Lässt sich die Macht der Finanzmärkte brechen?

Re: Lässt sich die Macht der Finanzmärkte brechen?

Beitragvon Gandalf » So 20. Jan 2013, 10:58

Libertaer hat geschrieben:
Ich finde diese 'Ross und Reiter'-Rhetorik albern. Was willst du von mir?


Du hast 'Behauptungen' in den Ring geworfen, - zu der ich nach 'Begründungen' fragte - mehr nicht!? Ist das nicht üblich, das Behauptungen begründet sein sollten, wenn man sinnvoll diskutieren und daraus lernen können will?

Libertaer hat geschrieben: Namen oder was? Immerhin interessant, dass sich im Juli '97 die Profite des Soros Funds verdoppelten, wahrscheinlich Zufall...

Sicher nicht. Genausowenig wie seit dieser Zeit die Posten und Dotierungen für Politiker in Konzernen und Aufsichtsräten (und bei "Vortragsreisen) zugenommen haben.

..ich frage daher weiterhin nach der 'Begründungen' und Argumenten, um daraus lernen zu können, was künftig anders gemacht werden kann, wenn man mit sowas nicht akzeptieren will.
(und des weiteren gehe ich davon, das Du einer geregelten Beschäftigung nachgehehst und Du es 'nicht für Zufall' hälst, das zu einem gewissen Termin Geld auf Deinem Konto gutgeschrieben wird?)


Libertaer hat geschrieben:In einem Papier der University of Washington (das ich zitieren möchte, weil es die Rolle der Währungsspekulation gut und knapp zusammenfasst) heißt es:
'An diesem Punkt (das Papier geht vorher auf die wirtschaftliche Ausgangslage ein.L.) begannen Devisenhändler einen konzertierten Angriff auf die thailändische Währung, den Baht. Während der vorhergehenden 13 Jahre war der thailändische Baht zu einem Wechselkurs von etwa $1 = 25 Baht an den US Dollar gekoppelt gewesen. Diese Kopplung war jedoch zunehmend schwierig zu verteidigen gewesen. Beim Anblick des wachsenden Leistungsbilanzdefizits und der in Dollar ausgedrückten Schuldenlast Thailands schlossen Devisenhändler, dass die Nachfrage nach Dollars in Thailand steigen, die Nachfrage nach dem Baht fallen würde. ...


Da Du ja konkrete Personen ansprichst: ..ist man auch auf "die wirtschaftliche Ausgangslage eingegangen", 'wer vorher' von der Bindung an den Dollar profitiert hat? Konkret wieviele kleine Handwerker und Landarbeiter in den Dörfern wurden vom billigen Kreditgeld um ihren Erwerb gebracht, das Polik und Konzerne einsetzen konnten um Oligopole zu errrichten? Millionen von Menschen mussten vom Land in die Zentren ziehen (wo das billige Geld ausgegeben wird) und bei Konzernen als Billiglöhner anfangen oder endeten auf der Straße, da das (anfänglich) billige Schuldgeld ihren Arbeitsplatz und ihre Heimat (denke an den Bergbau in diesen Ländern) zerstört hat. Allesamt Investitionen, die wegen dem ungedeckten Schuldgeld jederzeit "Spitz auf Knopf" stehen. - Und dann kommt jemand und ruft "der Kaiser ist nackt". Wer ist dann daran schuld, das Missstände vorhanden sind? Derjenige, der sie "in der Vergangenheit profitiert hat" hat, oder derjenige der die Illusion aufdeckt (und jetzt genau von der Aufdeckung dieser Mißständen profitiert)? So zu tun, das Mißstände beliebig hoch aufgetürmt werden können, ohne das eine Gegenreaktion einsetzt, ist zu vergleichen mit der Beahuptung, das Krieg gut ist, da er Arbeitsplätze in der Waffenindustrie schafft (nnd ein Kriegsende zu Massenarbeitslosgikeit und Elend führt)

