Arathas hat geschrieben:ganimed, auch wenn ich deine Ansichten nicht teile, denke ich, dass wir (die "jüngeren" unter uns jedenfalls) zumindest sehen werden, ob du Recht hast oder nicht. Denn ich gehe davon aus, dass es um die Biodiversität in 50 Jahren deutlich schlechter bestellt sein wird als heute. Also werden wir auch ein paar Auswirkungen davon zu spüren bekommen.
Was ich behaupte, wird in 50 Jahren auch nicht viel besser zu beurteilen sein. Ich sage ja nicht, dass Biodiversität nicht gut wäre. Ich sage, dass man nicht wissen kann, ob sie besser (wichtiger) ist als die alternative Kosten- und Aufwandsvermeidung. Daher muss jeder, der eindeutig für Arterhaltung und Biodiversität ist, einfältig oder ideologisch verblendet sein.
Wenn wir in 50 Jahren die Auswirkungen erfahren werden kann man möglicherweise viel besser beziffern, wie groß der Schaden durch das Artensterben war. Man wird mehr wissen und im Rückblick sicher besser beurteilen können als heute, welche Strategie die insgesamt günstigere gewesen wäre. Wir sollten das Thema in 50 Jahren nochmal aufgreifen.
Arathas hat geschrieben:Da sitzt du natürlich auf einem schönen argumentativen Thron, von dem du wohl auch nie runter musst. Wie könnte man denn auch beweisen, dass fehlende Biodiversität für irgendetwas verantwortlich ist ... könnte ja auch zehntausend andere Gründe haben.
Man kann im Einzelfall sicher durchaus nachweisen, dass mangelnde Biodiversität für bestimmte Dinge verantwortlich ist. Aber ich muss deshalb nicht von meinem gemütlichen Thron, weil man wohl nur schwer nachweisen kann, dass die Schäden durch den Artenschutz nicht größer gewesen wären.
Arathas hat geschrieben:Du wirfst den Leuten, die Pro-Biodiversität sind, vor, sie könnten nicht aufzeigen, inwiefern Biodiversität wirklich nötig ist. Aber deine Position ist nicht besser, denn die Contra-Biodiversitätler können nicht aufzeigen, inwiefern Biodiversität unnötig ist.
Meine Position ist doch besser. Ich bin nicht Contra, sondern mittig, sozusagen Agnostiker. Ich behaupte, man kann es nicht wissen und enthalte mich deshalb zumindest eines eindeutigen Urteils. Und ich wundere mich, dass du das nicht auch tust. Deine Argumentation lässt vermuten, dass du ebenfalls der Meinung bist, dass dieser Streit nicht eindeutig zu entscheiden ist. Wenn ich recht verstehe, bist du aber dennoch eindeutig pro Biodiversität? Ist das logisch?