Das grosse Fressen - fröhliche Weihnachten?

Das grosse Fressen - fröhliche Weihnachten?

Beitragvon Freidenker1 » Di 18. Dez 2012, 11:13

„Es ist sehr fraglich, ob Gänse, Karpfen und Truthähne das Weihnachtsfest als Erlösung betrachten.“
Gerrit Vissers

Wie denkt ihr über das grosse Fressen?
Schöne Grüsse aus der Freidenker Galerie
Rainer
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Re: Das grosse Fressen - fröhliche Weihnachten?

Beitragvon xander1 » Di 18. Dez 2012, 11:19

Ist doch gut, wenn diese Tiere von dem schrecklichen Leben erlöst werden.
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Re: Das grosse Fressen - fröhliche Weihnachten?

Beitragvon fopa » Di 18. Dez 2012, 12:42

Freidenker1 hat geschrieben:Wie denkt ihr über das grosse Fressen?
Es ist ein Ritual. Genauso ist das Fasten ein Ritual und das Tischgebet. Rituale sind wichtig für den gemeinschaftlichen Zusammenhalt, keine Frage. Aber tradierte Rituale im Kontext der Gegenwart neu zu bewerten, scheint den meisten Menschen ein Ding der Unmöglichkeit zu sein.

So, jetzt Ernst beiseite...
Heinz Erhardt hat geschrieben:Die Weihnachtsgans

Tiefgefroren in der Truhe
liegt die Gans aus Dänemark.
Vorläufig läßt man in Ruhe
sie in ihrem weißen Sarg.

Ohne Beine, Kopf und Gekröse
ruht sie neben dem Spinat.
Ob sie wohl ein wenig böse
ist, daß man sie schlachten tat?

Oder ist es doch zu kalt ihr?
Man sieht’s an der Gänsehaut …
Nun, sie wird bestimmt nicht alt hier:
morgen wird sie aufgetaut.

Hm, welch Duft zieht aus dem Herde
durch die ganze Wohnung dann!
Macht, daß gut der Braten werde,
morgen kommt der Weihnachtsmann!
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Re: Das grosse Fressen - fröhliche Weihnachten?

Beitragvon Darth Nefarius » Di 18. Dez 2012, 14:09

Also, ich esse Ente wenn es das Portemonaie erlaubt und ich Lust drauf hab. Dass ich dies dann möglicherweise gehäuft mit der Familie tue und das auch noch an einem sogenannten Feiertag, liegt daran, dass es meist ein freier Tag ist, sich also überhaupt die gelegenheit bietet. Es ist für mich also nur eine Korrelation der Ereignisse, kein zelebrieren, kein Opferritual, sondern nur eine Gelegenheit zum gemeinschaftlichen Essen an einem freien Tag.
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Re: Das grosse Fressen - fröhliche Weihnachten?

Beitragvon stine » Di 18. Dez 2012, 14:34

Viel schlimmer als das jährliche Weihnachtsessen ist der Umgang mit tierischen Lebensmitteln bei den Chinesen.
Lieber einmal im Jahr die Weihnachtsgans, als öfter mal den Chowchow mit gebratenen Glasnudeln oder die Katze mit Chinakohl.

:santagrin: stine
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Re: Das grosse Fressen - fröhliche Weihnachten?

Beitragvon Julia » Di 18. Dez 2012, 15:35

Freidenker1 hat geschrieben:Wie denkt ihr über das grosse Fressen?

Hier kommen keine Tiere auf den Tisch (abgesehen von meinen zwei Pflegekatzen, denen es Spaß zu machen scheint von mir vom Tisch geworfen zu werden). Auch nicht an den restlichen Tagen im Jahr.
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Re: Das grosse Fressen - fröhliche Weihnachten?

Beitragvon fopa » Di 18. Dez 2012, 16:02

Hm, ich hatte den OP gar nicht als Kritik am Fleischkonsum verstanden, sondern eher als Kritik am Konsum an sich.
Deswegen auch mein Bezug zum Thema Rituale. Wenn zu Weihnachten bloß noch aus Tradition konsumiert (gefressen) wird, ohne dass dahinter eine Bedeutung steht, ist es nur noch Tradition um der Tradition willen und damit m.M.n. wertlos.
Wenn man aber damit das Zusammenkommen der Familie begeht und sich dies auch bewusst macht, dann ist das bereits eine Bedeutung.

