Eine Frage der Persönlichkeit

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Eine Frage der Persönlichkeit

Beitragvon Lumen » Do 6. Dez 2012, 22:56

Du hast sie. Deine Freunde haben jeweils eine: die Persönlichkeit. Manchmal wird angenommen, sie entwickle sich erst mit zunehmenden Alter bis sie irgendwann in Alterstarrsinn und krude Marotten verfällt, wie der ungelenk werdende Körper. Für die meisten Leute ist die Persönlichkeit, vor allem die eigene, ein fortwährendes Mysterium. Mein kleiner Eingangs-essay läuft darauf hinaus, einen Einblick zu geben. Wie du bemerkt hast, habe ich es nicht in Religion & Spiritualität und auch nicht unter Wissenschaft einsortiert, aus gutem Grund.

Horoskope und die Astrologie versuchen sich mit Erklärungsmodellen und Typisierungen. "Du bist doch Steinbock, kein Wunder, dass du oft mit dem Kopf durch die Wand willst" ist dann zu hören. Oder ein "Zwilling sucht Jungfrau" womit keine Aufforderung zum Dreier mit Minderjährigen gemeint sein dürfte. Lassen wir den völligen Quatsch mal hinter uns, und schauen wir uns etwas brauchbarere Systeme an. Mit brauchbar ist nichts wissenschaftlich wasserdichtes gemeint. Was ich euch vorstellen möchte ist vielmehr ein recht bewährtes System, dass auf den Arbeiten des Psychoanalytikers Carl Gustav Jung beruht und weiterentwickelt wurde. Es kann ein Nachdenken über Persönlichkeiten befördern, indem es Blickwinkel vorschlägt. Das ist jedenfalls wie ich es sehe (wer es "ernster" nehmen will, sei hiermit gewarnt).

Der Myers-Briggs Typenindikator (MBTI) erfreute sich einer gewissen Popularität, da es einen recht praktischen Ansatz verfolgt. Es gibt auch weitere Systeme wie Enneagram und Sozionik, auf die ich aber aus verschiedenen Gründen nicht weiter eingehe. Wenn man mit MBTI umgeht, sollte man übliche Definitionen über Bord werfen und sich nicht in Annahmen versteigern. Küchenpsychologie am besten direkt wegwerfen. Fallstricke sind Begriffe wie Denken und Fühlen, oder Extro- und Introvertiertheit. Aber mal der Reihe nach. Im nächsten Post gibt es einen MBTI Crashkurs. Wem das ganze zu lang und müßig, solle ihn einfach ignorieren. :)

Wie ist euer Blick auf Persönlichkeiten? Kann man Menschen typisieren, ob nun durch Horoskope oder anderweitig? Gibt es Persönlichkeiten überhaupt?
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Re: Eine Frage der Persönlichkeit

Beitragvon ganimed » Do 6. Dez 2012, 23:09

Mir fallen dazu spontan die Big-Five ein. (Neurotizismus, Introversion/Extraversion, Offenheit für Erfahrungen, Verträglichkeit, Rigidität/Gewissenhaftigkeit). Scheint mir eine inzwischen etabliertere Version vom MBTI zu sein?

Aber ich bin auf den MBTI-Crashkurs gespannt.

Man bräuchte vermutlich nur 4 oder 5 Maßzahlen, die die jeweilige Ausprägung charakterisieren und hätte dann schon ein gutes Persönlichkeitsprofil.
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Re: Eine Frage der Persönlichkeit

Beitragvon Vollbreit » Do 6. Dez 2012, 23:24

Ja, man kann Menschen typisieren, sollte sich aber klar sein, was das ist und nicht ist.
Es ist eine horizontale Zuordnung und immer mehr oder minder willkürlich.
Geht man diesen Schritt aber mit und ist sich der Grenzen bewusst, kann man daran sicher was ablesen.

Alles weitere warum bestimmte Kombinationen oder Zahlen oder Sternzeichen sich so oder so entwickeln werden oder anderen überlegen sind, bedürfen einer eigenen Begründung. Die Big Five sind allgemein gebräuchlich im Grunde habe sie auch nicht mehr Aussagekraft als wenn man sagt, jemand sei typisch Jungfrau, wenn man es entsprechend auszubuchstabieren versteht.
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Re: Eine Frage der Persönlichkeit

Beitragvon Nanna » Do 6. Dez 2012, 23:27

Den MBTI kenne ich seit einer Weile, ebenfalls Enneagram (und auch meine jeweiligen Typen, denen ich da zugeordnet werde). Sozionik ist im Prinzip die russische Variante des MBTI, die sich nicht zuletzt wegen der politischen Teilung der Welt in Russland parallel entwickelt hat, aber auf denselben Grundlagen aufbaut. Die Big-Five dürften am bekanntesten sein.

Ich denke, dass diese Tests eine gute Grundlage für das Nachdenken über den eigenen Persönlichkeitstyp befördern können. Man kann eventuell auch zu einer realistischeren Selbsteinschätzung gelangen und gewisse Schwachpunkte der eigenen Wahrnehmung genauer identifizieren. Überbewerten sollte man ein einzelnes Testergebnis aber nicht, gerade nicht bei einem einzelnen Internettest. Lieber verschiedene Seiten ausprobieren, brutal ehrlich antworten und dann herausfinden, wo sich die rote Linie herausbildet. Man sollte auch vorsichtig sein, andere Menschen oder sich selbst zwanghaft in diese Muster einzuordnen. Wenn man mal in einem MBTI-Forum querliest, findet man viele Leute, die Verhalten von sich berichten, das erstmal als untypisch für die jeweilige Persönlichkeit gilt. Man ist und bleibt halt trotzdem ein Individuum. Alles, was einem der MBTI letztlich recht gut sagen kann, ist, welche Funktionen der Wahrnehmung und des Umgangs mit der Realität man typischerweise (d.h. meistens, aber nicht immer) benutzt. Was ich auch unterstreichen würde, ist, dass diese Tests nicht mit harten wissenschaftlichen Anforderungen an Validität und Reliabilität mithalten können, aber sie sind schon statistisch gut unterfüttert und sicherlich praktisch recht brauchbar.

Was ich als wertvollste Erkenntnis einschätze, die man gewinnen kann, ist die, dass es in Ordnung ist, unterschiedliche Persönlichkeiten zu besitzen, dass abweichende, anders gewichtete Wahrnehmungen von Sachverhalten nicht notwendigerweise schlechter sind, und dass man dadurch etwas mehr Gelassenheit gegenüber den Marotten seiner Mitmenschen entwickeln kann. Gelassenheit sollte man allerdings nicht mit Passivität verwechseln, sonst wird man konfliktscheu. Persönlichkeiten sind nicht in Stein gemeißelt, auch wenn ein Introvertierter sicher nicht dauerhaft zu einem Extravertierten werden wird. Da spielen meines Wissens auch die genetischen Veranlagungen eine große Rolle.
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Re: Eine Frage der Persönlichkeit

Beitragvon Vollbreit » Do 6. Dez 2012, 23:34

Dann gibt es noch die Sub-Persönlichkeiten, was die Sache nicht leichter macht.
http://if.integralesforum.org/index.php?id=85

Neben den horizontalen Typisierungen ist das andere große und vermutlich wichtigere Element die vertikalen Hierarchierungen. Mit beidem zusammen hat man das Individuum schon schön im diagnostischen Fadenkreuz.

