Kann einer der Moderatoren den User mal für ein paar Stunden oder Tage sperren, damit er dieses gesellschaftliche Konstrukt real beobachten kann?Darth Nefarius hat geschrieben: Ich vermische hier nichts, ein gesellschaftliches Konstrukt hat keine eigenen Naturgesetze, also wird der politische Freiheitsbegriff niemals reell existieren können, wenn dies nicht auch kausal(physikalisch?) der Fall ist. Freizügigkeit/Autonomie sind nur künstliche Kategorien, die nicht reell beobachtbar sind.
Du redest einen Quark, also ehrlich.
Darth Nefarius hat geschrieben: Ja, ich halte es auch für friedlich, Manifeste zu verteilen - warum sollte dies nicht mehr der Fall sein, wenn der Staat soetwas anstößt? ... NICHTS ANDERES HABE ICH DOCH VORGESCHLAGEN!
Ja aber der Vorschlag ist leider schlecht. Wenn der Staat ein Manifest verteilt hat es einen ganz anderen Charakter, als wenn es Bürger im freien Spiel der Meinung tun. Denn "der Staat" müsste sich ja eine solche Meinung bilden, durch Gremien etc. Und diese Meinung hätte dann auch ein anderes Gewicht, das ich aber explizit nicht will. In Rechtsfragen und Fragen des politischen Umgangs mit gesellschaftlichen Problemen, anderen Staaten etc. lässt sich das nicht vermeiden. In puncto Gesinnung und Weltanschauung ist das grundsätzlich falsch. Denn es gibt nur richtige und falsche Anschauungen, aber keine offiziellen und privaten.
Die Aufgabe des Staates ist es vor allem das friedliche Zusammenleben aller Bürger zu ermöglichen. Deswegen hat er ein Gewaltmonopol, das Recht Regeln zu definieren etc. und deshalb ist er notwendig über weltanschauliche und religiöse Aspekte erhaben. Lässt sich der Staat in die Niederungen der Weltanschauung herab, kann daraus nur Unfrieden, Chaos und Gewalt resultieren. Ich mag diesbezüglich übrigens den angloamerikanischen Pragmatismus und habe so meine Probleme mit dem emotional aufgeladenen Staatsbegriff unserer Denktradition.
Hierzu mal ein Zitat:
Believing with you that religion is a matter which lies solely between man and his God, that he owes account to none other for his faith or his worship, that the legislative powers of government reach actions only, and not opinions, I contemplate with sovereign reverence that act of the whole American people which declared that their legislature should 'make no law respecting an establishment of religion, or prohibiting the free exercise thereof,' thus building a wall of separation between church and State.
-Thomas Jefferson, letter to Danbury Baptist Association, CT., Jan. 1, 1802
Apropos: Gerade weil der Staat sich aus weltanschaulichen Fragen konsequent rauszuhalten hat, wüsste ich nicht welchen Inhalt diese Manifeste haben sollte.
Darth Nefarius hat geschrieben: Es gibt offiziell keine Staatsideologie, aber inoffiziell haben ranghohe Vertreter des Staates ein "christlich-jüdisches Abendland" ausgerufen. Zudem wird meistens bei selbigen auf Gott (zwar auf freiwilliger Basis, aber meistens trotzdem) und nicht auf Allah oder Budda geschworen. Ich sehe keine Neutralität.
Ich bin etwas verwirrt. Forderst Du jetzt ernsthaft, dass wir den koranverteilenden Salafisten von "offizieller" staatlicher Seite die Werte des "christlich-jüdisches Abendland" schriftlich um die Ohren hauen? Das kann nicht dein Ernst sein und hat mit Naturalismus soviel zu tun wie Kernphysik mit Eurythmie.
Darth Nefarius hat geschrieben:
Der Staat würde auch nicht kritisieren, sondern aufklären. Ich verstehe immer noch nicht, wo du einen infernalischen Eingriff und eine Kritik in dem Anstoß siehst, Werke der Aufklärung und anderer Religionen verteilen zu lassen (was ich vorgeschlagen habe)?
Werke verteilen ist prinzipiell kein Problem, wenn es durch Privatpersonen geschieht. Der Staat hat sich da raus zu halten, aus den oben genannten Gründen.
Darth Nefarius hat geschrieben: Ich habe das nochmal aufgeschrieben, weil ich bezweifle, dass du wirklich meine Kommentare gelesen hast.
Danke, aber Du kannst davon ausgehen, dass ich in der Regel sehr gut klar komme