Hat Europa mit Euro u. EG noch eine gemeinsame Zukunft?

Re: Hat Europa mit Euro u. EG noch eine gemeinsame Zukunft?

Beitragvon provinzler » So 19. Aug 2012, 04:21

webe hat geschrieben:Dagegen brauchen die deutschen Genossenschaftsbanken keine Angst zuhaben, dass sie Häppchen für andere Geldinstitute werden: Denn Volksbanken und Raiffeisenbanken, Genossenschaftsbanken sind bei uns wohl gefestigter als manche Grossbanken, weil sie sich vom Spekulantengeschäft, Richtung Immobilien Amerika, ferngehalten haben; und trotzdem haben sie die gleiche Haltung wie die Österreicher, Berlin unterstützt sie dabei.

Sie ist aber aus Sicht der Regulierung nicht gefestet, weil bestimmte Kapitalformen nach Europareulierung nicht existieren bzw. ignoriert werden. Sie können durch die Regulierung gezwungen werden Geschäft wegen "Kapitalmangel" abzugeben. Dreimal darfst du raten an wen...
Man könnte auch mal drüber nachdenken, warum Mitterand die Maastricht-Verträge mit Versailles verglichen hat...

webe hat geschrieben:Was ist der Unterschied zwischen den deutschen und den österreichischen Genossenschaftsbanken?

Dass sich die österreichischen Raikas in Osteuropa verzockt haben...
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Re: Hat Europa mit Euro u. EG noch eine gemeinsame Zukunft?

Beitragvon Gandalf » So 19. Aug 2012, 11:20

provinzler hat geschrieben:Von niedrigen Zinsen (=steigender Geldmenge) profitieren diejenigen die im Geldschaffungsprozess an der Quelle sitzen in erster Linie Banken und Politiker. Die gearschten sind all diejenigen die irgendwo reale Güter und Dienstleistungen anbieten, sowie diejenigen, die über Ersparnisse echte Kapitalbildung betreiben.


Das ist Unsinn.

Weder steigern niedrige Zinsen die Geldmenge, noch sind diejenigen die gearschten, die bei niedrigen Zinsen echte Kapitalbildung betreiben.

Der Zinssatz bildet in einem 'realwirtschaftlichen System'(!) das Kapitalangebot in Abhängigkeit von der Zeitpräferenz ab.

D.h. ein niedriger Zinssatz signalisiert denjenigen Unternehmen, die investieren wollen, das derzeit hohe Ressourcen an (Geld-)Kapital vorhanden sind um auch längerfristige Projekte anfangen zu können.


Da wir aber unsere (Verteilugs-)Politiker das realwirtschaftliche System über Bord geworfen haben und wir mittlerweile in einem staatlichen Geldsozialismus leben, wird der Zinsfuß nicht durch den Markt bestimmt, sondern weitgehehend durch eine 'Zentralverwaltung' (EZB und die ihr angeschlossenen Geschäftsbanken), die man nur noch sozialistisch nennen kann. Und das ist die Ursache des wirtschafltichen Niedergangs (trotz nominal steigenden BIP) und der Krisen die die Menschen gegeneinander aufhetzt: ein 'nach unten manipulierter Zinssatz' (durch Kauf von Staatsanleihen - und schlimmerem Schrott - durch die EZB) gaukelt den Unternehmen eine Ressurcenbestand vor, der nicht gegeben ist. Folge: Projekte (v.a. auch "wakelige") werden angefangen und können nicht zu Ende gebracht werden - und gehen letzlich Bankrott (bzw. müssen durch 'Zwangsbeschaffung von Ressourcen' gerettet werden. Stichworte: "Reichensteuer", Zwangshypotheken, "Goldverbot", etc. staatliches Raubrittertum also). Streit und Schuldzuweisungen sind die Folge

Griechenland, Spanien und Italien haben in den letzten Jahren von den niedrigen Zinsen unsäglich profitiert - und den Gewinn nicht (in Strukturmaßnahmen) investiert, sondern verkonsumiert. Deutschland insgesamt (und damit meine ich nicht die Banken, Großkonzerne und die Sozialpolitiker, die immer "wir" sagen, wenn sie davon reden "wer" vom Euro profitiert) hat an Reichtum (Kapitalbildung) verloren, da man nur durch 'Importe' (= Erwerb von realen Dingen) reich werden kann und nicht durch Exporte (= Verkauf von realen Dingen gegen Schuld-Versprechen auf Papier). Wer an Wohlstand profitieren will, muss auch bereit sein, welchen (für andere) zu schaffen. Nur die Hand aufhalten und sich auf "Solidarität" zu berufen genügt nicht. Nachhaltiger Wohlstand entsteht nicht durch Konsum und Nachfrage. - Auch wenn das "monetary craks" wie z.B. (der durch die FED geförderte) Paul Krugman oder der (staatlich alimentierte) "Wirtschaftsweise" Peter Bofinger und andere Großmäuler behaupten.