Die Gefahr besteht allerdings sich darin zu verheddern und nur noch in Rastern zu denken, aber ihren Sinn und Wert haben diese Ansätze ganz sicher.
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Re: Eine Frage der Persönlichkeit

Beitragvon Nanna » Do 6. Dez 2012, 23:47

Ok, so weit bin ich noch nicht bei dem Thema... bis ich mich da rantraue, wird's noch ne Weile dauern. Ich versuche gerade bei Enneagram und seinen Wings und Variants durchzusteigen, das ist trivialer und trotzdem schon ganz gut komplex. ;-)

Was ich sehr interessant fände, ist, ob es hier im Forum bestimmte Persönlichkeitstypen gibt, die sich hier ballen. Ich kann mir kaum vorstellen, dass es hier keine Mehrheit an IxTx-Typen gibt, also an introvertierten Denkern. Das ist ohnehin ein typisches Publikum in Internetforen. Günter Dueck vertritt z.B. die These, dass INTPs die Mehrheit der Blogger stellen, was ich nicht überraschend fände und für mich gut erklären würde, warum die (politische) Blogosphäre so sehr wie ein Selbstgespräch wirkt, das mit der Realität der Mehrheitsgesellschaft wenig zu tun hat.
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Re: Eine Frage der Persönlichkeit

Beitragvon Vollbreit » Do 6. Dez 2012, 23:55

Was die Typen angeht, bin ich auch nicht fit, wollte das auch nicht verwirren.
Es gibt auch noch ganz andere Ansätze die Persönlichkeitsdefintion betreffend.
Aber was Du sagst, ist richtig, alles mal anschauen und dann die rote Linie finden.

Im Grunde waren die lange Jahre gebräuchlichen Temperamente der Alten (Feuer, Wasser, Luft und Erde) ja auch für die Psychologie maßgeblich (Choleriker, Melancholiker, Sanguiniker und Phlegmatiker), dann hat man sie aus dem Verkehr gezogen und alles etwas bunter gemacht, heute sind aus den großen Vier Big Five geworden, na gut.

Ist aber wirklich ein schönes Gebiet und die Minipsychoecke hier im Forum freut mich.
Bin gespannt auf Lumens Darstellung, wird bestimmt interessant.
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Re: Eine Frage der Persönlichkeit

Beitragvon stine » Fr 7. Dez 2012, 10:45

Als Jugendliche war ich fest von den persönlichen Eigenschaften der Tierkreisenzeichen überzeugt und habe viele Bücher zum Thema gelesen. Das beweist aber nur, dass man jede Theorie wissenschaftlich abhandeln kann und dass Papier geduldig ist. Es hat eben jede Theorie ihre Meister.
Was mich aber zum Thema der Persönlichkeiten und der Typologie mehr interessiert, ist der Zusammenhang zwischen genetischer Disposition und Erziehung. Ich bin nämlich der festen Überzeugung, dass Erziehung ganz individuell ablaufen muss und dass man jede Persönlichkeit stärken oder schwächen kann, je nachdem, ob man bei der Erziehung auf die Wesensart des Kindes achtet oder nicht.
Es ist ja inzwischen kein Geheimnis mehr, dass ich eingefleischter Baby-Krippengegner bin und der Grund ist genau dieser: Es kann in einer staatlichen Erziehungseinrichtung nicht auf jede Wesensart eingegangen werden. Die Braven und Schüchternen gehen vollkommen unter und die Lauten und Schneidigen schaffen sich mehr Raum, als ihnen guttut. Das Prinzip geht bis zur weiterführenden Schule so. Aber ein älteres Kind kann sich besser wehren, wenn es eine stabile, sichere Baby- und Kleinkinderzeit haben durfte.
Ein geistig gesunder Mensch verfügt über viele Facetten, die er, je nach Situation ins Spiel bringen können muss. Jemand, war es @ganimed?, hatte schon mal geschrieben, dass wir im Leben viele Rollen zu spielen haben. Als Eltern müssen wir einer anderen Aufgabe gerecht werden, als an unserem Arbeitsplatz und im Freundeskreis werden nochmal andere Erwartungen in uns gesetzt. Bei unsern Eltern zu Hause wird erwartet, dass wir ihre Kinder bleiben, auch wenn wir erwachsen sind. Wir sind also Vater oder Mutter, Freund, Arbeitnehmer oder Vorgesetzter und eben auch noch selber Kind, solange unsere Eltern noch leben. Aber egal, was wir sind, wir bleiben immer der, der wir sind: Der selbe Typ. Ich denke, daran kann man nichts ändern.
Nanna hat geschrieben:Was ich sehr interessant fände, ist, ob es hier im Forum bestimmte Persönlichkeitstypen gibt, die sich hier ballen. Ich kann mir kaum vorstellen, dass es hier keine Mehrheit an IxTx-Typen gibt, also an introvertierten Denkern. Das ist ohnehin ein typisches Publikum in Internetforen.

Das könnte ich mir auch vorstellen. Ich setze sogar noch eins drauf und behaupte, dass es sich bei Internet und Forenschreibern häufig auch um Menschen handeln könnte, die von ihrer Umwelt oft ignoriert und/oder unterschätzt werden.

LG stine
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Re: Eine Frage der Persönlichkeit

Beitragvon Vollbreit » Fr 7. Dez 2012, 11:57

stine hat geschrieben:Als Jugendliche war ich fest von den persönlichen Eigenschaften der Tierkreisenzeichen überzeugt und habe viele Bücher zum Thema gelesen. Das beweist aber nur, dass man jede Theorie wissenschaftlich abhandeln kann und dass Papier geduldig ist. Es hat eben jede Theorie ihre Meister.


Die Beschreibung der Astrologie ist gar nicht schlecht, im Grunde eine feine Typologie, die halt nur ihre Probleme mit der Zuschreibung hat.
Bei anderen Typologien reicht es zu sagen, ah, eine typische 8 (Enneagramm), weil er sich wie eine typische 8 benimmt.
Von hier aus versucht man dann, im Grunde über das weitere typische Verhalten typischer 8en auf den Menschen zu schließen: Wenn er genügend Eigenschaften hat, die es rechtfertigen in ihm eine typische 8 zu sehen, dann wird er höchstwahrscheinlich auch weitere Attribute einer typischen 8 aufweisen. So kommt man sogar iin de prognostischen Bereich.
Die Astrologie muss ihre Begründung komplizierter herleiten, nämlich aus einer vermeintlichen Wirkung der Urprinzipien, die ihren Ausdruck auf parallelen Ebenen finden, z.B. am Sternenhimmel und im Leben eines Menschen. Die Behauptung die Sterne (oder Himmelskörper) seien kausal für das Schicksal verantwortlich ist die Behauptung von Astrologen, die ihr eigenes Fach nicht kennen.
Aber das ist ein Sonderthema, wir können es ausblenden.

stine hat geschrieben:Was mich aber zum Thema der Persönlichkeiten und der Typologie mehr interessiert, ist der Zusammenhang zwischen genetischer Disposition und Erziehung. Ich bin nämlich der festen Überzeugung, dass Erziehung ganz individuell ablaufen muss und dass man jede Persönlichkeit stärken oder schwächen kann, je nachdem, ob man bei der Erziehung auf die Wesensart des Kindes achtet oder nicht.


