Mark hat geschrieben:vielleicht hängt diese unart des wahrheitsanspruches auch ganz eng mit der bekannten un-demokratischen haltung der kirchen zusammen

Das Wort "vielleicht" war überflüssig, das hat der Vatikan schon lange erkannt und befürchtet. Hier der Beweis in Teilen
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http://info.uibk.ac.at/c/c2/theol/leser ... 50-54.html
Dekret des Hl. Offiziums „Lamentabili" (1907)
Die Verfassung der Kirche
52. Es war der Absicht Christi fremd, die Kirche als eine Gemeinschaft zu gründen, die auf Erden eine lange Reihe von Jahrhunderten dauern werde; ja, Christus war sogar der Meinung, das Himmelreich werde zugleich mit dem Ende der Welt alsbald anbrechen.
53. Die organische Verfassung der Kirche ist nicht unveränderlich; vielmehr ist die christliche Gemeinschaft ebenso wie die menschliche Gemeinschaft einer fortwährenden Entwicklung unterworfen.
54. Die Lehrsätze, Sakramente und die Hierarchie sind - sowohl was den Begriff als auch was die Wirklichkeit anbelangt - nur Auslegungen und Entwicklungen des christlichen Verständnisses, die den im Evangelium verborgenen unbedeutenden Keim durch äußere Zuwächse vermehrt und vervollkommnet haben.
55. Simon Petrus hatte niemals auch nur eine Ahnung, daß ihm von Christus der Primat in der Kirche übertragen wurde.
56. Die Römische Kirche wurde nicht aufgrund einer Anordnung der göttlichen Vorsehung, sondern aufgrund rein politischer Bedingungen das Haupt aller Kirchen.
57. Die Kirche erweist sich als feindlich gegenüber den Fortschritten der natürlichen und theologischen Wissenschaften.
Die Unveränderlichkeit religiösen Wahrheiten
58. Die Wahrheit ist nicht unveränderlicher als der Mensch selbst, da sie sich ja mit ihm, in ihm und durch ihn entwickelt.
59. Christus lehrte kein bestimmtes auf alle Zeiten und alle Menschen anwendbares Lehrsystem, sondern leitete vielmehr eine den verschiedenen Zeiten und Orten angepaßte bzw. anzupassende religiöse Bewegung ein.
60. Die christliche Lehre war in ihren Anfängen jüdisch, wurde aber durch die nachfolgenden Entwicklungen zunächst paulinisch, dann johanneisch, schließlich hellenisch und allgemein.
61. Man kann ohne Widerspruch sagen, daß kein Kapitel der Schrift, vom ersten der Genesis bis zum letzten der Apokalypse, eine Lehre enthält, die mit jener völlig zusammenfällt, die die Kirche über dieselbe Sache vorträgt, und daß deswegen kein Kapitel der Schrift denselben Sinn für den Kritiker wie für den Theologen hat.
62. Die hauptsächlichen Artikel des Apostolischen Bekenntnisses hatten für die Christen der ersten Zeiten nicht dieselbe Bedeutung, die sie für die Christen unserer Zeit haben.
63. Die Kirche erweist sich als unfähig, die Ethik des Evangeliums wirksam zu schützen, weil sie hartnäckig an unveränderlichen Lehren hängt, die mit den heutigen Fortschritten nicht vereinbart werden können.
64. Der Fortschritt der Wissenschaften erfordert, daß die Vorstellungen der christlichen Lehre von Gott, von der Schöpfung, von der Offenbarung, von der Person des Fleischgewordenen Wortes und von der Erlösung umgebildet werden.
65. Der heutige Katholizismus kann mit der wahren Wissenschaft nicht vereinbart werden, wenn er nicht in ein undogmatisches Christentum verwandelt wird, das heißt, in einen weiten und liberalen Protestantismus.
Zensur des Papstes: „Seine Heiligkeit hat das Dekret der Hochwürdigsten Väter gebilligt und bestätigt und geboten, daß die oben angeführten Sätze samt und sonders von
allen für verworfen und geächtet gehalten werden."
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Man weiss also genau, was die Probleme des katholischen Glaubens sind. Die Menschen reden immer über das, was sie nicht haben, nicht können und/oder nicht dürfen. Darin unterscheiden sich die Suffköppe an der Thelke um nichts von den Schwarz- und Buntröcken im Vatikan.
Bezogen auf das Erscheinungsdatum 1907 sind wir jetzt 300 Jahre weiter, der Kalender wäre als auf das Jahr 1607 zu korrigieren - der nächste Glaubenskrieg mit 30 Jahren Dauer kommt bald, wahrscheinlich gegen den Islam, da die Evangelen keine mehr Lust haben.