Grundsätzlich habe ich nichts gegens Fleischessen, eher im Gegenteil, schließlich ist Fleisch ernährungsphysiologisch gesehen sehr wertvoll. Die moralische Frage ist eine andere. Dazu empfehle ich dem geneigten Mediathekenbesucher diese Sendung: http://www.zdf.de/Precht/D%C3%BCrfen-wir-Tiere-essen-25564310.html, in der sich Robert Spaemann auf köstliche Weise in Widersprüche verstrickt. :tv:
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Re: Das grosse Fressen - fröhliche Weihnachten?

Beitragvon Darth Nefarius » Di 18. Dez 2012, 16:46

fopa hat geschrieben:Wenn zu Weihnachten bloß noch aus Tradition konsumiert (gefressen) wird, ohne dass dahinter eine Bedeutung steht, ist es nur noch Tradition um der Tradition willen und damit m.M.n. wertlos.

Na, so weit geht die spirituelle Logik nicht. Z.Bsp. wird dir jeder kundige Theologe sagen, dass das Jesusgrab, wo die ganzen Touristen sind, wahrscheinlich nicht das echte Jesusgrab ist, trotzdem der Ort durch den (Irr-)Glauben seine Berechtigung hat und zum "Jesusgrab" wird. Ich verstehe es so, dass die Handlung für sie wichtiger ist als das Hinterfragen der Tätigkeit. Das führt unweigerlich zum Vergessen der Bedeutung des Rituals. Und das führt wiederum leicht zu einer Vereinnahmung dieses Rituals durch eine neue Religion. Da fällt es den meisten schlichtweg nicht auf, wenn die Saturnalien plötzlich zur Geburt eines jüdischen Messias erklärt werden, wenn die göttliche Statue der Isis plötzlich "Maria" laut Priester zu nennen ist, oder wenn ein heidnisches Fruchtbarkeitsfest plötzlich zu Ostern wird. Der Glaube ist willkürlich und austauschbar, die Rituale bleiben.
fopa hat geschrieben:Grundsätzlich habe ich nichts gegens Fleischessen, eher im Gegenteil, schließlich ist Fleisch ernährungsphysiologisch gesehen sehr wertvoll. Die moralische Frage ist eine andere.

Ich kenne einige Vegetarier, einer gab auch zu, dass es für ihn schon einer mentalen Anstrengung bedarf, um dem köstlichen Geruch des gebratenen Fleisches zu widerstehen. :sabber: Wem es leicht fällt, der hat keinen Geschmack, oder wie kann man sich dem geschmack von köstlichem Iberico oder Serrano verweigern? Wie kann man einer zarten Entenbrust widerstehen, die auf der Zunge zergeht? Moral? Nö, schmeckt nicht.
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Re: Das grosse Fressen - fröhliche Weihnachten?

Beitragvon Julia » Di 18. Dez 2012, 19:52

Darth Nefarius hat geschrieben:Ich kenne einige Vegetarier, einer gab auch zu, dass es für ihn schon einer mentalen Anstrengung bedarf, um dem köstlichen Geruch des gebratenen Fleisches zu widerstehen.

Ich rieche mittlerweile auch die feineren Nuacen der Verwesung. Ist wohl wie wenn man mit dem Rauchen aufhört und man erst wieder merkt, wie schlecht das riecht.

Nach über einem Jahrzehnt ohne Fleisch habe ich dieses Jahr ausversehen Fleisch gegessen, das zwar für den menschlichen Verzehr gedacht war, aber ziemlich nach Katzenfutter geschmeckt hat. Ich habe ca. 3mal darauf herumgekaut, bevor es meinen Mund auf dem Weg verlassen hat, auf dem es auch hineingekommen war. Der Geschmack allerdings ging trotz intensivem Zähneputzen den ganzen Tag nicht mehr weg. Unfassbar, dass manche Leute das freiwillig essen. :kotz2:

Das was mir am Fleisch geschmeckt hat finde ich auch in alternativen Produkten minus dem Verwesungsgestank.
Aber gut, ich kenne auch eine Veganerin die sagt, dass sie Fleisch liebt. Trotzdem hat sie offensichtlich die Stärke das Richtige zu tun, auch wenn es mal unbequem ist. :2thumbs:
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Re: Das grosse Fressen - fröhliche Weihnachten?

Beitragvon Zappa » Di 18. Dez 2012, 20:14

Ich denke, vieles dazu ist hier bereits gesagt: viewtopic.php?f=5&t=3443&hilit=vegetarier
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Re: Das grosse Fressen - fröhliche Weihnachten?

Beitragvon Darth Nefarius » Mi 19. Dez 2012, 12:26

Julia hat geschrieben:Ich rieche mittlerweile auch die feineren Nuacen der Verwesung. Ist wohl wie wenn man mit dem Rauchen aufhört und man erst wieder merkt, wie schlecht das riecht.