Das war die 'Ausgangssituation vor Soros', - die man regelmäßig nicht sieht. (Daher wundert mich, das Du als bekennender Libertär auf die "vulgäre" Masche mit dem "Haltet den Dieb" einsteigst und Dir Milionen Menschen egal sind, die 'dauerhaft' um ihr Leben betrogen und unterdrückt werden)
Frederic Bastiat (der heute in seiner Heimat offenbar ebenfalls vergessen ist): "Das was man sieht - und was man nicht sieht"

Libertaer hat geschrieben:Hier habe ich Folgendes gemacht (was vielleicht ein Fehler war. Erlaube mir die Ironie, aber vielleicht folgst du ja der Maxime von Adenauer 'Wat kümmert mich ming Jeschwätz von jestern?'): Ich habe dich ernst genommen. Nach deiner Bekehrung von Gesell zur 'Austrian School' (die du in unzähligen Beiträgen wortreich, aber nicht immer kenntnisreich verteidigst) und wegen deiner Ayn Rand-Signatur bin ich (verständlicherweise) davon ausgegangen, dass du den Währungshandel vorbehaltlos verteidigst (was sowohl die Randianer als auch Rockwell tun). Deine plötzlichen Ausdrücke 'Quacksalber, Ausbeuter, "Bazillen und Parasiten"' machen mich jetzt etwas ratlos. (Nein, das soll keine Steilvorlage sein – erklär' mir diesen Widerspruch bitte nicht!)


Ja, es macht tatsächlich keinen Sinn, das Du widersprüchliche Popanze aufstellst, die nur dazu dienen um mit Dir selber zu diskutieren. Diese Widersprüche kann ich gar nicht aufklären.

Libertaer hat geschrieben:
Gandalf hat geschrieben:Habe ich einen "Einwand" übersehen? Bitte klär mich auf. (ich habe "s.o." gesehen, aber keinen gefunden)

Es soll ja Leute geben, die im Dunkeln mit zwei Händen nicht ihren eigenen Hintern finden...
Und nein, wenn ich nicht das Gefühl habe, sie seien verschwendet, gehen mir auch nicht die Argumente aus. In deinem Falle wäre es wie der Versuch, der Wagenknecht die Vorteile des freien Marktes zu erklären.


..ja der ist gut :dielaughing: Scheinbar hast Du jede Menge davon!

Libertaer hat geschrieben:Köstlich! Nein, das Wort 'dämlich' hast du in der Tat nicht benutzt, aber jetzt unterstellst du mir 'vorgefertigte intellektuelle Entwürfe' und eine mangelnde Bereitschaft (?)/Fähigkeit (?), 'Wissen, Zusammenhänge und Erfahrungen selber zu erarbeiten', was – zumindest für mich – auf den Vorwurf der Dämlichkeit hinausläuft.

Dann sag ich einfach, dann hast du mich falsch verstanden. Ich wollte Dir nur wohlwollend einen Ball zuspielen. Für mich ist es jedenfalls kein Makel (oder gar "dämlich") sich etwas zu 'erarbeiten' (und dabei möglicherweise Fehler zu begehen, über die man reflektieren können sollte)

Libertaer hat geschrieben:Nein, Johnson führt das aus, was er im ersten Absatz des Artikels feststellt (deshalb steht das bei ihm im ersten Absatz) und es hat mit deinem von dir verlinkten Beitrag nur insoweit etwas zu tun, das irgendwie Alles mit Allem zusammenhängt. Zu behaupten, es ginge in dem Artikel darum, dass 'es immer auf den jeweiligen Kontext ankommt' und dieser Meinung seist du auch, zeigt nur, dass du mit der seit Jahren laufenden Diskurs über 'thick' und 'thin' in diesem Zusammenhang nicht vertraut bist.


Ich wiederhole: Dann klär mich auf, damit ich nicht gezwungen bin, alles zu "glauben" was Du sagst!?


Libertaer hat geschrieben:
Gandalf hat geschrieben:Im übrigen halte ich NICHTS davon Libertäre in ein "rechts/links"-Schema einzuteilen, genausowenig wie bei den Sozialisten.


Dass du von dieser Einteilung nichts hälst, ist dein gutes Recht. Es sagt allerdings wenig darüber aus, ob und wann sie sinnvoll ist.


