xander1 hat geschrieben:Hier ein Video zur Weisheit der Masse.
Man kann sich denken, was das zur direkten Demokratie beisteuert.
http://www.youtube.com/watch?v=AJNfETDL ... ure=g-feat
Darth Nefarius hat geschrieben:Schwarmintelligenz ist nicht das gleiche wie Anarchie, im Gegenteil.
Darth Nefarius hat geschrieben:Das aufgeführte Beispiel der Ameise funktioniert völlig totalitär. Auch ein gleichgeschaltetes Volk funktioniert nach Schwarmintelligenz, ist sie deswegen eine Anarchie oder Demokratie? Nein.
Darth Nefarius hat geschrieben:Ein grausames Gegenbeispiel für deinen Ansatz wäre doch die Loveparede zuletzt. Wie ist das nochmal ausgegegangen??
xander1 hat geschrieben:Darth Nefarius hat geschrieben:Schwarmintelligenz ist nicht das gleiche wie Anarchie, im Gegenteil.
Anarchie hat doch mit dem Thema nix zu tun. Wie kommst du darauf? Hast du in letzter Zeit mal nach Anarchie im Internet gegoogelt oder wieso?
xander1 hat geschrieben:Darth Nefarius hat geschrieben: Das aufgeführte Beispiel der Ameise funktioniert völlig totalitär. Auch ein gleichgeschaltetes Volk funktioniert nach Schwarmintelligenz, ist sie deswegen eine Anarchie oder Demokratie? Nein.
Ist es gelb oder blau? Nein ist die Antwort, nee ja ist die Antwort. auf eine Entweder-Oder frage macht ein ja oder ein nein sehr viel Sinn.
xander1 hat geschrieben:Diese Information hast du nur aus dem Video geklaut. Das ist kein Gegenbeispiel, sondern wurde mitbetrachtet in der Grundaussage über Schwarmintelligenz, denn in dem Video wird beschrieben, dass das gleiche was zur Schwarmintelligenz führt zu solchen Katastrophen führt wie bei der Loveparade.
Schwarmintelligenz findet sich übringes nicht nur in einer direkten, sondern auch in einer parlamentarischen Demokratie.
webe hat geschrieben:Die Schweizer Eidgenossen betreiben in zwei Kantonen direkte Demokratie, sie ist eine der einfachsten und ältesten Formen und wird als Landsgemeinde bezeichnet.
webe hat geschrieben:Die Schweizer Eidgenossen betreiben in zwei Kantonen direkte Demokratie, sie ist eine der einfachsten und ältesten Formen und wird als Landsgemeinde bezeichnet. Hier hat das Parlament jeweils nur eine beratende Funktion.
Durch die heutige Technik, Internet und Stadthallenbau anstatt Gotteshäuser, könnte man das Schweizer-Modell durchaus auf unseren Staat übertragen, wenn auch in etwas verändeter Form.
stine hat geschrieben:Das Problem ist, dass viele nicht erkennen, wo sie die persönliche Freiheit des anderen verletzen, @Gandalf.Gandalf hat geschrieben:Ich habe klipp und klar gesagt, dass die persönliche Freiheit dort aufhört, wo die Freiheit des anderen Individuums beginnt!
stine hat geschrieben: Ohne feste und vor allem gesetzliche Regeln klappt das nicht mehr, weil die freiwillige persönliche Einschränkung für viele Wohlstandsgeburten keine Prämisse mehr ist.
Darth Nefarius hat geschrieben:Gandalf hat geschrieben:Unreif und reine Pöbelei ist Deine (eine weitere) unverschämte Unterstellung, das ich den "Zustand einer bewaffneten Anarchie herbeirufen will". Versucht Du jetzt den Beleidigten zu spielen?
Es mangelt dir an der Fähigkeit zur Reflexion, ich bin gewiss nicht beleidigt, aber wütend über deine dreiste Unterstellung.
Darth Nefarius hat geschrieben:Gandalf hat geschrieben:Aha - woher warn "wir" den vorher? Geht es nicht in Deine Schädel, das es andere Menschen geben könnte, die eben nicht dort hin wollen, wo Du schon mal warst und auch nicht dort wo Du hinwillst?
[b]Du willst also den Zustand der bewaffneten Anarchie herbeirufen? Man hat mich, nachdem ich von deinem Unsinn erzählt habe, auf den Psychopaten Nestor Machno verwiesen, kennst du zufällig eines seiner Werke?
