rintho hat geschrieben:wie soll mensch angemessen reagieren...
caphir hat geschrieben:Ich nehme nun wieder Deutschland als Beispiel: Heute haben wir eine andere Ausgangssituation.
Deutschland lebt im Säkularismus, einverstanden?
Da jetzt ein paar wenige (ich nehme an, es handelt sich nicht um ein nationales Phänomen) Salafisten in Deutschland den Koran verteilen,
führt das in einer säkularen Gesellschaft nicht eben gerade zu mehr Kultur, anstatt zu weniger?
caphir hat geschrieben:Das Christentum wird ja dadurch nicht verdrängt -> lediglich relativiert.
caphir hat geschrieben:Das wiederum spielt Naturalisten in die Hände, zumindest schwächt es die Kirche.
caphir hat geschrieben:In meiner Naivität bin ich überzeugt davon, dass alleine schon dieser Umstand dann eine Verwässerung des Glaubens zur Folge haben wird.
Falls ich mich irre, würden wir uns womöglich gegenseitig an die Kehle gehen, weil 99 barbarische Götter bzw. falsche Religionen ausgerottet werden müssten.
Stetter Tropfen hölt den Stein und man kann einem Gläubigen Menschen nicht einfach von jetzt auf sofort sein ganzes Weltbild und damit den Boden unter seinen Füssen wegziehen.
caphir hat geschrieben:Später schreibt ujmp er begrüsse ein möglichst breites Angebot an absoluten Wahrheiten...Du widersprichst ihm, indem Du die jüdische Sekte aus dem alten Rom aus dem Hut ziehst...und widersprichst Dir selbst, weil Du in Deinem Eröffnungspost vorschlägst, Rabbis etc. sollten ihre Bücher auch verteilen. Gesehen?
Das alles macht es nicht gerade einfach zu diskutieren, weil mir persönlich schwindlig wird, wenn ich mich die ganze Zeit im Kreis drehen muss.
ujmp hat geschrieben:Ich begrüße es, dass es ein möglichtst breites Angebot an "absoluten Wahrheiten" gibt, da ich auf den Instinkt der Menschen vertraue, der ihnen sagt, dass es so viele "Wahrheiten" nicht geben kann.
Darth Nefarius hat geschrieben:Gut, dass du bereit bist, zu diskutieren, nicht zu streiten.caphir hat geschrieben:Ich nehme nun wieder Deutschland als Beispiel: Heute haben wir eine andere Ausgangssituation.
Deutschland lebt im Säkularismus, einverstanden?
Da jetzt ein paar wenige (ich nehme an, es handelt sich nicht um ein nationales Phänomen) Salafisten in Deutschland den Koran verteilen,
führt das in einer säkularen Gesellschaft nicht eben gerade zu mehr Kultur, anstatt zu weniger?
Ich sehe das Problem ja nicht in der Verteilung, sondern in der Reaktion dieses ach so säkularen Staates. Mit einer angeessenen Reaktion würde man zeigen, dass man zu dem steht, was man angeblich sein will. Ich habe nie diese fanatischen Spinner kritisiert, sie können nicht anders. Ich habe die Reaktion des Staates (sowohl des Beispiels Rom als auch Deutschlands) kritisiert.
caphir hat geschrieben:Kennt die Deutsche Verfassung nicht auch (wie die Schweiz) die Religionsfreiheit?
Ist es dann in Verbindung mit der Meinungsfreiheit nicht auch gestattet, seine Meinung, seih sie nun religiös oder säkular, in Form eines Buches an den Mann bzw. die Frau, oder das Kind zu bringen?
caphir hat geschrieben:Persönlich bemängel ich ja den Umstand, dass die Schweiz wie auch der Deutsche Staat zwar die Religionsfreiheit kennt. Aber nicht die Freiheit von Religion.
Art. 136 WRV hat geschrieben:[...]
(3) Niemand ist verpflichtet, seine religiöse Überzeugung zu offenbaren. Die Behörden haben nur soweit das Recht, nach der Zugehörigkeit zu einer Religionsgesellschaft zu fragen als davon Rechte und Pflichten abhängen oder eine gesetzlich angeordnete statistische Erhebung dies erfordert.
(4) Niemand darf zu einer kirchlichen Handlung oder Feierlichkeit oder zur Teilnahme an religiösen Übungen oder zur Benutzung einer religiösen Eidesform gezwungen werden.
caphir hat geschrieben:Darth Nefarius hat geschrieben:Gut, dass du bereit bist, zu diskutieren, nicht zu streiten.caphir hat geschrieben:Ich nehme nun wieder Deutschland als Beispiel: Heute haben wir eine andere Ausgangssituation.