Eine durch Etatisten verursachte steigende Geldmenge - ist demgegenüber immer ein 'direkter' Betrug an der wohlstandschaffenden Bevölkerung. Denn 'jede Geldmenge' ist in einem freien Markt die richtige, da in einem freien Markt Geld selbst der 'freien Vereinbarung' unterliegt (und nicht den Politikern oder sonstigen Betrügern)
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Re: Hat Europa mit Euro u. EG noch eine gemeinsame Zukunft?

Beitragvon provinzler » So 19. Aug 2012, 15:51

Gandalf hat geschrieben:Der Zinssatz bildet in einem 'realwirtschaftlichen System'(!) das Kapitalangebot in Abhängigkeit von der Zeitpräferenz ab.

Wir leben aber was die Geldwirtschaft angeht zu drei Vierteln in der Planwirtschaft.

Gandalf hat geschrieben:D.h. ein niedriger Zinssatz signalisiert denjenigen Unternehmen, die investieren wollen, das derzeit hohe Ressourcen an (Geld-)Kapital vorhanden sind um auch längerfristige Projekte anfangen zu können.[/b]

recte. Geld (=Liquidität) ist nicht gleich Kapital. Es suggeriert nur dessen Vorhandensein. Niedrige Zinsen begünstigen die Kreditausweitung und mithin auch die Geldmengen (Stichwort Geldschöpfung).
Gandalf hat geschrieben:Und das ist die Ursache des wirtschafltichen Niedergangs (trotz nominal steigenden BIP) und der Krisen die die Menschen gegeneinander aufhetzt:

Es ist eine der Ursachen. Weiter wären Verlust an Rechtsicherheit, künstliche Projektverschleppung und -verteuerung, überbordende Bürokratie und noch eine REihe andrer Dinge zunennen.

Ich glaube wir zwei liegen inhaltlich gar nicht weit auseinander...
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Re: Hat Europa mit Euro u. EG noch eine gemeinsame Zukunft?

Beitragvon webe » Mo 20. Aug 2012, 00:16

Hier wäre "Gandolfs"-Meinung interessant, ob er dir zustimmt. Aber ich denke auch, dass ihr da nicht weit auseinanderliegt, wenn nicht gleichstimmig.

In Richtung Griechenland ist noch einiges zustabilisieren: Unteranderem kann es nicht sein, dass das Touristenzentrum eigene Regeln weiterpflegt, indem manche Unternehmungen wie Gastromonie z. T. keine Steuerabgaben leisten und gegen jene Forderungen massive Gewalt als Gegenwehr dabieten.
Der Staat hat sich wohl durch Strukturlosigkeit in jene heutige Misere gestützt.
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Re: Hat Europa mit Euro u. EG noch eine gemeinsame Zukunft?

Beitragvon webe » Mo 20. Aug 2012, 20:20

Der Verband der deutsche Banken strebt eine radikale Form für die Bankenaufsicht, dadurch sollen die nationalen Bankenaufsichten entmachtet werden und der EBZ als Ländervertretungen untergeordnet werden. Die deutschen Geldinstitute wachsen oder schrumpfen am stärksten, betroffen sind mit dem Wachstum hauptsächlich Konsum-oder Autogeldhäuser.
Bei der Bankenaufsichtsidee soll auch dem Bundesfinanzministerium auch die politische Kontrolle über die Bankenaufsicht entfallen.
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Re: Hat Europa mit Euro u. EG noch eine gemeinsame Zukunft?

Beitragvon webe » Di 21. Aug 2012, 21:08

Hat Europa als EG noch Zunft? Europa wird sich nur als Einheit gegenüber den zukünftigen und jetzigen Weltmächten profilieren können.

Wenn die Eurozone auseinandertrifft, wird das als Schwächeanfall für Europa gesehen und es wird ein langdauernder Schaden entstehen: Ein schwächelndes Europa!
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Re: Hat Europa mit Euro u. EG noch eine gemeinsame Zukunft?

