Zappa hat geschrieben:Wende dein Beispiel mal auf die Gurtpflicht im Auto an und Du verstehst vielleicht, warum dein ewiges Schwarz-Weiß-Denken immer zu kurz greift.
Wer von uns hier schwarz weiß und in Dogmen denkt und in Denkverboten gefangen ist sieht man hier: Die Lösung ohne Zwang wäre ganz einfach. Wer nicht angeschnallt ist erhält von der Versicherung keine Leistung und muss seine Arztkosten selbst bezahlen.
Wie ist es aber derzeit: Es besteht Anschnallpflicht - und bei Verstoß dagegen passiert regelmäßig - (praktisch) nichts - weil ja die Versicherungsgemeinschaft immer irgendwie haftet. Dadurch herrscht eine zunehmende Vollkaskomentalität, die nur mittels und immer mehr Gesetzen und Bestimmungen "bekämpft", aber nicht aufgelöst werden kann.
Zappa hat geschrieben:Es braucht selbstverständlich Regeln, Gesetze und einen Staat und all dass gibt es sogar. Betrug, Unterschlagung, Bestechlichkeit, Insiderhandel sind Begriffe, die Dir vielleicht was sagen?
Liest Du überhaupt was von dem was ich gesagt habe? Bzw. Interessiert es Dich überhaupt, oder brauchst Du nur eine Bühne, um Parolen von Dir zu geben? (Ich hab mehrmals und ausdrücklich betont, das Betrug, sowie jegliche kriminelle Handlung in einem freien Markt sanktioniert ist!?)
Zappa hat geschrieben:Warum muss es so was geben? Nun, zum Einen ist das sinnvoll um die Schwächeren vor den Stärkeren zu stützen, denn wenn die alte Oma mit diesem Geschäftsabschluss um den letzten Rentengroschen gebracht wird und zu verhungern droht, dann richtet das dein Markt leider nicht von alleine. Außerdem gibt es natürlich nicht den idealen Markt, der transparent für alle ist. An herbeigeführter Intransparenz lässt sich nämlich herrlich viel Geld verdienen. U
Und warum glaubst Du das Betrug zu Lasten Dritter in einem freien Markt verboten ist? (Geht es Dir hier nur darum andere 'totzulabern'?)
Zappa hat geschrieben:Außerdem entstehen in einem unregulierten Markt Oligopole und Monopole, ein Argument auf das Du nicht eingehst.
Das ist kein Argument sondern Schwachzug: zum 1.000ten mal: Betrug, etc. ist und bleibt in einem freien Markt sanktioniert. Wie entstehen den Monopole und Oligopole konkret? . Zudem geünstigt unser Schuldgeldsystem solche betrügerischen Zusammenschlüsse zu Lasten Dritter, da es selbst auf Betrug aufgebaut ist. (auch wenn es dazu nicht in jedem Fall haarkleine Beschreibungen braucht, die regelmäßig nur Raum für Gesetzeslücken lassen. Es braucht nur unabhängige Richter, die Betrug zu Lasten Dritter als Betrug erkennen und werten können)
Zappa hat geschrieben:und dann gibt es noch Interessen, die der Markt überhaupt nicht abbilden kann (externe Effekte) z.B. Interessen künftiger Generationen, Umweltverschmutzungen etc
Wieso sollte das der Markt nicht abbilden können? Wenn jemand die Umwelt verschmutzt ist das - wie gehabt - Betrug zu Lasten Dritter (und zu Lasten derjenigen, die umweltgerecht prodzuzieren) - und damit grundsätzlich sanktioniert!
Zappa hat geschrieben:Ich rede über die konkrete Gesellschaft mit konkreten Marktbedingungen, Du von einem idealisierten Markt, der keine Krisen kennt (und den es nicht gibt). Das ist der Unterschied!
Da die konkreten Marktbedingungen tatsächlich verfälscht sind, gilt es selbstverständlich darauf hinzuweisen, wei es sein könnte/würde, wenn es diese Marktverfälschung nicht gäbe!?
Die "Mutter aller Marktverfälschungen" überhaupt:
Nach den Lehren der "österreichischen Schule der Nationalökonomie" ist die wesentliche Ursache aller Krisen, die, das es kein freies ("gutes") Marktgeld gibt, sondern die Marktakteure ("schlechtes") Staatsgeld verwenden müssen. Dieses "schlechte Geld" wird von den Zentralbanken in Umlauf gebracht und von ihren Helfershelfern den Geschäftsbanken mittels 'Geldschöpfung aus dem Nichts' vollständig korrumpiert. Letztere sind es, die den Staat erpressen, mittels Lobbyarbeit Politiker dirigieren und sich und ihrer Entourage damit einseitig Vorteile gegenüber der Realwirtschaft verschaffen.
Hauptkritikpunkt: Eine Zentralbank kann niemals wissen, wieviel Geld die Wirtschaft benötigt, damit der Güteraustausch (Wohlstandsmehrung) funktioniert. Jede Intervention der Zentralbank hat damit eine hohe Wahrscheinlichkeit mehr Schaden anzurichten als Nutzen zu stiften. Tendenziell stellt sie laufend mehr Geld zur Verfügung als nötig wäre. Die Gründe sind für jeden leicht erkennbar und bei der EZB offensichtlich (.. und dies ist ja auch der Grund warum nacheinander alle deutschen "Währungshüter" das sinkende Schiff verlassen: Aktuell:
http://www.ftd.de/politik/deutschland/: ... 02314.html)
Zappa hat geschrieben:Und allein die Tatsache, dass man hier solche Selbstverständlichkeiten erwähnen muss, zeigt, wie theoretisch, abgehoben und ideologisch überfrachtet deine Sicht auf "den Markt" ist.
