Verteilung von Koranexemplaren

Re: Verteilung von Koranexemplaren

Beitragvon caphir » So 22. Apr 2012, 13:53

Später schreibt ujmp er begrüsse ein möglichst breites Angebot an absoluten Wahrheiten...Du widersprichst ihm, indem Du die jüdische Sekte aus dem alten Rom aus dem Hut ziehst...und widersprichst Dir selbst, weil Du in Deinem Eröffnungspost vorschlägst, Rabbis etc. sollten ihre Bücher auch verteilen. Gesehen?
Das alles macht es nicht gerade einfach zu diskutieren, weil mir persönlich schwindlig wird, wenn ich mich die ganze Zeit im Kreis drehen muss.
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Re: Verteilung von Koranexemplaren

Beitragvon caphir » So 22. Apr 2012, 15:06

Ich möchte hier auch nicht den ganzen Raum einnehmen, aber auf das hier wurde ich heute aufmerksam gemacht:

Koranverteilung jetzt auch in der Schweiz
http://www.20min.ch/schweiz/news/story/ ... n-21552923

Die Leserkommentare spiegeln so ungefähr die Meinung der Bevölkerung und können vielleicht auch helfen, in unserer Diskussion abzuschätzen, was eine adäquate Reaktion auf die Verteilung des Korans wäre.
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Re: Verteilung von Koranexemplaren

Beitragvon mat-in » So 22. Apr 2012, 19:15

Ich denke Ignorieren ist eine sehr gute Reaktion... Vielleicht was eigenes "verteilen" aber ohne Bezug auf den Koran, sonst macht man sich genauso lächerlich und stellt sich da auf eine Stufe.
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Re: Verteilung von Koranexemplaren

Beitragvon rintho » Mo 23. Apr 2012, 05:13

Die ursprüngliche Frage war ja: wie soll mensch angemessen reagieren...

Nun, es wird der Koran verteilt. Und das dürfte nicht viel mehr bewirken, als die festzustellende Präsenz in den Medien. Erwartet/befürchtet irgendjemand eine "Bekehrung" von Leuten? Wohl kaum - das dürfte auch nicht die Absicht sein. Nein, es soll wohl eher die Aussage, dass "der Islam zu Deutschland gehört" mit Leben gefüllt werden. Das ist - genau wie die Aussage selbst - zu bedauern. Ebenfalls ist es zu bedauern, dass das Christentum nach wie vor zu Deutschland "gehört"! Aber wie viele Reaktionen gab es denn bisher zu den tausenden Gratis-Bibeln, bzw. Bibelauszügen, die die "Gideons" in fast allen Hotels auslegen? Diese blauen Bücher gehören ja noch immer fast zur Standardausstattung der Hotels.

Beides hat für mich eigentlich die selbe Qualität, resp. Absicht: eine scheinbar selbstverständliche und stete Präsenz von Religion in möglichst allen Bereichen der 'Gesellschaft und zu allen Zeiten. Genau das ist es, wogegen mensch etwas tun sollte - und nicht gegen den Einzelfall "Koranverteilung".
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Re: Verteilung von Koranexemplaren

Beitragvon mat-in » Mo 23. Apr 2012, 07:55

Gegen Bibeln in Hotels kann man was tun. Bei jedem Hotelbesuch. Auch wenn ich es angenehm finde, daß viele Hotels mittlerweile auch was Buddhistisches auslegen, der Religiöse Mist im Hotelzimmer muß wirklich nicht sein. Ich hinterlasse mittlerweile "Wissen statt Glauben" Broschüren als Lesezeichen :)
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Re: Verteilung von Koranexemplaren

Beitragvon Nanna » Mo 23. Apr 2012, 09:28

rintho hat geschrieben:wie soll mensch angemessen reagieren...

Naja, gelassen und konstruktiv halt, wie sich das für aufrechte pluralistische Demokraten gehören sollte. Dass diese Muslime das Recht haben, ihre Schrift zu verteilen, ist ja, zumindest hier, unbestritten, d.h. jede Form aggressiver Zurückweisung oder Sabotage sollte man sich verkneifen. Sicherlich juckt es viele Durchschnittsbürger hinter der Blase ihrer Jägerzäune, den "Fremden" mal zu zeigen, wo der Hammer hängt, aber dass so keine liberale Demokratie funktioniert, muss man ja hier keinem erklären.

Ich bin meist der Meinung, dass es produktiver ist, miteinander statt übereinander zu reden. Wen die Koranverteilung stört oder wem sie Angst macht, der sollte mal zu so einem Stand hingehen und versuchen, mit den Leuten in aller Ruhe ins Gespräch zu kommen und versuchen, herauszufinden, warum die das machen. Man muss sich nichtmal auf eine konfrontative Diskussion einlassen, es reicht, sich das anzuhören, dann höflich seine Meinung zu sagen und einfach zu gehen. Der Tenor sollte sein "Ihr gehört dazu, aber ich kann mit eurer Meinung nichts anfangen. Solange wir uns aus dem Weg gehen können, tun wir das, wenn es irgendwo nicht geht, müssen wir halt auf zivilisierte Weise etwas aushandeln". Man kann natürlich auch konfrontativ werden (wobei ich bei aggressiven politischen Meinungsbekundungen häufig das Gefühl habe, dass da gerade jemand etwas Persönliches kompensieren muss), nur sollte man dann tunlichst davon absehen, den ganzen Menschen abzuwerten und klar bei der Sache zu bleiben. Sowas lernt man ja in jedem Feedbackratgeber und was im Kreise der Arbeitskollegen sinnvoll ist, ist es auch hier.
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Re: Verteilung von Koranexemplaren