Deutschland lebt im Säkularismus, einverstanden?
Da jetzt ein paar wenige (ich nehme an, es handelt sich nicht um ein nationales Phänomen) Salafisten in Deutschland den Koran verteilen,
führt das in einer säkularen Gesellschaft nicht eben gerade zu mehr Kultur, anstatt zu weniger?
Ich sehe das Problem ja nicht in der Verteilung, sondern in der Reaktion dieses ach so säkularen Staates. Mit einer angeessenen Reaktion würde man zeigen, dass man zu dem steht, was man angeblich sein will. Ich habe nie diese fanatischen Spinner kritisiert, sie können nicht anders. Ich habe die Reaktion des Staates (sowohl des Beispiels Rom als auch Deutschlands) kritisiert.
Ich bin Schweizer. Das allein ist natürlich noch keine Entschulding dafür, dass ich mich mit dem Deutschen Verfassungsrecht nicht sonderlich auskenne.
Ich hab es bis jetzt einfach versäumt, mich damit zu beschäftigen. Darum sieh es mir bitte nach, falls ich jetzt gleich was Falsches schreiben werde:
Kennt die Deutsche Verfassung nicht auch (wie die Schweiz) die Religionsfreiheit?
Ist es dann in Verbindung mit der Meinungsfreiheit nicht auch gestattet, seine Meinung, seih sie nun religiös oder säkular, in Form eines Buches an den Mann bzw. die Frau, oder das Kind zu bringen?
Darth Nefarius hat geschrieben:caphir, ich weiss nicht, wo du rausließt, dass ich gegen die Verteilung sei, ich habe sogar deutlich dementiert, dass dies so ist. Ich habe die inkonsequente Reaktion der Politiker und einiger Juristen bemängelt. Das sieht man auch in der Stelle, die du zitierst. In meinen Ausführungen habe ich den behaupteten Säkularismus indirekt bezweifelt, diesen sehe ich nicht, gerade wegen deiner Ausführungen, der Diskriminierung von Atheisten (oder NAturalisten, wenn du auf den Begriff stehst), der öffentlichen Benennung einer politischen Partei (genaugenommen 2), die Kirchensteuer, den Religionsunterricht (zum einen einseitig, zum anderen unreflektiert. Dieser sollte völlig durch Philosophie ersetzt werden, aber bitte nicht Ethik!). Auf dem Papier mag viel stehen (was sich oft auch noch widerspricht), aber umgesetzt wird einiges nicht. Auch Schweizer dürfen mal offene Türen einrennen.
Das ist in der Tat so und sollte geändert werden, obgleich das Abschaffen der Kirchensteuer wohl besser ankäme, als das Abschaffen der kirchlichen Feiertage. Ansonsten wäre es gerecht, wenn nur die Kirchensteuerzahler auch die Feiertage hätten...caphir hat geschrieben:Wieso erheben wir Kirchenfeiertage zu offiziellen? Schlägt in die gleiche Kerbe wie Kirchensteuern.
Das sehe ich auch so. Allerdings scheint es so zu sein, dass die Forderung nach einheitlichen Vorstellungen innerhalb eines sozialen Netzwerks für viele Grundvoraussetzung ist, um friedlich miteinander leben zu können.caphir hat geschrieben:Was für Länder gilt, gilt für mich auch bei Menschen: Man kann sich nur selbst befreien, nicht von aussen, ungewollt, zu seinem Glück gezwungen werden.
Ich würde sagen, Toleranz ist keine Handlung. Toleranz ist das verstehen, anderer Gesinnungen ohne dass es meine eigene berührt. Und genau das ist gefordert und zwar von religiöser, als auch von atheistischer Seite. Naturalisten haben (wenigstens nach meinem Vertändnis von Naturalismus) damit die wenigsten Probleme, weil es ihnen egal ist, wie Menschen sich ihr Leben einrichten, denn: wir sind alle aus dem gleichen Holz geschnitztcaphir hat geschrieben:Toleranz ist eine Handlung gegen eigene Überzeugungen.
caphir hat geschrieben:Ein religiöses Weltbild und eines, dass ganz ohne Religion auskommt (ich habe micht noch nicht auf Atheist, Naturalist oder etwas anderes festgelegt) kollidiert meiner Meinung nach zwangsläufig in einer toleranten Gesellschaft, ist darüber hinaus sogar ein guter Gradmesser dafür, wie Toleranz ausgelegt wird. Ausserdem ist die geschichtliche Prägung des Begriffs eng verbunden mit Religion etc. bla bla bla .
