Es ist ein Ritual. Genauso ist das Fasten ein Ritual und das Tischgebet. Rituale sind wichtig für den gemeinschaftlichen Zusammenhalt, keine Frage. Aber tradierte Rituale im Kontext der Gegenwart neu zu bewerten, scheint den meisten Menschen ein Ding der Unmöglichkeit zu sein.Freidenker1 hat geschrieben:Wie denkt ihr über das grosse Fressen?
Heinz Erhardt hat geschrieben:Die Weihnachtsgans
Tiefgefroren in der Truhe
liegt die Gans aus Dänemark.
Vorläufig läßt man in Ruhe
sie in ihrem weißen Sarg.
Ohne Beine, Kopf und Gekröse
ruht sie neben dem Spinat.
Ob sie wohl ein wenig böse
ist, daß man sie schlachten tat?
Oder ist es doch zu kalt ihr?
Man sieht’s an der Gänsehaut …
Nun, sie wird bestimmt nicht alt hier:
morgen wird sie aufgetaut.
Hm, welch Duft zieht aus dem Herde
durch die ganze Wohnung dann!
Macht, daß gut der Braten werde,
morgen kommt der Weihnachtsmann!
Freidenker1 hat geschrieben:Wie denkt ihr über das grosse Fressen?
fopa hat geschrieben:Wenn zu Weihnachten bloß noch aus Tradition konsumiert (gefressen) wird, ohne dass dahinter eine Bedeutung steht, ist es nur noch Tradition um der Tradition willen und damit m.M.n. wertlos.
fopa hat geschrieben:Grundsätzlich habe ich nichts gegens Fleischessen, eher im Gegenteil, schließlich ist Fleisch ernährungsphysiologisch gesehen sehr wertvoll. Die moralische Frage ist eine andere.
Darth Nefarius hat geschrieben:Ich kenne einige Vegetarier, einer gab auch zu, dass es für ihn schon einer mentalen Anstrengung bedarf, um dem köstlichen Geruch des gebratenen Fleisches zu widerstehen.
Julia hat geschrieben:Ich rieche mittlerweile auch die feineren Nuacen der Verwesung. Ist wohl wie wenn man mit dem Rauchen aufhört und man erst wieder merkt, wie schlecht das riecht.
Julia hat geschrieben:Nach über einem Jahrzehnt ohne Fleisch habe ich dieses Jahr ausversehen Fleisch gegessen, das zwar für den menschlichen Verzehr gedacht war, aber ziemlich nach Katzenfutter geschmeckt hat.
Julia hat geschrieben: Ich habe ca. 3mal darauf herumgekaut, bevor es meinen Mund auf dem Weg verlassen hat, auf dem es auch hineingekommen war. Der Geschmack allerdings ging trotz intensivem Zähneputzen den ganzen Tag nicht mehr weg. Unfassbar, dass manche Leute das freiwillig essen.
Julia hat geschrieben:Das was mir am Fleisch geschmeckt hat finde ich auch in alternativen Produkten minus dem Verwesungsgestank.
Aber gut, ich kenne auch eine Veganerin die sagt, dass sie Fleisch liebt. Trotzdem hat sie offensichtlich die Stärke das Richtige zu tun, auch wenn es mal unbequem ist.
Darth Nefarius hat geschrieben:aber nicht weil mir die Nutztiere leid tuen, die genau dafür gezüchtet wurden
Arathas hat geschrieben:Darth Nefarius hat geschrieben:aber nicht weil mir die Nutztiere leid tuen, die genau dafür gezüchtet wurden
Nach dieser Logik wäre es dann auch OK, wenn man Menschen als Sklaven hält, solange die nur dafür gezüchtet werden ...