Beitragvon stine » Mi 22. Aug 2012, 10:08

provinzler hat geschrieben:
webe hat geschrieben:Dann wäre mein Lösungsvorschlag in Richtung krisenbehaftete Euroländer doch kein schlechter Weg:
Die betroffenen Staaten wie Griechenland und Co. bekommen eine eigene Landeswährung, und der Euro würde als Nebenwährung agieren, allerdings wäre die Andere das Hauptzahlungsmittel.

Das würde so nicht funktionieren, weil die neue griechische Währung erstmal drastisch abwerten würde. Der Euro würde als ausländische Währung natürlich weiterhin eine wichtige Rolle spielen, wie er das in manchen an die Eurozone angrenzenden Ländern ja auch tut.
Es gibt ja auch bei uns Läden, die Bezahlung in US$ akzeptieren...

Wieso würde das nicht funktionieren, wenn eine griechische Währung erstmal abgewertet daher käme?
Die Lire hat sich seinerzeit innerhalb von 10 Jahren gegenüber der DM verzehntelt und das war europäisch gesehen niemals ein Problem. Auch die Peseten sind nach und nach in den Boden gegangen, hat das jemanden interessiert? Die Urlaube waren für uns günstig und da Tourismus das Geschäft Nummer 1 in den südlichen Ländern war, war das sehr profitabel, für uns und für die Südländer.
Nun setzen wir aber auf "Wirtschaft und Produktionsmärkte".
Deutschland profitiert vom Außenhandel und deshalb ist es für uns anscheinend so wichtig, dass die Währungen untereinander stabil bleiben, damit wir nicht zu teuer für den Absatzmarkt in anderen europäischen Ländern werden. Inziwschen ist es aber so, dass die früheren südlichen Inflationswährungen den Euro mitherunterziehen und das macht den deutschen Markt genauso kaputt, weil wir uns hier zu Tode schuften während unsere Waren für ein Appel und ein Ei im Ausland zu haben sind. Die Südländer haben außer Olivenöl nichts, was sie verkaufen könnten und so müssen unsere Waren im Ausland auf Olivenölniveau gehandelt werden.
Der Euro inflationiert heute genauso, wie seinerzeit Drachme, Pesete und Lira.

LG stine
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Re: Hat Europa mit Euro u. EG noch eine gemeinsame Zukunft?

Beitragvon provinzler » Mi 22. Aug 2012, 16:35

stine hat geschrieben:Wieso würde das nicht funktionieren, wenn eine griechische Währung erstmal abgewertet daher käme?

Webes Variante mit dem Euro als Zweitwährung würde nicht funktionieren. Warum sollte jemand weiche Drachme akzeptieren, wenn er harte Euros haben kann?
Solange die Drachme nicht die einzige gesetzliche Währung ist, also die einzige in der Forderungen vollstreckt werden können wird niemand Drachmen akzeptieren und alles bleibt wies ist.
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Re: Hat Europa mit Euro u. EG noch eine gemeinsame Zukunft?

Beitragvon webe » Mi 22. Aug 2012, 19:52

Ich habe es so gesehen:

Die Lohnzahlungen und der übrige Geschäftsverkehr läuft über die griechische Währung, anderseits kann man Jene in Euro zu einem bestimmten Kurs umtauschen.
Es gibt doch einige Gebiete, wo zwei Währungen nebenher laufen, eine sogenannte Haupt- und eine Nebenwährung. An der deutschen oder schweizerischen Grenze kann man mit zwei Währungen bezahlen, Wert je nach Kurs.
-provinzler, so was müsste doch möglich und auch sinnvoll sein, oder?
Damit wäre doch die Euroländerzone nicht abgewürgt, denn dieses könnten auch die anderen sogenannten Krisenstaaten nachvollziehen.
Und nach gewisser Zeit und Stabilität käme dann die Zurückkehrung zum Euro.

In Sachen EG müssste auch sich mehr Bewegung in Richtung Gleichschaltung zeigen, das wäre z.B. die Aussenpolitik und der Militärbereich, Geheimdienste: Also alles auf eine Vereinigung laufend. Hier sind oft die Bürger mehr kooperativ wie die Politiker, die zusehr dem jeweiligen Lobbyismus anhängen!
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Re: Hat Europa mit Euro u. EG noch eine gemeinsame Zukunft?