Es ist so lange sinnvoll, so lange eine stets verlogene Gemeinwohlideologie, der unzuählige Menschen zum Opfer gefallen sind, in wechselnden Farben oder "Himmelsrichtugnen" immer wieder Morgenluft wittert.

Libertaer hat geschrieben:
Gandalf hat geschrieben: Wenn Einteilungen vorzunehmen sind, dann ist zwischen Individualisten und Kollektivisten zu unterscheiden.

Tja, vielleicht ist ja das Problem, überhaupt Einteilungen vorzunehmen, und nicht dein persönlicher Geschmack in 'gute' und 'schlechte' Einteilungen...


'Diese' Einteilung begründe ich problemlos auf physikalischer Basis (der "subjektive Geschmack" scheint Dein Metier zu sein): Nur das Individuum kann (physikalische) Ursachen im Universum setzen - und trägt dafür die Verantwortung in 'seinem Leben'.

Grüße
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Re: Lässt sich die Macht der Finanzmärkte brechen?

Beitragvon webe » Do 27. Jun 2013, 00:13

Muss sich nicht auch Mister Obama mit seinen eigentlichen Zielen und Wünschen dem Finanzmarkt unterwerfen, wird von jener Macht, vermischt mit Religion und Kapital, kontrolliert und gesteuert?
Hat er dadurch nicht viele seiner anfänglichen Bewunderer enttäuschen müssen?
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Re: Lässt sich die Macht der Finanzmärkte brechen?

Beitragvon provinzler » Do 27. Jun 2013, 06:12

webe hat geschrieben:Muss sich nicht auch Mister Obama mit seinen eigentlichen Zielen und Wünschen dem Finanzmarkt unterwerfen, wird von jener Macht, vermischt mit Religion und Kapital, kontrolliert und gesteuert?
Hat er dadurch nicht viele seiner anfänglichen Bewunderer enttäuschen müssen?

Ohne Kapital wäre Mister Obama, der ohne Teleprompter keinen ganzen Satz unfallfrei zu Wege bringt (ganz im Gegensatz zu seiner Schwester, die mal in Bayrischen Rundfunk zu einigen Themen ganz Interessantes beizutragen hatte), gar nicht erst ins Amt gekommen. Wer von seinem Kabinett von Goldmans Gnaden ernsthaft erwartet hat, Finanzmärkte zu bekämpfen, den kann man eigentlich nur bemitleiden...
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Re: Lässt sich die Macht der Finanzmärkte brechen?

Beitragvon webe » Do 27. Jun 2013, 09:19

Dann wäre dich Obama-Sisters eine bessere US-Chefin, als ihr Brother? Sein Aussenminister war doch auch mal als Kandidat im Rennen, leider verlor er es.
Anderseits ist es positiv, dass ein Farbiger diesen Weg geschafft hat. Ich glaube, der Senator Jackson wäre wohl die bessere Wahl gewesen, aber er stand in einer noch nicht gereiften Epoche zu Fuss und verlor.
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Re: Lässt sich die Macht der Finanzmärkte brechen?

Beitragvon provinzler » Do 27. Jun 2013, 09:50

webe hat geschrieben:Dann wäre dich Obama-Sisters eine bessere US-Chefin, als ihr Brother? Sein Aussenminister war doch auch mal als Kandidat im Rennen, leider verlor er es.
Anderseits ist es positiv, dass ein Farbiger diesen Weg geschafft hat. Ich glaube, der Senator Jackson wäre wohl die bessere Wahl gewesen, aber er stand in einer noch nicht gereiften Epoche zu Fuss und verlor.