Beitragvon Darth Nefarius » Mo 23. Apr 2012, 16:40

Gut, dass du bereit bist, zu diskutieren, nicht zu streiten.
caphir hat geschrieben:Ich nehme nun wieder Deutschland als Beispiel: Heute haben wir eine andere Ausgangssituation.
Deutschland lebt im Säkularismus, einverstanden?
Da jetzt ein paar wenige (ich nehme an, es handelt sich nicht um ein nationales Phänomen) Salafisten in Deutschland den Koran verteilen,
führt das in einer säkularen Gesellschaft nicht eben gerade zu mehr Kultur, anstatt zu weniger?

Ich sehe das Problem ja nicht in der Verteilung, sondern in der Reaktion dieses ach so säkularen Staates. Mit einer angeessenen Reaktion würde man zeigen, dass man zu dem steht, was man angeblich sein will. Ich habe nie diese fanatischen Spinner kritisiert, sie können nicht anders. Ich habe die Reaktion des Staates (sowohl des Beispiels Rom als auch Deutschlands) kritisiert.
caphir hat geschrieben:Das Christentum wird ja dadurch nicht verdrängt -> lediglich relativiert.

Das Crhistentum ist mir völlig gleich, es kann meinetwegen untergehen, aber der Staat sollte das doch bitte überstehen.
caphir hat geschrieben:Das wiederum spielt Naturalisten in die Hände, zumindest schwächt es die Kirche.

Bis jetzt hat noch nie ein religiöser Konflikt den Atheisten/Naturalisten in die Hände gespielt, ich habe immer eine Radikalisierung beider Seiten beobachtet, gerade Leute wie wir waren da die Leittragenden (weil wir immer zur "anderen Seite" gerechnet werden können). Nur ein stabiler Staat erlaubt den Menschen ihren Verstand zu benutzen (der Joker hatte da recht: "Die Menschen sind nur so gut, wie die Welt es ihnen erlaubt zu sein.")
caphir hat geschrieben:In meiner Naivität bin ich überzeugt davon, dass alleine schon dieser Umstand dann eine Verwässerung des Glaubens zur Folge haben wird.
Falls ich mich irre, würden wir uns womöglich gegenseitig an die Kehle gehen, weil 99 barbarische Götter bzw. falsche Religionen ausgerottet werden müssten.

Stetter Tropfen hölt den Stein und man kann einem Gläubigen Menschen nicht einfach von jetzt auf sofort sein ganzes Weltbild und damit den Boden unter seinen Füssen wegziehen.

Das denke ich nicht. Wird eine Religion zu schwach, ersetzt sie in Krisenzeiten die nächst radikalere und archaischere; siehe Rom, siehe osmanisches Reich (obwohl es da eher eine andere Konfession als Religion war). Dieser Stein wird dann durch den nächst größeren und schwereren brutal zermalmt.
caphir hat geschrieben:Später schreibt ujmp er begrüsse ein möglichst breites Angebot an absoluten Wahrheiten...Du widersprichst ihm, indem Du die jüdische Sekte aus dem alten Rom aus dem Hut ziehst...und widersprichst Dir selbst, weil Du in Deinem Eröffnungspost vorschlägst, Rabbis etc. sollten ihre Bücher auch verteilen. Gesehen?
Das alles macht es nicht gerade einfach zu diskutieren, weil mir persönlich schwindlig wird, wenn ich mich die ganze Zeit im Kreis drehen muss.

ujmp schireb das:
ujmp hat geschrieben:Ich begrüße es, dass es ein möglichtst breites Angebot an "absoluten Wahrheiten" gibt, da ich auf den Instinkt der Menschen vertraue, der ihnen sagt, dass es so viele "Wahrheiten" nicht geben kann.

Ich widersprach, dass es diesen Instinkt oder diese Wahrheit, die man "wittern" könnte, gäbe. Ich widersprach nicht dem Anspruch, ein möglichst breites Angebot zu bieten (denn meine Intention wäre ja die, sie untereinander zu relativieren).
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Re: Verteilung von Koranexemplaren

Beitragvon caphir » Mo 23. Apr 2012, 17:28

Darth Nefarius hat geschrieben:Gut, dass du bereit bist, zu diskutieren, nicht zu streiten.
caphir hat geschrieben:Ich nehme nun wieder Deutschland als Beispiel: Heute haben wir eine andere Ausgangssituation.
Deutschland lebt im Säkularismus, einverstanden?
Da jetzt ein paar wenige (ich nehme an, es handelt sich nicht um ein nationales Phänomen) Salafisten in Deutschland den Koran verteilen,
führt das in einer säkularen Gesellschaft nicht eben gerade zu mehr Kultur, anstatt zu weniger?

