Die Deutschen wenden sich der Esoterik zu

Für Artikel, Video- oder Audiomaterialien, die im Zusammenhang mit der Thematik der Brights-Bewegung stehen.

Die Deutschen wenden sich der Esoterik zu

Beitragvon Myron » Sa 25. Mai 2013, 14:00

"Was suchen die da? Channeling, Lichttherapie, Feng Shui, Wahrsagen und viele weitere esoterische Praktiken erleben einen Boom. Was steckt dahinter?..."

http://www.zeit.de/2013/21/esoterik-boom
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Re: Die Deutschen wenden sich der Esoterik zu

Beitragvon Lumen » Sa 25. Mai 2013, 14:09

und bisweilen hilfreiche homöopathische Kügelchen


:down:
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Re: Die Deutschen wenden sich der Esoterik zu

Beitragvon stine » Sa 25. Mai 2013, 14:27

Die Esoterik gleicht heute einem Supermarkt. Zur Auswahl steht der Fundus der Weltreligionen: die Engel und die Heiligen aus dem Christentum, Geister und Götter aus dem Hinduismus; die Anthroposophie Rudolf Steiners ist untergemischt sowie eine Mixtur aus Philosophie, Glauben und Aberglauben; dazugerührt das autoritätsstiftende Vokabular der Naturwissenschaft mit ihren "Feldern", "Energien" und "Quanten" (...). An der Kasse wird alles zum Paket verschnürt und mit dem Etikett "Neu! Ganzheitlich! Spirituell!" versehen.

Kaum sind die Menschen über Religion aufgeklärt, stürzen sie sich schon ins nächste Phantasieland. Ich würde sagen, die Verbreitung des Naturalismus ist Sisyphus-Arbeit.

:rollsmile: stine
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Re: Die Deutschen wenden sich der Esoterik zu

Beitragvon Nanna » Sa 25. Mai 2013, 14:46

Naturalist sein bedeutet ja im Grunde auch, eine gewisse Form von Machtlosigkeit gegenüber dem Sein bzw. dem Universum anzuerkennen. Man erkennt, dass die Welt nach Naturgesetzen abläuft und dass man sich diesen fügen muss - inklusive des eigenen Todes. Das annehmen zu können und gleichzeitig nicht zu verzweifeln und sich auch weiterhin als handlungs- und entscheidungsfähiges (mithin: verantwortungsfähiges) Subjekt begreifen zu können, ist meines Erachtens die größte Herausforderung für den Naturalisten.

Da stehen wir kurioserweise vor einem ähnlichen Problem wie manche intellektuellen Religiösen. Im Grunde sind die Esoteriker, die naturwissenschaftliche Begriffe entführen, wie Strahlen, Quanten, Felder, Energie usw., für uns Naturalisten das, was für die (umfassend) gebildeten Religiösen die Volksfrömmigen sind: Leute, die oberflächlich ein bestimmtes Vokabular übernommen haben, aber weder intellektuell deren eigentliche Bedeutung verdauen können, noch die Implikationen verstehen, die sich daraus ergeben; etwa die, dass es keine Abkürzungen gibt und dass man das Universum nicht austricksen kann. Wo wir sagen, dass Naturgesetze nicht überlistet werden können, würden die intellektuellen Religiösen sagen, dass man Gott nicht überlisten kann, wobei das Prinzip, vor allem lebenspraktisch gesehen, ein ähnliches ist: Gewisse Dinge kann man ändern und andere nicht und man sollte zuallererst mal lernen, das eine vom anderen zu unterscheiden und dann nach Wegen suchen, damit umzugehen.
Ich bin ja immer noch der Hoffnung, dass umfassende Bildung den Menschen insgesamt verständiger, vielleicht sogar weiser, machen kann, aber es könnte auch sein, dass wir, ähnlich eben wie die Theologen, damit leben müssen, dass der Großteil der Menschen mit philosophischem und wissenschaftlichem Fastfood zufrieden ist, vielleicht häufig mehr auch gar nicht verdauen kann, und dass wir froh sein können, wenn zumindest die höheren Bildungseinrichtungen sind einigermaßen frei von diesen Gedankenquark halten. Schon ironisch, wie sich manchmal die Probleme gleichen...
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Re: Die Deutschen wenden sich der Esoterik zu