Sie äußerte sich nicht zu amerikanischen innenpolitischen Themen, sondern u.a. zum Thema Entwicklungshilfe, von daher ist das schwer zu beurteilen. Mir ist prinzipiell egal ob die Haut eines Menschen nun weiß, gelb, rot oder schwarz ist. Genausowenig wie man ein guter Redner sein muss, um einen Kopf mit guten Ideen zu haben. Barack Obama ist deswegen so lächerlich, weil er medial zu einem charismatischen Redner, einer Art Messias aufgebauscht wurde, ohne Teleprompter auf der Rednerbühne allerdings ne totale Witzfigur wäre. Um rauszufinden, wie es um die Fähigkeiten des Herrn Obamas bestellt ist, müsste man lesen, was er äußerte bevor ihm seine Äußerungen von seinen Imageberatern Korrektur gelesen wurden, sofern man nicht zu dem erlesenen Zirkel gehört, der mit ihm hinter verschlossenen Türen und bei abgeschalteten Kameras sprechen kann.
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Re: Lässt sich die Macht der Finanzmärkte brechen?

Beitragvon webe » Do 27. Jun 2013, 22:32

Die US-Vorherrschaft gehört wieso gebrochen, ihr Arroganz und Selbstherrlichkeit widerspricht jedem Demokratieverhältnis. Sie ist ein Baustein für jene Macht und Gier der Finanzmärkte. Schon ihr Umgang mit Hr Snowden lässt mich an unsere Nazi-Zeit erinnern, verstärkt durch das Gefangenlager in Kuba. Der beste Amerikaner ist der, wo man beim Bäcker zum Verzehr erwerben kann.
Allerdings gibt es in der USA bürgerliche Kräfte, die unserem sozialkritischem und demokratischem Verständnis in keiner Weise nachstehen! Leider sind sie noch in der Minderheit! Hoffentlich erobern sie eines Tages die Zukunft der USA!
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Re: Lässt sich die Macht der Finanzmärkte brechen?

Beitragvon webe » Do 27. Jun 2013, 22:33

Wäre der internationale Finazmarkt ohne USA machtloser?
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Re: Lässt sich die Macht der Finanzmärkte brechen?

Beitragvon provinzler » Fr 28. Jun 2013, 07:39

webe hat geschrieben:Die US-Vorherrschaft gehört wieso gebrochen, ihr Arroganz und Selbstherrlichkeit widerspricht jedem Demokratieverhältnis. Sie ist ein Baustein für jene Macht und Gier der Finanzmärkte. Schon ihr Umgang mit Hr Snowden lässt mich an unsere Nazi-Zeit erinnern, verstärkt durch das Gefangenlager in Kuba. Der beste Amerikaner ist der, wo man beim Bäcker zum Verzehr erwerben kann.

Auch wenn mich das Handeln der letzten amerikanischen Regierungen ziemlich ankotzt, widerspreche ich dem letzten Satz doch vehement. Ich habe genügend Menschen aus den USA kennengelernt, mit denen man wunderbar auskommen kann.

webe hat geschrieben:Allerdings gibt es in der USA bürgerliche Kräfte, die unserem sozialkritischem und demokratischem Verständnis in keiner Weise nachstehen! Leider sind sie noch in der Minderheit! Hoffentlich erobern sie eines Tages die Zukunft der USA!

Die USA haben eine andre Geschichte und ein andres Selbstverständnis. Es sind Dinge im FLuss, aber sie werden ganz sicherlich nicht alles aus dem alten Europa kopieren...
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Re: Lässt sich die Macht der Finanzmärkte brechen?

Beitragvon webe » Fr 28. Jun 2013, 17:27

In der USA stand sogar J. Kennedy unter Split-Drogen- als Muntermacher, Schmerzmittel. Hier hat sogar mancher Arzt ihm abgeraten, die Präsidentschaft aufrecht zuhalten, weil der Verdacht bestand, dass irgendwann die Spritzen, Medi-Coktails ihm die Sinne rauben.

Mr Reagen hat auch seine Phasen als Präsident, wo er nicht mehr Herr seiner Sinne war.
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Re: Lässt sich die Macht der Finanzmärkte brechen?

Beitragvon webe » Sa 29. Jun 2013, 09:49

Eine Verurteil der Machenschaften der USA richtet sich nicht gegen den US-Bürger. Ebenso die Kritik an afrikanischen oder arabiscvhen Staaten bezieht sich auf die Politik nicht auf den Bewohner. Ich persönlich habe auch positiven Kontakt zu US-Amerikaner, die sich zur Zeit in Europa aufhalten.