Doch, ich kann mir gut vorstellen, dass ein Psychopat das Chaos aus idealistischen Gründen herbeisehnen könnte, wie es schon in Russland öfters geschehen ist ... und nicht die Ochlokratie wie du.
Darth Nefarius hat geschrieben:Es kommt dir nicht in den Sinn, deine Texte und Behauptungen zu hinterfragen und zu überlegen, warum ich entsprechend reagiere. Wenn ich Anarchie ablehne, bin ich noch lange kein Faschist. Deine Leichtfertigkeit bei so einer Unterstellung verharmlost das Konzept und die Taten der Faschisten.
Darth Nefarius hat geschrieben:Gandalf hat geschrieben:Immer das gleiche Spiel: Wir sind unglücklich, weil wir nicht so leben können, wie wir wollen – die Feinde der Freiheit sind unglücklich, weil andere nicht so leben, wie sie, die Freiheitsfeinde, es wollen.
Bei deinem Willen nach Willkür und Chaos betrachtest du offensichtlich auch alle, die Sicherheit und Stabilität wünschen als Feinde, eine sehr aggressive Philosophie, die zurecht unterdrückt wird.
Darth Nefarius hat geschrieben:Ich denke, du bist einem Faschisten näher, weil du hinter jeder dir negativ erscheinenden Charaktereigenschaft einen Feind witterst (egal, ob du ihn deswegen Faschisten oder Totalitaristen nennst), aufgrund einer abweichenden Denkweise.
Darth Nefarius hat geschrieben:Mich, keinen Faschisten. Ich werde meine Intention wohl besser verstehen als du. Ich stehe ja nicht alleine dar, wenn ich meine, dass Anarchie Chaos und Gewalt bedeutet, deswegen lehnen nicht nur Regierungen, sondern breite Teile der Bevölkerung die Anarchie ab.
Darth Nefarius hat geschrieben:Und da machst du schon einen Denkfehler: Ein rechtliches Verbot bedeutet gar nichts, wenn es die Möglichkeit gibt. Der Kinoamokläufer hatte schließlich auch nur das Recht, sich und sein Eigentum zu schützen, er hat es aber überschritten. Die meisten Amokläufe geschehen in den USA dank ihrer starken Waffenlobby und den schwachen Gesetzen. Ist dir eigentlich bekannt, was die Waffenlobby auf den Amoklauf geantwortet hat? Ich fasse es mal zusammen: "Wenn jeder im Kino eine Waffe hätte tragen dürfen, wären weniger Menschen gestorben.",- das ist pervers.
Um es also zusammenzufassen: Wenn du durch ein naives Gesetz die Möglichkeit lockerst, Waffen zu tragen, dann wird sich die Wahrscheinlichkeit, dass diese generell (und nicht nur zur Wahrung deren Rechte) öfter benutzt werden. Verstehst du das? Rechte sind nur Bezeichnungen für Möglichkeiten, die nicht unter Strafe stehen. Sie sind oft willkürlich. Sicherheit und Stabilität werden liberale Waffenrechte gewiss nicht bedeuten, auch nicht Freiheit, die anderen nicht schaden kann und wird.
Darth Nefarius hat geschrieben:Wo ist da der Zusammenhang? Wenn es leichter ist, an Waffen ranzukommen, wird die Hemmschwelle für verbrechen definitiv gesenkt, auch wenn es nur ein Affekt ist. Es besteht sehr wohl ein Zusammenhang zwischen strengem Waffenrecht und mehr Sicherheit. Du sprichst mit der Schweiz einen Sonderfall an. Selbst wenn deine Behauptung stimmt, dann ist noch die Bevölkerungsdichte ein wichtiger Faktor. Wenn du einen besseren Vergleich anstellen willst, kannst du die USA und Europa vergleichen, und was stellst du fest??
Darth Nefarius hat geschrieben:Und die logische Konsequenz aus deiner Haltung ist, dass dich mehr Leute damit nerven werden und du so viel Mann sein kannst wie du willst, manche werden nicht durch Höflichkeit aufhören zu rauchen. Damit hast du ein wesentlich schwierigeres Leben. Dann ist da noch das Problem der Kinder, sie sind vielleicht nicht "manns genug", um einen erwachsenen Raucher anzusprechen, dass es sie stört, auch nicht bei ihren Eltern. Ein Raucher stinkt oft auch, wenn er nicht raucht, das hilft mir also auch nicht weiter. Das Rauchen schädigt nunmal auch Passivraucher. Deswegen ist ein rauchverbot legitim. Und auch als Rauchverbotsbefürworter bin ich kein Faschist, du machst dich irgendwann lächerlich, wenn du so weitermachst.