Beitragvon Lumen » Sa 25. Mai 2013, 16:07

Eine gute Beobachtung, dass Esoteriker mit Volksfrommen zu vergleichen sind. Daher glaube ich, dass das Problem eher bei mangelnden kritischen Denkfähigkeiten angesiedelt ist. Viele haben offenbar nicht das Wissen, sich in ein Modell hineinzudenken und zu verstehen, was möglich ist, und was nicht. Dazu fehlt eventuell die Einsicht, dass angebliche Phänomene in das vorhandene (und funktionierende) Konstrukt hineinpassen müssen. Für uns ist es intuitiv ersichtlich, dass es keine Edelstein-Strahlen geben kann, weil wir sowohl den Effekt bezweifeln, als auch wissen, dass es gar kein Erklärungsmodell gibt, was es erklären könnte. Ich schreibe bewusst Wissen und Einsichten, da ich nicht glaube, dass es mit Intelligenz zu tun hat. Intelligenz kann aber wohl beitragen, solche Sachen früher zu hinterfragen, oder einen Weg einzuschlagen, die kritisches Denken befördert.

Warum betrifft Esoterik überproportional Frauen, wie der Artikel behauptet und wie ich das anekdotenhaft bestätigen kann? Woran liegt das?
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Re: Die Deutschen wenden sich der Esoterik zu

Beitragvon Zappa » So 26. Mai 2013, 06:09

Lumen hat geschrieben:Eine gute Beobachtung, dass Esoteriker mit Volksfrommen zu vergleichen sind. Daher glaube ich, dass das Problem eher bei mangelnden kritischen Denkfähigkeiten angesiedelt ist.

Dem widersprechen aber ein bisschen die Daten. Auch in diesem Artikel steht, dass die esoterische Klientel überproportional viele Städter mit Abitur beinhaltet. Irgendwo habe ich auch mal gelesen, dass besonders Akademikerinnen "anfällig" für so was sind.

Warum das so ist, entzieht sich auch meinem Verständnis. Es hat sicher was mit der Suche nach Sinn, Bindung und Ganzheitlichkeit zu tun. Vielleicht bracuht man dafür schon ein gewisses intellektuelles Niveau, ansonsten reichen einem ja die drei F :mg:
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Re: Die Deutschen wenden sich der Esoterik zu

Beitragvon Vollbreit » So 26. Mai 2013, 07:38

Ja, warum wenden sich so viele Deutsche der Esoterik zu?
Tun sie's denn, ich meine mehr als früher? Ich glaube nicht.
Vermutlich wird einfach mehr als „Esoterik“ bezeichnet als früher.
Heute ist man je bereits Esoteriker, wenn man Akupunktur benutzt oder ein sogenannter „Klimaskeptiker“ ist oder demeter Produkte kauft.

Es gibt vermutlich einfach ein religiös/spirituelles Grundbedürfnis in den meisten Menschen.
Man könnte auch auf die Idee kommen, dass das wissenschaftlich-technische Weltbild gar nicht so viele Menschen anspricht und mitnimmt, weil es einfach in Teilen einseitig und falsch ist. Plausibel innerhalb des von ihm selbst gesetzten Rahmens, das kriegen andere aber auch hin.
Dass Esoterik nur die dümmsten Bauern fängt, ist ein Klischee. Auf Adorno zu verweisen und Habermas zu verschweigen („Erkenntnis und Interesse“) hat ja auch ein Geschmäckle. Juckt aber keinen, weil Habermas so wenig gelesen wird, wie Adorno, nur die flotten Sprüche werden weitergereicht und verwurstet.

Man will einfach in seiner Ruhe nicht gestört werden, das gilt für Szientisten, wie für Esoteriker. Die einen spotten, die andern juckt es nicht.
Warum es überwiegend Frauen sind? Weil die Szientistenwelt nicht sehr frauengerecht ist. Es spricht ja tatsächlich viel dafür, dass Frauen die Welt etwas anders erleben. Mehr von der Beziehungsebene her, Männer eher von der funktionalen Seite. Im Keller sitzen, basteln und sich für Technik begeistern, ist halt auch nicht jedem gegeben. Esoterik ist ja auch ein Beziehungsangebot, ein in Kontakt treten, mit …
Kommt dem Bedürfnis von Frauen vermutlich mehr entgegen, als dem von Männern.