Aber trotzalledem hat die USA ein politisches Gesicht, dass einem nicht erfreut. Sei es ihre Aussen-, Innen- oder Finanzpolitik.
Wenn wie geplant, die Handelszone mit der USA greift, werden wir Verbraucher oft die Augen-wenn nicht noch etwas schlimmeres-verdrehen: Dann werden beim Konsument z.B. Nahrungsartikel im Regal stehen, deren Verarbeitung für den Verbraucher nicht mehr nachvollziehbar sein wird. Denke an Gen-Technik, Zusatzstoffen. Hier ist die USA sehr locker in ihren gesetzlichen Auflistungsvorgaben. Und diese werden sich wg dem Handel mit Europa nicht ändern!
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Re: Lässt sich die Macht der Finanzmärkte brechen?

Beitragvon Nanna » Sa 29. Jun 2013, 10:30

webe hat geschrieben:Eine Verurteil der Machenschaften der USA richtet sich nicht gegen den US-Bürger.

Das finde ich immer eine interessante dissoziative Ansicht: Die Regierung ist böse, aber die Leute, die die Regierung gewählt haben, tragen keinerlei Verantwortung. Als ob die US-Bürger alle heimliche europäische Pazifisten wären, die nur versehentlich seit Jahrzehnten Regierungen wählen, die nicht ihrer Kultur entsprechen. Ich darf nur mal an das Klima nach 9/11 erinnern, da war es mindestens so sehr ein großer Teil der Bevölkerung der nach Rache und Blut gerufen hat, nicht nur die politische Klasse.

webe hat geschrieben:Ebenso die Kritik an afrikanischen oder arabiscvhen Staaten bezieht sich auf die Politik nicht auf den Bewohner.

Genau. Weil auch da in der Bevölkerung ja alle arme, friedliebende, rationale und aufgeklärte Bildungsbürger europäischen Ideals sind, und nur dummerweise in den Regierungen etwas irrationale Gestalten sitzen. Als ob die Regierungen im Nahen Osten nicht regelmäßig Beifall von einem erheblichen Teil der Bevölkerung erhielten, wenn sie noch reaktionärere Politik betreiben als sowieso schon.

Ich halte nichts von einer pauschalisierten US- oder Arabien- oder Afrikaschelte, aber genauso wenig halte ich von einer Enthebung der Verantwortung der dortigen Bevölkerungen. Regierung böse, Volk gut, so funktioniert die Welt nicht. SInd üblicherweise beide beides gleichzeitig. Und gerade in einer Demokratie gilt, dass ein Volk die Regierung erhält, die es verdient.

webe hat geschrieben:Wenn wie geplant, die Handelszone mit der USA greift, werden wir Verbraucher oft die Augen-wenn nicht noch etwas schlimmeres-verdrehen: Dann werden beim Konsument z.B. Nahrungsartikel im Regal stehen, deren Verarbeitung für den Verbraucher nicht mehr nachvollziehbar sein wird. Denke an Gen-Technik, Zusatzstoffen. Hier ist die USA sehr locker in ihren gesetzlichen Auflistungsvorgaben. Und diese werden sich wg dem Handel mit Europa nicht ändern!

Genau da hast du dir selber ein ideales Beispiel geliefert: Es ist nämlich nicht die Regierung in den USA, die allen Leuten einredet, gentechnisch veränderte Nahrungsmittel zu konsumieren. Es sind schon die Verbraucher selbst, die das Zeug kaufen und verspeisen und damit dafür sorgen, dass es am Markt bleibt. In Europa setzt sich Gentechnik in Lebensmitteln nicht deshalb nicht durch, weil die Regierungen es nicht wollen, sondern weil aus der Bevölkerung regelmäßig harsche Proteste dagegen kommen. Also nimm bitte hier nicht pauschal die Bevölkerung in Schutz, die macht schon selber mit und hat da volle Entscheidungsfreiheit.
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Re: Lässt sich die Macht der Finanzmärkte brechen?

