Freier Wille? Inkompatibilismus vs. Kompatibilismus

Re: Freier Wille? Inkompatibilismus vs. Kompatibilismus

Beitragvon Vollbreit » Sa 21. Jan 2012, 13:26

mat-in hat geschrieben:Es ist eine erstaunliche Leistung, ja. Aber wundern tut es mich nicht. Wie einer meiner Dozenten zu sagen pflegte: "Wenn sie erst waren,bis das Raubtier da ist und sie die Zähne sehen können, dann wird es dunkel - und dann sind sie ausgestorben". Wir vollbringen jeden Tag solche Leistungen und sind damit als Mensch nicht allein: wenn jemand mit einem Ball ausholt fängt der Hund an, zu berechnen, wo der gleich hin fliegt. Je nach Charakter rennen Hunde sogar auf Abfangkurs los, bevor du geworfen, bzw. den Ball losgelassen hast.


Klar gibt es Antizipation, Intuition, aber damit willst Du mir jetzt nicht verkaufen, dass man sich für eines von zwei Bildern entscheiden kann, von denen man noch keines gesehen hat, oder?

mat-in hat geschrieben:Der Mensch tut auch nichts anderes, allerdings mit viel komplexeren Zusammenhängen. Das diese nicht (für das Einzelindividuum) berechenbar sind (wohl aber oft für große Gruppen - sonst könnte niemand Werbung schalten und hoffen das sie was bewirkt) bedeutet nicht, das sie vollkommen "Frei" oder "Chaotisch" ablaufen.


Das behauptet ja auch niemand. Also inkompatibilsitische Libertarier die tun das, aber das sind Exemplare die es in freier Wildbahn nicht gibt.
Und Kompatibilisten sagen freier Wille bedeute nicht, dass alles chaotisch sein muss, sondern behaupten, dass Freiheit und Determinismus sich nicht in die Quere kommen.

mat-in hat geschrieben:Es erklärt aber, warum Leute trotz besseren Wissens immer mal wieder zu schnell fahren. Es erklärt warum Leute deren Eltern an Lungenkrebs gestorben sind weiter rauchen. Es erklärt, warum Leute Fastfood in sich rein stopfen und es auch noch einen Genuß nennen, obwohl es nur Reize für Süß und Fett extrem ausnutzt, teuer ist und krank macht, es erklärt, warum wir noch aufs Gaspedal treten um mit der Klimaerwärmung gegen die Wand zu fahren, weil wir uns mit der Unsicherheit ob es jetzt 2,3° oder 2,5° wärmer wird einreden können, das wir nichts ändern müssen...


Völlig d’accord. Meine Haltung ist überhaupt nicht, dass der Mensch ein durch und durch rationales Wesen, ist, dass, wenn es einmal ein Argument gehört und verstanden hat, sich sogleich dran hält.
Nichts weniger als das.
In der Philosophie, heißt das übrigens „Akrasia“, Willensschwäche. Das ist doch schon vielsagend.
Es handelt sich allerdings außerdem hier noch um eine recht rationale Rechnung, pure Ignoranz und Dummheit (sowei Mischungen). Rational könnte man zum Rauchen sagen: Die weitaus meisten Raucher sterben nicht an Lungenkrebs, was stimmt, es gibt Leute wie Helmut Schmidt, die gibt es und dann kann man immer noch das Lebensqualität Argument einführen. Warum mir alles verbeißen, nur um am Ende ein par Jahre länger zu leben? Man kann so denken, falsch ist das nicht, man setzt lediglich andere Prämissen. Bei diesem Argument kann man irgendwann den Verdacht haben, dass es zur schleichenden Legitimation für eine eigene Sucht wird und man sich evtl. was vormacht. Auch muss die berühmte Lebensqualität nicht im Tabak gefunden werden, man könnte lesen, joggen, Sex haben oder spazieren gehen.

Welche Prämissen der Einzelne aber hat, liegt bei ihm, die kann man nicht verordnen. (wenn man es könnte, wäre es totalitärer Zwang.)
Nur, bei aller Irrationalität, die oft genug wohl eher Bequemlichkeit, Verdrängung usw. ist, ich kenne keinen Raucher, der meint, Zigaretten seien gesund, man könnte sagen, ich weiß, dass es richtig wäre, schaffe es aber nicht. Dann steht man unter einer Art von Zwang.
Kompatibilisten sagen, dass der Zwang die Freiheit beschneidet.

mat-in hat geschrieben:
Vollbreit hat geschrieben:Und der wichtigste Punkt: Beschreib doch mal, wie wir unsere Entscheidungen ändern können, wenn wir doch vom/im Hirn determiniert sind?
Du siehst da determiniert... auf einer falschen Ebene. Determiniert kann durchaus sein: Ich spiele gern mit Feuer, also zündel ich rum. Wenn ich mir dabei die Hose anzünde kippe ich Wasser drüber, obwohl ich gerne zündel. Jedes Lebewesen bewertet ständig seine Umgebung und legt Handlungsweisen fest.