Außerdem steht der Karikatur des Standardesos die Karikatur von Standardnaturalisten gegenüber, man fragt sich, wer grotesker wirkt.
Es ist ja nicht ohne Ironie, dass man bei wiki nachschlagen kann, welche Zutaten zu einem 08/15 Naturalisten gehören.
http://de.wikipedia.org/wiki/Naturalism ... r_Theorien
Da steht ja dann wofür so ein Naturalist ist, vor allem aber auch gegen was er zu sein hat. Dass das auf normale Menschen irgendwie skurril wirkt, kann man als Betroffener vermutlich nicht nachvollziehen, aber vermutlich wird die junge Akademikerin, die ihr Granderwasser schlürft, demeter-Säfte trinkt, meditiert und mal aus Interesse ne schamanische Reise mitmacht, auf sich selbst auch nicht so wahnsinnig wirr.
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Re: Die Deutschen wenden sich der Esoterik zu

Beitragvon mat-in » So 26. Mai 2013, 08:27

Wenn man in der "quantenlounge" an praktischer spiritualität mit Engeln übt und da einen Tee gratis bekommt, ist das dann "Engel-quanten Tee"? Und: Schmeckt der nach kaltem Fußschweiß? :lachtot:

Die destruktive Seite in mir möchte ja immer wieder mal vor so einem Kurs kritische Flugblätter verteilen oder teilnehmen und zu jedem Mist eine einfache Erklärung abgeben oder laut lachen...

Ob das hilft?
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Re: Die Deutschen wenden sich der Esoterik zu

Beitragvon Vollbreit » So 26. Mai 2013, 09:00

mat-in hat geschrieben:Die destruktive Seite in mir möchte ja immer wieder mal vor so einem Kurs kritische Flugblätter verteilen oder teilnehmen und zu jedem Mist eine einfache Erklärung abgeben oder laut lachen...

Ob das hilft?


Ehrlich? Nö!

Erstens haben ja auch die ihre Immunisierungsstrategien. Da wirst Du als jemand mit „kaltem, rationalen., analytischen, typisch männlichem“ Denken, angeguckt, als hättest Du nicht alle Tassen im Schrank.

Zudem: Hat es alles schon gegeben. Eine Gruppe junger Medizinstudenten hat sich mal bei so einem Kurs von jemandem eingeschlichen und versucht an jeder sich bietenden Stelle den „Unsinn“ zu korrigieren. Soweit ich das gehört habe, hat sich der Kursleiter drauf eingelassen und sich gut geschlagen.

Es ist übrigens nicht so, dass Leute die bei solchen Kursen dabei sind irgendwie bekloppt sind. Kommt natürlich auf die Güteklasse der Veranstaltung an. Es gibt die typisch gelangweilte Hausfrau mit zuviel Zeit und Geld, aber immer wieder auch Ärzte und Akademiker, viele Lehrer auch.

Zudem sind viele, entgegen dem Klischee durchaus in der Lage, selbst zu denken und filtern sich das raus, was die brauchen können oder für vernünftig halten.
Manche machen wohl so ein Kurshopping, da passiert dann innerlich nichts mehr und es ist einfach die andere Art des Konsusms. Ist halt immer auch die Frage, wie man selbst damit umgeht.

PS: Sehe gerade, dass es zum oben erwähnten "Erkenntnis und Interesse" einem wiki-Artikel gibt:
http://de.wikipedia.org/wiki/Erkenntnis_und_Interesse
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Re: Die Deutschen wenden sich der Esoterik zu

Beitragvon ujmp » So 26. Mai 2013, 09:17

Vollbreit hat geschrieben:Es gibt vermutlich einfach ein religiös/spirituelles Grundbedürfnis in den meisten Menschen.

Das ist schnell daher gesagt. Außerdem sind Begriffe wie religiö/spirituell ziemlich schwammig. Ich wage mal zu behaupten, dass es ein Bedürfnis nach Imagination gibt. Das Gehirn ist so gebaut, dass es ständig neue Ideen produziert und Vorstellungsmäßig durchspielt. Phantasiewelten wirken darauf anregend und üben eine Anziehungskraft aus. Das Denken ist nicht nur darauf ausgelegt, die Welt zu verstehen, sprich, seine Vorstellungswelt an die Wirklichkeit anzupassen, sondern auch - umgedreht - darauf, die Wirklichkeit an die Vorstellungswelt anzupassen. Letzteres ist ein kreativer Prozess, der die neue Wirklichkeit imaginär vorwegnimmt. Vielleicht gäbe es heute keine Flugzeuge, wenn sich nicht irgendwann mal jeman ein Pferd mit Flügeln vorgestellt hätte. Dazu braucht man die geistige Freiheit, sich möglichst alles vorzustellen, was vorstellbar ist. Aber der Schritt, der aus einer Imagination eine Überzeugung werden lässt, ist m.E. aber noch was ganz anderes. In der Esoterik ist dieser Schritt meist ein Denkfehler ( confirmation bias und sowas).
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Re: Die Deutschen wenden sich der Esoterik zu

Beitragvon Vollbreit » So 26. Mai 2013, 09:36

ujmp hat geschrieben:
Vollbreit hat geschrieben:Es gibt vermutlich einfach ein religiös/spirituelles Grundbedürfnis in den meisten Menschen.