Nein, es zeigt nur, dass Du selbst Selbstverständliches von Grund auf nicht verstehst und natürliche Vorgänge von Diversifikation und Selektion in einer Linie mit (D)einer "Ideologie" festmachen willst.
Zappa hat geschrieben: aber sicher taugt Kant nicht um gegen überindividuelle Regeln zu argumentieren.
... also doch
Zappa hat geschrieben:Die Idee den Markt als einfachen Güteraustausch zu verstehen ist bewusst simplifizierend und letztendlich naiv.
... jaja die (sozialistischen) Ideologen waren schon immer dieser "intellektuell ansprechenden Meinung" - und sind dann IMMER an genau diesen 'simplen Zusammenhängen' gescheitert, denen der Markt dann doch folgt
Zappa hat geschrieben: Das bewusst in diesem Satz weist auf den Kern deiner ideologischen Verblendung hin.
Welche Ideologie? Wer ist hier verblendet?
Zappa hat geschrieben:Du grenzt bewusst mögliche Probleme aus, postulierst irrig, das schon keine Krisen auftreten werden, wenn man den Markt (mittlerweile als Reaktion auf Gegenargumente wenigstens durch Rahmenbedingungen reguliert) seine freien Lauf lässt und beschimpfst dann auch noch die Staaten, die die realen Probleme der Krisen auffangen als "Interventionalisten". .
Wo grenze ich aus? Wo postuliere ich irrig? Wo beschimpfe ich Staaten?
Zappa hat geschrieben:Die Interventionen werden leider immer dann nötig, wenn die Regulierung vorher zu unklug bzw. zu wenig ausgeprägt waren.
Genau DAS ist es was ich sage!

Wieso waren denn die Regulierungen "unklug"?
(und es sind mitterlweile eine Menge Regulierungen - mitterlweile überlassen wir dem Staat mehr als 2/3 unserer Lebensarbeitsleistung der 'Regulierung Dritter'. Von einem "freien Markt" zu sprechen, der noch mehr umzäunt und reguliert werden muß, ist blanker Hohn - und entspricht der sozialistischen Propaganda, die hier sehr erfolgreich unterwegs ist)
Zappa hat geschrieben: Deswegen ist dein terminologisches Scharmützel, nämlich zwischen Regulierung und Intervention zu unterscheiden, kein erhellendes Argument sondern eine Nebelkerze
Nein, Du hast Dir nur gerade selbst ein Bein gestellt

Zappa hat geschrieben:Gandalf hat geschrieben: Durch was ist denn der Scherbenhaufen entstanden? ....
Wer wollte denn eine immer niedrigere Kapitaldeckung? Wer wollte denn die Deregulierung der Real- und Finanzwirtschaft? Wer hat denn an den Hypothekenkrediten verdient und Sie immer noch weiter vertickt, als Sie Insider längst als Schneeballsystem erkannt hatten? Wer hat denn all die tollen Finanzderivate entwickelt um immer mehr Geld in immer kürzeren Zeiträumen um die Welt flitzen zu lassen, nur um bei jedem Mausklick eine Provision zu kassieren? Wer hat denn 2003 die Idee der Bad Bank das erste mal in die deutsche Diskussion gebracht? Wer fordert denn heute immer noch Renditen, die weit jenseits der Produktivitätsentwicklung der Realwirtschaft liegen?
Achso, dass war und ist der böse interventionistische Staat. Ja nee, iss klar [/quote]
Zunächst: Wirtschaftsmacht ist keine politische Macht. Ich kann mit Wirtschaftsmacht, nur die Wirtschaft beeinflussen.
Will ich mit Wirtschaftsmacht Politik beeinflussen muss ich Poliker bestechen. Das 'bestechen' erfolgt seitens der Pöoliker immer 'freiwillig' und ohne Zwang. Wer ist also dafür verantwortlich, das Bestechung (also Betrug zu Lasten Dritter) funktioniert?
Ganz klar, die "Deregulierung" (bzw. "Sauerei") der Finanzwirtschaft in D von der Du sprichst (diese hat übrigens einen Namen: Das (SPD-Mitglied und designierter Nachfolger von Stark bei der EZB)) J. Asmussen)
ist KEINE Deregulierung gewesen, sondern ein staatlich gestatteter Betrug. Man (v.a. verantwortlich: Asmussen) hat das Recht der Bundesbank - 'Geld aus dem Nichts' zu schöpfen, den Geschäftsbanken erlaubt. Ist es etwa Dir oder Mir erlaubt beliebig Euros "zu drucken", auf dem die Bundesbank/EZB signiert? Was passiert wenn Du oder ich dies tun würde? (was ja in einem freien Markt, in dem "gutes Geld" von jedem geschöpft werden kann, erlaubt sein müßte?)
Wer hat Dir glauben gemacht, dass die Erlaubnis zu Betrug eine Deregulierung sei? Der Kaiser und seine neuen Kleider? (Auch hierin kann man gut erkennen, wer von uns ideologisiert und verblendet ist).
Gandalf hat geschrieben: Es ist letzlich ganz einfach: Ohne Staats-Schulden gäbe es keine Wetten auf deren Verfall. Mehr noch: Es gäbe nicht mal Geld hierfür
Natürlich sind die Staatsschulden ein erheblicher Teil des Problems, aber für Menschen, die in Schattierungen zu denken vermögen, eben nicht der einzige - und vielleicht noch nicht einmal der wichtigste.
Gut, mag ja sien, daß wir uns in der Kneipe alle recht lieb haben - aber was hat dies mit den hier angesprochenen "Wetten" an den Finanzmärkten zu tun, die nur auf Grund von Schulden möglich sind?