Darth Nefarius hat geschrieben:Es gibt keine Moral, weder bei Anarchisten noch bei Faschisten oder allen liberalen Zwischenformen. Sie ist eine Illusion. Gesetze, Verbote zu fordern ist nicht faschistoid, sondern allgemein anerkannt. Die meisten (im Gegensatz zu dir) verstehen, dass der Mensch nicht entmündigt wird, sondern dass er oft nie mündig war oder ist. Viele besitzen einfach nicht die Fähigkeit zur Rigenverantwortung, deswegen gibt es Mandate (denn dafür sind die meisten gerade noch mündig genug: Zu erkennen, wer Verantwortung tragen kann und will). Freiheit ist oft willkürlich definiert, ich persönlich kann nicht erkennen, wann ich frei sein soll, es gibt immer Determinanten. Die Illusion von Freiheit ist gefährlich, der Glaube, dass gewisse Taten weder Ursache noch Wirkung haben und damit ohne schädliche Konsequenz sind.
Auch das ist nicht faschismus, sondern Logik.
Darth Nefarius hat geschrieben:stine hat geschrieben:Das Problem ist, dass viele nicht erkennen, wo sie die persönliche Freiheit des anderen verletzen, @Gandalf. Ohne feste und vor allem gesetzliche Regeln klappt das nicht mehr, weil die freiwillige persönliche Einschränkung für viele Wohlstandsgeburten keine Prämisse mehr ist.
Völlig richtig. Ich habe das nochmal reingebracht, um es hervorzuheben.
Darth Nefarius hat geschrieben:Ich kann allerdings nicht erkennen, was am Föderalismus so gut sein soll, in den wenigen Kompetenzen, die an kleinere Einheiten abgegeben wurden, gibt es völliges Chaos (Bildungspolitik).
Darth Nefarius hat geschrieben:Allerdings könnte ich nicht feststellen, worin sich deine Beschreibung von dem status quo unterscheiden soll.
Vollbreit hat geschrieben:Die letzte Vision wäre auch in meiner Phantasie, ein subsidiärer Weltstaat mit einer demokratisch-zentralistischen Regelung in Fragen, die alle betrifft (Ressourcen, militärische Konflikte, Umweltfragen) und immer mehr regionaler Ausdifferenzierung mit immer stärkerer direkter Demokratie und Entscheidungskompetenz an betreffender kommunaler Stelle (mit der Möglichkeit die Einflusssphären dynamisch zu regeln, d.h. mehr Entscheidungskompetenz zu zentralisieren doer zu dezentralisieren, je nach Wunsch und Bedürfnis).
Vollbreit hat geschrieben:Als Möglichkeit kann ich mir auch vorstellen, dass es in der Welt Zentren gibt, in denen geforscht, angebaut, sich erholt und sonst etwas wird, mit der Möglichkeit sich vergleichsweise frei zu orientieren.
Dem wird allerdings vermutlich die Sesshaftigkeit und kulturellen Verwurzelung der meisten Menschen im Wege stehen.
Vollbreit hat geschrieben:Und es wird wohl immer eine Gegentendenz zu allzu totalitären Bewegungen geben. Ob es nach dem Euro noch den Versuch geben wird, eine Weltwährung einzuführen, eine Weltsprache usw., da bin ich eher skeptisch ich glaube, es ist auch nicht wünschenswert.
Das spräche gegen den Weltstaat, andererseits hat eine erweiterte oder gestärkte UNO den Nachteil des politischen Missbrauchs, oder bei zu vielen Vetorechten, der Entscheidungsunfähigkeit.
Gandalf hat geschrieben:Wo ist überhaupt das Problem? Wenn die Freiheitsrechte anderer verletzt werden, haben die anderen 'in einer freiheitlichen Gesellschaft' das Recht sich zu beschweren oder ein Recht darauf, dass das aufzuhören hat.