Richtig, genau das sagen die Kompatibilisten.
Wenn Du das auch meinst, besteht hier kein Dissens.

mat-in hat geschrieben:Die Entscheidung der aktuellen Handlung ist mit großer Wahrscheinlichkeit (ab und an mögen uns da in einzelnen neuronen quanteneffekte einen Streich spielen) festgelegt.


Im kompatibilistischen Experiment brauchst Du gar nicht so vorsichtig zu sein, da ist die Handlung auf jeden Fall festgelegt.

mat-in hat geschrieben: Ändert sich unsere Umgebung (oder wir, durch die so eben gemachte Erfahrung), ändert sich auch die Handlung.


Exakt. Und warum? Weil sich die Bewertung ändert, nicht wahr?
Genau das sagen die Kompatibilisten. Andere Situationen oder neue Fakten erfordern eine neue Abwägung oder Bewertung. Nicht jeder kleinste Pups, aber wenn das Hotel in dem man Sommerurlaub machen will abgefackelt ist, wäre man ein Idiot, wenn man dennoch dahin fährt, nachdem man davon erfahren hat.
Auch hier kein Dissens mit den Kompatibilisten.

mat-in hat geschrieben:Du magst als Kind vielleicht deine Hand aus neugier auf die heiße Herplatte tun, du kannst nicht anders. Deine Eltern haben es sogar kommen sehen, aber nicht schnell genug reagiert. Trotzdem bist du nicht determiniert, deine Hand auf der Herplatte zu lassen.


Nein, wieso auch, behauptet doch niemand?

mat-in hat geschrieben: Du bewertest neu, ziehst sie zurück und machst es danach wahrscheinlich nie wieder.


Genau und entweder Du bist nur konditioniert, dann meidest Du phobisch den Ort des Schmerzes, oder Du kannst schon denken und sprechen und dann hast Du beim nächsten Mal gute Gründe.
„An dem Ding habe ich mir schon mal saumäßig die Flossen verbrannt, da bin ich lieber vorsichtig“ und wirst aus freien Stücken und wohlbegründet, aufgrund der Erfahrung zukünftig anders mit Herdplatten umgehen.
Genau diese Freiheit haben wir, meinen die Kompatibilisten, Du offenbar auch.

mat-in hat geschrieben:Das kann man jetzt pädagogisch als "Frei vom Zwang durch die Eltern" oder neurobiologisch als vorhersehbare, durch Situation und Neugier determinierte Handlung sehen.


Ja, es ist konditioniert oder bewusst gelernt, oft geht beides ineinander über.

mat-in hat geschrieben:Die ganze Diskussion ist vollkommen unnötig und fußt darauf aus "mein Gehirn reagiert, bevor es mir bewußt wird" abzuleiten "mein Gehirn macht was es will" und "ich bin unfrei und sklave meines Gehirns", ohne zu sehen das "mein Gehirn ein teil von mir ist" und "was ich mache sich in den Vorgängen in meinem Gehirn widerfindet". Eine irrationale Angst, denn das einzige was wir zu verlieren haben sind ein par angestaubte Philosophische Ideen.


Kein Kompatibilist der Welt argumentiert so.
Du unterstellst die Argumente der harten Deterministen, das sind Inkompatibilisten, hier den Kompatibilisten.
Diese fröhliche Wechselwirkung zwischem mir und meinem Gehirn, ist eigentlich schon ein Dualismus, muss hier aber gar nicht näher beachtet werden, weil das mit dem Kompatibilismus rein gar nichts zu tun hat.

mat-in hat geschrieben:Es gibt keinen "Willen außerhalb vom gehirn", nichts das uns von außerhalb Hirnentwicklung, Erfahrung, aktueller Lage und anstehender Entscheidung was "ganz anderes" frei einflüstert.


Und? Gibt es den freien Willen innerhalb des Hirns?
Was Du nun den Kompatibilisten unterstellst, ist die Position der Libertarier, das sind ebenfalls Inkompatibilisten.

Da es vermutlich noch nie gesagt wurde ;-) :
Kompatibilisten vertreten die Auffassung, dass zwischen dem Determinismus und der Freiheit des Willens keine Grenze des logischen Widerspruchs verläuft, beide also kompatibel sind, daher kommt der Name Kompatibilismus.