Beitragvon provinzler » Mi 22. Aug 2012, 20:05

webe hat geschrieben:Ich habe es so gesehen:
Die Lohnzahlungen und der übrige Geschäftsverkehr läuft über die griechische Währung, anderseits kann man Jene in Euro zu einem bestimmten Kurs umtauschen.

Das hat du ja eigentlich immer, wenn eine Währung frei konvertierbar ist. Du kannst ja auch jederzeit Austral$ oder Kanada$ haben, wenn du zur Bank gehst. Das wäre natürlich auch dann noch möglich. In Touristengegenden wird auch hierzulande auch gern US Dollar genommen.
Und ich kenne einen ehmaligen Betreiber eines kleinen DOrfladens (inzwischen im Ruhestand), der immer sagte: "Ich nehm jede WÄhrung, deren Kurs bei uns täglich in der Zeitung steht".
Man muss nur sicherstellen, dass der normale Geschäftsverkehr in Drachmen läuft.

webe hat geschrieben:In Sachen EG müssste auch sich mehr Bewegung in Richtung Gleichschaltung zeigen, das wäre z.B. die Aussenpolitik und der Militärbereich, Geheimdienste: Also alles auf eine Vereinigung laufend. Hier sind oft die Bürger mehr kooperativ wie die Politiker, die zusehr dem jeweiligen Lobbyismus anhängen!

Die Frage ist, was ist realistisch. Die verschiedenen Mitgliedsländer haben verschiedene Interessen und außer Deutschland werden die auch ziemlich konsequent verfolgt. Die Briten wollen einen freien Binnenmarkt und ein Machtgleichgewicht zwischen Frankreich und Deutschland und ansonsten ihr eigenes Ding machen. Frankreich hingegen sieht in der EU ein Instrument Deutschland auf Augenhöhe zu halten, ich verweise nochmals auf Mitterands Bemerkung zur Euroeinführung. Deutschland hingegen profitiert in erster Linie vom gemeinsamen Binnenmarkt (der Euro war dagegen bis zur Krise entgegen der Behauptungen ein enormer Bremsklotz). Politiker hängen nicht am Lobbyismus sondern in erster Linie am eigenen Posten samt Dienstwagen.
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Re: Hat Europa mit Euro u. EG noch eine gemeinsame Zukunft?

Beitragvon webe » Mi 22. Aug 2012, 20:25

England hat in Sachen EG einen eigenen Weg und fürchtet um seinen Londoner Finanzmarkt. Daher ist dieses Land gegen Besteuerung von Reichtum.

Als Atheist in Europa hat man nicht nur die Macht der Religionen zubeschneiden, dazu gehört auch die Abschaffung der Monarchien, des Adelszirkus. Letzteres ist das gleiche Übel wie die Religionen in ihrer Machtstellung!


-Provinzler, du hast das richtig dagestelt, kann ich akzeptieren.
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Re: Hat Europa mit Euro u. EG noch eine gemeinsame Zukunft?

Beitragvon Gandalf » Mi 22. Aug 2012, 20:50

provinzler hat geschrieben:
Ich glaube wir zwei liegen inhaltlich gar nicht weit auseinander...


... kann durchaus sein. Da ich aber vor Jahren selbst ein paar Semester Volkswirtschaft hatte, weis ich (mittlereile), dass die Volkswirtschaft, - genauso wie jede Soziologie, eher einem Glaubenssystem gleicht, als einer Wissenschaft. Daher gilt es immer wieder diese Glaubenssätze zu hinterfragen, an die ich vlt. früher selbst mal vorbehaltlos glaubte.

provinzler hat geschrieben:Niedrige Zinsen begünstigen die Kreditausweitung und mithin auch die Geldmengen (Stichwort Geldschöpfung).


...Zu diesen gehört z.B. das Zinsen in einem Geldsystem nur dann gezahlt werden können, wenn diese zusätzlich zur Geldmenge geschöpft werden (Wie es z.B auf "cashkurs" von "Mr. Dax" behauptet wird, den ich normalerweise sehr schätze.).
Das ist einfach nicht richtig! Diese (scheinbar) "einfachen Zusammenhänge" berücksichtigen keine qualtiativen Abhängigkeiten, die z.B. Produktivitätsfortschritte in Folge Kreditgewährung für Investitionen mit sich bringen. Vereinfacht: Geanuso wie man meint das die Geldmenge durch den Zinseszins exponentiell wachsen müsste, lassen sich Beispiele konsturieren, in denen der Zinseszins reziprok den Wert des Geldes bei gleichbleibender Geldmenge erhöht und der Zins damit aus dieser gezahlt werden kann. Klar die Wirtschaft wrid dann eine andere sein. Qualitatives Wachstum statt quantitatives. Konsumentenkredite würde es wohl keine mehr geben (die es auch vor der aktuellen Kreditexpansionsphase kaum gab) Was imho auch eine Lösung für Ressourchenverschwendung und damit einher gehender Umweltbelastung sein könnte.