Nanna hat geschrieben:Ich denke eher, dass es so laufen wird, wie heute z.B. schon bei der UNO, nämlich dass globale Standards vorgegeben werden (z.B. in der UNO bei den Menschenrechten) und dann deren Einhaltung überwacht wird, wobei den Einzeleinheiten relativ freigestellt wird, wie sie den Job erledigen. Direkte Kontrolle hätte die Weltregierung wahrscheinlich nur über den zusammengeführten Rest der Armeen, die als zahlenmäßig stark reduzierte Truppe wohl eher für lokale peace-keeping-Missionen, Aufstandsbekämpfung und bei Katastropheneinsätzen eingesetzt würde, wohingegen die Staaten maximal noch paramilitärische Polizeikräfte unterhalten würden. Ansonsten sehe ich in einer Weltregierung wirklich nur den Taktgeber, der die Minimalstandards formuliert, allen auf die Finger klopft, die diese nicht erfüllen und bei Konflikten, wie heute schon, erstmal Verhandlungsteams entsendet, die versuchen, mit den lokalen Eliten und der Bevölkerung eine Einigung zu erzielen.
Gandalf hat geschrieben:stine hat geschrieben:Das Problem ist, dass viele nicht erkennen, wo sie die persönliche Freiheit des anderen verletzen, @Gandalf.Gandalf hat geschrieben:Ich habe klipp und klar gesagt, dass die persönliche Freiheit dort aufhört, wo die Freiheit des anderen Individuums beginnt!
..und warum erkennen sie es nicht? Haben die Anderen kein Recht mehr auf unverletzlichkeit ihrer Rechte?
Gandalf hat geschrieben:Wo ist überhaupt das Problem? Wenn die Freiheitsrechte anderer verletzt werden, haben die anderen 'in einer freiheitlichen Gesellschaft' das Recht sich zu beschweren oder ein Recht darauf, dass das aufzuhören hat. Bist Du ebenfalls der Meinung, das die Freiheitsrechte in unserer Gesellschaft nicht mehr hoch geachtet werden?
Gandalf hat geschrieben:ja gut, Regeln haben sich aus Ritualen des zivilen Umgangs miteinander entwickelt und das Recht und die Gesetze aus dem Anspruch auf Gerechtigkeit zwischen den Beteiligten. Jeweils letzteres ist die Ursache und nicht die Wirkung. Ersteres (also Regeln und Gesetze) dienen zur Vereinfachung von Vorgängen der Abwicklung und Bekanntmachung, worüber man sich in der freiheitlichen Gesellschaft (derzeit) einig ist. Das ist äußerst sinnvoll. Sinnvoll auch deshalb, weil Gesetze von den Beteiligten in einer freiheitlichen Gesellschaft immer wieder in Frage gestellt werden können, inwieweit sie noch zur Abbildung von Gerechtigkeit(en) taugen.
Was hat das mit "freiwilliger persönlicher Einschränkung von Wohlstandsgeburten" zu tun?
Gandalf hat geschrieben:Verdreh nicht die Tatsachen! Deine beleidigenden Unterstellungen sind hier auf Dauer festgehalten:
Gandalf hat geschrieben:Unreif und reine Pöbelei ist Deine (eine weitere) unverschämte Unterstellung, das ich den "Zustand einer bewaffneten Anarchie herbeirufen will". Versucht Du jetzt den Beleidigten zu spielen?
Gandalf hat geschrieben:Wen Du das nicht belegen kannst, werde ich auch weiterhin Deine faschistoide Methodik, die mittels Lüge und Unterstellung abweichende Meinungungen als "gefährlich und unterdrückenswert" um der "Sicherheit willen" einzustufen versucht, - auch als solche bezeichnen.
Gandalf hat geschrieben:Was Faschistoide hingegen wollen: Gesetze, Verbote, Entrechtung, Entmündigung.
Gandalf hat geschrieben:Da Faschismus weniger eine Ideologie ist sondern eine Methode, kann man diesen an eben dieser erkennen. Man ist daher kein Faschist "weil man Anarchie ablehnt", sondern, weil man faschistische Methoden anwendet, andere zu diskredietieren, indem man sie mittels propgandistischen Lügen "als gefährlich" für die Allgemeinheit hinstellt und damit auszugrenzen vesucht
Gandalf hat geschrieben:Wo habe ich "MEINEN WILLEN NACH WILLKÜR UND CHAOS" - Ausdruck verliehen?
Gandalf hat geschrieben:Nun Lügen und Unterstellungen sind gewiss ausdruck einer negativen Chraktereigenschaft. Aber im Gegensatz zu Letzter lassen sich erstere belegen und nicht wegdiskutieren.