Das ist schnell daher gesagt. Außerdem sind Begriffe wie religiö/spirituell ziemlich schwammig.

Ja und dem Versuch einer Klärung hast Du Dich ja hartnäckig verweigert, woraus ich ableite, dass es Dich nicht interessiert oder in Wallung bringt.

ujmp hat geschrieben:Ich wage mal zu behaupten, dass es ein Bedürfnis nach Imagination gibt. Das Gehirn ist so gebaut, dass es ständig neue Ideen produziert und Vorstellungsmäßig durchspielt. Phantasiewelten wirken darauf anregend und üben eine Anziehungskraft aus.

Das ist nicht falsch.

ujmp hat geschrieben:Das Denken ist nicht nur darauf ausgelegt, die Welt zu verstehen, sprich, seine Vorstellungswelt an die Wirklichkeit anzupassen, sondern auch - umgedreht - darauf, die Wirklichkeit an die Vorstellungswelt anzupassen.
Ja, durchaus.

ujmp hat geschrieben:Letzteres ist ein kreativer Prozess, der die neue Wirklichkeit imaginär vorwegnimmt. Vielleicht gäbe es heute keine Flugzeuge, wenn sich nicht irgendwann mal jeman ein Pferd mit Flügeln vorgestellt hätte. Dazu braucht man die geistige Freiheit, sich möglichst alles vorzustellen, was vorstellbar ist. Aber der Schritt, der aus einer Imagination eine Überzeugung werden lässt, ist m.E. aber noch was ganz anderes. In der Esoterik ist dieser Schritt meist ein Denkfehler ( confirmation bias und sowas).
Stimmt, Flugzeuge gibt es ja bis heute nicht. ;-)
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Re: Die Deutschen wenden sich der Esoterik zu

Beitragvon ujmp » So 26. Mai 2013, 12:01

Vollbreit hat geschrieben:
ujmp hat geschrieben:
Vollbreit hat geschrieben:Es gibt vermutlich einfach ein religiös/spirituelles Grundbedürfnis in den meisten Menschen.

Das ist schnell daher gesagt. Außerdem sind Begriffe wie religiö/spirituell ziemlich schwammig.

Ja und dem Versuch einer Klärung hast Du Dich ja hartnäckig verweigert, woraus ich ableite, dass es Dich nicht interessiert oder in Wallung bringt.

Es ist nicht sehr sinnvoll, mit Begriffen zu operieren, die nicht mal denen, die sie gebrauchen, klar sind. Wir können dagegen anschaulich und relativ unmissverständlich über konkretes Verhalten sprechen, z.B. über das Vorstellen von Phantasiewelten oder kreative Denkprozesse. Dabei kommt vermutlich raus, dass man damit sehr vieles verallgemeinert beschreiben kann und Begriffe wie "spirituell" überflüssig werden und dass diese Verhaltensweisen auch sehr leicht ohne supernaturalistische Annahmen möglich sind und ohne dass sie relgiöse Formen annhemen. Das ist sogar der einzige seriöse Weg über "Spritualität" - was auch immer man sich darunter vorstellt - nachzudenken. Wenn du sagst "Menschen sind spirituell, weil sie spirituelle Bedürfnisse haben" hast du das was du belegen willst ja schon vorausgesetzt.
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Re: Die Deutschen wenden sich der Esoterik zu

Beitragvon ujmp » So 26. Mai 2013, 12:13

Vollbreit hat geschrieben:
ujmp hat geschrieben:Letzteres ist ein kreativer Prozess, der die neue Wirklichkeit imaginär vorwegnimmt. Vielleicht gäbe es heute keine Flugzeuge, wenn sich nicht irgendwann mal jeman ein Pferd mit Flügeln vorgestellt hätte. Dazu braucht man die geistige Freiheit, sich möglichst alles vorzustellen, was vorstellbar ist. Aber der Schritt, der aus einer Imagination eine Überzeugung werden lässt, ist m.E. aber noch was ganz anderes. In der Esoterik ist dieser Schritt meist ein Denkfehler ( confirmation bias und sowas).
Stimmt, Flugzeuge gibt es ja bis heute nicht. ;-)

Flugzeuge gibt es, weil die Menschen vom Fliegen geträumt haben. Dieser Traum war eine notwendige aber keine hinreichende Voraussetzung. Eine weitere notwendige Voraussetzung war die kritische Untersuchung von Taum und Wirklichkeit, die zielgerichtete kreative Rekombination von Erfahrungen und der Test der erarbeiteten Vermutungen - also harte Arbeit. Einfälle haben kann jeder, die produziert das Gehirn fast von selbst - Jesus läuft halt mal übers Wasser... Aber die Kreativität sich an eine gegebene gesetzmäßge Wirklichkeit anzupassen, erfordert Intelligenz und Ausdauer.
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Re: Die Deutschen wenden sich der Esoterik zu

Beitragvon Vollbreit » Mo 27. Mai 2013, 08:33

ujmp hat geschrieben:Es ist nicht sehr sinnvoll, mit Begriffen zu operieren, die nicht mal denen, die sie gebrauchen, klar sind.