Im Grunde ist es völlig wurscht welche Ansicht Du dazu vertrittst, die Psychologie, Soziologie und Biologie und andere Wissenschaften sind da noch immer auf dem Niveau der Kaffeesatzleserei. Für buchstäblichen jeden extremen Standpunkt und alle Mischungen wirst Du in der Literatur Beispiele und Vertreter bis zum heutigen Tage finden.
Speziell die Deutsche Psychiatrie hatte mal die Vorstellung, dass jeder Hirnzelle genau eine Eigenschaft entspricht, der Behaviorismus hingegen vertrat die konträre Auffassung man könne aus jedem, via Konditionierung, einen Anwalt oder Straftäter machen.

stine hat geschrieben:Es ist ja inzwischen kein Geheimnis mehr, dass ich eingefleischter Baby-Krippengegner bin und der Grund ist genau dieser: Es kann in einer staatlichen Erziehungseinrichtung nicht auf jede Wesensart eingegangen werden. Die Braven und Schüchternen gehen vollkommen unter und die Lauten und Schneidigen schaffen sich mehr Raum, als ihnen guttut. Das Prinzip geht bis zur weiterführenden Schule so. Aber ein älteres Kind kann sich besser wehren, wenn es eine stabile, sichere Baby- und Kleinkinderzeit haben durfte.


Naja, so ganz gerecht war die Welt nie und wird sie nie sein. Es gibt immer Unterschiede aber letzten Endes geraten alle an ihre Grenzen und gehen unterschiedlich damit um.

stine hat geschrieben:Ein geistig gesunder Mensch verfügt über viele Facetten, die er, je nach Situation ins Spiel bringen können muss. Jemand, war es @ganimed?, hatte schon mal geschrieben, dass wir im Leben viele Rollen zu spielen haben. Als Eltern müssen wir einer anderen Aufgabe gerecht werden, als an unserem Arbeitsplatz und im Freundeskreis werden nochmal andere Erwartungen in uns gesetzt. Bei unsern Eltern zu Hause wird erwartet, dass wir ihre Kinder bleiben, auch wenn wir erwachsen sind. Wir sind also Vater oder Mutter, Freund, Arbeitnehmer oder Vorgesetzter und eben auch noch selber Kind, solange unsere Eltern noch leben. Aber egal, was wir sind, wir bleiben immer der, der wir sind: Der selbe Typ. Ich denke, daran kann man nichts ändern.


Ich hab‘s auch schon mal so beschrieben, aber: Nein, wir sind nicht zwingend derselbe Typ.
Hier bist Du an einer schönen Grenze, die übrigens mit horizontalen Typologien nicht zu erfassen ist,
zwischen einem postkonventionellen Ich und einem konventionellen Rollenspieler.

Wenn Du schreibst, das durch alle oder hinter allen Rollen das Ich durchschimmert, erkennbar bleibt, so ist das Deine Einstellung und wohl ein gutes Stück weit Dein empfundenes Sosein. Glückwunsch, es ist ein recht gesundes.
Aber es gibt auch Rollenspieler, die der tiefen und authentischen Überzeugung sind, es ginge im Leben nur darum Rollen zu spielen und sich an diese perfekt anzupassen. Das ist der Verzicht auf ein eigenes postkonventionelles oder reifes Ich. Ein unverwechselbarer Kern hinter den Rollen existiert bei diesen Menschen nicht oder kaum. Es sind Menschen die versuchen den Rollen, den Erwartungen und Klischees annähernd perfekt zu entsprechen, das erfüllt ihre Persönlichkeit mit dem Hauch des Beliebigen. Man hat das Gefühl, dass sie sich an jede beliebige Situation in gleicher Weise anpassen könnten, sozusagen eine perfektes Werkzeug der Evolution, als Charakter eher zweifelhaft.
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Re: Eine Frage der Persönlichkeit

Beitragvon Lumen » Fr 7. Dez 2012, 15:54

Okay, here we go. Ich merke, das ist ein ganz schöner Trümmer, den ich in zwei Teilen bringe.

Ihr habt ja schon einiges Zusammengetragen, was ich nochmal zusammenfassen möchte.

  • Man könnte sagen, ist ja nur ein Test. Nimms aber nicht auf die allzu leichte Schulter!
  • Alle Menschen sind individuell verschieden. Achte auf Stereotypen, und lass die Typisierung nicht zwischen dich und andere Menschen kommen. Im Gegenteil, es soll dir den Blick öffnen, dass andere Menschen die Welt mit anderen Augen sehen.
  • Sehr viele Faktoren werden nicht gemessen. Außerdem sucht der Test sein Ziel durch Verknüpfen und Eingrenzen von Neigungen. Er geht davon aus, dass Menschen bestimmte „Denkarten“ (genannt Funktionen) bevorzugen.
  • Die Methode ist systematisch, aber funktioniert dafür ganz gut. So scherenschnittartig das System selbst ist, so sind auch die Ergebnisse (schließlich ist es keine Hexerei).
  • Das System geht von gemeinsamen, für alle Menschen gleichen Grundstrukturen aus — genannten Funktionen. Durch die Kombination der Funktionen kommen die Typen zustande. Der Vorteil bei dieser Methode ist, dass es keine „besseren“ Persönlichkeitstypen gibt, denn jede Funktion bringt eigene Konsequenzen mit, die wir als vor- oder nachteilig empfinden können.
  • Wichtig sind die Funktionen und die Reihenfolge! Das ist so wichtig zu wissen, dass ich das mehrmals bemerke. Alles andere ist oberflächlicher Kram (der einen dafür aber den Einstieg erleichtert).


Test Tipps

  • Beobachte dich selbst und wahre eine kritische Distanz. Man kann sich wunderbar anregungen holen, worauf man achten könnte.
  • Es gibt solche Effekte wie den Forer Effekt (Barnum Statements): das sind allgemeine Aussagen die auf jeden irgendwie passen. Vergleiche das Ergebnis mit anderen Typen um das zu minimieren (passt der Typ merklich besser als der andere?).
  • Weiterhin hat jeder Mensch ein sogenanntes „Bias“, eine Wunschvorstellung wie man gerne sein oder wahrgenommen werden möchte. Kenne dein Bias, bemühe dich um ehrliche Einschätzungen. Versuche verstärkt Aussagen von Dritten über dich einzubeziehen („du bist ein Tollpatsch“). Das Bias ist aber nicht schlimm, du solltest das Ergebnis dann eben auch so interpretieren.
  • Bessere Tests bieten bei jeder Frage 5 Stufen, von „trifft nicht zu“ bis zu „trifft total zu“ an. Ja/Nein Tests braucht man garnicht erst machen. Gute Tests wollen nur das Geschlecht und vielleicht dein Alter wissen, und mehr solltest du an persönlichen Daten nicht rausgeben. Bei Bedarf gibt es hier Spam-Mails, die man einfach für Registrierung und Bestätigung verwenden kann.
  • Wiederhole den Test/andere Tests in einem Abstand von ein paar Tagen nochmal.
  • Wenn du deinen Typen eingrenzen kannst (oder ein Ergebnis hast), lohnt sich ein Blick auf Spezialartikel wie „mein Typ unter Stress“ oder „Entwicklung meines Typs“ (Kindheit, Jugendjahre usw). Gerade hier kann man recht gut sehen, ob das Ergebnis zutreffend ist. Ein bisschen Google-Geschick ist von Vorteil. Es gibt erstaunlich viele Resourcen im Netz und auch bei YouTube. Alles von Typen bis Funktionen wird bisweilen sehr detailliert beschrieben.
  • Lass dich von oberflächlichen und scheinbar einfachen Erklärungen oder Küchenpsychologie nicht täuschen! Jung’s Beschreibungen der Funktionen sind weit vom Alltagsverständnis entfernt. Was z.B. gemeinhin unter Extro- und Introvertiert verstanden wird, ist bei Jung (der die Begriffe geprägt hat) wesentlich abstrakter und komplexer. Das werde ich immer wieder einstreuen lassen, denn es ist sonst irreführend. Man kann MBTI auf eine einfache, dafür aber oberflächliche Weise nutzen, aber sollte wissen, dass da noch viel mehr „unter der Haube“ ist. Das kann man auch ausnutzen, weil die Lernkurve leichter ist. Hat man das Grundprinzip drauf, kann man die Funktionen und die Zusammenhänge besser begreifen und sich damit auch von vorgefassten Beschreibungen entfernen, weil man es auf einer tieferen Ebene verstanden hat.
  • Wenn noch Unklarheiten bestehen. Probiere in spiegelbildlicher Weise zu antworten, also wie du gerade nicht drauf bist. Der Typus müsste dann das Gegenteil von dir sein. Nehmen wir an es kommt ISTJ dabei heraus, dann müsstest du ENFP sein. Besser gesagt, müssten die Funktionen und die Reihenfolge des falschen Types den Schattenfunktionen deines richtigen Typs entsprechend. Auf die Funktionen kommt es ja an.

