größtenteils.
Damit das Gleichgewicht total aus den Rudern gerät, muss es schon Veränderungen von großem Ausmaß geben. Und das ist genau das, was wir hier auf der Erde in den letzten paar hundert Jahren bewirken. Veränderungen von riesigem Ausmaß, weil wir gerade technologisch einen riesen Schritt nach vorne durchmachen.. Ich denke, dass es in der Menschheitsgeschichte eher so abläuft, dass es immer mal mehrere Tausend Jahre "Ruhe" gab und sich nicht sehr viel verändert hat. Und dann gab es elementare Entdeckungen die viele Neuerungen auf einmal, in einem Zeitraum von vlt ein paar Hundert Jahren, mit sich gebracht haben. Deshalb hat übrigens eine konservative Haltung auch in vielen Phasen unserer Existenz Sinn gemacht...
Von daher.. wir machen grade eine Ausnahmesituation durch und dabei ist es klar, dass einige Tierarten gehen und andere kommen - und das schneller als während einem "stabilen" Zustand.
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Re: Biodiversivität: nur Mode und Ideologie?

Beitragvon platon » Di 8. Mär 2011, 14:41

Bis zum heutigen Tag haben ausschließlich Vorgänge in der Natur, bei denen der Mensch keine Hand im Spiel hatte, die dramatischen Änderungen bewirkt, die eingetreten sind. Niemand weiß ob das Eingreifen des Menschen auch nur annähernd so dramatische Effekte hervorrufen kann. Wir hatten nie "einen stabilen Zustand erreicht, in dem sich alles gleichbleibend wiederholen konnte" und wir werden ihn auch in Zukunft nicht haben. Warum auch?
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Re: Biodiversivität: nur Mode und Ideologie?

Beitragvon BeTween » Di 8. Mär 2011, 18:38

platon hat geschrieben:Wir hatten nie "einen stabilen Zustand erreicht, in dem sich alles gleichbleibend wiederholen konnte"


Ja gut.. vielleicht hab ich mich da was falsch ausgedrückt. Was ich an der Stelle meine ist ein Zustand, bei dem ein Gleichgewicht herrscht, das sich erhält. Aber das habe ich in meinem vorherigen post doch auch schon klar gemacht...

platon hat geschrieben:Bis zum heutigen Tag haben ausschließlich Vorgänge in der Natur, bei denen der Mensch keine Hand im Spiel hatte, die dramatischen Änderungen bewirkt


Sehe ich nicht so.. es ist natürlich Auslegungssache, was man als "dramatische Änderung" bezeichnet. Für mich ist es das Stören eines herrschenden Gleichgewichts durch eine abrupte Veränderung. Das wurde durch den Menschen beispielsweise durch das Einführen von Kaninchen nach Australien bewirkt. Da das plötzliche Einführen einer neuen Tierart im Gegensatz zu evolutionären Veränderungen keine stetigen Auswirkungen hat sondern abrupte. In so einem Fall muss sich die Situation eben neu "einpendeln"...
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Re: Biodiversivität: nur Mode und Ideologie?

Beitragvon platon » Di 8. Mär 2011, 23:45

Doch, sowas hat es auch schon natürlicherweise gegeben, dass Tiere durch Stürme, Hurricanes oder sonstige Naturereignisse irgendwohin verschlagen wurden und dort das Ökosystem völlig durcheinander gewirbelt haben. Aber entschuldige, das sind keine Ereignisse, die den Globus in seinen Grundfesten erschüttern, ebenso wenig wie die nach Australien eingeführten Kaninchen oder danach die Myxomatoseviren, die zur Bekämpfung der Kaninchenplage hinterhergeworfen wurden.
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