Inkompatibilisten vertreten die Auffassung, dass zwischen dem Determinismus und der Freiheit des Willens eine Grenze des logischen Widerspruchs verläuft, beide also inkompatibel sind, daher kommt der Name Inkompatibilismus.
Bei den Inkompatibilisten, gibt es zwei Lager: 1) die harten Deterministen, die davon ausgehen, dass unsere neuronalen Verschaltungen uns festlegen und wir deshalb nicht frei sein können. (Warum wir deshalb nicht frei sein können, bleibt aber irgendwie offen.)
2) die Libertarier, die davon ausgehen, dass der Mensch in der Lage ist, vollkommen unabhängig von äußeren Einflüssen, sich frei zu entscheiden. (Mir ist allerdings unklar, wie man unabhängig von irgendwelchen Einflüssen, überhaupt wählen und entscheiden können kann.)

mat-in hat geschrieben: Wenn man das aufgibt und anfängt sich als das zu sehen was man ist: eine komplexe rechenmaschine von der es keine 2. gibt, kann man sich den gesamten Rest, inklusive frei, nicht frei, doch frei sparen!


Es ist zweifellos richtig, dass, wenn man willkürliche Behauptungen unwidersprochen akzeptiert, diese willkürlichen Behauptungen für einen selbst gelten. Wenn ich glaube, dass die Erde eine Scheibe ist, dann ist es wahr, dass ich glaube, dass die Erde eine Scheibe ist.
Aber was hattest Du noch mal gegen Religion einzuwenden?

Wäre halt nur ob zu klären, ob die Erde eine Scheibe ist.
Analog: Wenn ich davon ausgehe – also voraussetze –, dass der Mensch eine Rechenmaschine ist und anhand dieser Prämisse nun die Welt beschreibe, um am Ende rauszufinden, dass der Mensch in dieser Beschreibung eine Rechenmaschine ist, dann ist hier zwar alles richtig, nur die Prämisse wurde nicht hinterfragt.

Wenn ich davon ausgehe, dass die Klimaerwärmung eine Strafe Gottes ist, dann wird die Klimaerwärmung zum logischen Beweis für Gottes Existenz. Jo.

mat-in hat geschrieben:Nein, ich fürchte das Problem ist, das ich es nicht schaffe, deutlich zu machen, was ich da denke. Dazu kam, das 37 Stunden Arbeiten in einem dunklen Keller in 2 Tagen wohl nicht dazu beigetragen haben, das ich klarer oder freundlicher Formuliere (entschuldigung hierfür).


Angenommen, und kein Problem, ich meinte es selbst nicht böse, sondern will Dir nur verdeutlichen, dass die Argumente gegen die Kompatibilisten, die Du vorbringst keine gegen die Kompatibilisten sind und Du selbst streckenweise kompatibilistisch argumentierst. Und das ist kein Makel, ich halte diese Position ja für richtig, also auch Deine Argumente an der Stelle.
Dort wo Du richtig argumentierst, tust Du das aus einer kompatibilistischen Haltung (das mag Dir nicht immer bewusst sein, darum sage ich es) und dort wo Du gegen den Kompatibilismus argumentieren willst, greifst Du vor allem die Inkompatibilisten an, mal die einen, mal die anderen.
Schau es Dir einfach noch mal in Ruhe an, die Kompatibilisten sind auch keine Sekte oder so, sie vertreten einfach nur die bessere, weil konsistentere philosophische Position. Soviel Nüchternheit muss dann am Ende schon drin sein, sage ich, der sich mit Händen und Füßen gewehrt hat.
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Re: Freier Wille? Inkompatibilismus vs. Kompatibilismus

Beitragvon ganimed » Mo 23. Jan 2012, 23:04

mat-in hat geschrieben:Wenn man das aufgibt und anfängt sich als das zu sehen was man ist: eine komplexe rechenmaschine von der es keine 2. gibt, kann man sich den gesamten Rest, inklusive frei, nicht frei, doch frei sparen!

Tja, ist die gesamte Diskussion vielleicht wirklich sinnlos gewesen? Soweit ich verstanden habe, wurde hier hauptsächlich darum gestritten, was man unter freiem Willen versteht. Vielleicht ist das wirklich egal.

Wichtig scheint mir die folgende Frage (weil sie beispielsweise bei juristische und moralische Folgen hat):
    Hat der Mensch die Fähigkeit, unter exakt gleichen inneren und äußeren Bedingungen, jeweils eine andere Entscheidung treffen?
Stimmt es, dass wir alle hier "nein" antworten würden?