Überblick

Im Myers-Briggs Typen Indikator (MBTI) gibt es insgesamt 16 verschiedene Persönlichkeitstypen, die aber natürlich nicht dafür gedacht sind, eine Person in vollem Umfang zu erfassen. Wenn man einen MBTI Test macht, kommt am Ende eine komische Vierer-Buchstaben-Kombination heraus. Jeder Mensch wird genau einem Typen zugerechnet. Normalerweise zeigt der Test selbst eine Erklärung an, was es mit dem Typus auf sich hat. Man kann die Buchstabenkombination und andere aber leicht nachschlagen (auch bei Wiki usw.). Häufig gibt es leicht abweichende Beschreibungen, die vielleicht erhellend sind.

In der Beschreibung wird man dann recht bald über sogenannte Funktionen stolpern. Diese Funktionen und deren Reigenfolge haben es in sich. Sie tragen die eigentliche Aussagekraft. Jede Funktion wurde von Jung auf recht abstrakte Weise beschrieben, sodass die charakterlichen „Auswüchse“ die wir sehen sozuagen oberflächliche Folgen der Funktionsreihenfolge sind. Was man sich merken sollte: die Funktionen und Reihenfolge / Priorität sind wichtig, alles andere ist Brimborium. Man kann seine Persönlichkeit nur dann wirklich verstehen, wenn man die Funktionen und deren Zusammenwirken versteht. Aber da das fortgeschrittenes Territorium ist, stellen wir das erstmal hinten an.
Gehen wir also nochmal zum „Brimborium“ über. Es hilft uns dabei, erstmal eine grobe Idee für das System zu gewinnen, und gibt einen guten Einstieg. Man kann hiermit schonmal probeweise sich selbst und andere Leute einschätzen.

Die 16 Typen sehen wie folgt aus:
Code: Alles auswählen
ISTJ    ISFJ    INFJ    INTJ
ISTP    ISFP    INFP    INTP
ESTP    ESFP    ENFP    ENTP
ESTJ    ESFJ    ENFJ    ENTJ


Google Bildersuche bietet sehr viele Darstellungen und Übersichten. Schau mal rein.

Es gibt dazu oft tolle Namen wie Mastermind (INTJ), Inspektor (ISTJ) oder Architekt (INTP) für jeden Typen, die ungefähr eine Idee geben sollen, was es damit auf sich hat. Diese Namen stammen oftmals aus anderen, aber verwandten Systemen oder Tests (wie Keirsey) die ungefähr den MBTI Typen entsprechen. Es kann aber subtile Unterschiede geben. Auch Enneagram und andere Persönlichkeitssysteme haben oft recht gute Entsprechungen zu MBTI, die man im Einzelfall nachschlagen muss.

Beispiel: Peter’s Typ (ISTJ) wird auch „Inspektor“ genannt.

Wie du bemerkt hast, ist Myers-Briggs ein einziger Buchstabensalat. Man kommt über kurz nicht drumherum, sich mit den Buchstaben und Abkürzungen zu befassen. Also dann mal auf:
Introversion (I oder i), Extraversion (E oder e), Sensing (S), Judging (J), Perceiving (P), Feeling (F), Thinking (P) und Intuition (N). Es ist also immer der Anfangsbuchstabe außer bei Intution, weil das I bereits belegt ist. Darum sieht man oft diese Schreibweise: iNtuition.

Beispiel: Peter ist ein ISTJ. Das sagt uns: Introvertiert, Sensing, Thinking und Judging.

Nun können wir recht oberflächlich und wahrlich intuitiv eine Idee bekommen, was Peter für einer ist. Wollen wir die Buchstaben mal entwirren:

1234 (z.B. INTJ)

  1. I oder E: insgesamt eher introvertiert (braucht das Alleinsein um sich "aufzuladen") oder extrovertiert, muss mal "unter Leute" um sich aufzuladen. Vorsicht hierbei, jeder Mensch muss sich aus ausruhen. Das ist damit nicht gemeint.
  2. S oder N: Wie jemand Informationen verarbeitet. Sensing, auf das konkrete bezogen odr iNtuitiv auf das abstrake bezogen.
  3. T oder F: Wie Entscheidungen getroffen werden. Thinking kommt rational und Feeling, kommt eher emotional rüber.
  4. P oder J: Wie jemand sich zur Welt orientiert. (Perceiving sind eher spontan während Judging eher bewertend, strukturiert, termingerecht erscheint)

Wichtig: diese Buchstabenkombination sind oberflächlich und sind dazu da, damit man bei einer unbekannten Buchstabenkombination oder Person recht schnell eine erste Idee gewinnt. Außerdem kann man anhand dessen Gemeinsamkeiten zwischen Typen ermitteln.

Erster Buchstabe: Jemand der Menschen braucht um seine "Batterien" aufzuladen und gerne unter Leuten ist, ist ein E (Exxx), ein Extrovert. Die x meinen unbezeichnet, kann also ESFJ genauso meinen wie ENTP. Jemand der von Menschen gestresst ist und oft seine Ruhe will, ist eher ein I (Ixxx), Introvert, also die ISFJ, INTP usw. E und I sind oft problematisch, weil sie nicht immer eindeutig sind. Manche Menschen sind ambivert, also ohne klare Präferenz. Is müssen nicht scheu sein, und Es müssen keine Partylöwen sein und es gibt auch andere Gründe, die Bude einer Party vorzuziehen, ob nun Comfort Zone oder weil die Leute da doof und langweilig sind.

Der zweite Buchstabe funktioniert etwa so: jemand der sich stärker auf das konkrete verlässt, ist ein S (xSxx), oder Sensor. Das sind z.B. die Leute, für die Gebrauchsanleitungen gemacht sind. Diejenigen die einfach drauflos basteln sind eher Ns (xNxx), oder Intuitives. Ein Unterschied ist auch, dass Sensors eine langsamere, aber ausdauernde Lernkurve haben, während iNtuitives eher schnell den Kern erfassen, dann aber Aufmerksamkeit verlieren. Die Sensors sehen eher das konkrete Ding, wohingegen ein iNtuitive eher die Idee oder das Ideal sehen, also das Abstrakte. Ein Sensor würde ein Bild eher nach seinen tatsächlichen Qualitäten (Farbe, Technik, was abgebildet ist usw.) einschätzen, und ein iNtuitive würde die Bedeutung oder die Symbolik sehen. Ein Sensor erfreut sich an alten Meistern, ein iNtuitive mag auch Picasso. Das ist sehr plakativ ausgedrückt! Das sind hier grobe Vereinfachungen, die erst mal eine Schneise ziehen sollen.