Mir ist durchaus klar, wie ich den Begriff verwende, beu Bedarf kannst Du es ja noch mal nachlesen, den Thread findest Du sicher wieder.

ujmp hat geschrieben:Wir können dagegen anschaulich und relativ unmissverständlich über konkretes Verhalten sprechen, z.B. über das Vorstellen von Phantasiewelten oder kreative Denkprozesse.
Fällt Dir was auf?

ujmp hat geschrieben:Dabei kommt vermutlich raus, dass man damit sehr vieles verallgemeinert beschreiben kann und Begriffe wie "spirituell" überflüssig werden und dass diese Verhaltensweisen auch sehr leicht ohne supernaturalistische Annahmen möglich sind und ohne dass sie relgiöse Formen annhemen. Das ist sogar der einzige seriöse Weg über "Spritualität" - was auch immer man sich darunter vorstellt - nachzudenken.
Zweifelsfrei ist das der einzig seriöse Weg. :irre:

ujmp hat geschrieben:Wenn du sagst "Menschen sind spirituell, weil sie spirituelle Bedürfnisse haben" hast du das was du belegen willst ja schon vorausgesetzt.
Das was es zu belegen gilt, ist ja ein empirischer Befund, von dem manche meinen, er sei besorgniserregend. Es ist schon belegt.
Was fehlt ist die Erklärung. Falls Du Dich erinnerst hat meine Definition von Spiritualität nichts mit Glauben zu tun.
Die Frage wäre erst mal, was hier unter Esoterik verstanden wird und welches Bedürfniss, welche Sehnsucht hier befriedigt wird.
Kannst Deine Kreativität ja mal loslassen.
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Re: Die Deutschen wenden sich der Esoterik zu

Beitragvon ujmp » Mo 27. Mai 2013, 19:50

Vollbreit hat geschrieben:
ujmp hat geschrieben:Dabei kommt vermutlich raus, dass man damit sehr vieles verallgemeinert beschreiben kann und Begriffe wie "spirituell" überflüssig werden und dass diese Verhaltensweisen auch sehr leicht ohne supernaturalistische Annahmen möglich sind und ohne dass sie relgiöse Formen annhemen. Das ist sogar der einzige seriöse Weg über "Spritualität" - was auch immer man sich darunter vorstellt - nachzudenken.
Zweifelsfrei ist das der einzig seriöse Weg. :irre:

Natürlich, es ist sogar einigermaßen dämlich, eine Sache mit sich selbst erklären zu wollen.

Vollbreit hat geschrieben:Die Frage wäre erst mal, was hier unter Esoterik verstanden wird und welches Bedürfniss, welche Sehnsucht hier befriedigt wird.
Kannst Deine Kreativität ja mal loslassen.


Ich habe ja schon eine Erklärung vorgeschlagen:
ujmp hat geschrieben:...Ich wage mal zu behaupten, dass es ein Bedürfnis nach Imagination gibt. Das Gehirn ist so gebaut, dass es ständig neue Ideen produziert und Vorstellungsmäßig durchspielt. Phantasiewelten wirken darauf anregend und üben eine Anziehungskraft aus. Das Denken ist nicht nur darauf ausgelegt, die Welt zu verstehen, sprich, seine Vorstellungswelt an die Wirklichkeit anzupassen, sondern auch - umgedreht - darauf, die Wirklichkeit an die Vorstellungswelt anzupassen. Letzteres ist ein kreativer Prozess, der die neue Wirklichkeit imaginär vorwegnimmt. Vielleicht gäbe es heute keine Flugzeuge, wenn sich nicht irgendwann mal jeman ein Pferd mit Flügeln vorgestellt hätte. Dazu braucht man die geistige Freiheit, sich möglichst alles vorzustellen, was vorstellbar ist. Aber der Schritt, der aus einer Imagination eine Überzeugung werden lässt, ist m.E. aber noch was ganz anderes. In der Esoterik ist dieser Schritt meist ein Denkfehler ( confirmation bias und sowas).
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Re: Die Deutschen wenden sich der Esoterik zu

