Vollbreit hat geschrieben: Man muss das einmal selbst gewichten, was heute eine Meldung, ein Skandal ist: ... masturbieren, ... so dass sich beide dabei zuschauen können oder wenn sie beschließt bis zur Ehe keinen Sex zu haben.
Vollbreit hat geschrieben:... aber es ist eine Entwertung der stabilen Zweierbeziehung, wenn man meint, die Steigerung der sexuellen Intensität sei nur zu erreichen, wenn man möglichst viele Sex-Partner hat, sei es zur gleichen Zeit oder nacheinander, eher scheint das Gegenteil richtig zu sein, auch wenn das sexuelle Ideal doch sehr hoch ist.
Nanna hat geschrieben:Ich frage mich, was genau dein Bild des gesellschaftlichen Zustandes ist. Du scheinst da irgendeine private Dekadenztheorie der Gesellschaft zu haben. Ich kann persönlich die Diagnose, dass wir irgendwie auf der schiefen Ebene wären, aber gar nicht nachvollziehen. Woran machst du das denn fest? Und was ist dein Idealbild, gegen das die Wirklichkeit so schrecklich verliert?
Vollbreit hat geschrieben:Die Herausforderung besteht darin, sich gemeinsam mit dem Partner in neue Welten zu begeben, wo nur noch die Regeln des Paars gelten, die wechselseitig respektiert werden, aber sich von den konventionellen Regeln entfernen, bzw. diese transzendieren.
laie hat geschrieben:Vollbreit hat geschrieben: Man muss das einmal selbst gewichten, was heute eine Meldung, ein Skandal ist: ... masturbieren, ... so dass sich beide dabei zuschauen können oder wenn sie beschließt bis zur Ehe keinen Sex zu haben.
Vermutlich werden die meisten das zweite skandalträchtiger empfinden. Ach, was sag ich: als nicht naturgemäß. Das erste ist allerhöchstens ein Skandal, das zweite geht gar nicht: es ist nicht natürlich.
laie hat geschrieben:Vollbreit hat geschrieben:... aber es ist eine Entwertung der stabilen Zweierbeziehung, wenn man meint, die Steigerung der sexuellen Intensität sei nur zu erreichen, wenn man möglichst viele Sex-Partner hat, sei es zur gleichen Zeit oder nacheinander, eher scheint das Gegenteil richtig zu sein, auch wenn das sexuelle Ideal doch sehr hoch ist.
Für wen Entwertung? Doch nur für den, der sich als dialogisches Wesen begreift, d.h. eines, das nicht komplett ist ohne sein Gegenüber. Wer sich mehr Descartmäßig definiert (denke, also bin ich), der hat damit wohl eher weniger Probleme, weil er sie nicht sieht.
Genau, das Leben ist ein Swingerclub und jeder der das nicht glauben will, war einfach noch nicht auf der richtigen Party.laie hat geschrieben:Dialog ist für ihn höchstens eine bestimmte Höflichkeitsform, wer wann was sagen darf. Er würde dazu lieber Kooperation oder ähnliches sagen. Dazu noch ein bisschen Ethik oben drauf ("alles kann, nichts muss") und fertig.
stine hat geschrieben:Das Einverständnis beider ist immer so eine Sache, wenn die Angst mitspielt, den anderen zu verlieren, sofern man nicht alles auszuprobieren geneigt ist. Und gerade weil es heute keine Tabus mehr zu geben scheint, sind die Anforderungen an eine funktionierende Partnerschaft damit enorm gestiegen.
Vollbreit hat geschrieben:Ja, das ist der dunkle (Macht-)Schatten der Swingerszene, in der auch in Beziehungen von Swingerpärchen, Liebe in den Dienst von Abhängigkeit (und damit Aggression) stellt, das war und ist auch meine Kritik.
stine hat geschrieben:Und die Protagonisten immer jünger.
stine hat geschrieben:Wenn das alles bei euch kein Grund zur Sorge ist, dann ist es ja gut.
Deine gut recherchierte Abhandlung der Normalität ist wunderbar. Darüber mache ich mir auch keine Sorgen. Sorge bereitet mir eher, dass es sowas wie Menschenhandel gibt und dass Vergewaltigungen an der Tagesordnung sind, dass es immer noch Männer gibt, deren Phantasien die Willfährigkeit ihrer Geschlechtspartner überfordern. Das ist zwar alles nicht der geliebte "Normalfall", aber es ist dennoch vorhanden.Nanna hat geschrieben:Grund zur Sorge ist für mich eigentlich mehr deine Aufgeregtheit bei dem Thema. Es ist doch sicher unangenehm, sich dauernd so bedroht zu fühlen.
Und ich wiederhole mich, wenn ich sage, dass mir die moralinsaure Bigotterie in diesem Zusammenhang ziemlich egal ist.laie hat geschrieben:Ich wiederhole mich, wenn ich sage...moralinsaurer Bigotterie...
Wann hätte ich in diesem Forum jemals eine katholische Einstellung zum Thema Frauen und Männer geäußert?Vollbreit hat geschrieben:Damit machst Du jetzt aber einen Themenschwenk, weg von der katholischen Einstellung, dass Sex ein notwendiges Übel ist, das man in Kauf nehmen muss, wenn man Kinder haben will, hin zu einer Kritik an Gewalt gegen Frauen.
laie hat geschrieben:Noch ein kurzer Blick zurück in die Geschichte: Ich war vor einiger Zeit ziemlich erstaunt, als ich beim Besuch des Karl-Valentin-Museums in München las, dass um 1900 ein Drittel der Geburten aus unehelichen Familienverhältnissen stammte. Wow! Sodom und Gomorrha! Und das in der vermeintlich "guten, alten Zeit". Und parallel dazu gab es einen hohen prozentualen Anteil an Singles, damals schon. Also alles wie gehabt.