Beitragvon provinzler » Sa 29. Jun 2013, 17:57

Nanna hat geschrieben:Das finde ich immer eine interessante dissoziative Ansicht: Die Regierung ist böse, aber die Leute, die die Regierung gewählt haben, tragen keinerlei Verantwortung.

Du weißt genau so gut wie ich, dass wesentliche Entscheidungen in Details wie aber auch in der Form im Wesentlichen von Menschen getroffen werden, die in ihrem ganzen Leben keiner politischen Wahl unterzogen wurde (nämlich die Verwaltung). Politiker können beschließen was sie wollen, wenn die Bürokratie nicht mitspielt. Das musste in D die rot-grüne Regierung seinerzeit lernen, als man eine vereinfachte Steuererklärung für kleine Selbstständige wollte. Die Verwaltung wollte nicht, und lieferte stattdessen immer umfangreichere Vorlangen, mit dem Ergebnis, dass alles beim Alten blieb, ums nicht zu verschlimmern.
Es gibt in vielen Ministeren Spitzenbeamte, denen scheißegal ist wer unter ihnen grad Minister ist. Wenn die nicht wollen, wollen sie nicht.
Ein Minister der versucht da auszumisten, darf im Normalfall kurz darauf ein paar unschöne Details über sich in der Zeitung lesen, in der Regel so lange, bis er zurücktritt. Wie Monika Hohlmeier seinerzeit zugab, gibt es "über jeden ein Dossier".
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Re: Lässt sich die Macht der Finanzmärkte brechen?

Beitragvon webe » Sa 29. Jun 2013, 21:48

Nanna hat Recht in seinen Ausführungen, die demokratischen Staaten tragen das Gesicht von den Mehrzahlbürgern. Doch es gibt eine gezielte, kräftige und finanzstarke Maschinerie, Lobbistenarmee, Medienvielvalt die die Sinne der Bürger, der Politiker für ihre Ziele, Intereesen programmieren: Und sie haben immer grosse Erfolgsaussichten, unabhängig von dem Wohl, die Notwendigkeit für den Menschen, das Tier und der Umwelt

Weil die Mehrheit der Wähler für Religion stehen, sie sie akzeptieren ungeachtet, ob diese für sie eine Wertschätzung dastellt, oder sie sich an ihrer Ausübung, Mitwirkung beteiligen, beherrscht diese Geisteshaltung die Gesellschaften und das Staatswesen.
Deshalb wagt auch kein Politiker sich öffentlich und politisch gegen die Religion zustellen, in der Angst kein Mandat zuerhalten.
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Re: Lässt sich die Macht der Finanzmärkte brechen?

Beitragvon Nanna » Sa 29. Jun 2013, 22:42

provinzler hat geschrieben:
Nanna hat geschrieben:Das finde ich immer eine interessante dissoziative Ansicht: Die Regierung ist böse, aber die Leute, die die Regierung gewählt haben, tragen keinerlei Verantwortung.

Du weißt genau so gut wie ich, dass wesentliche Entscheidungen in Details wie aber auch in der Form im Wesentlichen von Menschen getroffen werden, die in ihrem ganzen Leben keiner politischen Wahl unterzogen wurde (nämlich die Verwaltung).

Das ist richtig, allerdings entlastet das die Menschen nicht von der Verantwortung für ihre Wahlentscheidung oder die Folgen ihres Lebensstiles. Dass man aus gewissen Strukturen schwer ausbrechen kann, ist mir bewusst, ich wende mich nur gegen den Gedanken, die Bevölkerung und den Staatsapparat als vollkommen getrennte Entitäten anzusehen. Natürlich kann man die Politik einer Regierung ablehnen und gleichzeitig das Land und die Bevölkerung generell mögen, aber natürlich spiegelt der Staatsapparat in weiten Teilen auch die vorherrschende Kultur eines Landes wieder. Man kann beispielsweise nicht sagen, dass die Bush-Administration für den 3. Golfkrieg zu verdammen ist und gleichzeitig die amerikanische Bevölkerung in Schutz nehmen. Den Marschbefehl hat in dem Fall übrigens keine Verwaltung erteilt.

provinzler hat geschrieben:Politiker können beschließen was sie wollen, wenn die Bürokratie nicht mitspielt. Das musste in D die rot-grüne Regierung seinerzeit lernen, als man eine vereinfachte Steuererklärung für kleine Selbstständige wollte. Die Verwaltung wollte nicht, und lieferte stattdessen immer umfangreichere Vorlangen, mit dem Ergebnis, dass alles beim Alten blieb, ums nicht zu verschlimmern.