Gandalf hat geschrieben:Nein, breite Teile der Bevölkerung lehnen Anarchie deshalb ab, weil z.B. staatliche Stellen aus "naheliegenden Gründen" dagegen sind (es geht ja um die Abschaffung von unnützen staatlichen Stellen und Einrichtungen) und v.a. Faschistoide mit selbstdefiniertem (und v.a. selbst-gerechten) Herrschaftsanspruch Anarchie mit Gewalt und Chaos wider der Begriffsbestimmung und dem Selbstverständnis von Anarchisten gleichsetzen, um sich als "Ordnungsmacht, die für Recht und Gesetz sorgt" präsentieren zu können.
Gandalf hat geschrieben:(BTW: Auch wenn ich dieses zitiere, könnte ein "klarer Denker" immer noch nicht den Schluss ziehen, das ich mich selbst damit identifiziere)
Gandalf hat geschrieben:Der Staat ist die grosse Fiktion, nach der sich jedermann bemüht, auf Kosten jedermanns zu leben. (Frederic Bastiat)
Gandalf hat geschrieben:und wie bitte wüde ein strenges Waffenrecht verhindern, das sich ein Irrer 'zwecks Selbstinszenierung' mittels Cessna in ein Kino stürzt, oder das Trinkwasser mit "E605" vergiftet, was in jedem Baumarkt leicht zu erwerben ist?
Gandalf hat geschrieben:Deine naiven Vorstellungen können nicht darüber hingtäsuchen, dass das Grundproblem nicht die Waffen selbst sind (obwohl ich durchaus dafür bin zwischen Angriffswwaffen und Jagdwaffen sowie Waffen zur Selbstverteidigung unterscheide), sondern die Gewaltbereitschaft (und die Verherrlichung dieser) in der Gesellschaft und woran es liegt, das es so ist.
Gandalf hat geschrieben:Es liegt nicht in an den Waffen, wie die Scheiz "beweist", sondern an irren Einzeltätern, sowie möglicherweise an einer Gesellschaft, die spektakuläre Inszenierungen liebt.
Gandalf hat geschrieben:Wo ist der Widerspruch dazu, das ich 'punktuell' ein Rauchverbot für sinnvoll halte?
Gandalf hat geschrieben:Da Libertäre wissen, das Ursache und Wirkung zusammengehören, wissen sie auch, da Freiheit und Verantwortung zwei Seiten einer Münze sind.
Gandalf hat geschrieben:Nur verlangen Libertäre eben nicht sich aus Angst anderen aus versehen etwas antun zu können, sich entmündigen, sich einsprerren und umzubringen (lassen), wie es die Faschisten mit Personengruppen zu tun pflegen, die nicht ihren eigenen Wertvorstellungen entsprechen.
Gandalf hat geschrieben:Denn das ...
Bei deinem Willen nach Willkür und Chaos betrachtest du offensichtlich auch alle, die Sicherheit und Stabilität wünschen als Feinde, eine sehr aggressive Philosophie, die zurecht unterdrückt wird.
hat ja bei Faschisten System. So (sinngemäß) ähnlich hatten wir das ja schon mal:
"Das internationale Finanzjudentum bedroht mit seinen Machenschaften Sicherheit und Gesundheit des deutschen Volkes und daher ist das Judentum als Feind zu betrachten, das zurecht unterdrückt wird"
Gandalf hat geschrieben:Klar und Du bist jetzt derjenige, der für persönlichen Einschränkungen der vielen Wohlstandsgeburten sorgt, damit diese keine Schaden anrichten - richtig?
Nanna hat geschrieben:Wenn du eine straffe, einheitliche Organisation anstrebst, ist der Föderalismus erstmal ungeeignet, dann läuft es immer auf zentralstaatliche Modelle mit einer stark hierarchisierten Verwaltung hinaus. Der ganz große Vorteil eines föderalen Systems ist die Machtfragmentierung, die Machtmissbrauch unwahrscheinlicher macht oder zumindest regional beschränkt. Wenn in Bayern geputscht würde, wäre das, von den vielen Verflechtungen abgesehen, für die Funktionsfähigkeit von Nordrhein-Westfalens Regierungsapparat erstmal ohne direkte interne Auswirkungen und umgekehrt.
