21.08.2011 "Lebenshunger" Morgenfeier in NW

21.08.2011 "Lebenshunger" Morgenfeier in NW

Beitragvon fritz-ferdinand » So 17. Jul 2011, 12:08

"Lebenshunger"

Ich will leben! Dieser Wunsch steht am Anfang vieler Aufbrüche, der der Jugend, der von Menschen, die ausziehen, um zu leben. Ist das Leben das Gleiche wie etwas erleben oder ist Leben und der Hunger danach, der auch in unserer satten Gesellschaft überall zu spüren ist, überhaupt durch Erleben zu erfahren und zu stillen? Braucht es nicht etwas ganz anderes?

Dies wird das Thema von Landessprecherin Renate Bauer sein auf den Gemeinde-Feierstunden am

Sonntag, 21. August 2011

10,00 Uhr Freireligiöse Immanuel-Kant-Gemeinde Neustadt adW im GDA-Wohnstift, Haardter Str. 6
15.00 Uhr Freireligiöse Gemeinde Iggelbach im Gemeindepavillon Iggelbach im Wald.

Näheres unter humanismus-pfalz.jimdo.de
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Re: 21.08.2011 "Lebenshunger" Morgenfeier in NW

Beitragvon KlausKa » Do 4. Aug 2011, 21:44

Gibt's da auch was zu saufen?
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Re: 21.08.2011 "Lebenshunger" Morgenfeier in NW

Beitragvon stine » Do 4. Aug 2011, 22:27

fritz-ferdinand hat geschrieben:Braucht es nicht etwas ganz anderes?
Sagst du uns auch, wie diese Frage nach der Veranstaltung beantwortet wurde, @fritz-ferdinand?
Ich bin ja leider ein bisschen weit weg, sonst würde ich mir das mal anschauen.

LG stine
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Re: 21.08.2011 "Lebenshunger" Morgenfeier in NW

Beitragvon fritz-ferdinand » So 21. Aug 2011, 15:37

stine hat geschrieben:
fritz-ferdinand hat geschrieben:Braucht es nicht etwas ganz anderes?
Sagst du uns auch, wie diese Frage nach der Veranstaltung beantwortet wurde, @fritz-ferdinand?
Ich bin ja leider ein bisschen weit weg, sonst würde ich mir das mal anschauen.

LG stine


Ich habe mir mal die Mühe gemacht, ein paar Stichworte auzunotieren, um ein plastisches Beispiel darzubieten. Alles nicht vollständig, bestimmt nicht akademisch profund, etwas durcheinander und von meiner Wahrnehmung gefärbt, und vielleicht nicht für jeden etwas neues. Aber so einen Anstoß ab und an finde ich immer wieder gut.

Wir sind zweie, die das immer vorbereiten und machen samstags immer einen Spaziergang und holen Blumen und anderes (diesmal z.B. Kirschtomaten :-) ) und dekorieren den Tisch, um den wir sitzen. Zwischendurch gibt es ein wenig Musik, eine Tischflamme brennt, usw. Sollen ja alle Sinne angesprochen werden. Dann diskutieren wir darüber und am Ende singen wir tatsächlich alle ein Volkslied, das war mal ein klarer Wunsch.

"Lebenshunger"

"Weißt du, was du jeden Tag der letzten Woche gemacht hast? Oder hast du es schon wieder vergessen. Gab es immer etwas, das den Tag bedeutsam machte, oder gleitet das Leben einfach vorbei? Es gibt Dinge, von denen man sich wünscht, sie mögen dauern, aber sie werden von nächsten Ereignissen überrollt.

Manchmal hat man die Empfindung, sehr bald geschieht etwas ganz Besonderes, und gleichzeitig bei der überbordenden Anzahl von Eventangeboten das Gefühl, egal was man mitmacht trotzdem zuviel zu versäumen, im Gegensatz zu anderen viel zu oft das Falsche zu wählen, das Leben zu verpassen.

Der Hunger wird nicht gestillt, es ist eher ein Rausch als eine Sättigung, danach das unbefriedigende Gefühl von Erschöpfung und Leere.

<Beispiel aus Literatur: Nicht die Ereigenisse des Sommers erleben, sondern den Sommer erleben. Sich der Natur anvertrauen, auch den unangenehmen Seiten. Dadurch erleben, wie das Leben zum Wunder wird.>

Das hängt u.a. daran, dass Menschen zwar die Fähigkeit zur bewußten Wahrnehmung haben, aber die Anzahl der Dinge, denen man seine Aufmerksamkeit WIDMEN kann, durchaus begrenzt ist. Überfülle überfordert, deprimiert, macht zerstreut und krank.