Beitragvon Vollbreit » Mo 27. Mai 2013, 20:29

Also hieße das für die Praxis, dass man sich bestimmte Zeiten für Bilderreisen, Imaginationen, freie Assoziationen nimmt, in denen man dieses Bedürfnis befriedigt, sich aber dafür hüten sollte, aus diesen Möglichkeiten eine Überzeugung werden zu lassen? Klingt halbwegs plausibel, das Problem ist aber m.E., dass man erst in der Retrospektive erkennt, welche Idee großartig und umsetzbar war und welche Spinnerei. Aber woran erkennt man es vorher? Es gab „kluge Leute“ die vorher genau erklären konnten, warum man einen Eisenbahnfahrt in keinem Fall überleben kann. Oder nimm den guten Darth. Ist er nun nur ein größenwahnsinniger Spinner oder vielleicht der Typ, der die Welt verändert? Wer weiß es schon?

Recht hast Du aber insofern, als Imaginationen, Tagträume usw. heute, anders als bis vor kurzem noch, als sinnvoll und gesund angesehen werden, bishin zu Vorstellungen die eine größer machen als man ist.
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Re: Die Deutschen wenden sich der Esoterik zu

Beitragvon ujmp » Di 28. Mai 2013, 07:22

Vollbreit hat geschrieben:Also hieße das für die Praxis, dass man sich bestimmte Zeiten für Bilderreisen, Imaginationen, freie Assoziationen nimmt, in denen man dieses Bedürfnis befriedigt,

Du kannst dazu auch in eine Kunstaustellung, ins Kino oder ins Theater gehen oder meinetwegen auch in eine Kirche, wenn du sie als Theater verstehst (ernst gemeint), um deine Phantasie anzuregen. Vielleicht kann man auch so etwas erschaffen, wie Hesses "Glasperlenspiel" (lange her, aber war meinem persönlichen Geschmack schon zu pompös).

Vollbreit hat geschrieben: sich aber dafür hüten sollte, aus diesen Möglichkeiten eine Überzeugung werden zu lassen? Klingt halbwegs plausibel, das Problem ist aber m.E., dass man erst in der Retrospektive erkennt, welche Idee großartig und umsetzbar war und welche Spinnerei. Aber woran erkennt man es vorher?


Das ist m.E. exakt der springende Punkt. Man kann es niemals vorher wissen. Diese Vorstellung basiert m.E. auf der Überschätzung der menschlichen Erkenntnisfähigkeit, bzw. der "Plausibilitätserfahrung". Man sollte verstehen, dass die menschliche Kreativität quasi eine Random-Maschine ist. Das stimmt zwar nicht ganz, weil auch die verrücktesten Gedanken meist irgendwelche Vorbilder nur modifizieren. Man kann es sich aber vorstellen wie einen zufallsgesteuertes Navigationsgerät, dass einen von dem Ort, wo man sich gerade befindest, weiterführt: "Versuch's mal nach nach links.. wie wär's, wenn du mal wendest...". Und diese Vorstellung basiert weiterhin auf der Unterschätzung (gelegentlich sogar Unterdrückung) des kritischen Elementes in unserem Denken: Stimmt das? Geht das? Was bring mir das? Wie kann ich das testen? Hat mich mein Navi an einen Ort geführt, wo es mir gefällt? Der Kardinalsfehler im menschlichen Denken, der zu Religion, Ideologien oder Esoterik führt, ist m.E. die Kritiklosigkeit bzw. sogar die Ächtung von kritischen Gedanken. Ganz gefährlich wird es, wenn dieser Random-Generator als "Stimme Gottes" oder irgendetwas verstanden wird, was über Kritik erhaben ist.

Klar, manche Imaginationen haben nachweisbaren, rein psychologischen Nutzen - das ist ja oft auch schon mal was! Man kann nicht leugnen, dass religiöse Erfahrungen motivieren können, evtl. auch so etwas wie heilen können. Nur leider transportieren m.E. Religionen unerwünschte Nebenwirkungen, auf die man zumindest aufmerksam machen sollte: "Religion kann tödlich sein und schadet ihrem Verstand!" Da würde ich lieber einen guten Western-Film empfehlen, als Davids Psalmen... ;-)

"The important thing is not to stop questioning." (Einstein).
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Re: Die Deutschen wenden sich der Esoterik zu

Beitragvon Vollbreit » Di 28. Mai 2013, 12:31

ujmp hat geschrieben:
Vollbreit hat geschrieben:Also hieße das für die Praxis, dass man sich bestimmte Zeiten für Bilderreisen, Imaginationen, freie Assoziationen nimmt, in denen man dieses Bedürfnis befriedigt,

Du kannst dazu auch in eine Kunstaustellung, ins Kino oder ins Theater gehen oder meinetwegen auch in eine Kirche, wenn du sie als Theater verstehst (ernst gemeint), um deine Phantasie anzuregen. Vielleicht kann man auch so etwas erschaffen, wie Hesses "Glasperlenspiel" (lange her, aber war meinem persönlichen Geschmack schon zu pompös).