Geldschöpfung und Zins verhalten sich wie Druckmaschine zu Thermometer! Die eine produziert Papier, das andere zeigt etwas an. Das sollte man imho nicht verwechseln.

Auf die Druckmaschine kann man druchaus verzichten. Es gibt genügend Substitute. - Auf den Sensor hingegen nicht.

..und schon gar nicht brauchen wir neben Geldfälschern einen manipulierten Sensor, der eine "Wohlfühltemperatur vorgaukelt" um eigenverantwortliche private Unternehmer zu betrügen
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Re: Hat Europa mit Euro u. EG noch eine gemeinsame Zukunft?

Beitragvon Gandalf » Mi 22. Aug 2012, 21:20

webe hat geschrieben:
In Richtung Griechenland ist noch einiges zustabilisieren: Unteranderem kann es nicht sein, dass das Touristenzentrum eigene Regeln weiterpflegt, indem manche Unternehmungen wie Gastromonie z. T. keine Steuerabgaben leisten und gegen jene Forderungen massive Gewalt als Gegenwehr dabieten.
Der Staat hat sich wohl durch Strukturlosigkeit in jene heutige Misere gestützt.


Auch hierzu habe ich eine etwas konträre Meinung:

Ein Staat (und eine Politiker), der sich nicht an die Einhaltung der eigenen Rechtsnormen hält ist nichts anderes als eine mafiöse Räuberbande.

Sie enteignet diejenigen, die Wohlstand schaffen um sich die eigenen und die ihrer Entourage (Beamte, Finanzindustrie, vom Staat abhängige Intellektuelle, Gewerkschaften,usw.) vollzustopfen.

Der "Witz hoch 10": Die griechische Regierung zahlt keine Rechnugen mehr an private Unternehmen, damit sie die Gehälter der Beamten und Rentner nicht kürzen muss!

http://www.deutsche-mittelstands-nachri ... /08/46381/

Wenn also Politikitiker und andere Staatsgläubige Recht und Gesetz brechen, nur um ihre eigenen Pfründe zu sichern und ihre produktiven Bürger ausbeuten, - dann ist auch die kollektive Übereinkunft hinfällig, dass der Staat Abgaben erheben darf.

D.h. ich habe durchaus Sympathien für den 'kreativen Steuerboykott' den die griechischen Bürger da auf die Beine stellen. Recht haben sie: Mit jedem Euro, der in ihrer Region bleibt und nicht den korrupten Beamten und Politikern ausgehändigt wird,steigern sie ihre eigne Wirtschaftskraft. So können sie z.b. mit dem 'gesparten Geld' Hotels bauen, in denen z.B. Deutsche willkomen sind, die wiederum gern ihr Geld dort im Urlaub ausgeben. So - durch Handelsgeschäfte in freier Vereinbarung - ensteht Vertrauen und Völkerveständigung.

Ich würde mir sogar die courage der deutschen Bevölkerung zu so einem Boykott wünschen.
Vlt. ändert sich dann was. (Aber stattdessen macht sich ja der Staat - wie nicht anders zu erwarten mit kriminellen Hehlern gemein, sie man am "Steuerstreit" mit der Schweiz sieht- und macht aus einem Vergehen ein Verbrechen)

Island hat ebenfalls vorgemacht wie es geht - und wird von der mainstream. bzw. 'Systempresse' (ich werde mich nicht mehr scheuen dieses "Unwort" anzuwenden) naturgemäß verschwiegen:
http://www.preussische-allgemeine.de/na ... ichte.html

Verschwiegene Erfolgsgeschichte
Dem krisengeplagten Island geht es wieder besser,
gerade weil es sich nicht an den Rat von EZB, EU und IWF hielt