Der dritte Buchstabe: Wer auf die objektive Welt gerichtet ist und Fakten bevorzugt ist eher ein T, (xxTx) oder Thinker, wer hingegen eher vom subjektiven Erleben ausgeht und auch emotionale Reden überzeugender findet als Fakten ist ein F (xxFx) oder Feeler. Das sagt natürlich überhaupt nichts über Gefühlskälte, Empathie oder (emotionale) Intelligenz aus. Thinker können emotional sein, und Feeler können Gefühlskalt sein. Interessanter Punkt: ein Feeler neigt dazu, jemandem Beistand zu geben. Ein Thinker neigt dazu, Lösungen zu suchen. "die Petra war heute total doof!": "Ja, aber echt!" (Feeler Antwort), und "Rede doch mal mit ihr darüber" (Thinker Antwort). Auch das sind sehr grobe Vereinfachungen.

Der vierte Buchstabe: Ps (xxxP) oder Perceiver sind eher spontan und lassen es auf sich zukommen. Jemand der sich hingegen an Pläne hält und Vorgänge abschließen will, ist eher ein J (xxxJ), oder Judger. Die Js neigen auch dazu, sich an Vorschriften oder Traditionen zu halten, machen To Do Listen und sind generell eher strukturiert und neigen auch zu Schubladendenken (auch anderer Leute). Perceiver sind lockerer, ungezwungener, mögen Flexiblität und Ungebundenheit, sind aber auch nicht unbedingt die pünktlichsten und ordentlichsten. P korreliert auch eher mit Kreativität. Auch das sind grobe Vereinfachungen.

Beispiel: Peter ist also oberflächlich betrachtet jemand der eher in sich gekehrt ist (I), konkrete Beobachtungen anstellt (S), der objektive Fakten bevorzugt (T) und insgesamt eher strukturiert und methodisch vorgeht (J). Peter ist also eher nicht der spontane Partlöwe. Und „Inspektor“ scheint als Typus ganz gut zu passen, selbst wenn unser Peter hier Banker ist.

Verteilung und Gemeinsamkeiten

Wir wir auch sehen kommt jeder Buchstabe in der Tabelle oben 8 mal vor. Peter ist also gleichzeitig einer der 8 Introverts, einer der 8 Sensors, einer der 8 Thinker und einer der 8 Judges. Forgeschrittene können noch weitere Gemeinsamkeiten zwischen den Typen festellen. Hier hätten wir, ganz grob, die xSxJ (Traditonalisten/Aufpasser), xSxP (Experiencer/Macher), xNFx (Idealisten/Träumer), xNTx (Rationalisten/Intellects).

Diese Sichtweise auf MBTI ist die oberflächlichere. Eigentlich kommt es auf die Funktionen an. Die werden wir uns im nächsten Schritt angucken. Um seine Funktionen zu finden, schlägt man seinen Typus am besten einfach nach. Es gibt eine Logik wie man von Typen auf Funktionen schließen kann, aber die ist eher Experten-Level.
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Re: Eine Frage der Persönlichkeit

Beitragvon Darth Nefarius » Fr 7. Dez 2012, 16:23

Ich hab mich mal durch die groben Erklärungen des Big Five und des MBTI durchgearbeitet und halte sie für unbrauchbar. bestimmte Dinge sollen angeblich weitere in einer unbegründeten Art bedingen, die auf mich überhaupt nicht zutrifft oder beides zur Hälfte. ich konnte mich z.Bsp nicht entscheiden, ob ich beim MBTI ein "J" oder ein "P" bin, da meine Umwelt von mir beides verlangt und ich dem bis jetzt gut entgegenkam. Ein vielfältiges Studium, oder bereits die Schule verlangt von einem Flexibilität aber gleichzeit ig auch langfristiges Denken, wenn man z.Bsp. ein Abitur oder einen Doktortitel schaffen will. Also ein unsinnig antagonistisches Paar. Bei den Big Five wird die Offenheit für Erfahrungen mit einer gewissen Emotionskälte verbunden, wenn man ein eher traditioneller Typ ist. Wenn ich meine Umwelt betrachte, sind die Traditionalisten und Erzkonservativen aber die heißblütigsten Zeitgenossen, Ein Metal-Fan mit langen Haaren und einem Shirt der Aufschrift "I am the one you can not kill" kann ein sehr schüchterner, freundlicher Mensch sein. Ich würde mich z.Bsp. auch als eher neurotisch einstufen, die Ausprägung ist aber völlig gegenteilig, da ich was Stress angeht völlig schmerzfrei bin. Somit würde ich der Annahme, dass wir grundsätzlich einen statischen Charakter in irgendeiner Phase des lebens besitzen und er sich mit solchen Verallgemeinerungen erfassen lässt, widersprechen. Was mich zu Vollbreits Kommentar führt, da ich mich noch am ehesten als flexiblen Charakter betrachte:
Vollbreit hat geschrieben:Ich hab‘s auch schon mal so beschrieben, aber: Nein, wir sind nicht zwingend derselbe Typ.
Hier bist Du an einer schönen Grenze, die übrigens mit horizontalen Typologien nicht zu erfassen ist,
zwischen einem postkonventionellen Ich und einem konventionellen Rollenspieler.

Wenn Du schreibst, das durch alle oder hinter allen Rollen das Ich durchschimmert, erkennbar bleibt, so ist das Deine Einstellung und wohl ein gutes Stück weit Dein empfundenes Sosein. Glückwunsch, es ist ein recht gesundes.

Nein, ein angenehmes vielleicht. Du hast selbst festgestellt, dass die Anpassungsfähigkeit eines Rollenspielers wohl evolutionär sehr angebracht ist, deine Kritik bezog sich auf eine Emotionalität, die wohl auf allgemeinem Misstrauen gegenüber einem komplexeren Charakter wie einem Rollenspieler fußt.
Aber es gibt auch Rollenspieler, die der tiefen und authentischen Überzeugung sind, es ginge im Leben nur darum Rollen zu spielen und sich an diese perfekt anzupassen. Das ist der Verzicht auf ein eigenes postkonventionelles oder reifes Ich.

Was ist denn an einer Starrheit im gesellschaftlichen Vorgang reif? Das Problem an den bis jetzt vorgestellten Konzepten ist das Axiom, dass wir ein konstantes Ich hätten. Aber Humes Ausführungen scheinen mir den Nagel auf den Kopf zu treffen.
Vollbreit hat geschrieben: Ein unverwechselbarer Kern hinter den Rollen existiert bei diesen Menschen nicht oder kaum.

Woher nimmst du diese Behauptungen eigentlich? Der Kern mag kein "Ich" im Sinne von irgendwelchen schmeichelhaften Horoskop-Tugenden sein, wohl aber vielleicht ein Ziel, eine Absicht, ein Wille. Mir scheint im Gegenteil ein starrer unflexibler Charakter, der sich nicht zu tarnen weiß ein unsicheres Wesen zu sein, der nicht erkennt, welches Verhalten nützlich ist oder nicht, welches überhaupt keine Konsequenzen hat und welches schon.
Vollbreit hat geschrieben: Es sind Menschen die versuchen den Rollen, den Erwartungen und Klischees annähernd perfekt zu entsprechen, das erfüllt ihre Persönlichkeit mit dem Hauch des Beliebigen.