Also könnten wir den Begriffsstreit um den freien Willen beilegen und uns wenigstens einig sein, was der erwähnte Fähigkeitsmangel bedeutet. Zum Beispiel, dass der übliche Schuldbegriff nicht wirklich anwendbar ist. Ist es nicht so?
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Re: Freier Wille? Inkompatibilismus vs. Kompatibilismus

Beitragvon ujmp » Mo 23. Jan 2012, 23:16

ganimed hat geschrieben: dass der übliche Schuldbegriff nicht wirklich anwendbar ist. Ist es nicht so?


Nein. Ich kann nicht sagen "Es ist mein freier Wille, dich von deiner Schuld frei zu sprechen, weil du keinen freien Willen hast".
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Re: Freier Wille? Inkompatibilismus vs. Kompatibilismus

Beitragvon Vollbreit » Di 24. Jan 2012, 00:02

ganimed hat geschrieben:Wichtig scheint mir die folgende Frage (weil sie beispielsweise bei juristische und moralische Folgen hat):
    Hat der Mensch die Fähigkeit, unter exakt gleichen inneren und äußeren Bedingungen, jeweils eine andere Entscheidung treffen?
Stimmt es, dass wir alle hier "nein" antworten würden?


Das kann nur zu Missverstädnissen führen.
Ja, ich würde mit "nein" antworten.
Anders gesagt: Unter exakt gleichen Bedingungen müsste der Mensch sich exakt gleich entscheiden.

ganimed hat geschrieben:Also könnten wir den Begriffsstreit um den freien Willen beilegen und uns wenigstens einig sein, was der erwähnte Fähigkeitsmangel bedeutet. Zum Beispiel, dass der übliche Schuldbegriff nicht wirklich anwendbar ist. Ist es nicht so?


Was meine Einstellung angeht: Ganz und gar nicht.
Mir ist noch nicht mal klar, wie Du von dem ersten Punkt auf diese Ableitung kommst.
Kannst Du das gnaz skizzenhaft erklären? Danke!
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Re: Freier Wille? Inkompatibilismus vs. Kompatibilismus

Beitragvon Dissidenkt » Di 24. Jan 2012, 00:10

ganimed hat geschrieben:
    Hat der Mensch die Fähigkeit, unter exakt gleichen inneren und äußeren Bedingungen, jeweils eine andere Entscheidung treffen?
Stimmt es, dass wir alle hier "nein" antworten würden?


Die Frage ist insofern nicht zielführend, als dass sie niemals beantwortet werden könnte, selbst wenn man annehmen würde, der Mensch würde überhaupt irgendetwas BEWUSST entscheiden können.
Tatsächlich werden aber alle Entscheidungen sowieso von Instanzen im Gehirn getroffen, auf die das Bewusstsein gar keinen Zugriff hat. Wie auch immer das Gehirn sich entscheidet, das Bewusstsein wird erst danach informiert.

Damit ist allerdings auch die Schuldfrage eindeutig geklärt.
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Re: Freier Wille? Inkompatibilismus vs. Kompatibilismus

Beitragvon AgentProvocateur » Di 24. Jan 2012, 00:22

ganimed hat geschrieben:Wichtig scheint mir die folgende Frage (weil sie beispielsweise bei juristische und moralische Folgen hat):
    Hat der Mensch die Fähigkeit, unter exakt gleichen inneren und äußeren Bedingungen, jeweils eine andere Entscheidung treffen?
Stimmt es, dass wir alle hier "nein" antworten würden?

Deine Frage ist, ob unter der Voraussetzung, dass Situation S1 == Situation S2 sei, S1 != S2 sein könne? Richtig?

Falls ja: das ist laut Voraussetzung logisch unmöglich.

Und nun? Was willst Du damit beweisen oder daraus schlussfolgern?
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Re: Freier Wille? Inkompatibilismus vs. Kompatibilismus

Beitragvon ujmp » Di 24. Jan 2012, 08:20

AgentProvocateur hat geschrieben:Deine Frage ist, ob unter der Voraussetzung, dass Situation S1 == Situation S2 sei, S1 != S2 sein könne? Richtig?

Falls ja: das ist laut Voraussetzung logisch unmöglich.


Nein, es bedeutet einfach:
    A->B OR A->C
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Re: Freier Wille? Inkompatibilismus vs. Kompatibilismus

Beitragvon mat-in » Di 24. Jan 2012, 08:27

ganimed hat geschrieben:Stimmt es, dass wir alle hier "nein" antworten würden?