Nanna hat geschrieben:Dann hat Föderalismus schon auch wirtschaftliche Vorteile, indem die Regionen sich gezielter an ihre jeweiligen Umstände anpassen können und indem nicht die Gefahr besteht, dass Beamte aus der fernen Hauptstadt ohne intime Ortskenntnis Vorschriften machen, die den Möglichkeiten der Region und Interessen der dortigen Bürger zuwiderlaufen.
Nanna hat geschrieben:Gerade in Deutschland hat der Föderalismus auch zu einem ausgedehnten Kulturwesen geführt, statt der Konzentration aller wichtigen Museen, Theater und sonstigen Kultureinrichtungen in der Hauptstadt, was ich persönlich für sehr wichtig für die generelle zivilisierte Verfasstheit eines Landes halte. Die Nähe der Bürger zu den politischen Institutionen, die bei kleineren Einheiten nunmal leichter zu gewährleisten ist, ist natürlich ebenfalls vorteilhaft.
Nanna hat geschrieben:Wir haben auf der lokalen Ebene nicht so wahnsinnig viel Basisdemokratie. Es wird auch in den Kommunen ein Gemeinderat gewählt und der macht dann erst mal, sicher bürgernäher als der Bundestag, aber trotzdem relativ unbehelligt.
Nanna hat geschrieben:Da könnte man über noch weitergehende basisdemokratische Experimente nachdenken, wobei ich ja auch schon die Erfahrungen diverser Kommunen mit Bürgerhaushalten geschildert habe, die mit zunehmender Komplexität, jeder neuen Wiederholung und ohne aufwändiges, mobilisierendes Marketing immer weniger Bürger anlockt, was dann dazu führen kann, dass einige gut organisierte Minderheiten ihre Vorstellungen durchdrücken (z.B. appelliert der Sportverein an alle Mitglieder per Rundmail oder Anschreiben, dass sie so oder so abstimmen sollen, jede Menge Trottel tun's und dann muss die kleine Dorfbücherei mit starken Kürzungen leben, weil der Sportverein irre Fördergelder rausgeschlagen hat). Deshalb spreche ich auch erstmal nur von einem Konzept, über das ich gerne reden würde. Aber wenn es Chancen für die Basisdemokratie gibt, dann in erster Linie auf kommunaler und maximal regionaler Ebene, auf nationaler oder supranationaler Ebene nur als gelegentliches Plebiszit bei sehr weitreichenden Entscheidungen.
Darth Nefarius hat geschrieben:Dieses Konzept ist aber nur bei großen Ländern tauglich, nicht für europäische. [...] Wenn korrupte Kleinstregionen nicht nur der Politik eines ganzen Landes, sondern einer Union schaden, ist der Föderalismus fehl am Platz.
Darth Nefarius hat geschrieben:Du preist den Vorteil des Föderalismus mit bestehendem Föderalismus. Wenn nicht jede Region machen dürfte, was sie will, wären diese Regionen im System einheitlicher und auch besser zu verwalten, zu kontrollieren. Den wirtschaftlichen Vorteil sehe ich nicht, die Anpassung ist hier gleichzusetzen mit Undurchschaubarkeit und Unvergleichbarkeit von einzelnen Abschlüssen und Leistungsfähigkeiten.
Darth Nefarius hat geschrieben:In Frankreich gibt es mindestens eine genausogroße Vielfalt, ohne so viel Föderalismusgeplänckel. Wenn man Kultur sehen will, kann man nach Paris, wenn man Urlaub machen will, an die Cote´d Azur, wenn man eine Gourmetreise macht, in die... eigentlich überall hin.
Darth Nefarius hat geschrieben:Das ist eine halbwegs erwachsene Haltung, wenn ich auch immer noch nicht erkenne, worin der generelle Vorteil von Basisdemokratie sein soll. Du hast selbst die Ergebnisse geschildert. Eine Basisdemokratie ist nicht möglich, solange es Menschen mit unterschiedlichem Engagement und unterschiedlicher Courage gibt.
Nanna hat geschrieben:Die EU leidet an eklatanten Strukturdefiziten, aber der Föderalismus als solcher ist nicht das Problem.
Nanna hat geschrieben: Föderalismus ist ja nicht gleich Föderalismus, man muss sich schon die konkrete Umsetzung des Prinzips ansehen. Wenn es unangebracht viele Vetomöglichkeiten für Kleinstmitglieder gibt, ist das System natürlich blockiert, deshalb spreche ich ja bei von getrennten Ebenen mit klaren Zuständigkeiten, wo tiefergestelltere Ebenen nicht so einfach in die Kompetenzen der höheren Ebenen hineinpfuschen können, aber eben auch nicht so einfach umgekehrt.