Der isländische Erfolg beruht auf dem Zusammenspiel mehrerer Faktoren. Anders als Irland hat sich Island geweigert, die horrenden Schulden des privaten Banksektors den Steuerzahlern aufzubürden. Stattdessen wurden die bankrotten Banken einfach fallengelassen. Hätte man das irische Modell übernommen, dann hätten die 320000 Isländer jahrzehntelang die 85 Milliarden Dollar an Schulden zurückgezahlt, die rund 30 größenwahnsinnige Bankmanager innerhalb weniger Jahre angehäuft hatten. Islands Regierung hat lediglich das Inlandsgeschäft der Pleitebanken übernommen, ausländische Gläubiger mussten ihre Verluste alleine tragen. Ebenso wichtig war die Handlungsfreiheit in der Währungspolitik. Durch eine Abwertung der isländischen Krone um 50 Prozent ist die isländische Wirtschaft wieder wettbewerbsfähig geworden.


Es geht also. - Die "Horrorgemälde" eines GR-Austrittes aus dem Euro sind reine Panikmache um uns von der Politik- und Bankenmafia ausprssen zu lassen. Wenn das nicht hilft wird speziell bei uns mit der Nazi-Keule nachgeholfen.

Richard Sulik bringt es auf den Punkt: http://www.zeit.de/2012/33/Euro-Rettung ... eutschland
Dass Deutschland sich wie eine Weihnachtsgans ausnehmen lässt, könnte mir als Slowaken egal sein, wenn es da nicht zwei Zusammenhänge gäbe. Erstens bin ich davon überzeugt, dass die Haftung für die Schulden eines anderen dazu führt, dass sich niemand mehr verantwortlich für seine Taten fühlt. Warum sollten zum Beispiel die Griechen jemand anderen als Alexis Tsipras wählen, der im Grunde sagt: Spart nicht, Deutschland wird schon zahlen. Deutschland zahlt schon heute Milliarden an Griechenland (dass gleichzeitig Frau Merkel in griechischen Zeitungen mit Hakenkreuz am Arm abgebildet wird, ist ein schlechter Witz).
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Re: Hat Europa mit Euro u. EG noch eine gemeinsame Zukunft?

Beitragvon Gandalf » Mi 22. Aug 2012, 21:31

webe hat geschrieben:
Als Atheist in Europa hat man nicht nur die Macht der Religionen zubeschneiden, dazu gehört auch die Abschaffung der Monarchien, des Adelszirkus. Letzteres ist das gleiche Übel wie die Religionen in ihrer Machtstellung!


Dann frag bei dieser Gelegenheit den Bundestagsabeordneten Jürgen Trittin (den ich als Atheisten einschätze) was er bei so einer Konferenz verloren hat, bei dem der Adel eine wesentliche (und undurchsichtige) Rolle spielt:


http://bilderberger-konferenzen.de.tl/O ... ruktur.htm
Welche Rolle spielt der europäische Adel?

Viele Adelige tauchen auf den Listen nicht auf. Dennoch gibt es auch Listen auf denen sie auftauchen. Das niederländische Königshaus ist durch Königin Beatrix, der Tochter Prinz Bernhards, eng mit den Konferenzen verbunden. Zudem ist das spanische Königshaus durch Königen Sophia und das belgische durch Prinz Phillip vertreten gewesen (siehe Fotos). Die Frage, welche Rolle der europäische Adel in der Struktur dieser Institution spielt kann zunächst aber nur unbeantwortet bleiben. Wobei zu bemerken ist, das mit Prinz Bernhard der Niederlande, die Geschichte der Bilderberg-Konferenzen und dessen Entstehung eng mit dem niederländischen Königshaus verbunden sind.
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Re: Hat Europa mit Euro u. EG noch eine gemeinsame Zukunft?

Beitragvon webe » Mi 22. Aug 2012, 21:34

Ich vermute, dass manche einflussreiche Spekulanten verhindern wollen, dass das Modell Island bei den anderen Krisenstaaten ungefähr nachvollzogen wird-oder? :down:
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Re: Hat Europa mit Euro u. EG noch eine gemeinsame Zukunft?

Beitragvon provinzler » Mi 22. Aug 2012, 21:58

Gandalf hat geschrieben:... kann durchaus sein. Da ich aber vor Jahren selbst ein paar Semester Volkswirtschaft hatte, weis ich (mittlereile), dass die Volkswirtschaft, - genauso wie jede Soziologie, eher einem Glaubenssystem gleicht, als einer Wissenschaft. Daher gilt es immer wieder diese Glaubenssätze zu hinterfragen, an die ich vlt. früher selbst mal vorbehaltlos glaubte.