Es bleibt nichts übrig, als die Überzahl von Möglichkeiten, deren jede nach Aufmerksamkeit ruft, zu prüfen, sich zu fragen, was ist meiner Aufmerksamkeit tatsächliche wert. Es ist die eigene Verantwortung, sich aus der Getriebenheit, auch aus der Konkurrenzsituation unter dem Druck der Umgebung, aus der Hilflosigkeit zu befreien. (Wieder?) in die Situation zu kommen, dass man selber derjenige ist der entscheidet, was man tut, wem man seine Aufmerksamkeit schenkt. Das geht nur durch radikale Auswahl.

Es geht also darum bewußt zu leben, sich zu konzentrieren, sich dem Rausch zugunsten einer tatsächlichen Sättigung zu verweigern. Die alten Religionen beispielsweise wissen da schon, was sie tun, wenn sie ihre Leute zu entsprechenden Methoden drängen, wie z.B. zu Fastenzeit/Rammadan, oder zu Meditationen und Bewußtseinsübungen.

Leider wird die Hektik aus dem Arbeitsleben oft mit in die Freizeit transportiert, wo man dieselben "effizienten" Methoden zur Nutzung der Zeit anwendet, weil man die Arbeit nicht hinter sich lässt/lassen kann. Nicht grundlos übersteigen seit neuestem die Krankenhaustage aufgrund seelischer Krankheiten die aufgrund körperlicher Krankheiten, da so mancher eigentlich erst in der Klinik abschalten kann, oder es dort lernen kann zu sich selbst zu kommen, ohne welches Können man immer unbefriedigt bleiben wird.

Aus der Neurologie weiß man, dass das Arbeitsgedächtnis (das man zur Erledigung von Arbeit braucht) dieselben Areale belegt wie die Willenskraft und die Selbstbeherrschung. Chronische Überforderung lässt das Arbeitsgedächtnis schwächer werden, ebenso wie die Willenskraft und die Selbstbeherrschung.

Um solchen Überforderungen zu begegnen, ist die Kunst des Verzichtens somit unverzichtbar. Nur so bleibt man nicht Gast seines Lebens, sondern kann dessen Gestalter sein. Aus der Fähigkeit zur Konzentration erwächst die Fähigkeit, Fülle zu erleben und Verzicht bedeutet, sich von allem zu lösen, was nicht zum Wesentlichen gehört, und sogar von manchem Wesentlichen. Diejenige Insel im unendlichen Meer des Möglichen zu erreichen, auf der man wirklich festen Boden unter den Füßen hat. <Wobei zum Wesentlichen natürlich gehören kann, sich auf ein langes Gespräch wirklich einzulassen oder auch auf einem Spaziergang eine Wiese wirklich zu "erforschen", usw.>

Dazu gehört u.a. auch ganz praktisch, konsequent nur eines der notwendigen Dinge nach dem anderen zu erledigen, (Prioritätenliste), aber auch sich Zeit zur Selbstbesinnung zu geben. Habe ich für eine bestimmte Sache genug getan? Bin ich damit zufrieden? Habe ich sie abgeschlossen?

... "

Naja, fehlt ein Stück. Aber es gibt einen Eindruck.
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Re: 21.08.2011 "Lebenshunger" Morgenfeier in NW

Beitragvon xander1 » So 21. Aug 2011, 16:07

....
Komisch
....
irgendwie spricht mich diese Thematik nicht richtig an. Außerdem machen mich die Thesen und Lösungsvorschläge sehr skeptisch. Außerdem habe ich nicht verstanden worum es ging, als es nur einen ersten Beitrag gab.

Ich glaube nicht, dass es für mich so große Vorteile bietet bewusst auf etwas zu verzichten, obwohl ich genießen könnte.

Und durch was sollte jemand bewusster leben? Es strebt mir zuwider zu versuchen irgendetwas bewusster wahrzunehmen. Dazu bin ich zu griesgrämig.

Was habe ich davon in erinnerung zu halten was ich wann gemacht habe? Dann lebt man mehr in der Vergangenheit, obwohl man doch besser im Hier-und-Jetzt leben sollte.

Der Hunger wird nicht gestillt, es ist eher ein Rausch als eine Sättigung, danach das unbefriedigende Gefühl von Erschöpfung und Leere.