Ich sehe das Problem ja nicht in der Verteilung, sondern in der Reaktion dieses ach so säkularen Staates. Mit einer angeessenen Reaktion würde man zeigen, dass man zu dem steht, was man angeblich sein will. Ich habe nie diese fanatischen Spinner kritisiert, sie können nicht anders. Ich habe die Reaktion des Staates (sowohl des Beispiels Rom als auch Deutschlands) kritisiert.


Ich bin Schweizer. Das allein ist natürlich noch keine Entschulding dafür, dass ich mich mit dem Deutschen Verfassungsrecht nicht sonderlich auskenne.
Ich hab es bis jetzt einfach versäumt, mich damit zu beschäftigen. Darum sieh es mir bitte nach, falls ich jetzt gleich was Falsches schreiben werde:

Kennt die Deutsche Verfassung nicht auch (wie die Schweiz) die Religionsfreiheit?
Ist es dann in Verbindung mit der Meinungsfreiheit nicht auch gestattet, seine Meinung, seih sie nun religiös oder säkular, in Form eines Buches an den Mann bzw. die Frau, oder das Kind zu bringen?

Euer SPD-Innenpolitiker Michael Hartmann bezeichnete die Debatte als «grotesk». In einem freien Land dürfe selbstverständlich die heilige Schrift einer Weltreligion verbreitet werden. «Ein liberaler Rechtsstaat hält dies mit Leichtigkeit aus», sagte Hartmann. Den salafistischen Umtrieben müsse eine offene Gesellschaft mit den Mitteln des Diskurses und der wehrhaften Demokratie begegnen.

Was also schlägst Du vor? Soll Deutschland, die Religionsfreiheit einschränken? Die Meinungsfreiheit?

Persönlich bemängel ich ja den Umstand, dass die Schweiz wie auch der Deutsche Staat zwar die Religionsfreiheit kennt. Aber nicht die Freiheit von Religion.

Damit meine ich zum Beispiel, dass jemand in aller Öffentlichkeit sagen darf, dass ich in die Hölle komme, weil ich nicht an seine oder ihre Religon glauben will.

Ich finde das diskriminierend. Bin ich ein schlechterer Mensch, weil ich nicht glaube?

Ist es nicht genau so diskriminierend, wenn ich sagen würde, dass diese Person, die da behauptet, ich käme in die Hölle, Geisteskrank sein könnte? Weil sie sich übernatürliche Wesen einbildet. Man diese Person dabei beobachten kann, wie sie versucht, mit diesen eingebildeten Wesen zu kommunizieren und in ihrer Wahnvorstellung womöglich alles machen wird, was sie meint, dass diese immaginären Wesen ihr einflüstern. Potenziell ist doch diese Person eine Gefahr für die Öffentlichkeit.

Aber um Gleichstellung zu erreichen, möchte ich nicht die Meinungsfreiheit, oder Religionsfreiheit beschneiden. Ich möchte sie ausbauen. Christentum, Islam, Kreuze, Sichelmonde, Davidsterne...alles bloss Label von bekannten Firmen, die mit Wahnvorstellungen Geld verdienen. Sollen sie doch Werbung machen.
Der Schlüssel zu mehr Säkularismus in der Bevölkerung liegt in der Bildung. In alte Köpfe kriegst Du nicht mehr so leicht neue Ideen. Die Religion wird aus der Gesellschaft heraus wachsen. Vorraussetzung dafür, man nimmt sich auch die sozialen Brennpunkte vor, denn dort ist die Werbung dieser Firmen am erfolgreichsten.
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Re: Verteilung von Koranexemplaren

Beitragvon Nanna » Mo 23. Apr 2012, 19:28

caphir hat geschrieben:Kennt die Deutsche Verfassung nicht auch (wie die Schweiz) die Religionsfreiheit?
Ist es dann in Verbindung mit der Meinungsfreiheit nicht auch gestattet, seine Meinung, seih sie nun religiös oder säkular, in Form eines Buches an den Mann bzw. die Frau, oder das Kind zu bringen?

Religionsfreiheit: Art. 4 Grundgesetz
Meinungsfreiheit: Art. 5 Grundgesetz
Aus verfassungsrechtlicher Sicht ist das Verteilen des Korans völlig unproblematisch. Ich verstehe auch nicht, warum gleich wieder eine Horde Kleingeister nach Verboten brüllt. Mit Verfassungstreue hat das jedenfalls nichts zu tun, eher schon mit Borniertheit, sowohl bei manchen Politikern als auch Teilen der Wählerschaft, bei denen sowas ankommt.

caphir hat geschrieben:Persönlich bemängel ich ja den Umstand, dass die Schweiz wie auch der Deutsche Staat zwar die Religionsfreiheit kennt. Aber nicht die Freiheit von Religion.