Ne, möglicherweise riechst du da Schwein, es hat einen unangenehmeren Geruch als das andere Fleisch. Übrigens wird dieser bereits "optimiert", indem der sogenannte Ebergeruch durch Kastration vermieden wird.
Julia hat geschrieben:Nach über einem Jahrzehnt ohne Fleisch habe ich dieses Jahr ausversehen Fleisch gegessen, das zwar für den menschlichen Verzehr gedacht war, aber ziemlich nach Katzenfutter geschmeckt hat.

Woher ist dir bekannt, wie Katzenfutter schmeckt?????
Julia hat geschrieben: Ich habe ca. 3mal darauf herumgekaut, bevor es meinen Mund auf dem Weg verlassen hat, auf dem es auch hineingekommen war. Der Geschmack allerdings ging trotz intensivem Zähneputzen den ganzen Tag nicht mehr weg. Unfassbar, dass manche Leute das freiwillig essen. :kotz2:

Genauso wie Gemüse kann Fleisch bei falscher Zubereitung widerwertig schmecken.
Julia hat geschrieben:Das was mir am Fleisch geschmeckt hat finde ich auch in alternativen Produkten minus dem Verwesungsgestank.
Aber gut, ich kenne auch eine Veganerin die sagt, dass sie Fleisch liebt. Trotzdem hat sie offensichtlich die Stärke das Richtige zu tun, auch wenn es mal unbequem ist. :2thumbs:

Jeder hat seine Definition von "richtig". Wie gesagt, Moral schmeckt nicht. Tofu ist für Kenner kein Ersatz. Ich gebe aber zu, dass, sobald es eine kostengünstigere Alternative mit gleich gutem Geschmack gibt, werde ich auf sie zurückgreifen (aber nicht weil mir die Nutztiere leid tuen, die genau dafür gezüchtet wurden). Bis dahin müssen aber die vegetarischen Produzenten von Tofu jemanden mit Geschmacksnerven engagieren.
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Re: Das grosse Fressen - fröhliche Weihnachten?

Beitragvon Arathas » Mi 19. Dez 2012, 12:39

Obwohl ich jegliche Familienfeste am liebsten bedeutungslos an mir vorübergehen lasse, hab ich mich mal wieder von meiner Familie zu einem Essen überreden lassen. Da mittlerweile mein Bruder, meine Freundin und ich selbst Vegetarier bin und die Freundin meines Bruders gar Veganerin, haben wir meinen Eltern aber gesagt, dass wir veganes Geschnetzeltes in Erdnuss-Sauce (übrigens superlecker! Ich liebe den Geschmack von Fleisch und bin rein aus ethischen Gründen so'n doofer Öko-Veggie. Und ich hasse Tofu) machen, woraufhin meine Mum erwiderte, dass sie sich und meinem Paps dann eben ein Stück Fleisch dazu macht. :irre:


Darth Nefarius hat geschrieben:aber nicht weil mir die Nutztiere leid tuen, die genau dafür gezüchtet wurden


Nach dieser Logik wäre es dann auch OK, wenn man Menschen als Sklaven hält, solange die nur dafür gezüchtet werden ... :up:
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Re: Das grosse Fressen - fröhliche Weihnachten?

Beitragvon Darth Nefarius » Mi 19. Dez 2012, 12:44

Arathas hat geschrieben:
Darth Nefarius hat geschrieben:aber nicht weil mir die Nutztiere leid tuen, die genau dafür gezüchtet wurden


Nach dieser Logik wäre es dann auch OK, wenn man Menschen als Sklaven hält, solange die nur dafür gezüchtet werden ... :up:

Ne, das trifft eine Hemmschwelle des Menschen und abgesehen davon sind sie als Nutztiere ungeeigneter, da sie zu intelligent sind und schnell rebellieren könnten (wie es immer der Fall war). Entscheidend für das sogenannte "Recht" auf Freiheit, ist der Wille zu ihr, das Durchsetzen dieses Bedürfnisses (oft mit Gewalt). Bis jetzt sind Rechte nur durch Zwang gewährt worden, nicht durch wohlwollende Selbstlosigkeit. Sobald die Schweine und Kühe rebellieren und Schweinerechte einfordern, werden wir wohl auch keine Schweine mehr essen. :lachtot:
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Re: Das grosse Fressen - fröhliche Weihnachten?