Ein eindeutiges Ja zu dem Nein, minimale Zufälle auf quantenphysikebene mal außen vor gelassen.
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Re: Freier Wille? Inkompatibilismus vs. Kompatibilismus

Beitragvon ujmp » Di 24. Jan 2012, 08:39

mat-in hat geschrieben: minimale Zufälle auf quantenphysikebene mal außen vor gelassen.


Warum Außen vor lassen? Kann man so genau sagen, ob sich menschliche Entscheidungen nicht letzlich auf quantenmechanischer Ebene abspielen? Ich hab mal gehört, dass die Bahn einer Billardkugel nach 10 Zusammenstößen schon nicht mehr vorhersehbar ist, weil da schon die quantenmechanische Unbestimmtheit ein Rolle spielt. Oder es ist, wenn ich das richtig sehe so, dass die Moleküle der DNA gerade so groß sind, dass sie stabil genug sind, um Informationen zu speichern, aber noch so klein, dass sie qunatenmechanischen Effekten unterliegen, z.B. durch Röntgenstrahlung verändert werden können - ohne dies gäbe es keine Evolution...
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Re: Freier Wille? Inkompatibilismus vs. Kompatibilismus

Beitragvon Teh Asphyx » Di 24. Jan 2012, 10:39

Dissidenkt hat geschrieben:Tatsächlich werden aber alle Entscheidungen sowieso von Instanzen im Gehirn getroffen, auf die das Bewusstsein gar keinen Zugriff hat. Wie auch immer das Gehirn sich entscheidet, das Bewusstsein wird erst danach informiert.


Das ist falsch. Der Prozess im Gehirn ist das Bewusstsein, es sind nur zwei verschiedene Betrachtungsebenen, ob ich es als Bewusstsein empfinde, oder jemand irgendwelche Messungen vornimmt.
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Re: Freier Wille? Inkompatibilismus vs. Kompatibilismus

Beitragvon Vollbreit » Di 24. Jan 2012, 12:37

ujmp hat geschrieben:
mat-in hat geschrieben: minimale Zufälle auf quantenphysikebene mal außen vor gelassen.


Warum Außen vor lassen? Kann man so genau sagen, ob sich menschliche Entscheidungen nicht letzlich auf quantenmechanischer Ebene abspielen?


Wo sich die Entscheidungen abspielen, ist, für die Frage nach dem freien Willen und der kompatibilsitschen Haltung dazu, irrelevant.
Für den Kompatibilismus zählt, ob eine Entscheidung rational begründet werden kann.
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Re: Freier Wille? Inkompatibilismus vs. Kompatibilismus

Beitragvon Vollbreit » Di 24. Jan 2012, 12:43

Dissidenkt hat geschrieben:Tatsächlich werden aber alle Entscheidungen sowieso von Instanzen im Gehirn getroffen, auf die das Bewusstsein gar keinen Zugriff hat. Wie auch immer das Gehirn sich entscheidet, das Bewusstsein wird erst danach informiert.


Wie darf man sich das vorstellen?
Wenn das Bewusstsein auf das Gehirn keinen Zugriff hat, warum nicht?
Sind das zwei dualistisch getrennte Entitäten/Welten/Seinsbereiche?
Wenn ja: Wie hat dann das Gehirn Zugriff aufs Bewusstsein und "informiert" es.

Für Dich ist Bewusstsein offenbar reines Epiphänomen, richtig?
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Re: Freier Wille? Inkompatibilismus vs. Kompatibilismus

Beitragvon mat-in » Di 24. Jan 2012, 13:14

@Bewußtsein
Man hat schon Entscheidungsinstanzen die in der gegebenen situation eine Entscheidung treffen und es wird einem erst später bewußt. Das unser bewußtsein nichts damit zu tun hat, stimmt nicht, denn wir bewerten und verarbeiten ja die erfolge/mißerfolge/Resultate und das fließt dann in die nächste Entscheidung ein. Sehr sinnvoll so, es hilft nicht weiter, kurz bevor man vom Bus überfahren wird mit Kinn auf der Faust zu überlegen ob wenn man überlebt die Versicherung vielleicht ein neues Fahrrad zahlt... in so einer situation muß man entscheiden und dann denken. Das war über millionen Jahre so und das werden wir auch so schnell nicht los denke ich. Sollten es auch gar nicht.