Nur unter der Prämisse, dass das Klischee zum Selbstzweck erklärt wird. Das ist nicht bei jedem Rollenspieler der Fall, wie ich annehme.
Vollbreit hat geschrieben: Man hat das Gefühl, dass sie sich an jede beliebige Situation in gleicher Weise anpassen könnten, sozusagen eine perfektes Werkzeug der Evolution, als Charakter eher zweifelhaft.

Wie gesagt, kompiziert, aber nicht zweifelhaft. Ich kenne den Zweifel, der sich in Misstrauen ausdrückt. Dieses Misstrauen resultiert aus Furcht vor Unkenntnis. Die Unkenntnis resultiert aus dem üblichen Denkschema, das sich in Horoskopen als auch in Typuseinordnungen des letzten Jahrhunderts findet. Wenn man nicht die Absichten des Menschen und seine Fähigkeiten miteinbezieht in diese Typisierungen, kommt man nicht weit. Manche Menschen sind komplizierter als andere.
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Re: Eine Frage der Persönlichkeit

Beitragvon Lumen » Fr 7. Dez 2012, 16:48

Funktionen Yeah!

Wir haben zuletzt erstmal ein grobes Gefühl bekommen, wie das alles aufgebaut ist. Wir können uns grob herleiten, was sich hinter jeder Kombination ungefähr verbirgt. Das ist aber alles oberflächlich und notwendigerweise stark vereinfacht. Wie beschrieben verbergen sich hinter jedem Typus sogenannte Funktionen, um die es jetzt gehen soll.
Jung’s Beschreibungen sind abstrakt, also muss nochmals unbedingt gesagt werden, dass man sein küchenpsychologisches Vorwissen über Bord werfen sollte. Wenn bei MBTI von „Denken“ (Thinking) gegenüber „Fühlen“ die Rede ist, sagt das nichts über Intelligenz, Gefühlskälte, Warmherzigkeit und andere Sachen aus. Es ist etwas irreführend, aber ein „Feeler“ Typus ist nicht zwangsläufig emotional, ein extrovertierter Typus ist nicht zwangsläufig ein Partylöwe und so weiter. Sehr viele stolpern darüber, dass der Test ihnen „E“ sagt, sie aber selbst finden, dass sie gar nicht extrovertiert sind. Da es relative Einschätzungen sind, hilft sich an anderen zu orientieren. Außerdem muss sich jeder Mensch (alleine) ausruhen, mindestens um zu schlafen und es gibt eine Menge anderer Gründe zuhause zu bleiben.
Die Funktionen vertiefen die Begriffe, die wir oben kennengelernt haben. Es gibt aber dieses mal keine eigenständige introvertierte und extravertierte Funktion, sondern alle Funktionen kommen in jeweils einer introvertierten und extravertierten Variante vor. D Die 8 Funktionen sind entsprechend: Ne, Fe, Te, Se und Ni, Fi, Ti, Si.
Die Buchstaben sind genau diesselben: Extraverted iNtuition (Ne) - Introverted iNtution (Ni) - Extraverted Feeling (Fe) - Introverted Feeling (Fi) - Extraverted Thinking (Te) - Introverted Thinking (Ti) - Extraverted Sensing (Se) - Introverted Sensing (Si).
Judging oder Perceiving setzen such aus oberflächlicheren Zusammenfassungen von Funktionen zusammen, wie man hier sehen kann:

  • Ni: große Zusammenhänge, sucht Muster, verknüpft Ideen. Kommt bei xNxP vor.
  • Ne: kreativ, sucht neue Ideen, ergänzt durch Recherche, zerstreut, schnell gelangweilt. Kommt bei xNxJ vor.
  • Ti: zieht sich zum denken in sich zurück („muss kurz überlegen“), nicht-konfrontativ, induzierte Logik, organisiert Ideen, nüchtern. Kommt bei xxTP vor.
  • Te: denkt laut nach, konfrontativ, sucht objektive Kriterien/Fakten, bevorzugt Deduktion. Kommt bei xxTJ vor.
  • Fi: verbirgt Emotionen (Pokerface), schätzt Identität, stellt seine Gefühlslage (/Authentizät) über die Gefühle anderer. Kommt bei xxFPs vor.
  • Fe: Expressiv, Gestikulierend, reagiert empfindsam auf Kritik, Harmoniebedürftig, orientiert sich an Normen. Kommt bei xxFJ vor.
  • Si: lebt in der Vergangenheit (Sentimentalität), detailverliebt, sucht sicherheit, geht nach Vorschriften. Kommt bei xSxJ vor.
  • Se: lebt im hier und jetzt, interagiert mit Leuten und Sachen, Learning by Doing. Kommt bei xSxP vor.

Das System geht nun davon aus, dass genau eine Funktion domninierend ist und sich bei der Entwicklung auch als erste und am stärksten herausbildet. In jedem Jahrzehnt soll ganz grob eine weitere Funktion deutlicher dazu kommen, sodass eine Persönlichkeit bis ins mittlere Alter langsam „heranreift“. Wenn man die Funktionen liest, und sich an Stories der Eltern oder seine Jugendjahre erinnert, kann man auch eine Idee bekommen, ob der getippte Typ zutreffend ist.
Spannend ist, wie das System die Funktionen und ihre Wechselwirkung begreift. Peter, unser ISTJ von oben, hat folgende Funktionsreihenfolge: Si – Te – Fi – Ne.
Wir sehen hierran, dass sich extravertiert und introvertiert immer abwechseln und das 4 Funktionen „fehlen“. Diese fehlenden werden Schattenfunktion genannt und sollen in negativer, schlechter Weise unter Druck, bei Stress und in Krisenzeiten Zutage kommen. Anders gesagt: während wir sonst sowohl Vor- und Nachteile unseres Typus genießen, neigen wir zu den Nachteilen des gegenteiligen Typus (der die Schattenfunktionen nutzt). Jemand der zum Beispiel immer Harmoniebedürftig ist (viel Fe), hat irgendwann seinen „Ausbruch“ und agiert höchst egoistisch (negative Seite von Fi). Sonst unbeschwerte Typen neigen, laut System, zu plötzlichen Angstausbrüchen. Leute die gerne alles im Griff haben, werden plötzlich fahrlässig usw.

Also nochmal der Zusammenhang: Die Typenbezeichung (bei Peter: ISTJ) ist eine Art Überblick oder Gesamteindruck. Der ist grob und ungenau. Der ISTJ ist eher ein introvertierter Charakter, das T (Thinking) sagt uns eher ein Grübler ist und so fort. So erleichtert es, sich selbst und andere "auf Gutdünken" einzuschätzen. Die Beschreibung für den ISTJ kann man sich so grob erraten, aber die eigentliche Musik ergibt sich aus der Funktionsreihenfolge, also dem Kleingedruckten (die lautet für den ISTJ = Si – Te – Fi – Ne.). Woher weiß man die? Die muss man zunächst einfach nachschlagen, wenn man seinen Typen kennt.

Tipp: man kann auch „Fi vs. Fe“ und sowas nachgooglen um die Unterschiede zu lernen.

Wenn wir uns Peter anschauen, sehen wir als Funktionsreihenfolge, von ISTJ Wikipedia Artikel.