Verwaltungen haben einige eklatante Nachteile, ihre hohen Beharrungskräfte sind einer davon. Ich hab nichts gegen die Idee, den oberen Ebenen da drakonische Werkzeuge in die Hand zu geben, um die unteren Ebenen zum Spuren zu kriegen. Gerade wo es um Steuergelder geht, habe ich auch ein geringes Verständnis für Ineffizienz, halte mich da nicht für etatistischer als ich bin.

webe hat geschrieben:Doch es gibt eine gezielte, kräftige und finanzstarke Maschinerie, Lobbistenarmee, Medienvielvalt die die Sinne der Bürger, der Politiker für ihre Ziele, Intereesen programmieren: Und sie haben immer grosse Erfolgsaussichten, unabhängig von dem Wohl, die Notwendigkeit für den Menschen, das Tier und der Umwelt

Ja, die Kultur eines Landes wird von der oberen Mittelschicht, deren Konsumgewohnheiten und einigen hundert Angehörigen der meinungsmachenden Elite stark geprägt. Das ist richtig. Allerdings stecken die natürlich auch nicht alle unter einer Decke, sondern haben zum Teil auch sehr konträre Ansichten. Der Normalbürger hat da schon Auswahl und um das kritische Denken ist es ganz so katastrophal in den westlichen Industriestaaten jetzt auch nicht bestellt. Ich denke, man muss die Leute schon fordern und sie verantwortlich sehen für das Land, in dem sie leben, auch wenn die Möglichkeiten des Einzelnen sicherlich begrenzt sind (siehe meine Zurückhaltung im anderen Thread, Merkel für ihre FDJ-Zeit zu dämonisieren).
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Re: Lässt sich die Macht der Finanzmärkte brechen?

Beitragvon webe » So 30. Jun 2013, 10:23

Nanna´s Beitrag ist nichts mehr zuzufügen und ist somit überzeugend!
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Re: Lässt sich die Macht der Finanzmärkte brechen?

Beitragvon provinzler » So 30. Jun 2013, 10:27

Nanna hat geschrieben:Das ist richtig, allerdings entlastet das die Menschen nicht von der Verantwortung für ihre Wahlentscheidung oder die Folgen ihres Lebensstiles.

Richtig. Genau aus diesem Grund bin ich inzwischen überzeugter Nichtwähler. Es gibt keinen Politiker, für den ich mich guten Gewissens entscheiden könnte. Ich unterschreibe keine Blankovollmachten. Und ich als Individuum weigere mich, für das was unsere Politiker so verbrechen, verantwortlich gemacht zu werden (auch wenn ich wohl nicht umhinkomme dafür zu bezahlen).


Nanna hat geschrieben:Den Marschbefehl hat in dem Fall übrigens keine Verwaltung erteilt.

Du meinst der Krieg hätte stattgefunden, wenn die Militär-Verwaltung keine zielführenden Pläne/Stratgien usw. ausgearbeitet hätte, stattdessen einen Blödsinnsvorschlag nach dem andren vorgelegt hätte? Die Kriege in Afghanistan und im Irak waren bereits vor Amtsantritt von Bush jr beschlossene Sache und die Pläne lagen fertig in der Schublade. Man wartete nur noch auf einen Grund...



Nanna hat geschrieben: Allerdings stecken die natürlich auch nicht alle unter einer Decke, sondern haben zum Teil auch sehr konträre Ansichten.

:lachtot:
Solange sch die Unterschiede darauf beschränken ob man nun eine Frauenquote von 40% oder 50% will, würde ich da nicht von sehr konträr sprechen. Selbst angeblich konservative Zeitungen sind inzwischen so links, dass es kaum noch auszuhalten ist.
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Re: Lässt sich die Macht der Finanzmärkte brechen?

