stine hat geschrieben:Zappa hat geschrieben:Wir sollten sachlich bleiben: Das Problem eines finanziellen Interesses der beteiligten Ärzte ist inexistent!
Glaubst du wirklich, dass bei den Internisten nix verdient wird?
Nein, ich weiß es.
Mit viel Glück bekommen die die Überstunden bezahlt.
stine hat geschrieben:Ich habe nichts dagegen, wenn sich Menschen für die Vergabe ihrer Organe entscheiden. Ich befürchte nur, wenn es erst genug Organe geben wird, dass Organverpflanzung eine übliche Therapie werden kann, noch bevor man versucht auf anderem Wege zu helfen.
Warum sollte es denn so werden? Erst wollen ja noch die Internisten mit Ihren Pillen viel Geld verdienen, bevor die Chirurgen ran dürfen, oder?
stine hat geschrieben:Es wurde ja schon mehrmals angesprochen, auch von @Gandalf, aber die Befürworter der Organspende überlesen geflissentlich die Bedenken.
Ich halte (a) die Bedenken für recht weit hergeholt und (b) wenn Sie denn substantiell wären für beherrschbar und (c) die Interessen der möglichen Empfänger von Euch vollkommen marginalisiert! Abgesehen davon bin ich auf die Bedenken mehrfach eingegangen!
stine hat geschrieben:Und ich fragte in dem Zusammenhang schon einmal: Wer soll denn jetzt ein Spenderorgan bekommen? Derjenige der einen Geburtsfehler ausgleichen muss oder derjenige, der sich über viele Jahre hinweg immer wieder selbst geschadet hat?
Mediziner mögen viele Fehler haben, aber sie haben einen großen Vorteil: Den Pragmatismus. Organe bekommen diejenigen Patienten, die sie am nötigsten brauchen. Dafür gibt es Kriterien und anhand derer werden die Patienten gewichtet auf einer Transplantationsliste geführt. In deinem Beispiel also eindeutig Patient 1! Natürlich muss das Organ passen, das ist das "ungerechte" an dem System, sozusagen "Gottes Hand"
Es gibt aber auch klare Ausschlußkriterien, so bekommen "nasse" Alkoholiker keine neue Leber, wäre ja auch Perlen vor die Säue geworfen.
@Gandalf: Ich rede hier natürlich vom "regulierten" Organhandel in zivilisierten Gesellschaften, nicht vom freien - pardon sebstregulierenden - Organhandel in der 3. Welt
stine hat geschrieben:Darf er in alte Muster zurückverfallen oder muss er die Spenderorgane würdigen und sein Leben verändern? Wer überprüft das?
Auch das ist zu 98% eine Pseudodiskussion. Organtransplantationen betreffen in aller Regel Menschen mit angeborenen oder sündelos
erworbenen Erkrankungen. Kein Raucher bekommt eine neue Lunge und kein nasser Alkoholiker eine neue Leber. Auch ein trockener Alkoholiker i.d.R. nicht, denn Aspekte wie Lebenserwartung, soziale Eingebundenheit etc. spielen eine große Rolle bei der Entscheidung, ob jemand auf die Transplantationslist kommt oder nicht. Es kann in seltenen Fällen mal vorkommen (wenn alle Ärzte eine gute Sozialprognose und ein gute Mitwirkung des Patienten attestieren und wenn das Organ keinem anderem, weiter oben auf der Liste stehendem Patienten, passt), dass ein alter Säufer doch eine neue Leber bekommt. Das ist dann halt Glück für ihn, und ich würde ihm meine Leber gönnen, bevor die Würmer die fressen.
Wie mehrfach gesagt: Wir reden hier vor allem über den 25jährigen Mukoviszidosepatienten oder um den jungen Menschen mir entzündlicher Herzmuskelschwäche!
Alles andere ist Mumpitz!