Das ist, zum Glück, sachlich falsch. Die negative Religionsfreiheit ist durch die nach wie vor gültigen Artikel der Weimarer Reichsverfassung garantiert:

Art. 136 WRV hat geschrieben:[...]
(3) Niemand ist verpflichtet, seine religiöse Überzeugung zu offenbaren. Die Behörden haben nur soweit das Recht, nach der Zugehörigkeit zu einer Religionsgesellschaft zu fragen als davon Rechte und Pflichten abhängen oder eine gesetzlich angeordnete statistische Erhebung dies erfordert.
(4) Niemand darf zu einer kirchlichen Handlung oder Feierlichkeit oder zur Teilnahme an religiösen Übungen oder zur Benutzung einer religiösen Eidesform gezwungen werden.
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Re: Verteilung von Koranexemplaren

Beitragvon caphir » Mo 23. Apr 2012, 20:22

Danke sehr. :up:
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Re: Verteilung von Koranexemplaren

Beitragvon Darth Nefarius » Mo 23. Apr 2012, 20:51

caphir hat geschrieben:
Darth Nefarius hat geschrieben:Gut, dass du bereit bist, zu diskutieren, nicht zu streiten.
caphir hat geschrieben:Ich nehme nun wieder Deutschland als Beispiel: Heute haben wir eine andere Ausgangssituation.
Deutschland lebt im Säkularismus, einverstanden?
Da jetzt ein paar wenige (ich nehme an, es handelt sich nicht um ein nationales Phänomen) Salafisten in Deutschland den Koran verteilen,
führt das in einer säkularen Gesellschaft nicht eben gerade zu mehr Kultur, anstatt zu weniger?

Ich sehe das Problem ja nicht in der Verteilung, sondern in der Reaktion dieses ach so säkularen Staates. Mit einer angeessenen Reaktion würde man zeigen, dass man zu dem steht, was man angeblich sein will. Ich habe nie diese fanatischen Spinner kritisiert, sie können nicht anders. Ich habe die Reaktion des Staates (sowohl des Beispiels Rom als auch Deutschlands) kritisiert.


Ich bin Schweizer. Das allein ist natürlich noch keine Entschulding dafür, dass ich mich mit dem Deutschen Verfassungsrecht nicht sonderlich auskenne.
Ich hab es bis jetzt einfach versäumt, mich damit zu beschäftigen. Darum sieh es mir bitte nach, falls ich jetzt gleich was Falsches schreiben werde:

Kennt die Deutsche Verfassung nicht auch (wie die Schweiz) die Religionsfreiheit?
Ist es dann in Verbindung mit der Meinungsfreiheit nicht auch gestattet, seine Meinung, seih sie nun religiös oder säkular, in Form eines Buches an den Mann bzw. die Frau, oder das Kind zu bringen?

caphir, ich weiss nicht, wo du rausließt, dass ich gegen die Verteilung sei, ich habe sogar deutlich dementiert, dass dies so ist. Ich habe die inkonsequente Reaktion der Politiker und einiger Juristen bemängelt. Das sieht man auch in der Stelle, die du zitierst. In meinen Ausführungen habe ich den behaupteten Säkularismus indirekt bezweifelt, diesen sehe ich nicht, gerade wegen deiner Ausführungen, der Diskriminierung von Atheisten (oder NAturalisten, wenn du auf den Begriff stehst), der öffentlichen Benennung einer politischen Partei (genaugenommen 2), die Kirchensteuer, den Religionsunterricht (zum einen einseitig, zum anderen unreflektiert. Dieser sollte völlig durch Philosophie ersetzt werden, aber bitte nicht Ethik!). Auf dem Papier mag viel stehen (was sich oft auch noch widerspricht), aber umgesetzt wird einiges nicht. Auch Schweizer dürfen mal offene Türen einrennen. :winkgrin2:
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Re: Verteilung von Koranexemplaren

Beitragvon caphir » Di 24. Apr 2012, 01:36

Darth Nefarius hat geschrieben:caphir, ich weiss nicht, wo du rausließt, dass ich gegen die Verteilung sei, ich habe sogar deutlich dementiert, dass dies so ist. Ich habe die inkonsequente Reaktion der Politiker und einiger Juristen bemängelt. Das sieht man auch in der Stelle, die du zitierst. In meinen Ausführungen habe ich den behaupteten Säkularismus indirekt bezweifelt, diesen sehe ich nicht, gerade wegen deiner Ausführungen, der Diskriminierung von Atheisten (oder NAturalisten, wenn du auf den Begriff stehst), der öffentlichen Benennung einer politischen Partei (genaugenommen 2), die Kirchensteuer, den Religionsunterricht (zum einen einseitig, zum anderen unreflektiert. Dieser sollte völlig durch Philosophie ersetzt werden, aber bitte nicht Ethik!). Auf dem Papier mag viel stehen (was sich oft auch noch widerspricht), aber umgesetzt wird einiges nicht. Auch Schweizer dürfen mal offene Türen einrennen. :winkgrin2:


Wir beide stehen ja bereits im selben Haus. :^^: bewohnen verständlicherwise verschiedene Räume und da ich es bin, der neu eingezogen ist, interessiert es mich natürlich, wie Dein Zimmer und auch die der anderen eingerichtet sind - um mal in der Metapher zu bleiben. :mg:

Ich möchte Deinen Ausführungen weiter auf den Grund gehen. Zumal ich dazu eigene Ansichten habe und nun diese Gelegenheit dazu benutzen kann, meine Standpunkte auf ihr Fundament hin zu überprüfen und weiter daran zu schleifen.