ISTJ hat geschrieben:Dominant: Introverted sensing (Si)

Si collects data in the present moment and compares it with past experiences, a process that sometimes evokes the feelings associated with memory, as if the subject were reliving it. Seeking to protect what is familiar, Si draws upon history to form goals and expectations about what will happen in the future. Using Si, ISTJs thrive on deep analysis of their surroundings.

Auxiliary: Extraverted thinking (Te)
Te organizes and schedules ideas and the environment to ensure the efficient, productive pursuit of objectives. Te seeks logical explanations for actions, events, and conclusions, looking for faulty reasoning and lapses in sequence. ISTJs use this function to actively process and evaluate their perceptions.

Tertiary: Introverted feeling (Fi)
Fi filters information based on interpretations of worth, forming judgments according to criteria that are often intangible. Fi constantly balances an internal set of values such as harmony and authenticity. Attuned to subtle distinctions, Fi innately senses what is true and what is false in a situation. Fi allows ISTJs to turn their analysis to themselves and others, to understand their feelings and the causes thereof.

Inferior: Extraverted intuition (Ne)
Ne finds and interprets hidden meanings, using “what if” questions to explore alternatives, allowing multiple possibilities to coexist. This imaginative play weaves together insights and experiences from various sources to form a new whole, which can then become a catalyst to action. While ISTJs are capable of rapid and dogged information processing and number crunching, they often have difficulty with, or simply dismiss, abstract concepts without immediate concrete applications.

Tertiary: Introverted feeling (Fi)
Fi filters information based on interpretations of worth, forming judgments according to criteria that are often intangible. Fi constantly balances an internal set of values such as harmony and authenticity. Attuned to subtle distinctions, Fi innately senses what is true and what is false in a situation.[15] Fi allows ISTJs to turn their analysis to themselves and others, to understand their feelings and the causes thereof.

Inferior: Extraverted intuition (Ne)
Ne finds and interprets hidden meanings, using “what if” questions to explore alternatives, allowing multiple possibilities to coexist. This imaginative play weaves together insights and experiences from various sources to form a new whole, which can then become a catalyst to action.[16] While ISTJs are capable of rapid and dogged information processing and number crunching, they often have difficulty with, or simply dismiss, abstract concepts without immediate concrete applications.


Diese Funktionsreihenfolge besagt, dass Peter sich meistens auf Si verlässt, was ihn mit Informationen und Reizen versorgt, die er gemäß der Funktion verarbeitet. Dabei kommt dann die zweite Funktion dazu, hier "überprüft" Peter mittels Te was er mitbekommen hat, und tut dies gemäß der Beschreibung. Beides zusammen bewirkt ein spezifisches Verhalten, wobei Peter offenbar erst beobachtet und mit Erinnerungen vergleicht, dann "laut denkend" überprüft, was er davon zu halten hat. Vielleicht sowas wie: "Gestern stand da doch noch die Vase!?". Somit ist die Reihenfolge und Ausrichtung der eigentliche Schlüssel zum Verständis der Persönlichkeiten und bisweilen erstaunlich genau.

The End
Schlielich fehlt ja noch ein Test. Bei den deutschen kenne ich mich nicht aus, aber hier ist ein brauchbarer Test in englischer Sprache.
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Re: Eine Frage der Persönlichkeit

Beitragvon Nanna » Fr 7. Dez 2012, 17:00

Passable deutschsprachige Tests sind diese beiden:

http://www.enneagramm-studio.de/teststart.php (Enneagramm)

http://www.philognosie.net/index.php/te ... tsview/31/ (MBTI)
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Re: Eine Frage der Persönlichkeit

Beitragvon Lumen » Fr 7. Dez 2012, 17:15

Vollbreit hat geschrieben:Wenn Du schreibst, das durch alle oder hinter allen Rollen das Ich durchschimmert, erkennbar bleibt, so ist das Deine Einstellung und wohl ein gutes Stück weit Dein empfundenes Sosein. Glückwunsch, es ist ein recht gesundes.
Aber es gibt auch Rollenspieler, die der tiefen und authentischen Überzeugung sind, es ginge im Leben nur darum Rollen zu spielen und sich an diese perfekt anzupassen. Das ist der Verzicht auf ein eigenes postkonventionelles oder reifes Ich. Ein unverwechselbarer Kern hinter den Rollen existiert bei diesen Menschen nicht oder kaum. Es sind Menschen die versuchen den Rollen, den Erwartungen und Klischees annähernd perfekt zu entsprechen, das erfüllt ihre Persönlichkeit mit dem Hauch des Beliebigen. Man hat das Gefühl, dass sie sich an jede beliebige Situation in gleicher Weise anpassen könnten, sozusagen eine perfektes Werkzeug der Evolution, als Charakter eher zweifelhaft.


Manche Menschen orientieren sich stärker am Wohl anderer, oder haben entweder keine starke Meinung oder sind offen für Neues. Angenommen deine Grundhaltung ist eher neugierig, und dein Freund fragt, was er zu Essen kochen soll, warum solltest du dann irgendeine Meinung durchboxen wollen? Das ist beispielsweise bei mir so. Wenn ich auf Teufel komm raus meinen Willen haben wollte, dann ziehe ich das alleine durch und spreche höchstens eine "offene" Einladung aus, dass andere sich anschließen können. Also sowas wie: Ich werde morgen dies und jenes machen, wer will, kann mitkommen.

Das tolle ist bei MBTI ja gerade, dass dein Wunsch nach "Authentizität" und deine Neigung zu Bewertungen auch bestimmten Typen entspricht. Und es ist auch gut so. Das wäre ja noch schöner, wenn du bestimmen dürfest, welche Neigungen gut sind und welche nicht.

Davon unberührt sind Opportunisten, Blender und Schleimer, das spielt sich aber auf einer anderen Ebene ab.
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Re: Eine Frage der Persönlichkeit

Beitragvon Lumen » Fr 7. Dez 2012, 17:44

Darth Nefarius hat geschrieben:ich konnte mich z.Bsp nicht entscheiden, ob ich beim MBTI ein "J" oder ein "P" bin, da meine Umwelt von mir beides verlangt und ich dem bis jetzt gut entgegenkam. Ein vielfältiges Studium, oder bereits die Schule verlangt von einem Flexibilität aber gleichzeit ig auch langfristiges Denken, wenn man z.Bsp. ein Abitur oder einen Doktortitel schaffen will.


Kein Problem, du kannst auch ein ISTx sein, was angibt, dass P/J nicht klar sind. Flexibilität ist eher P, sich an Pläne halten ist eher J. Jeder ist zu einem gewissen Grad flexibel und jeder macht auch mal Pläne. Aber erledigst du Aufgaben immer frühzeitig (J) oder auf den letzten Drücker (P). Bist du eher sauer oder enttäuscht, wenn sich deine Erwartung nicht erfüllt (J), oder interessiert dich die Neuerung (P)? Bist du eher pünklich (J) oder kommst du gerne zu spät (P). Man kann sich da schon ranrobben.

Darth Nefarius hat geschrieben:
Vollbreit hat geschrieben:Wenn Du schreibst, das durch alle oder hinter allen Rollen das Ich durchschimmert, erkennbar bleibt, so ist das Deine Einstellung und wohl ein gutes Stück weit Dein empfundenes Sosein. Glückwunsch, es ist ein recht gesundes.

