Jeder darf sich schädigen wie er gerne möchte und darf sich, wenn gar nichts mehr geht, am Ende sogar selbst das Leben nehmen.arcalexx hat geschrieben:Mir ist immer noch nicht verständlich, wie man einem aufgeklärten Menschen verbieten kann, sich selbst zu schädigen (genauso fragwürdig und vergleichbar ist das Verbot, nicht angeschnallt Auto zu fahren).
1von6,5Milliarden hat geschrieben:Für was ist dies ein Argument?Nanna hat geschrieben:Sowohl bei Alkohol als auch bei Nikotin geht der Konsum seit Jahren zurück, vermutlich in erster Linie aufgrund gesellschaftlicher Ächtung.
Man muss einen Schritt weitergehen in seinen Gedanken.
Alkohol und Tabak als Produkt in ihrer Gesamtheit sind nicht mehr so grenzenlos "legal" wie vor vielen Jahren. Es gibt stärkere staatliche Reglementierung, die (ich nenne es mal so) Strafsteuern wurden erhöht und das Verbot (!) der Werbung dürften durchaus zur gesellschaftlichen Ächtung beigetragen haben.
Da das Suchtpotential von Tabak ein ganz anderes ist, als bei vielen "harten Drogen", ist auch die Preissensibilität der Kunden auf einem anderen Niveau.
@Nanna: Bei dieser Konstellation wird das Problem mit dem Dealer an der Ecke nicht gelöst. Es geht immer billiger, als das Erlaubte. Notfalls total verschmutzt und/oder gestreckt. Du siehst das ja bei den Zigaretten, da geht auch nicht nur die teure Marlboro über die Theke und billiger Fusel, bis hin zu Irish Moos von Schlecker ersetzen im Endstadium oftmals den alten Whiskey oder Cognak.Nanna hat geschrieben:...der Handel müsste strenger staatlicher Kontrolle unterliegen, der Verkauf nur in (spezialisierten?) Apotheken durch Pharamzeuten und der Konsum nur unter ärztlicher Kontrolle geschehen, deren Kosten man im Preis mitbezahlen müsste, denn spottbillig darf das Zeug nicht werden klar, es muss nur preislich das unterbieten, was der gemeine Dealer an der Ecke verlangt.
stine hat geschrieben:Aber auch hier gilt: Die Freiheit des Einzelnen hört auf, wo er die Freiheit des anderen berührt!
Die Kosten die ein volltrunkener Jugendlicher im komatösen Stadium dem Krankenkassenbeitragszahler oder dem Steuerzahler verursacht, sind erheblich. Erheblich sind auch die Kosten die ein nicht mehr einzugliedernder Alkohol-, oder Drogenabhängiger der Allgemeinheit verursacht.
stine hat geschrieben:Leichte Drogen sind wie Alkopops. Der Einstieg muss schmecken. Eine Versicherung, dass daraus kein Missbrauch erfolgt, die gibt es nicht.
LG stine
arcalexx hat geschrieben:Die, die kiffen wollen, können das auch jetzt schon - der Zugang ist auch illegal so einfach!
Warum dies nicht so sein sollte wäre auch zu begründen. Der Alkoholismus unter Jugendlichen ist längst keine Seltenheit mehr. Die Droge Alkohol ist billig und überall zu haben.arcalexx hat geschrieben:Du unterstellst mit Deinem Argument, dass nach der Legalisierung die Anzahl der Drogenabhängigen steigen wird, denn nur dann macht das Argument Sinn. Warum das so sein soll, musst Du aber noch begründen. Ich denke nicht, dass dann Horden von bisher von Drogen Ferngebliebenen auf die Verkaufsläden (-apotheken?) stürzen wird. Die, die kiffen wollen, können das auch jetzt schon - der Zugang ist auch illegal so einfach!
Wie meinst du das?spacetime hat geschrieben:Der Krieg gegen Drogen (und die Prohibition) ist ein Verbrechen gegen alles Menschliche. Würde man diese Politik rechtfertigen wollen, so müsste man die Menschenrechte mit Füßen treten.