Ein religiöses Weltbild und eines, dass ganz ohne Religion auskommt (ich habe micht noch nicht auf Atheist, Naturalist oder etwas anderes festgelegt) kollidiert meiner Meinung nach zwangsläufig in einer toleranten Gesellschaft, ist darüber hinaus sogar ein guter Gradmesser dafür, wie Toleranz ausgelegt wird. Ausserdem ist die geschichtliche Prägung des Begriffs eng verbunden mit Religion etc. bla bla bla .
Toleranz ist kein erfreulicher Zustand. Toleranz ist eine Handlung gegen eigene Überzeugungen.

Und jetzt möchte ich auf Deine oben zitierten Aussagen eingehen - und versteh mich nicht falsch, ich werfe Dir nachfolgend keine Intoleranz vor, sondern möchte das Verständnis von Toleranz unter Brights (?) analysieren und nehme Dich einfach als ein Beispiel und stelle Dich mir gegenüber, der ich ja im selben Haus lebe wie Du :winkgrin:

Zum Beispiel möchte ich nicht verbieten lassen, dass jemand behaupten darf, dass ich in die Hölle komme. Trotzdem fühle ich mich diskriminiert.
Ich möchte die Gesellschaft dahin bringen, dass auch ich sagen darf, was ich über die Welt denke und insbesondere über die Religon und religiöse Menschen.

Ich möchte weder CDU noch CSU (Du meinst die beiden, oder?) eine Namensänderung nahelegen. In der Schweiz haben wir eine CVP (eigentlich eher eine Familienpartei) oder die EDU - Evangelische Demokratische Union - aber diese Partei marginalisiert sich selbt aufgrund ihres Parteiprogramms.
Der Name stört mich nicht, die Ansichten teile ich nicht. Aber immerhin kann ich schon am Namen die grobe Einstellung abschätzen.
Durch eine Namensänderung legt man bloss einen Schleier über die Tatsachen.

Kirchensteuer...Situation in Deutschland kenne ich nicht. Situation in der Schweiz: Natürliche Personen können sich von der Kirchensteuer befreien. Juristische Körperschaften können das in gewissen Kantonen nicht. Wenn ein Hindu beispielsweise im Kanton Zug eine AG gründet, wird er automatisch kirchensteuerpflichtig und kann sich nicht davon befreien. Für mich als nicht gläubige Person grenzt diese Praxis an die Erhebung einer Kultursteuer - mit dem Unterschied, dass nicht Kultur damit gefördert wird, sondern ein kulturelles Relikt aus vergangener Zeit. Ich bin gegen eine Kirchensteuerpflicht.

Wieso erheben wir Kirchenfeiertage zu offiziellen? Schlägt in die gleiche Kerbe wie Kirchensteuern.

Was ist mit dem Religionsunterricht? Einen neutralen Religionsunterricht kann ich mit meinem Toleranzverständnis in Einklang bringen.
Zusätzlich fordere ich aber, dass man mit den Schülern einen Schritt zurück macht, aus dem religiösen Weltbild heraustritt und aufzeigt, dass es über 4000 verschiedene Auslegungen von Glauben gibt und dass eine Mehrheit, wie auch in einer Demokratie, nicht das Recht hat, die Wahrhreit für sich in Anspruch zu nehmen.

Meinem Eindruck nach vertrittst Du eher eine Haltung, die besagt, der Atheismus, Naturalismus, oder das, was wir hier alle gemeinsam haben, solle eine dominierende Stellung in der Gesellschaft einnehmen.
Meine Position umschreibe ich mit Koexistenz auf Augenhöhe.

Was für Länder gilt, gilt für mich auch bei Menschen: Man kann sich nur selbst befreien, nicht von aussen, ungewollt, zu seinem Glück gezwungen werden.
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Re: Verteilung von Koranexemplaren

Beitragvon stine » Di 24. Apr 2012, 07:28

caphir hat geschrieben:Wieso erheben wir Kirchenfeiertage zu offiziellen? Schlägt in die gleiche Kerbe wie Kirchensteuern.
Das ist in der Tat so und sollte geändert werden, obgleich das Abschaffen der Kirchensteuer wohl besser ankäme, als das Abschaffen der kirchlichen Feiertage. Ansonsten wäre es gerecht, wenn nur die Kirchensteuerzahler auch die Feiertage hätten... :mg:
caphir hat geschrieben:Was für Länder gilt, gilt für mich auch bei Menschen: Man kann sich nur selbst befreien, nicht von aussen, ungewollt, zu seinem Glück gezwungen werden.
Das sehe ich auch so. Allerdings scheint es so zu sein, dass die Forderung nach einheitlichen Vorstellungen innerhalb eines sozialen Netzwerks für viele Grundvoraussetzung ist, um friedlich miteinander leben zu können.
caphir hat geschrieben:Toleranz ist eine Handlung gegen eigene Überzeugungen.
Ich würde sagen, Toleranz ist keine Handlung. Toleranz ist das verstehen, anderer Gesinnungen ohne dass es meine eigene berührt. Und genau das ist gefordert und zwar von religiöser, als auch von atheistischer Seite. Naturalisten haben (wenigstens nach meinem Vertändnis von Naturalismus) damit die wenigsten Probleme, weil es ihnen egal ist, wie Menschen sich ihr Leben einrichten, denn: wir sind alle aus dem gleichen Holz geschnitzt :wink:
Die Zeitspanne zwischen Geburt und Tod, die es uns möglich macht bewußt eine Welt wahrzunehmen, ist so wunderbar, dass man sie nicht damit verbringen sollte, irgendjemandem seine Sicht der Dinge überstülpen zu wollen. Die Tatsache, dass es Menschen gibt, die sich nach einer göttlichen Führung sehnen ist einfach Fakt und warum sie ihnen nehmen wollen?
Das einzige, was uns wirklich interessieren sollte ist, dass Religionen ihre Gläubigen zu friedlichen Menschen erziehen.