Toleranz ist kein erfreulicher Zustand. Toleranz ist eine Handlung gegen eigene Überzeugungen.
caphir hat geschrieben:Zum Beispiel möchte ich nicht verbieten lassen, dass jemand behaupten darf, dass ich in die Hölle komme. Trotzdem fühle ich mich diskriminiert.
Ich möchte die Gesellschaft dahin bringen, dass auch ich sagen darf, was ich über die Welt denke und insbesondere über die Religon und religiöse Menschen.
caphir hat geschrieben:Ich möchte weder CDU noch CSU (Du meinst die beiden, oder?) eine Namensänderung nahelegen. In der Schweiz haben wir eine CVP (eigentlich eher eine Familienpartei) oder die EDU - Evangelische Demokratische Union - aber diese Partei marginalisiert sich selbt aufgrund ihres Parteiprogramms.
Der Name stört mich nicht, die Ansichten teile ich nicht. Aber immerhin kann ich schon am Namen die grobe Einstellung abschätzen.
Durch eine Namensänderung legt man bloss einen Schleier über die Tatsachen.
Kirchensteuer...Situation in Deutschland kenne ich nicht. Situation in der Schweiz: Natürliche Personen können sich von der Kirchensteuer befreien. Juristische Körperschaften können das in gewissen Kantonen nicht. Wenn ein Hindu beispielsweise im Kanton Zug eine AG gründet, wird er automatisch kirchensteuerpflichtig und kann sich nicht davon befreien. Für mich als nicht gläubige Person grenzt diese Praxis an die Erhebung einer Kultursteuer - mit dem Unterschied, dass nicht Kultur damit gefördert wird, sondern ein kulturelles Relikt aus vergangener Zeit. Ich bin gegen eine Kirchensteuerpflicht.
Wieso erheben wir Kirchenfeiertage zu offiziellen? Schlägt in die gleiche Kerbe wie Kirchensteuern.
Was ist mit dem Religionsunterricht? Einen neutralen Religionsunterricht kann ich mit meinem Toleranzverständnis in Einklang bringen.
Zusätzlich fordere ich aber, dass man mit den Schülern einen Schritt zurück macht, aus dem religiösen Weltbild heraustritt und aufzeigt, dass es über 4000 verschiedene Auslegungen von Glauben gibt und dass eine Mehrheit, wie auch in einer Demokratie, nicht das Recht hat, die Wahrhreit für sich in Anspruch zu nehmen.
stine hat geschrieben:Die Tatsache, dass es Menschen gibt, die sich nach einer göttlichen Führung sehnen ist einfach Fakt und warum sie ihnen nehmen wollen?
Das einzige, was uns wirklich interessieren sollte ist, dass Religionen ihre Gläubigen zu friedlichen Menschen erziehen.
Nanna hat geschrieben:Aus verfassungsrechtlicher Sicht ist das Verteilen des Korans völlig unproblematisch.
stine hat geschrieben:Das einzige, was uns wirklich interessieren sollte ist, dass Religionen ihre Gläubigen zu friedlichen Menschen erziehen.
Darth Nefarius hat geschrieben:Aber wie kommst du darauf, dass die Religion die Menschen zu friedlichen Menschen erziehen würde?
stine hat geschrieben:
Und es wird noch mehr Ärger geben:
http://www.express.de/bonn/anwohner-beu ... 79476.html
stine hat geschrieben:Ich schrieb:stine hat geschrieben:Das einzige, was uns wirklich interessieren sollte ist, dass Religionen ihre Gläubigen zu friedlichen Menschen erziehen.Darth Nefarius hat geschrieben:Aber wie kommst du darauf, dass die Religion die Menschen zu friedlichen Menschen erziehen würde?
Und? Dämmerts?
Erkennst du wirklich nicht den Unterschied in der Aussage?
stine hat geschrieben:Wir, als Staat, unterstützen seit Jahren die Zuwanderung und unkontrollierte Einwanderung. Was wundert es uns also jetzt, dass jeder sein Pläsierchen braucht. Die glorifizierte Multikultschau will am Ende dann doch niemand haben und vor allem nicht die Einwanderer.
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