Ja, ich glaube auch, dass die Beschäftigung mit Kunst oder eigene Kreativleistungen sehr gut sind und viele kommen ja auch prima ohne Religion oder Spiritualität durchs Leben.

ujmp hat geschrieben:
Vollbreit hat geschrieben: sich aber dafür hüten sollte, aus diesen Möglichkeiten eine Überzeugung werden zu lassen? Klingt halbwegs plausibel, das Problem ist aber m.E., dass man erst in der Retrospektive erkennt, welche Idee großartig und umsetzbar war und welche Spinnerei. Aber woran erkennt man es vorher?


Das ist m.E. exakt der springende Punkt. Man kann es niemals vorher wissen. Diese Vorstellung basiert m.E. auf der Überschätzung der menschlichen Erkenntnisfähigkeit, bzw. der "Plausibilitätserfahrung". Man sollte verstehen, dass die menschliche Kreativität quasi eine Random-Maschine ist. Das stimmt zwar nicht ganz, weil auch die verrücktesten Gedanken meist irgendwelche Vorbilder nur modifizieren. Man kann es sich aber vorstellen wie einen zufallsgesteuertes Navigationsgerät, dass einen von dem Ort, wo man sich gerade befindest, weiterführt: "Versuch's mal nach nach links.. wie wär's, wenn du mal wendest...". Und diese Vorstellung basiert weiterhin auf der Unterschätzung (gelegentlich sogar Unterdrückung) des kritischen Elementes in unserem Denken: Stimmt das? Geht das? Was bring mir das? Wie kann ich das testen? Hat mich mein Navi an einen Ort geführt, wo es mir gefällt? Der Kardinalsfehler im menschlichen Denken, der zu Religion, Ideologien oder Esoterik führt, ist m.E. die Kritiklosigkeit bzw. sogar die Ächtung von kritischen Gedanken. Ganz gefährlich wird es, wenn dieser Random-Generator als "Stimme Gottes" oder irgendetwas verstanden wird, was über Kritik erhaben ist.
Das ist ja nicht mehr als Deine Meinung. Wenn irgendwer eine schamanische Reise macht, woher willst Du wissen, dass der nicht genau das findet, was er sucht? Ist doch eine Frage der Neigung. Du kannst auch nicht erzwingen, ob jemand vorm Picasso oder bei Bach was erlebt, für den einen eine Erfüllung, der andere sagt, „Naja, ganz nett“ oder sogar: „Das ist doch keine Kunst.“

ujmp hat geschrieben:Klar, manche Imaginationen haben nachweisbaren, rein psychologischen Nutzen - das ist ja oft auch schon mal was!
Eben.

ujmp hat geschrieben:Man kann nicht leugnen, dass religiöse Erfahrungen motivieren können, evtl. auch so etwas wie heilen können.
Eben.

ujmp hat geschrieben:Nur leider transportieren m.E. Religionen unerwünschte Nebenwirkungen, auf die man zumindest aufmerksam machen sollte: "Religion kann tödlich sein und schadet ihrem Verstand!" Da würde ich lieber einen guten Western-Film empfehlen, als Davids Psalmen... ;-)

"The important thing is not to stop questioning." (Einstein).
Ja gut, das ist dann Deine Privatlösung, die man als solche ja auch akzeptieren kann, aber Du machst exakt das, was Du den anderen als Fehler unterstellst, Du schließt von Dir auf andereudn versuchst eine allgemeine Regel aufzustellen.
Dass Religion aber zwingend in den Terrorismus führt ist dabei aber ein ebenso unbelegter Mythos wie stines Beschwörung des moralischen Menschen, der unbedingt die Religion braucht.

Aber all das beantwortet nicht, warum sich die Menschen denn nun der Esoterik zuwenden (falls sie es denn tun). Denn das Angebot an Kunst, Phantasiespielen, Spielfilmen und allen möglichen Parallelwelten ist ja überreichlich vorhanden.
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Re: Die Deutschen wenden sich der Esoterik zu

Beitragvon Vollbreit » Di 28. Mai 2013, 12:59

Es gibt mehrere denkbare Ansätze zum Sinn und Unsinn von Religion und esoterischem Volksglauben.
Streng genommen schließt der Begriff Esoterik eine Massenveranstaltung bereits aus.