Beitragvon Arathas » Mi 19. Dez 2012, 12:51

Eine Hemmschwelle des Menschen bezüglich der Sklavenhaltung gibt es nicht wirklich, sie ist wohl eher anerzogen - wärst du in einer reichen weißen Familie im Süden der USA vor 150 Jahren geboren, würdest du Sklavenhaltung höchstwahrscheinlich als dein gutes Recht sehen.
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Re: Das grosse Fressen - fröhliche Weihnachten?

Beitragvon fopa » Mi 19. Dez 2012, 14:08

Arathas hat geschrieben:Eine Hemmschwelle des Menschen bezüglich der Sklavenhaltung gibt es nicht wirklich, sie ist wohl eher anerzogen - wärst du in einer reichen weißen Familie im Süden der USA vor 150 Jahren geboren, würdest du Sklavenhaltung höchstwahrscheinlich als dein gutes Recht sehen.
Ist nun die Hemmung gegenüber Sklavenhaltung anerzogen, oder ist die Ablehnung von Sklavenhaltung anerzogen? Wir werden es vielleicht nie erfahren. :ka:

Darth Nefarius hat geschrieben:Ne, möglicherweise riechst du da Schwein, es hat einen unangenehmeren Geruch als das andere Fleisch. Übrigens wird dieser bereits "optimiert", indem der sogenannte Ebergeruch durch Kastration vermieden wird.
Ich hatte mal ein Stück Schweinefleisch in der Pfanne, das aus Massentierhaltung kam. Nie wieder! Als Radsportler kenne ich den Geruch von Schweinemastbetrieben leider zur Genüge, zumal es mit zunehmender körperlicher Aktivität und damit intensiverer Atmung ziemlich unangenehm wird (der "Geschmack" des Geruchs lässt sich mit Wasser kaum aus dem Mund spülen!). Das Stück Fleisch hatte genau diesen Geruch, und das lag nicht daran, dass es Schwein war. Schwein vom Biohof riecht (und schmeckt) nämlich ganz anders.

Darth Nefarius hat geschrieben:Bis dahin müssen aber die vegetarischen Produzenten von Tofu jemanden mit Geschmacksnerven engagieren.
Frage:"Warum essen Vegetarier eigentlich kein Fleisch?"
Antwort:"Die müssen ja davon ausgehen, dass das schmeckt wie Tofu!"
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Re: Das grosse Fressen - fröhliche Weihnachten?

Beitragvon Darth Nefarius » Mi 19. Dez 2012, 17:01

Arathas hat geschrieben:Eine Hemmschwelle des Menschen bezüglich der Sklavenhaltung gibt es nicht wirklich, sie ist wohl eher anerzogen

Mein Hauptargument war auch der Selbstschutz. Man züchtet sich keine Rebellen, die einen vernichten könnten.
Arathas hat geschrieben: - wärst du in einer reichen weißen Familie im Süden der USA vor 150 Jahren geboren, würdest du Sklavenhaltung höchstwahrscheinlich als dein gutes Recht sehen.

Ich betrachte nichts als Recht, es ist nur die Sakralisierung eines Bedürfnisses. Jede Gewerkschaft erklärt ihre Lohnerhöhungen zum "Recht", deren Cheffs erklären die steuerlichen Begünstigungen für die Energiekosten zu ihrem "Recht". Es kommt nur darauf an, ob die Bedürfnisse legitimiert werden, nachdem man sich die Mächtigen erkauft oder sie gestürzt hat. Abgesehen davon finde ich deine Behauptung ziemlich dreist; nur weil ich offen zugebe, dass ich meinen Fleischkonsum genieße, setzt du mich gleich mit einem Sklavenhalter gleich. :irre: Ein Mensch ist kein Schwein, ein Schwein ist kein Mensch. Oder trennst du nicht auch zwischen Arten von Leben? Warum ist dann eine Pflanze in den Augen eines Vegetariers weniger ein lebenswertes Wesen als ein Schwein? Es sind beides Lebewesen. Die Grenze ist willkürlich.
fopa hat geschrieben:Ist nun die Hemmung gegenüber Sklavenhaltung anerzogen, oder ist die Ablehnung von Sklavenhaltung anerzogen? Wir werden es vielleicht nie erfahren. :ka:

