von hjrumland » Fr 26. Jul 2013, 02:07
Ich habe mit Interese über das Biologiestudium gelesen und möchte sagen, dass die sich beteiligten gute Ratschläge gaben.
Mein Ausbildungsgang fing sehr viel bescheidener an als bei vielen Mitgliedern des Forums:
Volksschule (4 Jahre, Schiefertafel, Griffel und Schwamm, erst Süterlin Schrift dann Lateinische Schrift)
Gymnasium (bis zur zehnten Klasse, Deutsch, Latein, Griechisch, Algebra, Geometrie, Chemie, Physik, Geografie
Nicht versetzt zur elften Klasse
Laborantenlehrling (4 Jahre in einem Industrielabor, Berufsschule, Staatsexam, qualitative und quantitative inorganische Analysen
Chemotechnikerstudium (4 Jahre, inorganische und organische Chemie, Industrieprozesse, Stöchiometrie, Physik, Mathe)
Auswanderung nach Kanada (1956)
Leiter des Labors einer Autobatteriefabrik (2 Jahre, chemische und physicalische Tests, Fotografie
Assistent des Chefchemikers in einem Uranbergwerk im Norden der Provinz Saskatchewan (2 Jahre, chemische und instrumentale Analysen, Entwicklung von Methoden, Fotografie im Labor und im Bergwerk)
Chefchemiker im selben Bergwerk (6 Jahre, Entwicklung von Methoden und Geräten, Mitglied des Verbandes der Chemiker der Kanadischen Uranium Produzenten.
Reise um die Welt (1964, 10 Monate, vier davon in Europa mit dem Fahrrad)
Rückkehr nach Kanada
Angestellt bei einem Ferronickel Bergwerk als Chefchemiker der Entwicklungsanlage in der Dominikanischen Republik (2 Jahre, Design und Bau des Labors; Ausbildung von Laboranten und Technikern in chemischen und instrumentalen Analysen von nickelhaltigen Mineralen und metallischem Ferronickel, Oelprodukten; industrielle Fotografie
Chefchemiker für die 200 Million Dollar Produktionsanlage. Design und Bau des Labors, Ausbildung von Chemikern, Laboranten und Technikern (13 Jahre, 100 Angestellte, 1,000,000 Analysen im Jahr, technische und Publizitätsfotografie, Vertreter der Dominikanischen Republik in dem Analytischen Subkommittee der Internationalen Standard Organisation.
Assistent des Vizepresidenten und General Managers (3 Jahre)
Ich will Euch nicht langweilen, habe aber den ersten Teil meiner beruflichen Ausbildung ausführlich beschrieben um meine Puntet hervorzuheben:
Es ist durchaus möglich ein interessantes Berufsleben zu haben und das ohne Abitur und ohne Universitätstitel aber immer mit den Augen offen für Gelegenheiten, die das Leben uns in den Weg stellt. Bei jedem Job habe ich stets darauf geachten, dass vier Dinge stimmten:
Mein Wissen muß dem Arbeitgeber helfen
Die Aufgabe muß interessant sein
Die Firma gibt angemessene Anerkennung
Die Piepen stimmen
In den folgenden Jahrzehnten habe ich weiter interessante Arbeiten gehabt. Ich bin beruflich auf Komputer umgewechselt, habe eine PC-Firma aufgemacht und wieder zugemacht, und anderes mehr. Es wurde notwendig mir einen B.SC. in Computer Science zu erwerben und eine Secret Clearance um im Pentagon arbeiten zu können.
Ich hoffe, diese Geschichte hilft jemand.
P.S. Noch'n Komentar: Es hilft solange wie möglich unabhängig zu bleiben!