Nach einer Million Jahre habe ich mal wieder Zeit gefunden, Terr Rotter 3, meinen dritten Roman, weiter zu schreiben. Hier ein Auszug aus Kapitel 10, im Anwesen von Richard Dawkins:
Ein Sumpfdrache landete im Garten und schnupperte an einem Löwenzahn. Er musste niesen. Dann legte er seinen Kopf auf einen Stein am Gartenteich, um sich auszuruhen. Eine Fee, welche sich dort badete, schreckte auf. Sie wechselte ein paar Worte mit dem Drachen und setzte sich schließlich auf seinen Kopf, wo sie ein Lied anstimmte. Ein wütender Blick fing die Szene ein.
"Die machen das mit Absicht! Ich weiß es!"
"Nur die Ruhe, Richard."
Die US-Regierung hatte die Brights-Zentrale niedergebrannt, weil jene, so die offizielle Begründung, böse war. Nun versammelten sich die letzten Wissenschaftler der Vereinigten Staaten im Anwesen von Richard Dawkins in Oxford, England. Er sah gerade hinaus in seinen Garten, wo sich allerlei Wesen aus der Magischen Welt tummelten. Hier, wo niemand an sie glaubte, fühlten sie sich sicher.
Daniel Dennett tätschelte die Schulter seines alten Freundes.
"Sieh es positiv."
"Ja?"
"Ja."
"Ich meinte: Inwiefern?"
"Jetzt haben wir noch mehr zu erforschen."
"Aber niemand will es noch hören! Die Leute glauben, jetzt wo es auf einmal wirklich diese magischen Kreaturen gibt, hätte die Wissenschaft verloren und die Magie gewonnen. Dabei sollten wir auch die Magie erforschen. Wenn wir das nicht tun, dann wird sie niemand in unserer Welt nutzen können! Außerdem regt es mich auf, dass auf einmal die Naturgesetze nicht mehr richtig funktionieren. Das kann doch gar nicht sein!"
"Es hätte schlimmer kommen können."
"Wie?"
"Stell dir mal vor, hier würden auch noch Götter auftauchen."
Die Wangen des Zoologen färbten sich rot und etwas zerrte an seinem Hosenbein.
"Mr. Dawkins?"
Es war ein Kobold. Er hielt ein bedrucktes Blatt Papier in der Hand.
"Ah, - Seppi, nicht wahr?", stöhnte Richard resigniert.
"In der Tat. Ich habe es durchgerechnet und das Ergebnis mit meinen Studien aus der magischen Dimension verglichen."
"Und?"
"Zumindest die Memetik scheint auch bei uns zu gelten."
"Ha! Das sind ja wundervolle Neuigkeiten! Vielleicht gibt es bei euch auch Naturgesetze. Vielleicht sind die nur ein wenig anders und - genau, das Mädchen, das uns letztes Jahr besuchte! Ihre Theorie, wie war die noch, dass die Gesetze von zwei Dimensionen unter Umständen verschmelzen könnten. Ich fand das damals sehr hypothetisch, aber heute - glaubst du, sie wusste Bescheid, Dan?"
Daniel nickte.
"Könnte sein."
Seppi, der Kobold, ergriff das Wort:
"Ich habe mal eines unserer Naturgesetze kennengelernt, das war, glaube ich, beim 400sten Internationalen Arithmantik-Wettbewerb. Das Gesetz hatte lange, blonde Haare und..."
Richard verließ das Zimmer.
"Was ist mit ihm?"
"Er braucht ein wenig Zeit. Wo ist eigentlich dieser riesige Steintroll geblieben?"
"Ich glaube, der sitzt draußen im Vogelbad. Er hat das Zimmer durch dieses riesige Loch in der Wand verlassen."
"Oh."