Beitragvon webe » So 30. Jun 2013, 22:37

Nichtwahl ist auch eine Wahlform, ich selber habe sie über Jahre hinweg betrieben u. ihre Verurteilung durch Medienstars u. Politiker fand ich mich in der Szene von Nazi-Denkweise!
Zu einem wird zwischen Wähler u. Wähler unterschieden, im Hinblick auf die jeweilige Parteiwahl: Wählst du eine grosse Partei, die somit Fraktionsstärke hat, bekommen jene Gewählte Vorteile in den Parlamenten gegenüber den Gewählten kleiner Parteien, od. Parteilosen, die keine Fraktionsstärke besitzen.
Zwischen Abgeordneter u. Abgeordneter werden also Unterschiede gemacht: In Richtung Redezeit im Parlament, Mitarbeit in den Ausschüssen.

Ebenso herrscht für die Volksvertreter Fraktionszwang, somit ist er nicht dem Bürger verpflichtet, sondern der Fraktion! Siehe den Schröder, ein Tyrann in der SPD!

Und dann die Beeinflussung u. Abhängigkeit des Lobbyismus; ebenso die Nebenjobs u. die Verdienste der Ageordneten!

Ist das Demokratie?
Kann man zwei Seiten dienen?
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Re: Lässt sich die Macht der Finanzmärkte brechen?

Beitragvon provinzler » So 30. Jun 2013, 23:38

webe hat geschrieben:Nichtwahl ist auch eine Wahlform, ich selber habe sie über Jahre hinweg betrieben u. ihre Verurteilung durch Medienstars u. Politiker fand ich mich in der Szene von Nazi-Denkweise!

Vor allem ist es ein Stück Freiheitsausübung, das unseren Obertanen wenig schmeckt, weil es ihnen ein schlechtes Zeugnis ausstellt und Legitimation entzieht.
Bisher verzichtet man hierzulande ja noch darauf ein Fernbleiben zu sanktionieren.
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Re: Lässt sich die Macht der Finanzmärkte brechen?

Beitragvon webe » Mo 1. Jul 2013, 00:12

Es ist Krieg u. keiner geht hin, es ist Wal u. keiner wählt.
Flosken die ihren wahren Hintergrund u, ihre Wahrheit haben!

-wahrscheinl. werde ich wieder mein Nichtwählerdasein frönen-unterbrochen vom Wahlgang für SPD, Grüne u. Linke.
Linksliberale Partei, eine Geissler-Blüm-Partei könnten mich wieder in eine Wahlkabine treiben-od. ein Hr.Gabriel als Kanzlerkandidat wäre eine Versuchung wert.
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Re: Lässt sich die Macht der Finanzmärkte brechen?

Beitragvon webe » Mo 1. Jul 2013, 00:33

Ich finde Verurteilungen von Nichtwähler als Dummheit u. Undemokratisch.

-Aber persönlch möchte ich hier anmerken, ausserhalb des Thead-Thema, dass wir hier ein sehr gutes Forum haben, wenn wir auch mal scharfgeschnittene Klingen unter uns Usern kreuzen. Deshalb mein Dank u.meine Hochachtung an die Forenleitung, der immer Fairniss u. Respekt im Vordergrund stand.
Die nie einen User mit Unwahrheiten beschmutzte, was einem durchaus in anderen Foren passiern kann-auch in Deutschland.

Zum Thema: Wenn ein Bürger in den Parteien seine politische Vorstellung nicht findet, warum soll er dann wählen gehen?
Welche Partei stellt sich gegen die Macht der Finanzmärkte, wenn man da keine findet, muss man doch nicht wählen gehen.

Welche Partei kann man als Atheist, Bright wählen: Wird in Richtung Politik religiöse Unterwanderung u. Beeinflussung der Parteien zugunsten des persönl. Eigennutz in Richtung Kapitalvermehrung jene Geisteshaltung ausgeschaltet? Mit der Geisteshaltung ist die Religion gemeint.
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