@Quantenphysik
Bei einzelnen Nervenzellen und Rezeptoren spielen Quantenphysik und Zufälle durchaus rein. Ich bezweifle jedoch das der Effekt sich bei Entscheidungen auf Hirnebene Bemerkbar macht, es sind sehr viele Zufällle und die Mitteln sich dann zu dem Ergebniss das wir sehen und das ist recht zuverlässig.
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Re: Freier Wille? Inkompatibilismus vs. Kompatibilismus

Beitragvon Vollbreit » Di 24. Jan 2012, 14:47

mat-in hat geschrieben:@Quantenphysik
Bei einzelnen Nervenzellen und Rezeptoren spielen Quantenphysik und Zufälle durchaus rein. Ich bezweifle jedoch das der Effekt sich bei Entscheidungen auf Hirnebene Bemerkbar macht, es sind sehr viele Zufällle und die Mitteln sich dann zu dem Ergebniss das wir sehen und das ist recht zuverlässig.


Ja, diese Einstellung hat eien druchaus "brighte" Anhängerschaft:

Daniel Dennett hat geschrieben:„Viele Physiker sind auf diesen Zug aufgesprungen, folgen dem Beispiel von Roger Penrose, dessen Spekulationen über die Quantenfluktuationen in den Mikrotubuli der Neuronen trotz einer Unmenge an Problemen viel Aufmerksamkeit erregt und Begeisterung ausgelöst haben. Allen diesen Auffassungen ist die Idee gemeinsam, dass irgendein revolutionäres physikalisches Prinzip ein Konkurrent der Idee sein könnte, dass das Bewusstsein durch „Teile, die einander stoßen“, erklärt werden kann (Leibniz‘ Mühle). Einmal angenommen sie lägen richtig. Angenommen das Schwierige Problem – worin auch immer es bestehen mag – kann nur dadurch gelöst werden, dass man eine erstaunliche, neue und irreduzible physikalische Eigenschaft derjenigen Zellen anerkennt, aus denen ein Gehirn zusammengesetzt ist. Ein Problem damit ist, dass die physikalische Beschaffenheit unseres Gehirns, soweit wir wissen die gleiche ist, wie die physikalischen Beschaffenheit der Hefezellen, die sich in einer Schüssel explosionsartig vermehren. Die funktionalen Unterschiede zwischen Neuronen und Hefezellen werden durch die Unterschiede in der Anatomie und Zytoarchitektur erklärt und nicht durch ihre physikalischen Beschaffenheit.“
(Dennett, Süße Träume, Suhrkamp 2006, S.22f)
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Re: Freier Wille? Inkompatibilismus vs. Kompatibilismus

Beitragvon ganimed » Di 24. Jan 2012, 22:14

ujmp hat geschrieben:Nein. Ich kann nicht sagen "Es ist mein freier Wille, dich von deiner Schuld frei zu sprechen, weil du keinen freien Willen hast".

Du musst auch nicht sagen, dass es dein freier Wille ist. Freien Willen hast ja auch du nicht. Sag einfach, dass es dein Wille ist und schon bin ich unschuldig.

ujmp hat geschrieben:
mat-in hat geschrieben:minimale Zufälle auf quantenphysikebene mal außen vor gelassen.
Warum Außen vor lassen?

Weil die Quanteneffekte ebenfalls zu der Situation gehören, die in beiden Fällen die gleiche ist. Wenn also in zwei Situationen alles identisch ist, die inneren und äußeren Bedingungen, dann wird sich der Mensch auch gleich verhalten. Das würde also insbesondere gelten, wenn die Quanten sich gleich verhalten, und das tun sie ja, per Definition.

AgentProvocateur hat geschrieben:Und nun? Was willst Du damit beweisen oder daraus schlussfolgern?

Ich habe meine Schlußfolgerung doch erwähnt: wenn man in einer Situation A nicht anders entscheiden konnte als die Handlung H(A) auszuführen, dann ist man nicht schuld daran.

Vollbreit hat geschrieben:Mir ist noch nicht mal klar, wie Du von dem ersten Punkt auf diese Ableitung kommst.

Der erste Punkt ist ja, dass die Entscheidung des Menschen nur von der Situation abhängt, bzw. den Bedingungen darin. Es gibt also keinen Input von Schuld, wenn der Mensch entscheidet. Es wird nichts "hinzugefügt". Ich sehe daher keine Stelle, an der der Mensch sich schuldig gemacht hätte. Denn wenn ich jemanden schuldig spreche, dann ist das doch der Vorwurf, dass er eigentlich anders hätte handeln sollen, um Schuld zu vermeiden. Aber wenn er in einer bestimmten Situation gar nicht anders handeln kann, woher soll dann die Schuld kommen?

Ich versuche es zur Sicherheit mal an einem Beispiel zu erläutern:
Wenn ich ein Kind beschuldige (und bestrafe), weil es in der Situation A (morgens auf dem Schulweg) die falsche Handlung H (Kirschen klauen) ausführte, dann kann ich das doch eigentlich nur tun, wenn ich unterstelle, dass das Kind eine Chance hatte, diese Handlung zu unterlassen. Diese Chance hätte es aber nur haben können, wenn das Kind die Fähigkeit gehabt hätte, die Situation A zu verändern. (Denn aus A folgt immer H, nur ein A' würde ein H' ergeben).