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Re: Verteilung von Koranexemplaren

Beitragvon Darth Nefarius » Di 24. Apr 2012, 13:06

Schleife deine Haltung an meiner, ish stelle nun meine Ausführungen deinen gegenüber:
caphir hat geschrieben:Ein religiöses Weltbild und eines, dass ganz ohne Religion auskommt (ich habe micht noch nicht auf Atheist, Naturalist oder etwas anderes festgelegt) kollidiert meiner Meinung nach zwangsläufig in einer toleranten Gesellschaft, ist darüber hinaus sogar ein guter Gradmesser dafür, wie Toleranz ausgelegt wird. Ausserdem ist die geschichtliche Prägung des Begriffs eng verbunden mit Religion etc. bla bla bla .
Toleranz ist kein erfreulicher Zustand. Toleranz ist eine Handlung gegen eigene Überzeugungen.

Toleranz ist ein äußerst erfreulicher Zustand, denn er ist noch nichtmal etwas, das real als Grundvorraussetzung zu betrachten ist, auch nicht in unserem Staat.
Toleranz ist eine Handlung, die aus der Überzeugung resultiert, dass man mit Intoleranz und all den Konsequenzen aus ihr (also Gewalt) nicht weit kommt. Toleranz ist eine Handlung aus Überzeugung. Akzeptanz auch, aber anders als du sehe ich tatsächlich nicht den Glauben und Unglauben auf Augenhöhe, ansonsten wäre meine Haltung als Ungläubiger/Ketzer/Atheist/Heide eine völlig beliebige.
caphir hat geschrieben:Zum Beispiel möchte ich nicht verbieten lassen, dass jemand behaupten darf, dass ich in die Hölle komme. Trotzdem fühle ich mich diskriminiert.
Ich möchte die Gesellschaft dahin bringen, dass auch ich sagen darf, was ich über die Welt denke und insbesondere über die Religon und religiöse Menschen.

Ich schon, denn das ist eine öffentliche Beleidigung und ein Hinweis auf eine empfundene Minderwertigkeit meiner Person. Es ist aber völlig legitim und begründbar, dass ich aus wissenschaftlicher Sicht einem solchen Menschen eine Geisteskrankheit attestieren kann, sofern ich die Beweise dazu habe. Man kann künstlich keine Gleichheit dieser Aussagen herstellen, da die einen unbegründet sind, die anderen sehr begründet sein können. Weiter gefasst würdest du damit die Wissenschaft mit der Religion (welcher auch immer) gleichsetzen, obwohl sich klar herausgestellt hat, welche von beiden die brauchbarere Gesinnung ist.
caphir hat geschrieben:Ich möchte weder CDU noch CSU (Du meinst die beiden, oder?) eine Namensänderung nahelegen. In der Schweiz haben wir eine CVP (eigentlich eher eine Familienpartei) oder die EDU - Evangelische Demokratische Union - aber diese Partei marginalisiert sich selbt aufgrund ihres Parteiprogramms.
Der Name stört mich nicht, die Ansichten teile ich nicht. Aber immerhin kann ich schon am Namen die grobe Einstellung abschätzen.
Durch eine Namensänderung legt man bloss einen Schleier über die Tatsachen.

Kirchensteuer...Situation in Deutschland kenne ich nicht. Situation in der Schweiz: Natürliche Personen können sich von der Kirchensteuer befreien. Juristische Körperschaften können das in gewissen Kantonen nicht. Wenn ein Hindu beispielsweise im Kanton Zug eine AG gründet, wird er automatisch kirchensteuerpflichtig und kann sich nicht davon befreien. Für mich als nicht gläubige Person grenzt diese Praxis an die Erhebung einer Kultursteuer - mit dem Unterschied, dass nicht Kultur damit gefördert wird, sondern ein kulturelles Relikt aus vergangener Zeit. Ich bin gegen eine Kirchensteuerpflicht.

Wieso erheben wir Kirchenfeiertage zu offiziellen? Schlägt in die gleiche Kerbe wie Kirchensteuern.

Was ist mit dem Religionsunterricht? Einen neutralen Religionsunterricht kann ich mit meinem Toleranzverständnis in Einklang bringen.
Zusätzlich fordere ich aber, dass man mit den Schülern einen Schritt zurück macht, aus dem religiösen Weltbild heraustritt und aufzeigt, dass es über 4000 verschiedene Auslegungen von Glauben gibt und dass eine Mehrheit, wie auch in einer Demokratie, nicht das Recht hat, die Wahrhreit für sich in Anspruch zu nehmen.

