Ich hat geschrieben:Hei,
Du musst ruhiger werden! Du bist ja total aufgewühlt!! Das macht mir Sorgen!
Ich bin völlig ruhig.
Ich hat geschrieben:Die Kirche ist ein (manchmal mehr oder weniger) historisches Gebäude. Ich gehe gerne in Kirchen und bewundere die Architektur oder denke darüber nach wie unsere Vorfahren durch dieses oder jenes Portal gingen. Das Gebäude verbinde ich nicht mit irgend einer Religion. Das Gebäude schadet niemanden. Kannst'e also reingehen!
Ich habe kein Problem mit Gebäuden, sie sind nur Objekte. Im Gegenteil habe ich der Architektur und Kunst der Renaissance meine Bewunderung (ich meine sogar hier in diesem Thema) ausgesprochen, zumindest in desem Forum. Was mich stört, ist die Gesellschaft, die Menschen, die sich in diesen Gebäuden treffen. Wenn ich ein Problem mit der Gesellschaft habe, dann muss ich sie nicht aufsuchen, mich interessiert herzlich wenig, in welchem Gebäude sie ihre Gehirnwäschetreffen abhalten, auch wenn das "open air" wäre, würde ich dieses Treffen meiden, gerade, weil es mir um die Gesellschaft geht. Ich glaube, du hast "kirchlich" nicht ganz verstande, damit ist nicht das Gebäude, sondern die Gemeinde gemeint. Man sagt auch "katholische Kirche", obwohl es mehrere Gebäude gibt. Verstehst du?
Ich hat geschrieben:Eine Hochzeit ist eine kulturelle Tradition. Für mich wie Karneval oder Fangesänge im Fußballstadion oder Aufnahmerituale in einem Bikerclub. Schau ich mir auch an. Was ich davon halte? Spielt keine Rolle für die Ausübenden. Die fühlen sich gut dabei. Und wenn die sich gut fühlen (und dabei keiner in irgeneinerweise zu Schaden kommt), dann fühle ich mich auch gut.
Ene Tradition, der ich nicht beiwohnen muss, denn genau darum ging es in der Fragestellung. Für mich spielt es eine Rolle, was ich wovon halte, ich habe eine eigene Meinung, diese ist auch begründet. Wenn meine Überzeugungen mich eine solche Veranstaltung nicht ohne Magenschmerzen besuchen lassen, dann mache ich das auch nicht. Würdest du jeder Veranstaltung beiwohnen, nur, weil die Leute da gesellig sind? Weisst du, wie man solche Leute nennt? Wie wäre es denn mit einer geselligen Bücherverbrennung? Ich fühle mich nicht gut, wenn ich von Büchervrbrennungen in den USA oder von Steinigungen in der arabischen Welt höre, nur, weil da Tiere, die sich als Menschen bezeichnen, Lust daraus gewinnen, sich "gut fühlen".
Ich hat geschrieben:Wenn sich Deine Freunde nach der Trauung gut fühlen und glücklich sind, dann genieße das. Es werden sicherlich noch Zeiten kommen (hoffentlich nicht) in denen Sie nicht so glücklich sind. Es wäre mir eine Ehre, meine Freunde zu einem ihrer Rituale begleiten zu dürfen und sie glücklich zu schätzen.
Mir nicht, abgesehen davon habe ich das Thema nicht eröffnet, sondern nur argumentiert, dass es von der Einstellung abhängt. Wenn man seine Überzeugungen zurückschrauben kann, zugunsten der Geselligkeit, kann man diese Veranstaltung besuchen; wenn man aber bei seinen Überzeugungen bleiben will, sollte man fern bleiben. Man muss abwägen. Genau das habe ich behauptet und mich dagegen gesträubt, dass doch Nichts dabei sei, wenn christlicher Glauben praktiziert wird.
Ich hat geschrieben:Was ich damit sagen möchte ist, ob ein Fußballfan sein Schlachtgesang anstimmt, ob ein streng gläubiger Jude sich die Locken wachsen lässt, ob ein Moslem seinen Teppich ausrollt oder eine Lady Gaga auf öffentlichen Auftritten so rumläuft wie sie rumläuft, ist soooo unbedeutend solange keiner dadurch auf jegliche Art zu Schaden kommt.
Oft kamen aber genau durch diese geselligen Gruppen jemand zu Schaden, oder tut es noch, deswegen verachte ich sie (ausgenommen Lady Gaga, ihr gegenüber bin ich neutral). Fußballfans belassen es nicht immer nur bei Schlachtgesang, oft folgt darauf auch eine Schlacht mit den anderen Fans, deswegen gibt es Sicherheitskräfte bei solchen Veranstaltungen. Ein streng gläubiger Jude in Israel kann sich eine Frisur machen lassen, wie er will, ich werde ihn verachten, wenn er Palästinenser wie Dreck behandelt, obwohl man meinen könnte, er lernt aus seiner Geschichte und erkennt Parallelen. Mich wundert immer, dass man einen Dialog mit eingesperrten Menschen führen möchte (es zumindest behauptet), obwohl ein Gefangener Mensch, den man wie Abschaum behandelt, ihm keinen eigenen Staat zugesteht, kaum zu Verhandlungen bereit ist. Freiheit ist keine Verhandlungssache. Ein Moslem darf seinen Teppich ausrollen, es stört mich, wenn er seiner Frau die Freiheit verwährt, sich so zu kleiden, wie sie will. Die Gestalten, die du genannt hast, haben nicht immer nur ihre guten/neutralen Seiten.
Ich hat geschrieben:Also, Deine Freunde kennen Deine Meinung, beweise mit Deiner Einstellung die Toleranz, die die Institution Kirche nicht besitzt. Feier mit ihnen. Du sollst ja nicht gleich das Glaubensbekenntnis ablegen
Es ist ein Bekenntnis der Nachgiebigkeit, mit dieser Toleranz gewinne ich Nichts, sie wird mir oder der Verfasserin dieses Themas nicht zwangsläufig als Toleranz ausgelegt, sondern als Eingeständnis, dass man mit seinem Unglauben unrecht hatte.
Arathas hat geschrieben:Bei Hochzeiten gehe ich in die Kirche und amüsiere mich gelegentlich köstlich, mache aber deren Rituale nicht mit. Wenn die Einladenden von mir verlangen, dass ich in eine Kirche mitkomme: OK, gebongt. Aber den Quatsch wie Beten, hinknien oder sonstiges tue ich mir nicht an, sondern beobachte stattdessen interessiert die Leute, den Pfarrer, usw. Ich stehe auf, wenn alle aufstehen, und setz mich hin, wenn alle sich setzen. Und wenn sich alle die Hände reichen und "Friede sei mit dir" murmeln, reiche ich gern meine Hand, mein Mund bleibt allerdings zu.
das ist eine vertretbare Position, solange es keine Prteste seitens der Gläubigen gibt. Ich habe als ich ein Buch über Evolution gelesen habe, während alle schön singen sollten, einen "bösen Blick" von einem katholischen Priester erhalten, der meinte dass er mich einschpchtern könnte, wenn er einhält und zu mir hingeht und mich böse anschaut.
Wenn es einem egal ist, was in solchen Veranstaltungen gepredigt wird, kann man da ruhig hingehen, ich habe ein Problem mit der Intention, mit den Dogmen. Ich habe Nichts anderes nahegelegt, als dass es immer eine Entscheidung ist zwischen Geselligkeit und Überzeugung. Wenn die Überzeugung einem wichtiger ist als die gesellschaftliche Akzeptanz, dann sollte man auch ihr entsprechen. Das ist Integrität.