Nein, ein angenehmes vielleicht. Du hast selbst festgestellt, dass die Anpassungsfähigkeit eines Rollenspielers wohl evolutionär sehr angebracht ist, deine Kritik bezog sich auf eine Emotionalität, die wohl auf allgemeinem Misstrauen gegenüber einem komplexeren Charakter wie einem Rollenspieler fußt.
Aber es gibt auch Rollenspieler, die der tiefen und authentischen Überzeugung sind, es ginge im Leben nur darum Rollen zu spielen und sich an diese perfekt anzupassen. Das ist der Verzicht auf ein eigenes postkonventionelles oder reifes Ich.

Was ist denn an einer Starrheit im gesellschaftlichen Vorgang reif? Das Problem an den bis jetzt vorgestellten Konzepten ist das Axiom, dass wir ein konstantes Ich hätten. Aber Humes Ausführungen scheinen mir den Nagel auf den Kopf zu treffen.
Vollbreit hat geschrieben: Ein unverwechselbarer Kern hinter den Rollen existiert bei diesen Menschen nicht oder kaum.

Woher nimmst du diese Behauptungen eigentlich? Der Kern mag kein "Ich" im Sinne von irgendwelchen schmeichelhaften Horoskop-Tugenden sein, wohl aber vielleicht ein Ziel, eine Absicht, ein Wille. Mir scheint im Gegenteil ein starrer unflexibler Charakter, der sich nicht zu tarnen weiß ein unsicheres Wesen zu sein, der nicht erkennt, welches Verhalten nützlich ist oder nicht, welches überhaupt keine Konsequenzen hat und welches schon.
Vollbreit hat geschrieben: Es sind Menschen die versuchen den Rollen, den Erwartungen und Klischees annähernd perfekt zu entsprechen, das erfüllt ihre Persönlichkeit mit dem Hauch des Beliebigen.

Nur unter der Prämisse, dass das Klischee zum Selbstzweck erklärt wird. Das ist nicht bei jedem Rollenspieler der Fall, wie ich annehme.
Vollbreit hat geschrieben: Man hat das Gefühl, dass sie sich an jede beliebige Situation in gleicher Weise anpassen könnten, sozusagen eine perfektes Werkzeug der Evolution, als Charakter eher zweifelhaft.

Wie gesagt, kompiziert, aber nicht zweifelhaft. Ich kenne den Zweifel, der sich in Misstrauen ausdrückt. Dieses Misstrauen resultiert aus Furcht vor Unkenntnis. Die Unkenntnis resultiert aus dem üblichen Denkschema, das sich in Horoskopen als auch in Typuseinordnungen des letzten Jahrhunderts findet. Wenn man nicht die Absichten des Menschen und seine Fähigkeiten miteinbezieht in diese Typisierungen, kommt man nicht weit. Manche Menschen sind komplizierter als andere.


Was habt ihr nur immer mit Evolution. Der Dialog hier sieht mir nach xxFx (Vollbreit ist vielleicht INFP) gegen IxTP (Darth Nefarius) aus. Geraten.
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Re: Eine Frage der Persönlichkeit

Beitragvon Nanna » Fr 7. Dez 2012, 17:59

Gäbs Interesse daran, eine anonyme Umfrage zu erstellen, wo jeder angeben kann, welcher Typ er ist? Mich würde wirklich interessieren, wie das Forum gruppenpsychologisch aufgebaut ist.

(Mich würde auch interessieren, als welchen Typen du mich klassifizieren würdest, Lumen. Außenperspektiven sind immer spannend.)
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Re: Eine Frage der Persönlichkeit

Beitragvon Zappa » Fr 7. Dez 2012, 19:02

Fänd ich putzig, habe mich schon gescheckt :)
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Re: Eine Frage der Persönlichkeit

Beitragvon Nanna » Fr 7. Dez 2012, 19:20

Ach, ich habs einfach eben gemacht: Eine Umfrage der Persönlichkeit
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Re: Eine Frage der Persönlichkeit

Beitragvon Lumen » Fr 7. Dez 2012, 19:51

Du bist eine harte Nuss, da du nicht viel persönliches schreibst und deine Rolle als Admin das Bild überlagert. Über Exxx und Ixxx kann ich nichts wissen, höchstens mutmaßen, dass ein Admin-Posten auf einem eher nerd-lastigen Gebiet ein Ixxx nahelegt. Also gehen wir mal mit Ixxx. Du bist eher nicht konfrontativ und fechtest auch nicht alles durch, daher dürftest du eher kein xxTP sein. Dein Zugang zu Themen ist vermittelnd und hat einen geisteswissenschaftlichen Anstrich. Im vergleich zu manch anderen hier, erscheinst du eher nicht wie harter xxTx, also gehen wir erstmal IxFx. Wenn du älter bist, oder dir angewöhnt hast, deine Postings nochmal zu filtern, wird das bis hierhin schon komplett falsch sein. Politikwissenschaften oder Soziologie, was deine präferierten Gebiete zu sein scheinen, kommen mir eher xNxx als xSxx lastig vor. Kann mich komplett täuschen, aber bei Gesellschaft und Politik geht es um Abstrakta, also tippe ich deswegen auf INFx. Ich weiß sonst absolut nichts über dich, und wäre nichtmal überrascht, wenn du dich als Frau zu erkennen gibtst. Damit hätten wir: "INFJ (Protector): Ni — Fe — Ti — Se" gegen "INFP (Idealist): Fi — Ne — Si — Te". Wenn ich gezwungen wäre mich festzulegen würde ich INFP/Idealist tippen. Das ist die oberflächliche, halb-geratene Typisierung die ich im Crash-Kurs oben dargestellt habe, mit nur einer kleinen Prise Funktion-Betrachtung am Ende. Ich bin noch nicht gut genug darin, komplett über Funktionen zu gehen.

Diese fand ich noch sinnvoll (und oben sind bestimmt ein paar Fehler drin, NPs sind eher konfrontional). Aber nun gut:

  • TJ - These individuals tend to look decisive, planful, and organized - sometimes they seem critical and blunt.
  • TP - These individuals often appear objective, always searching for what is right, and can be stubborn.
  • FJ - These individuals tend to be warm and seek harmony, at times they want to smother with kindness.
  • FP - These individuals can be sensitive and attuned to people’s needs, and at times they worry for everyone.

Nefarius wird wahrscheinlich eher ein INTJ sein. Ujmp tippe ich auf INTP, und stine ist vermutlich eine xSFJ (ESFJ = Caregiver, ISFJ = Nurturer). Zappa ist mutmaßlich ein xxTx, aber habe da zuwenig Wissen. Wer aber auf Frank Zappa steht, also eher das surreale und abstruse und experimentelle liebt, wird eher ein xNTP sein. Vollbreit hatte ich oben, eher intuitiv auf auch INFP getippt. Ich würde da nun glaube ich eher auf INFJ gehen, aber das ist ziemlich ins Blaue hinein.

Gegen eine Poll habe ich nix, da du aber als Admin die Ergebnisse auslesen kannst, könnte er auch direkt offen sein, oder man vertraut dir die Ergebnisse an :) Ich finde es aber nicht schlimm, den auch offen zu posten. Wenn allerdings jeder seine Typen drauflos postet, kann man nicht mehr mutmaßen und raten :D
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Re: Eine Frage der Persönlichkeit

Beitragvon stine » Fr 7. Dez 2012, 19:58

Ich habe den Test auch gemacht und fand es spannend. Ich sehe mich im Ergebnis sehr gut getroffen, obwohl ich dachte, ich wäre sensibler. :rollsmile:

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