Ist nun die Hemmung gegenüber Sklavenhaltung anerzogen, oder ist die Ablehnung von Sklavenhaltung anerzogen? Wir werden es vielleicht nie erfahren.Arathas hat geschrieben:Eine Hemmschwelle des Menschen bezüglich der Sklavenhaltung gibt es nicht wirklich, sie ist wohl eher anerzogen - wärst du in einer reichen weißen Familie im Süden der USA vor 150 Jahren geboren, würdest du Sklavenhaltung höchstwahrscheinlich als dein gutes Recht sehen.
Ich hatte mal ein Stück Schweinefleisch in der Pfanne, das aus Massentierhaltung kam. Nie wieder! Als Radsportler kenne ich den Geruch von Schweinemastbetrieben leider zur Genüge, zumal es mit zunehmender körperlicher Aktivität und damit intensiverer Atmung ziemlich unangenehm wird (der "Geschmack" des Geruchs lässt sich mit Wasser kaum aus dem Mund spülen!). Das Stück Fleisch hatte genau diesen Geruch, und das lag nicht daran, dass es Schwein war. Schwein vom Biohof riecht (und schmeckt) nämlich ganz anders.Darth Nefarius hat geschrieben:Ne, möglicherweise riechst du da Schwein, es hat einen unangenehmeren Geruch als das andere Fleisch. Übrigens wird dieser bereits "optimiert", indem der sogenannte Ebergeruch durch Kastration vermieden wird.
Frage:"Warum essen Vegetarier eigentlich kein Fleisch?"Darth Nefarius hat geschrieben:Bis dahin müssen aber die vegetarischen Produzenten von Tofu jemanden mit Geschmacksnerven engagieren.
Arathas hat geschrieben:Eine Hemmschwelle des Menschen bezüglich der Sklavenhaltung gibt es nicht wirklich, sie ist wohl eher anerzogen
Arathas hat geschrieben: - wärst du in einer reichen weißen Familie im Süden der USA vor 150 Jahren geboren, würdest du Sklavenhaltung höchstwahrscheinlich als dein gutes Recht sehen.
fopa hat geschrieben:Ist nun die Hemmung gegenüber Sklavenhaltung anerzogen, oder ist die Ablehnung von Sklavenhaltung anerzogen? Wir werden es vielleicht nie erfahren.
fopa hat geschrieben:Ich hatte mal ein Stück Schweinefleisch in der Pfanne, das aus Massentierhaltung kam. Nie wieder! Als Radsportler kenne ich den Geruch von Schweinemastbetrieben leider zur Genüge, zumal es mit zunehmender körperlicher Aktivität und damit intensiverer Atmung ziemlich unangenehm wird (der "Geschmack" des Geruchs lässt sich mit Wasser kaum aus dem Mund spülen!). Das Stück Fleisch hatte genau diesen Geruch, und das lag nicht daran, dass es Schwein war. Schwein vom Biohof riecht (und schmeckt) nämlich ganz anders.
fopa hat geschrieben:Frage:"Warum essen Vegetarier eigentlich kein Fleisch?"
Antwort:"Die müssen ja davon ausgehen, dass das schmeckt wie Tofu!"
Darth Nefarius hat geschrieben:Ne, möglicherweise riechst du da Schwein, es hat einen unangenehmeren Geruch als das andere Fleisch. Übrigens wird dieser bereits "optimiert", indem der sogenannte Ebergeruch durch Kastration vermieden wird.
Julia hat geschrieben:Ja, ich weiß, betäubungslose Kastration ohne Schmerzmittel ausgeführt von Menschen ohne medizinische Ausbildung. Super Sache! Finde ich genauso toll wie anämische Kälber, die durch Mangelernährung krank gemacht werden, damit ihr Fleisch weißer ist und als Delikatesse verkauft werden kann.
Julia hat geschrieben:BTW, Tofu ist schon lange nicht mehr State of the Art was Fleischalternativen angeht. Richtig zubereitet kann Tofu zwar auch sehr lecker sein, aber es gibt schon ganze Produktschienen auf Weizen-, Soja- oder Lupineneiweißbasis, die mit Tofu nichts mehr gemein haben.
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