Sie könnten sich Illusionsanbeter oder Konservative Idealisten nennen. Das würde nichts verschleiern. Es geht mir eher um die fast schon gewaltsame Anpassung einer modernen Gesellschaft an alte Ansichten, die sich auf verkalkten Vorstellungen aufbauen (z.Bsp.: Betreuungsgeld). Konservativismus und Familienpolitik (wenn man das so nennen will) ist nicht kongruent mit Religiösittä, weswegen ich nicht nur eine Umbenennung, sondern eine klare Distanzierung von kruzifixbeführwortenden Spinnern. Also eine Umgestaltng dieser Parteien. Ich denke, dass Konservativismus durchaus seinen Platz in einem säkularen Staat hat, nicht aber religiöser Eifer mit Monopolansprüchen. Auch in Deutschland kann man sich von der Kirchensteuer befreien, aber ich denke dass das schon nicht äußerst säkular ist. Eher wäre die freiwillige, nichtstaatliche Spende an kirchliche Privatunternehmen zu denen man sich bekennt eine säkulare Lösung. Die aktive Unterstützung des Staates ist nicht begrüßenswert. Abgesehen davon wurden hier schonmal die praktischen Schwierigkeiten einer solchen Befreiung diskutiert. Die Kirchenfeiertage sollten zu historischen Feiertagen erklärt werden. Weihnachten kann (so wie ich es schon nenne) in korrekter historischer Tradition (da die frühen Christen dieses Datum und viele Aspekte dieses Mitraskultes übernahmen) als "Tag der Auferstehung der Umbesiegten Sonne" gefeiert werden. Ostern kann zu seiner germanischen Feirerperiode zurückgeformt werden, sämtliche Rituale wären ohnehin die gleichen. Diese Feiertage hätten somit keinen religiösen, sondern historischen Charakter und hätten immer noch die Berechtigung gefeiert zu werden um das eigene Erbe nicht zu vergessen.
Leider gibt es keinen neutralen Religionsunterricht, ich musste (auch wenn das schon einige Jahre zurückliegt) mir anhören, wie alt doch die Welt sei, was Adam und Eva falsch gemacht haben, dass die Erde so groß wie Gottes kleiner Finger sei ("kosmisch ist Gott dann doch aber ganz schön klein, oder? Und wo ist seine Umlaufbahn?"- solche Fragen habe ich zur Provokation in der Grundschule gestellt und nur Gebrüll als Reaktion erfahren) als ob dies alles historiche Fakten seien, ohne den kleinsten hinterfragenden Gedanken, ohne auch nur einen Konjunktiv.
stine hat geschrieben:Die Tatsache, dass es Menschen gibt, die sich nach einer göttlichen Führung sehnen ist einfach Fakt und warum sie ihnen nehmen wollen?
Das einzige, was uns wirklich interessieren sollte ist, dass Religionen ihre Gläubigen zu friedlichen Menschen erziehen.

Ja, sie scheinen so hirnlos zu sein, dass sie jede beliebige Führung dem eigenen Verstand vorziehen. Nehmen kann man ihnen diese Unfähigkeit nicht. Aber wie kommst du darauf, dass die Religion die Menschen zu friedlichen Menschen erziehen würde? IN WELCHER WELT LEBST DU? :ka:
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Re: Verteilung von Koranexemplaren

Beitragvon Myron » Di 24. Apr 2012, 18:58

Nanna hat geschrieben:Aus verfassungsrechtlicher Sicht ist das Verteilen des Korans völlig unproblematisch.


Das politisch-rechtliche Problem stellen die Verteiler dar: die Salafisten.
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Re: Verteilung von Koranexemplaren

Beitragvon stine » Di 24. Apr 2012, 19:27

Das sehe ich auch so.
Und es wird noch mehr Ärger geben:
http://www.express.de/bonn/anwohner-beu ... 79476.html

Wir, als Staat, unterstützen seit Jahren die Zuwanderung und unkontrollierte Einwanderung. Was wundert es uns also jetzt, dass jeder sein Pläsierchen braucht. Die glorifizierte Multikultschau will am Ende dann doch niemand haben und vor allem nicht die Einwanderer. Vor einer salafistischen Missionierung habe ich keine Angst, eher davor, dass aus dem friedlichen Angebot mal eine Keule werden könnte. Ich verstehe nämlich immer noch nicht, warum der "heilige Koran" der bis vor kurzem noch nicht einmal von jedem angefasst werden durfte, nun plötzlich für den Papierkorb gedruckt wird. Ich hoffe nicht, dass ignorante Gesellschaften dafür noch irgendwann bestraft werden müssen.

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Re: Verteilung von Koranexemplaren

Beitragvon stine » Di 24. Apr 2012, 19:35

Ich schrieb:
stine hat geschrieben:Das einzige, was uns wirklich interessieren sollte ist, dass Religionen ihre Gläubigen zu friedlichen Menschen erziehen.
Darth Nefarius hat geschrieben:Aber wie kommst du darauf, dass die Religion die Menschen zu friedlichen Menschen erziehen würde?

Und? Dämmerts?
Erkennst du wirklich nicht den Unterschied in der Aussage?