Um die Situation A zu verändern, hätte das Kind aber in der Situation genau vor A, nennen wir sie (A-1) die Entscheidung treffen müssen, (A) zu ändern (und neben dieser Entscheidung hätte das Kind dann auch noch die Möglichkeiten gebraucht, die Situation ändern zu können, aber unterstellen wir mal, dass es die Möglichkeiten immer hatte). Aber nach dem obigen Satz konnte das Kind auch in (A-1) nur die eine Entscheidung E(A-1) treffen, die es getroffen hat. Es sei denn, es hätte die Situation davor, also (A-2) geändert. Usw, usw. Wann soll das Kind jemals die Chance gehabt haben, das Kirschen klauen zu verhindern? Nie. Also kann von Schuld (und Bestrafung) auch keine Rede sein. Richtig?
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Re: Freier Wille? Inkompatibilismus vs. Kompatibilismus

Beitragvon ujmp » Di 24. Jan 2012, 22:28

ganimed hat geschrieben:
ujmp hat geschrieben:Nein. Ich kann nicht sagen "Es ist mein freier Wille, dich von deiner Schuld frei zu sprechen, weil du keinen freien Willen hast".

Du musst auch nicht sagen, dass es dein freier Wille ist. Freien Willen hast ja auch du nicht. Sag einfach, dass es dein Wille ist und schon bin ich unschuldig.

Wenn du mir einen Willen unterstellst, dann kann ich dir auch einen Willen unterstellen. Ob wir dabei eine gewollte Tat "Schuld" nennen ist doch unerheblich. Wenn ein Schwerverbrecher nichts dafür kann, dass er Verbrechen begeht, kann ich auch nichts dafür, dass ich ihn deswegen verfolge und ins Gefängnis stecke. Wenn schon Schuldfreiheit, dann für alle!
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Re: Freier Wille? Inkompatibilismus vs. Kompatibilismus

Beitragvon AgentProvocateur » Mi 25. Jan 2012, 02:00

ganimed hat geschrieben:Wenn also in zwei Situationen alles identisch ist, die inneren und äußeren Bedingungen, dann wird sich der Mensch auch gleich verhalten. Das würde also insbesondere gelten, wenn die Quanten sich gleich verhalten, und das tun sie ja, per Definition.

AgentProvocateur hat geschrieben:Und nun? Was willst Du damit beweisen oder daraus schlussfolgern?

Ich habe meine Schlußfolgerung doch erwähnt: wenn man in einer Situation A nicht anders entscheiden konnte als die Handlung H(A) auszuführen, dann ist man nicht schuld daran.

Du stellst also tatsächlich ernsthaft die Frage: "angenommen, zwei Situationen seien völlig identisch, (S1 == S1), können sie dann nicht identisch sein, (kann S1 != S2 sein)?" und willst, falls man darauf antwortet: "nein, sie können laut Voraussetzung, wenn also die Voraussetzung erfüllt ist, selbstverständlich nicht unterschiedlich sein", tatsächlich daraus schließen, dass man keine Schuld zuweisen dürfe?

ganimed hat geschrieben:Ich versuche es zur Sicherheit mal an einem Beispiel zu erläutern:
Wenn ich ein Kind beschuldige (und bestrafe), weil es in der Situation A (morgens auf dem Schulweg) die falsche Handlung H (Kirschen klauen) ausführte, dann kann ich das doch eigentlich nur tun, wenn ich unterstelle, dass das Kind eine Chance hatte, diese Handlung zu unterlassen. Diese Chance hätte es aber nur haben können, wenn das Kind die Fähigkeit gehabt hätte, die Situation A zu verändern. (Denn aus A folgt immer H, nur ein A' würde ein H' ergeben).

Um die Situation A zu verändern, hätte das Kind aber in der Situation genau vor A, nennen wir sie (A-1) die Entscheidung treffen müssen, (A) zu ändern (und neben dieser Entscheidung hätte das Kind dann auch noch die Möglichkeiten gebraucht, die Situation ändern zu können, aber unterstellen wir mal, dass es die Möglichkeiten immer hatte). Aber nach dem obigen Satz konnte das Kind auch in (A-1) nur die eine Entscheidung E(A-1) treffen, die es getroffen hat. Es sei denn, es hätte die Situation davor, also (A-2) geändert. Usw, usw. Wann soll das Kind jemals die Chance gehabt haben, das Kirschen klauen zu verhindern? Nie. Also kann von Schuld (und Bestrafung) auch keine Rede sein. Richtig?