Mhh... das stimmt zumindest teilweise ... ich habe jedenfalls gerade gegessen und bin satt und zufrieden dass es gut geschmeckt hat.

Dann schreibst du viel von "Erleben" ... im Bezug auf Sommer und Natur ... jedoch muss ich sagen, dass ich Natur sterbenslangweilig finde und am Strand liegen noch schlimmer finde, weil noch langweiliger und Sommer ist für mich nur eine Jahreszeit wie jede andere, nur dass mehr Licht da ist gefällt mir daran besser. Eigentlich bin ich einer der am liebsten die Nacht genießt, weil es da so schön ruhig ist und ich schwarz-bunt-kontraste schon immer gemocht habe

Naja dann fällt mir noch ein, dass man mit Meditation tatsächlich seine Wahrnehmung trainieren kann, aber wozu sollte ich meine Wahrnehmung trainieren, wozu sollte ich etwas bewusster wahrnehmen wollen? Mir ist das egal.
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Re: 21.08.2011 "Lebenshunger" Morgenfeier in NW

Beitragvon fritz-ferdinand » Mo 22. Aug 2011, 20:45

xander1 hat geschrieben:....
Komisch
....

Ich glaube nicht, dass es für mich so große Vorteile bietet bewusst auf etwas zu verzichten, obwohl ich genießen könnte.


Sollst du ja gerade nicht. Ein Stück Torte kann man genießen, ein Kofferraum voll verschiedenster Tortenstücke, die man meint alle verspeisen zu müssen, bewirken eher das Gegenteil. Außer man mag das Gefühl der Erleichterung, wenn alles wieder rausgekotzt ist.

xander1 hat geschrieben:Und durch was sollte jemand bewusster leben? Es strebt mir zuwider zu versuchen irgendetwas bewusster wahrzunehmen. Dazu bin ich zu griesgrämig.


Wenn du gerne griesgrämig bist, ist das ok. Aber vielleicht ist deine Griesgrämigkeit ja eine Abwehr gegen alles, was dich vom Eintauchen ins hirnakrobatischen Internetteln abhält. Ist auch ok. Obwohl ich nicht glaube, dass man griesgrämig sein ein ganzes Leben lang durchhalten kann.

xander1 hat geschrieben:Was habe ich davon in erinnerung zu halten was ich wann gemacht habe? Dann lebt man mehr in der Vergangenheit, obwohl man doch besser im Hier-und-Jetzt leben sollte.


Du sollst es ja nicht aktiv in Erinnerung halten, sondern es ist ein Check, ob z.B. in der letzten Woche (nicht gerade die große Vergangenheit) irgendetwas einen besonderen Eindruck hinterlassen hat. Ob sozusagen das dannige "Hier und Jetzt" eine gewisse Intensität hatte oder einfach alles so vorbeigeplätschert ist. Für mich z.B. ist der Sommer mit seinem gemischten Wetter sehr schön gewesen, weil ich das sehr gerne habe, wenn Regen zwischendurch die Welt immer wieder frisch macht. Muss ja nicht DEIN Thema sein, wär langweilig, wenn alle gleich drauf wären.

xander1 hat geschrieben:
Der Hunger wird nicht gestillt, es ist eher ein Rausch als eine Sättigung, danach das unbefriedigende Gefühl von Erschöpfung und Leere.


Mhh... das stimmt zumindest teilweise ... ich habe jedenfalls gerade gegessen und bin satt und zufrieden dass es gut geschmeckt hat.


Eben !

xander1 hat geschrieben:
Dann schreibst du viel von "Erleben" ... im Bezug auf Sommer und Natur ... jedoch muss ich sagen, dass ich Natur sterbenslangweilig finde und am Strand liegen noch schlimmer finde, weil noch langweiliger und Sommer ist für mich nur eine Jahreszeit wie jede andere, nur dass mehr Licht da ist gefällt mir daran besser. Eigentlich bin ich einer der am liebsten die Nacht genießt, weil es da so schön ruhig ist und ich schwarz-bunt-kontraste schon immer gemocht habe

Naja dann fällt mir noch ein, dass man mit Meditation tatsächlich seine Wahrnehmung trainieren kann, aber wozu sollte ich meine Wahrnehmung trainieren, wozu sollte ich etwas bewusster wahrnehmen wollen? Mir ist das egal.