Würdest Du Dich in der Selbstwahrnehmung denn als explizit nichtkatholisch ansehen?stine hat geschrieben:Ich weiß, dass mir hier die Rolle der Erzkatholikin zugewiesen wird, weil ich immer wieder mal versuche, manche Dinge aus einem anderen Blickwinkel heraus zu beleuchten. Diese Zuweisung entspricht jedoch einer sehr einseitigen Betrachtung meiner Person und spricht dafür, dass man lieber unter sich bleibt. Nur nicht mal irgendwo ein Zugeständnis machen.
Das ist jetzt defensiv formuliert, oft klingt es so, als würdest Du auch den Umkehrschluss vertreten, nämlich, dass Nichtzurückhaltung Schaden anrichtet.stine hat geschrieben:Egal. Meine Rede in diesem Thread ist, dass Zurückhaltung, hier Keuschheit genannt, keinen Schaden anrichtet.
Was genau sind denn sexuelle Kontakte? Sind die Doktorspiele im Kindesalter nicht genau das? Beginn Sexualität erst beim Geschlechtsverkehr? Oder schon bei einer Erektion? Beim lustvollen Reiben der Vagina? Nur beim Erwachsenen oder auch schon beim Kind? Wenn man Kinder in einem naturalistischen Setting aufwachsen lässt, sprich, sie nicht aktiv in ihrer Sexualität behindert, beginnen beide Geschlechter im Alter von unter einem Jahr von sich aus zu masturbieren. Und halten das auch weiter durch, wenn sie nicht daran gehindert werden, was aber die Regel ist. Die Kinder werden also nicht etwa dazu angehalten, viel zu früh etwas zu tun, was eigentlich noch nicht dran ist, sondern sie werden im Gegenteil daran gehindert etwas zu tun, was bereits sehr früh im Leben dran ist.stine hat geschrieben:Gerade weil Sexualität heute überall viel präsenter ist, als noch vor Jahren. Und ob @Nanna oder andere es "normal" finden, wenn 12% der 14jährigen Mädchen bereits sexuelle Kontakte hatten, ich finde es immer noch zu früh und zu häufig.
Ein wichtiger Punkt, eine berechtigte Frage.stine hat geschrieben:Und dann ist eben die Frage erlaubt: Wieso empört man sich über Pädophilie, wenn man andererseits solche Zahlen ohne Beigeschmack hinzunehmen bereit ist?
Das ist in meinen Augen Heuchelei. Da kann man freilich sagen, das Zauberwort wäre "Freiwilligkeit". Aber wer garantiert denn diese bei so jungen Mädchen? Auch die Verführung zur Freiwilligkeit ist in diesem Alter für mich bereits ein Straftatsbestand.
Und? Warum bist Du so dermaßen unempathsich gegenüber dem Muselmann-Patriarchen, der aufrichtig leidet und für den die Welt in Scherben liegt, weil die Tochter die Ehre der Familien verletzt? Der graduelle Unterschied ist vielleicht erkennbar, aber kannst Du mir mal den prinzipiellen erklären?stine hat geschrieben:Auf meine Aussagen zu erotischer Werbung oder dem obligatorischen "Seite-drei-Mädchen" wird beispielsweise hier überhaupt nicht eingegangen, so sehr hat man sich schon an die Nacktheit gewöhnt. Klar, alles halb so schlimm, aber wenn sich die eigene Tochter im Tanga auf Facebook präsentiert, dann ist das was anderes, oder?
Allerdings.Vollbreit hat geschrieben:Würdest Du Dich in der Selbstwahrnehmung denn als explizit nichtkatholisch ansehen?
Jawoll, Herr Dr. Kolle! Und das trifft wohl wieder mal auf alle zu, oder?Vollbreit hat geschrieben:Wenn man Kinder in einem naturalistischen Setting aufwachsen lässt, sprich, sie nicht aktiv in ihrer Sexualität behindert, beginnen beide Geschlechter im Alter von unter einem Jahr von sich aus zu masturbieren. Und halten das auch weiter durch, wenn sie nicht daran gehindert werden, was aber die Regel ist. Die Kinder werden also nicht etwa dazu angehalten, viel zu früh etwas zu tun, was eigentlich noch nicht dran ist, sondern sie werden im Gegenteil daran gehindert etwas zu tun, was bereits sehr früh im Leben dran ist.
Vollbreit hat geschrieben:stine hat geschrieben:Auf meine Aussagen zu erotischer Werbung oder dem obligatorischen "Seite-drei-Mädchen" wird beispielsweise hier überhaupt nicht eingegangen, so sehr hat man sich schon an die Nacktheit gewöhnt. Klar, alles halb so schlimm, aber wenn sich die eigene Tochter im Tanga auf Facebook präsentiert, dann ist das was anderes, oder?
Und? Warum bist Du so dermaßen unempathsich gegenüber dem Muselmann-Patriarchen, der aufrichtig leidet und für den die Welt in Scherben liegt, weil die Tochter die Ehre der Familien verletzt? Der graduelle Unterschied ist vielleicht erkennbar, aber kannst Du mir mal den prinzipiellen erklären?
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