Wenigstens bekämpfen sich die unterschiedlichen Schulen der Volkswirtschaft auch in durchaus vergleichbarer Weise.
Falls dus noch nicht kennst: http://www.youtube.com/watch?v=d0nERTFo-Sk

Gandalf hat geschrieben:...Zu diesen gehört z.B. das Zinsen in einem Geldsystem nur dann gezahlt werden können, wenn diese zusätzlich zur Geldmenge geschöpft werden (Wie es z.B auf "cashkurs" von "Mr. Dax" behauptet wird, den ich normalerweise sehr schätze.).

Das habe ich nicht behauptet. Ich habe behauptet, dass niedrige Zinsen die Kreditgeldausweitung und damit eine erhöhte Geldmenge begünstigen (Stichwort Geldschöpfung im Bankensystem).
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Re: Hat Europa mit Euro u. EG noch eine gemeinsame Zukunft?

Beitragvon webe » Mi 22. Aug 2012, 22:04

Soll der Euro sterben?
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Re: Hat Europa mit Euro u. EG noch eine gemeinsame Zukunft?

Beitragvon provinzler » Mi 22. Aug 2012, 22:06

Gandalf hat geschrieben:Der "Witz hoch 10": [b]Die griechische Regierung zahlt keine Rechnugen mehr an private Unternehmen, damit sie die Gehälter der Beamten und Rentner nicht kürzen muss!

Einfache Frage: Wer bringt mehr Wählerstimmen auf die Waage? Beamte und Rentner oder Unternehmer? Eben. Politik ist in unseren Breiten der Versuch möglichst viele Wählerstimmen auf Kosten der verbleibenden Minderheiten zu kaufen.

Gandalf hat geschrieben:Es geht also. - Die "Horrorgemälde" eines GR-Austrittes aus dem Euro sind reine Panikmache um uns von der Politik- und Bankenmafia ausprssen zu lassen. Wenn das nicht hilft wird speziell bei uns mit der Nazi-Keule nachgeholfen.


Richtig. Und genau das ist Sinn und Zweck des Euro. Ich verweise nochmals auf Mitterand...
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Re: Hat Europa mit Euro u. EG noch eine gemeinsame Zukunft?

Beitragvon provinzler » Mi 22. Aug 2012, 22:14

webe hat geschrieben:Soll der Euro sterben?


Ob er das soll? Keine Ahnung. Alles was ich weiß, ist dass sich bestimmte grundlegende ökonomische Grundgesetze von der Politik genauso wenig abschaffen lassen wie die Schwerkraft. Kein Individuum, keinee Gesellschaft kann dauerhaft mehr konsumieren als sie produziert, es sei denn sie bezieht "politische Renten", also kann mit politischer Macht andre Gesellschaftsmitglieder (z.B. Stimmminderheiten) respektive Gesellschaften (z.B. Kolonien) zur FInanzierung zwingen.
Und diese Gesetzmäßigkeiten lassen mir für die griechische BEvölkerung einen Euroaustritt für wünschenswerter erscheinen, als ein Verbleiben.
Ein "Weiter-so" wird nicht funktionieren, sondern die Problemen nur vergrößern.
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Re: Hat Europa mit Euro u. EG noch eine gemeinsame Zukunft?

Beitragvon Gandalf » Mi 22. Aug 2012, 22:20

provinzler hat geschrieben:Das habe ich nicht behauptet. Ich habe behauptet, dass niedrige Zinsen die Kreditgeldausweitung und damit eine erhöhte Geldmenge begünstigen (Stichwort Geldschöpfung im Bankensystem).


Ok,- und dich würde halt einfach sagen: niedrige Zinsen verlocken Unterhehmen und Privatpersonen zu kreditfianzierten Projekten, die sie sonst wegen Unrentabilität oder mangelnder Kapitalsdienstfähigkeit niemals angefangen hätten.

Woher das Geld dann tatsächlich herkommt (durch Schuld geschöpftes "fiat money", das aus dem Nichts entsteht oder vorher erarbeitetes "Gold", das bereits vor der Leihe vorhanden gewesen sein muss) - ist damit immer noch nicht gesagt. (Ok ja gut - Du beziehst Dich auf das aktuelle "fraktional banking")

Grüße
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