Es hängt vom Grad der Empathie ab. Manche empfinden gegenüber Schweinen Empathie und werden Vegetarier, andere empfinden hingegen nur Gleichfarbigen gegenüber Empathie und alle anderen Menschen als minderwertig. Und die Religion hat nichts an diesem Sachverhalt geändert. Empathie müsste trainiert werden, gefördert. Wenn aber die Liebe zu einem Trugbild entscheidend ist, wird sich an dieser Diskrepanz nichts ändern.
fopa hat geschrieben:Ich hatte mal ein Stück Schweinefleisch in der Pfanne, das aus Massentierhaltung kam. Nie wieder! Als Radsportler kenne ich den Geruch von Schweinemastbetrieben leider zur Genüge, zumal es mit zunehmender körperlicher Aktivität und damit intensiverer Atmung ziemlich unangenehm wird (der "Geschmack" des Geruchs lässt sich mit Wasser kaum aus dem Mund spülen!). Das Stück Fleisch hatte genau diesen Geruch, und das lag nicht daran, dass es Schwein war. Schwein vom Biohof riecht (und schmeckt) nämlich ganz anders.

Alles vom Biohof ist zäh. Die Tiere bekommen mehr Freilauf, werden nicht so sehr gemästet. Dadurch wird der fettanteil geringer und das Fleisch zäh. Das trifft besonders auf Geflügel zu. Aber ich denke, dass wir über geschmäcker nicht streiten sollten.
fopa hat geschrieben:Frage:"Warum essen Vegetarier eigentlich kein Fleisch?"
Antwort:"Die müssen ja davon ausgehen, dass das schmeckt wie Tofu!"

Na endlich einer, der es versteht!
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Re: Das grosse Fressen - fröhliche Weihnachten?

Beitragvon mat-in » Do 20. Dez 2012, 08:25

Ist doch egal, ob es jetzt eine Weltuntergangsparty, der Geburtstag des jüdischen Zimmermannsjungen, Saturnalien oder eine Jahresendfeier wird. Der Mensch braucht Grund zu feiern (eine Ausrede) und wird schon eine finden. Was dann noch an religiösem Klimmbimm drum herum gemacht wird ist eben geschmackssache ;)
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Re: Das grosse Fressen - fröhliche Weihnachten?

Beitragvon Darth Nefarius » Do 20. Dez 2012, 11:02

Ja, wie schon gesagt, ist das Ritual (das Fressen wichtig), nicht der Anlass.
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Re: Das grosse Fressen - fröhliche Weihnachten?

Beitragvon Julia » Fr 28. Dez 2012, 14:40

Darth Nefarius hat geschrieben:Ne, möglicherweise riechst du da Schwein, es hat einen unangenehmeren Geruch als das andere Fleisch. Übrigens wird dieser bereits "optimiert", indem der sogenannte Ebergeruch durch Kastration vermieden wird.

Ja, ich weiß, betäubungslose Kastration ohne Schmerzmittel ausgeführt von Menschen ohne medizinische Ausbildung. Super Sache! Finde ich genauso toll wie anämische Kälber, die durch Mangelernährung krank gemacht werden, damit ihr Fleisch weißer ist und als Delikatesse verkauft werden kann.

BTW, Tofu ist schon lange nicht mehr State of the Art was Fleischalternativen angeht. Richtig zubereitet kann Tofu zwar auch sehr lecker sein, aber es gibt schon ganze Produktschienen auf Weizen-, Soja- oder Lupineneiweißbasis, die mit Tofu nichts mehr gemein haben.
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Re: Das grosse Fressen - fröhliche Weihnachten?

Beitragvon Darth Nefarius » Fr 28. Dez 2012, 14:52

Julia hat geschrieben:Ja, ich weiß, betäubungslose Kastration ohne Schmerzmittel ausgeführt von Menschen ohne medizinische Ausbildung. Super Sache! Finde ich genauso toll wie anämische Kälber, die durch Mangelernährung krank gemacht werden, damit ihr Fleisch weißer ist und als Delikatesse verkauft werden kann.

Ja, die Verbraucherschutzministerin hat dagegen einen Gesetzesentwurf vorgelegt, der das Problem in der Zukunft beseitigen soll. Den Tierschützern reicht es (zurecht) nicht, da man auch sofort eine Betäubungspflicht einführen könnte, der eigenen Partei (mit gewisser Affinität zu traditionalistischen Bauern) hingegen ist es viel zu früh.
Julia hat geschrieben:BTW, Tofu ist schon lange nicht mehr State of the Art was Fleischalternativen angeht. Richtig zubereitet kann Tofu zwar auch sehr lecker sein, aber es gibt schon ganze Produktschienen auf Weizen-, Soja- oder Lupineneiweißbasis, die mit Tofu nichts mehr gemein haben.

Hmm, meinst du diese hässlichen Buletten, die bei Subway verkauft werden und wie der Inhalt eines Küchenabflusses aussehen? :bäh:
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