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Re: Verteilung von Koranexemplaren

Beitragvon Zappa » Di 24. Apr 2012, 20:41

stine hat geschrieben:
Und es wird noch mehr Ärger geben:
http://www.express.de/bonn/anwohner-beu ... 79476.html


Was liest Du denn für Käseblätter :kotz2:

Abgesehen davon vermischt Du zwei Ebenen (liegt evtl. am Käseblattkonsum :mg: ):

1. Die Probleme die durch den politiserten Islam und
2. Die Probleme, die durch Migration entstehen.

Zunächst einmal ist es ja eher geographisch bedingt, dass zu uns derzeit vorwiegend Muslime immigrieren. Das eine bestimmte Subgruppe dieser Migranten erheblich Probleme dadurch verursacht, dass diese vorwiegend direkt in die Transferleistungssysteme einwandern ist meiner Meinung nach Fakt (und ich kenne jemanden, der wöchentlich medizinische ARGE Gutachten erstellt, da könnte ich Geschichten erzählen). Ich denke aber, dass wird in anderen Einwanderungsländern das gleiche Problem sein. Egal ob Muslime, Christen, Buddhisten, Hindu oder Atheisten: Jeder der in einem armen Land wohnt und dem es dort dreckig geht wird versuchen in einem reichen Nachbarland ein besseres Auskommen zu bekommen. Damit muss man vernünftig umgehen.

Das Problem des politisierten Islam besteht auf einer ganz anderen Ebene, die wir hier schon mehrfach diskutiert haben. Dass das Klientel, dass derzeit zu uns immigriert, sich mit dem überlappt, dass von den Islamisten aus der Masse rekrutiert wird, hat damit nur bedingt was zu tun.
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Re: Verteilung von Koranexemplaren

Beitragvon stine » Mi 25. Apr 2012, 06:19

Käseblatt hin oder her: Käseblätter machen Volksmeinung, mehr als gemäßigte Blätter das je könnten und es sollte schon deswegen durchaus interessieren, was drin steht. Dann kann man hinterher nicht sagen, man hätte gar nichts gewusst und man hätte aus Unwissenheit nicht gegensteuern können!

Das Problem der Armutseinwanderer wird sich weiter ausdehnen und solange wir die Leute hier nicht arbeiten lassen, weil sie ihrer Bildung nach nur "menschenunwürdige Arbeit" (O-Ton Links) leisten können, werden wir weiterhin die soziale Last tragen müssen.
Der kämpferische Islam ist Teil des Islams und somit Teil Deutschlands (O-Ton Wulff mit großem Beifall (fast) aller!).

LG stine
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Re: Verteilung von Koranexemplaren

Beitragvon Darth Nefarius » Mi 25. Apr 2012, 17:34

stine hat geschrieben:Ich schrieb:
stine hat geschrieben:Das einzige, was uns wirklich interessieren sollte ist, dass Religionen ihre Gläubigen zu friedlichen Menschen erziehen.
Darth Nefarius hat geschrieben:Aber wie kommst du darauf, dass die Religion die Menschen zu friedlichen Menschen erziehen würde?

Und? Dämmerts?
Erkennst du wirklich nicht den Unterschied in der Aussage?

Also sind Gläubige keine Menschen? Oder die erzogenen Menschen keine Gläubigen? Ich empfinde mich nicht durch die Religion erzogen, sondern durch Philosophen und Denker, keine Gläubigen. Die Religion taugt nicht zur Erziehung, sondern nur zur Gehirnwäsche. Ist diese erfolgreich genug und tilgt alle anderen menschlichen Erfahrungen und Empfindungen, ist der Gläubige alles andere als friedlich. Dass es in Deutschland so viele sind, liegt nicht an der Erziehung durch die Religion, sondern gerade die fortschreitende Ignoranz dieser und die Besinnung auf meschliche, natürliche Verhaltensweisen. Du erkennst offensichtlich nicht, dass ich deine Aussage durchaus verstanden habe. Nochmal: IN WELCHER WELT LEBST DU?
stine hat geschrieben:Wir, als Staat, unterstützen seit Jahren die Zuwanderung und unkontrollierte Einwanderung. Was wundert es uns also jetzt, dass jeder sein Pläsierchen braucht. Die glorifizierte Multikultschau will am Ende dann doch niemand haben und vor allem nicht die Einwanderer.

Joa, die Einwanderung ist hier völlig entartet und an allem Schuld! :aufsmaul: :grumble: . Kennst du dich mit den rigiden Richtlinien in Deutschland aus? Ich erinnere mich, wie ein Einwanderer in eine Talkshow davon geredet hat, dass auf der Wand eines überfüllten, engen Flures stand "bitte nicht anlehnen", währen Leute noch auf dem Fußboden sitzen mussten. Hast du schonmal was vom Hermes-Projekt gelesen? Du verkennst die Situation der Päripherieländer Europas und betrachtest die Zuwanderung in Deutschland als Problem, während die Bevölkerung hier schrumpft. Ich habe nichts gegen Multikulti, solange sie Koexistenzen einräumt und möglichst spannungsfrei ist. Sag mal, spreche ich hier eigentlich mit einer Betreuungsgeldbeführworterin? Würde sonst auch ins CSU-Wählerschema passen.
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