Das ist die Frage! Die Argumente gegen die Legalisierung sind genauso gut, wie die dafür. Du erkennst sie aber trotzdem nicht an, weil du für die Freiheit der Drogen bist. Eine voreingenomme Stellung zu einem Thema verhindert oft, dass man den anderen verstehen mag.spacetime hat geschrieben:... denn ich bin immer bereit, meine alten Ansichten über den Haufen zu werfen, wenn jemand bessere Argumente liefert!
spacetime hat geschrieben:Es ist nuur schlimm, wenn man nicht dagegen macht! Achja... wenn du dich absichtlich unwissend stellst, dann brauchst du dich nicht wundern, wenn ich dir dann vorwerfe, nicht sooo viel über das Thema zu wissen. [...] Also lass uns sachlich über dieses Thema diskutieren
stine hat geschrieben:Eines der Hauptprobleme bleibt die Sucht!
Wer süchtig ist muss sich Stoff beschaffen und das wird immer zu Schmuggel und Kriminalität führen.
LG stine
Aber das kann man doch längst. Wer los kommen möchte vom Stoff, bekommt das über die Krankenkassen sogar noch bezahlt. Ein Süchtiger ist nämlich "krank". Auch einen Alkoholiker bezeichnet man als "krank". Auch er kann (könnte) sich jederzeit auf Allgemeinkosten "trocken legen" lassen. Es zählt der Wille, von der Sucht loszukommen.musicman hat geschrieben:Verkürzt gesagt, wenn man sich das an einer Abgabestelle legal (ich meine damit nicht frei verkäuflich im Supermarkt) besorgen kann, wird man nicht dafür vorher auf den Strich gehen, einbrechen oder ect.....
Und du denkst, der Stoff wird billiger, wenn ihn ein ganzes Staatssystem für das Volk einkaufen muss?musicman hat geschrieben:Die Beschaffungskriminalität von Opiaten ist hingegen eine Folge des Preises, der durch die Illegalität entsteht und nicht durch die Herstellungskosten
stine hat geschrieben: Es zählt der Wille, von der Sucht loszukommen.
stine hat geschrieben:Jeder hat das (Menschen)Recht auf seinen Rausch, oder wie?
stine hat geschrieben:Das ist die Frage! Die Argumente gegen die Legalisierung sind genauso gut, wie die dafür. Du erkennst sie aber trotzdem nicht an, weil du für die Freiheit der Drogen bist. Eine voreingenomme Stellung zu einem Thema verhindert oft, dass man den anderen verstehen mag.
ujmp hat geschrieben:Je nach dem- der Wille eines Suchtkranken ist eben nicht frei, deshalb gilt Sucht auch als Krankheit. Das Rauchen z.B. fördert die Bildung von Rezeptoren im Gehirn, die die Lust am Rauchen steigern. Es tritt also eine physische Veränderung ein, die den Willen zu Rauchen hervorruft ("Man kann tun was man will, abern nicht wollen, was man will"). Enzugserscheinungen bei Alkoholkranken sind auch nicht einfach nur Appetit auf ein Schnäpschen.
Aus solchen Gründen bin ich eigentlich gegen die Legalisierung von Drogen.
Du setzt voraus, dass alle Menschen, insbesondere Jugendliche und Kinder vernunftbegabt sind. Sind sie aber nicht.spacetime hat geschrieben:Wenn die Menschen über diese Auswirkungen aufgeklärt sind, können sie sich für oder gegen den Konsum, mit seinem möglichen Suchtrisiko, entscheiden (aus vernünftigen Gründen würde sich kaum jemand dafür entscheiden).
stine hat geschrieben:Du setzt voraus, dass alle Menschen, insbesondere Jugendliche und Kinder vernunftbegabt sind. Sind sie aber nicht.
spacetime hat geschrieben:Man muss nur abwägen, was schlechter wäre: entweder man toleriert einen gewissen Anteil, welcher unvernünftig handelt oder man toleriert diesen Anteil nicht und verbietet allen Menschen die freie Entscheidung (so wie es momentan ja ist).
Zurück zu Gesellschaft & Politik
Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 7 Gäste