Nanna hat geschrieben: In den letzten Jahren gab es eine Tendenz zur Zentralisierung und Vereinheitlichung von Verwaltungsabläufen bei uns an der Uni, die zwar Vorteile hat (z.B. genauere Kassenkontrolle, was Korruption und Veruntreuung entgegenwirkt), aber eben auch Nachteile (die Lohnkosten für den Verwaltungsaufwand übersteigen den Nutzen manchmal und schnelle, pragmatische Entscheidungen auf dem kurzen Dienstweg bleiben im System stecken, was ansehnliche Opportunitätskosten verursachen kann).
Nanna hat geschrieben:Je flexibler sich eine Einheit an ihre speziellen Bedingungen anpassen kann, desto erfolgreicher besteht sie im Wettbewerb. Kontrolle ist nicht alles, es kommt auf das rechte Maß an, also quasi darauf, wo der Grenznutzen liegt.
Nanna hat geschrieben:Man kann auch übervereinheitlichen und überstrukturieren, dann sind Behörden unnötig viel mit Selbstverwaltung und -kontrolle beschäftigt, das bringt nicht zwingend den erwünschten Effizienzgewinn.
Nanna hat geschrieben:Um etwa die Vergleichbarkeit von Abschlüssen zu gewährleisten, könnte man einheitliche Bundesabschlüsse einführen, wobei nur das Bestehen zählen würde.
Nanna hat geschrieben: Die Länder wären in der Gestaltung der Bildungspolitik weiterhin relativ frei. Ähnlich gibt es ja bei Sprachen den europäischen Referenzrahmen, der die Fülle privater und staatlicher Sprachzertifikate vergleichbar macht. Es gibt da wirklich genug Zwischenmöglichkeiten, die man wählen kann, denke ich, um die kombinierten Vorteile der verschiedenen Systeme zu erreichen.
Nanna hat geschrieben:Ja, eben, man geht an spezialisierte, national relativ einmalige Orte dafür, anstatt hochklassige Versorgung in der Breite zu bekommen, was in Deutschland der Fall ist.
Nanna hat geschrieben:Ich bin auch skeptisch, ob da wirklich viel rauszuholen ist. In den meisten Fällen sind die basisdemokratischen Experimente entweder Rohrkrepierer (egal ob Bürgerhaushalte oder Liquid Feedback) oder es sind Umgestaltungen, die letztlich keine besseren Ergebnisse als parlamentarische Systeme bringen (die Schweiz z.B. macht ganz offensichtlich keine klügere Politik als andere Staaten) und ähnlich kompliziert funktionieren (müssen) wie Repräsentativdemokratien. Was allerdings eine Chance sein könnte, ist, dass die Bürger sich dem politischen System verbundener fühlen und daher eher Entscheidungen mittragen, auch unangenehme.
Nanna hat geschrieben:Da könnte eine Chance der Basisdemokratie liegen und die könnte man zumindest auf der kommunalen und regionalen Ebene anzuzapfen versuchen. Hätte es beispielsweise schon in den 1990ern eine Abstimmung über Stuttgart 21 gegeben, hätte man sich den Zirkus um 2010 herum sparen können.
Nanna hat geschrieben:
Ein paar wenige andere Faktoren der Demokratie (in ungeordneter Reihenfolge) sind......naja, und so weiter halt. Ich schreibe das eigentlich in erster Linie deshalb, um alljenen, die sich "einfache" Lösungen für die wahrgenommenen Missstände der deutschen oder insgesamt der westlichen Demokratie(n) aussprechen, ein bisschen vorzuführen, dass es verdammt viele Stellschrauben gibt, an denen man in einem demokratischen System drehen kann und dass sich, wenn man eine dreht, meist alle anderen mitdrehen, ohne dass man im Voraus so genau sagen kann, in welche Richtung und in welcher Intensität.