Aber wie auch immer, der negative Ansatz könnte so lauten:
1) Esoterisches und religiöses Denken ist letzten Endes ein Irrtum, von Menschen, die zwar eine bestimmte Sehnsucht habe, aber an der falschen irrationalen Stelle danach suchen. Die dahinterliegenden Wünsche sind regressiv und das Beste was man tun kann, ist sich ein für alle mal von ihnen zu verabschieden, wie es einem erwachsenen und rationalen Menschen gebührt.
Einige Wünsche sind nicht zu erfüllen, andere kann man sich aus eigener Kraft erfüllen und das hin- und herpendeln zwischen rationalen und magischen Weltbildern führt nur zu einer, letztlich ungesunden, inneren Spaltung. So argumentiert bspw. der überaus kluge Eugen Drewermann.

Der neutrale:
2) Esoterisches und religiöses Denken sind eine prärationale Frühform der Entwicklung, die aber nicht übersprungen werden kann und man muss einfach abwarten und mit Geduld und Zuversicht, Bildung und Aufklärung unterstützen.

Ein positiver:
3) Esoterisches und religiöses Denken stellen eine Frühform der Entwicklung des Menschen dar, doch diese Frühform ist nicht gänzlich verschwunden, sondern lebt und wirkt in uns (was die prinzipielle Möglichkeit von Regressionen erklären könnte), so dass es sinnvoll wäre, diesen lebendingen Elementen einen klugen Rahmen (bewusste Riuale oder dergleichen) zu geben, damit sie sich nicht in ungesunder Weise wie bei Fundamentalismus oder Verschwörungstherorien Bahn brechen. Im Zuge von Heilungsritualen könnte man zudem auf archaisch-magisch-mythische Kräfte in uns zurückgreifen.

Ein anderer positiver:
4) Esoterisches und religiöses Denken, bzw. deren Techniken stellen tatsächlich in einigen Fällen Kontakte zu tranzendenten Ebenen her. Der Durchbruch zu diesen Ebenen gelingt immer nur wenigen Begabten, so wie nicht jeder Sportler eine Weltrekord aufstellt oder jeder Klavierschüler ein Arrau wird. Die Wenigen halten das Feuer jedoch am Leben und stellen für andere ein Vorbild dar.
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Re: Die Deutschen wenden sich der Esoterik zu

Beitragvon Vollbreit » Di 28. Mai 2013, 16:29

5) Es gibt noch eine Möglichkeit der Deutung „esoterischer“ Erfahrungen. Diese könnten als äußere Erfahrungen erscheinen, tatsächlich aber rein innere Erfahrungen und Erlebnisse sein. Ob Astralreisen oder sogar das bekannten Verlöschen (aller Eindrücke), bestimmte Einheitsgefühle, das Gefühl niemand und nirgendwo/alles und überall zu sein, all das kann man m.E. im Rahmen bspw. konstruktivistischer Theorien über das Bewusstsein erklären, man schaut sich quasi immer – wenn auch aus ungewohnten Perspektiven – selbst an.
So subjektiv bedeutsam diese Erlebnisse für den Einzelnen auch sein mögen, so können sie doch mehr oder weniger alle in diesem Kontext erklärt werden (ohne dass dies der subjektiven Bedeutung einen Abbruch täte).
Aus all dem sticht eine einzige Klasse an Erfahrungen heraus, die sich nicht auf diese Weise erklären lässt, nämlich diejenigen, die sich in „übersinnlicher“ Weise auf Ereignisse in der realen Welt beziehen und die überprüfbare Aussagen über diese Welt machen. Naturgemäß werden diese sehr kontrovers beurteilt.

Nach meiner Einschätzung hat sich der Wind im Bezug auf Spiritualität in den letzten Jahren gedreht. Nachdem man in den letzten Jahren alles was auch nur entfernt nach „Esoterik“ roch phobisch gemieden hat, wird – auch im Zuge der Hirnforschung – Spiritualität heute ernst genommen, als subjektiv sinnvoll angesehen, aber gleichzeitig wird versucht, es handelsüblich zu erklären. So lebt man derzeit friedlich weil sich die Spirituellen freuen dürfen, dass sie irgendwie anerkannt sind und die Naturalisten, weil sie zeigen können, dass das alles nichts „Übersinnliches“ ist.

Doch irgendwann werden wir auch an die großen Brocken dran müssen, die oben beschriebene Daten.
Entweder wir hören dann spannende Erklärungen, die uns viel über den Aufbau unserer Psyche verraten oder wir müssen unsere Vorstellungen von der Welt noch einmal etwas umschreiben. Für den Alltag würde das m.E. in beiden Fällen nicht viel ändern.
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