Jedem das Seine im rechten Maß. Darum gehts, was ist wirklich das Deine und was ist wirklich das rechte Maß. Wenn deine Lebenszeit zu deiner Zufriedenheit verläuft, ohne dass du dauernd unruhig bist, oder dir etwas über den Kopf wächst, dann wunderbar. Ein glücklicher Griesgram. Hübsch.
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Re: 21.08.2011 "Lebenshunger" Morgenfeier in NW

Beitragvon stine » Mo 22. Aug 2011, 21:33

Am Wochenende hatte ich die Gelegenheit einen wundervollen Sternenhimmel zu betrachten und zuzusehen, wie sich der Streifen, den wir Milchstraße nennen, sehr langsam über mich hinwegbewegte. Die Vorstellung, dass diese Beobachtung durch die Drehung der Erde verursacht wird, machte fast schwindlig. Man sieht und spürt sich praktisch auf dem drehenden Planeten sitzen.
Es kam der Gedanke auf, was wäre, wenn die Erde plötzlich stillstünde?
Wahrscheinlich müssten wir uns alle übergeben.
Was will ich damit sagen?
Das Hier und Jetzt hat seinen Eindruck hinterlassen.
Selbst die Tatsache, dass sich in dieser Zeit mindestens 15 Flugzeuge von Nord nach Süd bewegten und damit ca. 1500 Menschen über mich hinweg bewegt wurden, war faszinierend. Außerdem konnte man bei genauem Hinschauen auch noch mindestens drei Sateliten, kleine gelborange Pünktchen, beobachten, die von Süden her über das Hausdach hinweg fegten.

Wir sind ein kleiner lebender Teil des Planeten Erde. Frei beweglich, aber doch fest verbunden. Wenn das nicht Stimmung erzeugt?

:wink: stine
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Re: 21.08.2011 "Lebenshunger" Morgenfeier in NW

Beitragvon xander1 » Di 23. Aug 2011, 07:10

fritz-ferdinand hat geschrieben:
xander1 hat geschrieben:Ich glaube nicht, dass es für mich so große Vorteile bietet bewusst auf etwas zu verzichten, obwohl ich genießen könnte.

Sollst du ja gerade nicht. Ein Stück Torte kann man genießen, ein Kofferraum voll verschiedenster Tortenstücke, die man meint alle verspeisen zu müssen, bewirken eher das Gegenteil. Außer man mag das Gefühl der Erleichterung, wenn alles wieder rausgekotzt ist.

Ich ess so lange bis ich satt bin. Dann bin ich auch zufrieden. Rumhungern finde ich kontraproduktiv.


fritz-ferdinand hat geschrieben:Du sollst es ja nicht aktiv in Erinnerung halten, sondern es ist ein Check, ob z.B. in der letzten Woche (nicht gerade die große Vergangenheit) irgendetwas einen besonderen Eindruck hinterlassen hat. Ob sozusagen das dannige "Hier und Jetzt" eine gewisse Intensität hatte oder einfach alles so vorbeigeplätschert ist.

Und wenn schon? Was vorbei ist, ist vorbei.... nach dieser Ideologie hatte ich mal gelebt.... keine Fotos gemacht etc. Mir erschien meine Zeit wertlos.

fritz-ferdinand hat geschrieben: Für mich z.B. ist der Sommer mit seinem gemischten Wetter sehr schön gewesen, weil ich das sehr gerne habe, wenn Regen zwischendurch die Welt immer wieder frisch macht. Muss ja nicht DEIN Thema sein, wär langweilig, wenn alle gleich drauf wären.


Mir wäre sowas egal. Ich erlebe nichts bei schönem oder schlechtem Wetter. Schönes Wetter ist gut, schlechtes Wetter nicht so gut... aber versuchen das schöne Wetter zu genießen, bewusst, darauf zu achten .... nee - kein Bedürfnis. Dazu ist mir Wetter zu lapidar.


fritz-ferdinand hat geschrieben:Jedem das Seine im rechten Maß. Darum gehts, was ist wirklich das Deine und was ist wirklich das rechte Maß. Wenn deine Lebenszeit zu deiner Zufriedenheit verläuft, ohne dass du dauernd unruhig bist, oder dir etwas über den Kopf wächst, dann wunderbar. Ein glücklicher Griesgram. Hübsch.


Griesgrämigkeit habe ich noch nie anstrebenswert gefunden, obwohl ich im tiefsten inneren ein Griesgram bin. Jedoch gebe ich mir immer Mühe das nicht nach außen hin zu zeigen.
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