- der Grad der Repräsentativität und die Art und Weise ihrer Abbildung, also die Zahl der Regierungsebenen
- die Größe föderaler Einheiten, die Ausprägung des Subsidiaritätsprinzips (also die Frage, welche Kompetenzen sich auf welcher Ebene bündeln)
- die Stärke des Zentrismus
- die Größe und Einheitlichkeit der Wahlkreise
- die Zahl der Abgeordneten
- Hürdenregelungen
- die Regelungen zur innerparteilichen Demokratie (das ist Deutschland übrigens vorbildlich, Ein-Mann-Parteien wie die Freakshow von Geert Wilders sind bei uns rechtlich ausgeschlossen)
- die Art des Wahlsystems (Mehrheits- vs. Verhältniswahlrecht; man sagt als Faustregel, dass das Mehrheitswahlrecht Stabilität und klare Mehrheiten garantiert, wohingegen das Verhältniswahlrecht die tatsächlichen Mehrheitsverhältnisse besser abbildet, was sich in der Empirie aber nicht immer als zutreffend herausstellt)
- die Organisation der Regierung und die Frage, wer sie bestimmt und kontrolliert
- der Grad der Gewaltenteilung
- die Unabhängigkeit der Institutionen, insbesondere der Justiz (die Wahl von Richtern und Sherriffs in Texas ist z.B. zwar urdemokratisch, korrumpiert aber deren Unabhängigkeit und ist eine Ursache der starken Schieflage des dortigen Rechtssystems mit Korruption, Rassismus und populistischen Urteilen)
- die Zugangsvorausetzungen zum politischen System (in den USA wegen der horrenden Wahlkampfkosten für einfache Bürger z.B. kaum noch machbar)
- die Länge und Begrenzung der Amtsperioden
- die Parteienfinanzierung und sonstige Organisation der politischen Bildung
- die Präzision, Umfassenheit und Klugheit des Verfassungstextes
- das Wahlrecht und die Art und Weise der Durchführung der Wahl (die Wählerregistrierung in den USA ist z.B. ein Negativbeispiel für den faktischen Ausschluss ungebildeter Schichten und von Analphabeten)
- die mögliche und tatsächliche Unabhängigkeit und Vielfalt der Berichterstattung
- der Grad der Trennung von Verwaltung und Interessengruppen
Dissidenkt hat geschrieben:Du solltest die Bedeutung der Stellschrauben nicht überbewerten.
Dissidenkt hat geschrieben:Aber wenn alle in Richtung maximal möglicher Freiheit und Mitbestimmung gestellt sind, hättest du zweifellos das stabilste und gerechteste aller Systeme.
Dissidenkt hat geschrieben:Was die Welt bräuchte, wäre eine Webseite, die nach möglichst objektiven Kriterien, die Freiheits- und Demokratiegrade aller Nation gegenüberstellt.
Dissidenkt hat geschrieben:Dazu müsste man zunächst eine Liste der Freiheiten und der Mitbestimmungsmöglichkeiten aufstellen:
Wer bestimmt die Regierung? Volk, Parteien, Wahlmänner, Oligarchen, Militär, etc...
Kann die Regierung abgesetzt werden? Wenn ja, wie und von wem?
Können Bürger an der Legislative partizipieren?
Können Bürger die Regierung kontrollieren? In welchem Ausmaß?
Können Bürger die Exekutive und Judikative kontrollieren?
Können sich Bürger frei äussern?
Werden Informationen zensiert?
Werden Minderheiten geschützt?
etc...
Dissidenkt hat geschrieben:Man müsste das natürlich auf die wichtigsten Indizes komprimieren und wie gesagt möglichst objektive Kriterien festlegen, nach denen der Grad der jeweiligen Freiheit oder Möglichkeit der Mitbestimmung bewertet wird.
Dissidenkt hat geschrieben:Ideal wäre ein Punktesystem, dass von minimaler bis maximaler Freiheit und Mitbestimmung unterscheidet und in einer Grafik als Weltkarte farblich visualisiert werden könnte.
Dissidenkt hat geschrieben:So eine Webseite, mit der man direkte Vergleiche zweier oder mehrerer Staaten visualisieren könnte, würde einen beachtlichen Druck auf die jeweiligen Regierenden auslösen und den oftmals durch staatliche Propaganda sedierten Völkern vor Augen führen, wie es um ihr Land steht und wo sie ansetzen sollten, wenn sie sich Freiheiten erkämpfen wollen.
Dissidenkt hat geschrieben:Von dem lehrreichen Diskurs, der sich an einem solchen Projekt entzünden würde, ganz zu schweigen.
Dissidenkt hat geschrieben:Auf die Beine stellen könnten so etwas Politikstudenten oder Professoren in ihren Seminaren. Für die jeweiligen Länder müssten sich jeweils eine handvoll Kenner finden, die sich um den Datenbestand kümmern.
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