(Hervorhebungen von mir)

Können wir uns denn entscheiden, nicht von Schuld zu sprechen? Haben wir eine Chance, das zu unterlassen? Oder müssen wir von Schuld sprechen? Welche Möglichkeiten haben wir da? Wer wollte es jemandem vorwerfen, wenn er das müsste, keine andere Möglichkeit hätte? Und wenn er das tut, dann hat er ja laut Deiner Argumentation keine andere Möglichkeit, nicht? Und alles, was ist, kann auch sein, nicht?

Du wirst aber hoffentlich nicht meinen, dass etwas zwar ist und somit sein kann, aber nicht sein soll. Denn "sollen" impliziert "können". Und genau darauf berufst Du Dich ja bei Deiner Argumentation hier auch, das kannst Du schlecht bestreiten.

(Das ist im Prinzip nochmal das, was ujmp einen Beitrag höher schon sagte.)
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Re: Freier Wille? Inkompatibilismus vs. Kompatibilismus

Beitragvon mat-in » Mi 25. Jan 2012, 07:53

Bewußtsein durch QUantenfluktuation in den Mikrotubuli... wenn ich das im Labor erzähle haben die Tränen in den Augen vor lachen...
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Re: Freier Wille? Inkompatibilismus vs. Kompatibilismus

Beitragvon Vollbreit » Mi 25. Jan 2012, 09:56

ganimed hat geschrieben:Wenn ich ein Kind beschuldige (und bestrafe), weil es in der Situation A (morgens auf dem Schulweg) die falsche Handlung H (Kirschen klauen) ausführte, dann kann ich das doch eigentlich nur tun, wenn ich unterstelle, dass das Kind eine Chance hatte, diese Handlung zu unterlassen. Diese Chance hätte es aber nur haben können, wenn das Kind die Fähigkeit gehabt hätte, die Situation A zu verändern. (Denn aus A folgt immer H, nur ein A' würde ein H' ergeben).


Ujmp und Agent Provocateur haben bereits die wesentlichen Einwände erwähnt.
Von diesem, Deinem, Selbstwiderspruch abgesehen:
Ja, bestrafen sollte man nur den, der auch anders gekonnt hätte. Wäre der Mensch tatsächlich unfrei, wäre ich auch gegen Strafe, alles weitere wäre unfair.
(Streng genommen wäre dann allerdings auch ich unfrei und könnte gar nicht anders wollen – der Einwand von meinen Vorrednern.)

Hätte das Kind es lassen können? Kommt drauf an.
Wenn jemand versteht, was man von ihm will, da kann man z.B. fragen: „Hast du das verstanden?“, „Ist dir das klar?“ dann kann er sein Verhalten ändern. Im Alltag macht das jeder.
Wenn Dich ein Freund besucht, mit dem Zug kommt und Dir sagt: „Wenn ich morgen ankomme und es regnet, dann hol mich doch bitte mit dem Auto vom Bahnhof ab, wenn es nicht regnet, würde ich sehr gerne laufen“, dann würde doch niemand auf die Idee kommen, dass Du bei dieser an sich klaren Bitte, Deinen Freund buchstäblich im Regen stehen lässt, oder ihn auch dann abholst, wenn er lieber noch bummeln will. Warum würdest Du es nicht tun? Weil Du die Bitte, den Appell, die Anweisung verstanden hast und aufgrund dieses Verstehens Dein Verhalten anpassen kannst.
Nichts anderes ist das mit dem Kind in den Kirschen. Wenn das Kind verstanden hat, kann oder könnte es sein Verhalten anpassen. Es hängt wohl vom Alter des Kindes ab, ob man es ausführlicher begründet oder imperativ sagt: „Was anderen gehört, hat man nicht einfach wegzunehmen, das macht man nicht!“ Das kann ein Kind was Kirschen vom Baum pflücken kann, auch verstehen und könnte sein Verhalten daran anpassen.
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Re: Freier Wille? Inkompatibilismus vs. Kompatibilismus

Beitragvon Teh Asphyx » Mi 25. Jan 2012, 10:21

Vollbreit hat geschrieben:Ja, bestrafen sollte man nur den, der auch anders gekonnt hätte. Wäre der Mensch tatsächlich unfrei, wäre ich auch gegen Strafe, alles weitere wäre unfair.


Anders gesagt, wenn Menschen frei sein sollten, dann plädierst Du dafür, dass man ihnen die Freiheit per Gewalt(androhung) nimmt. :up:
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