stine hat geschrieben:Ich frage mich immer wieder: Muss man eigentlich alles Nichtwissen entweder mit wissenschaftlicher Neugier oder mit Glauben füllen?
Ich persönlich bin inzwischen zu der Meinung gelangt, dass weder ein Gott im Sinne der Religionen existiert, noch die Welt so begrenzt sein kann, wie unser Verstand in der Lage ist, sie zu begreifen. Mit der Lücke dazwischen ist die Welt am Größten!
LG stine
stine hat geschrieben:Ich frage mich immer wieder: Muss man eigentlich alles Nichtwissen entweder mit wissenschaftlicher Neugier oder mit Glauben füllen?
stine hat geschrieben:Mit der Lücke dazwischen ist die Welt am Größten!
Nur entweder, nicht oder.stine hat geschrieben:Ich frage mich immer wieder: Muss man eigentlich alles Nichtwissen entweder mit wissenschaftlicher Neugier oder mit Glauben füllen?
Was meinst du damit? Das dir das Unwissen über eine unbekannte Welt lieber ist als eine "entzauberte Wirklichkeit"?stine hat geschrieben:Ich persönlich bin inzwischen zu der Meinung gelangt, dass weder ein Gott im Sinne der Religionen existiert, noch die Welt so begrenzt sein kann, wie unser Verstand in der Lage ist, sie zu begreifen.
Mit der Lücke dazwischen ist die Welt am Größten!
stine hat geschrieben:Muss man eigentlich alles Nichtwissen entweder mit wissenschaftlicher Neugier oder mit Glauben füllen?
stine hat geschrieben:Werden wir wirklich irgendwann einmal das Wissen über uns und die Welt als vollständig betrachten können?
stine hat geschrieben:Und wäre das für uns wirklich so erstrebenswert?
fopa hat geschrieben:Hm, kann ich meinen vorherigen Beitrag nicht bearbeiten? Da sind ja lauter FEHLER drin!
stine hat geschrieben:Aber auch der wissenschaftlich denkende Mensch könnte sich irren, wenn er auf die physikalische Welt begrenzt das Ende aller Möglichkeiten in den herrschenden Naturgesetzen sieht.
So wie wir heute die Geschichtenschreiber religiöser Machwerke belächeln, so könnten unsere eigenen Erkenntnisse vielleicht auch einmal belächelt werden. Werden wir wirklich irgendwann einmal das Wissen über uns und die Welt als vollständig betrachten können? Und würden wir überhaupt erkennen, ab wann wir alles wissen? Und wäre das für uns wirklich so erstrebenswert?
Die habens geschnallt, wo der Hase langläuft! Da kannst du dir mal eine Scheibe von abschneiden.Darth Nefarius hat geschrieben: (... ) diesen "Einwand", dass Wissen oft doch keinen wirklichen Nutzen hat, kenne ich noch aus der Schule von desinteressierten Blondinen, die sich lieber ihr Abitur erklagt als erarbeitet hätten - ob etwas später nützlich ist, hängt von deinen eigenen Fähigkeiten und Motiven ab: Wenn man nicht studieren will, sondern lieber einen reichen Popper heiratet, braucht man aber auch kein Abitur und hat dementsprechend keine Berechtigung, sich über vermeindlich unnützes Wissen zu beschweren, wenn man nur selbst keinen Nutzen davon hat, sich dem aber freiwillig aussetzt.
stine hat geschrieben:Du kannst wissenschaftlich neugierig sein, wie du willst, @Darth, in der Wissenschaft werden immer nur Puzzlesteine erarbeitet und zusammengetragen und der Rückschluss wird immer Teil des Begreifens sein, weil Menschen nicht anders können. Wer über das Begreifen hinaus fantasiert, denkt schon nicht mehr wissenschaftlich. Die Lücke, die ich meine, wird uns Menschen immer begleiten.
Die Lücke dient beidem: Der Fantasie ebenso, wie der Neugier Neues zu erforschen.Darth Nefarius hat geschrieben:Die Lücke, die du meinst - welche auch immer es sein soll - ist nicht die Quelle der nützlichen Kreativität, sondern die Quelle für Tagträumerei, Glaube und vieles nutzlose.
stine hat geschrieben:Die Lücke dient beidem: Der Fantasie ebenso, wie der Neugier Neues zu erforschen.
Mir geht es nur darum diese Lücke zu erkennen und den Mut zu haben, sie sich einzugestehen.
Und es geht darum, dass weder der Gläubige der Wahrheit auf der Spur ist, wenn er sich diese Lücke mit Geschichten füllt, noch die Wissenschaft zu Recht behaupten kann, sie könne mit dem jetzt Bekanntem schon mal hochrechnen auf alles was ist.
Darth Nefarius hat geschrieben:Dass wir alle diese Lücke haben, ist eine Selbstverständlichkeit, dies zu Erkennen sollte es auch sein und ich denke, keiner hier wird behaupten, alles zu wissen.
Aber am Anfang dieser Diskussion hast du doch eine andere Frage gestellt: Muss man diese Wissenslücke füllen? Nein, aber nur durch das Verlangen, sie zu füllen, wird die Lücke wertvoll.
Wenn du kein Verlangen hast, dein Wissen zu mehren, ist das Defizit für dich kein Defizit.
Das Konzept der "endgültigen Wahrheit" oder des "lückenlosen Verständnisses" ist keines der Naturwissenschaftler - sie beanspruchen dies nicht und halten es ohnehin für unmöglich.
Ja, was der Mensch ist, was sein Platz im Universum oder nur auf der Erde ist, ist durch Astronomie und Biologie stark revidiert worden - was Schöpfung ist durch Medizin und Gentechnik, ebenso wie die Frage, was man alles überleben kann.
Wie ist das Universum beschaffen? Die Physiker sind auf einen beinahe unvorstellbaren Mikrokosmos vorgestoßen - und doch wird diese nahezu göttliche Macht (seien wir ehrlich, unsere Vorfahren haben die Fähigkeiten, die wir besitzen nur imaginären Göttern zugesprochen) nie bedeuten, dass wir auch schon alles wissen oder genug und dass wir am Zenit angekommen sind.
Zu sehen, wieweit man mit diesem Wissen kommt, das man bereits besitzt, bedeutet nicht, dass man meint, man wüsste alles.
Ich verweise mal auf...Dr Fraggles hat geschrieben:Das würde implizieren, dass die Wissenssuche das Wertvolle ist und nichts das (erlangte) Wissen als solches...wäre vollkommenes Wissen also etwas Unerwünschtes?Darth Nefarius hat geschrieben:Dass wir alle diese Lücke haben, ist eine Selbstverständlichkeit, dies zu Erkennen sollte es auch sein und ich denke, keiner hier wird behaupten, alles zu wissen.
Aber am Anfang dieser Diskussion hast du doch eine andere Frage gestellt: Muss man diese Wissenslücke füllen? Nein, aber nur durch das Verlangen, sie zu füllen, wird die Lücke wertvoll.
Darth Nefarius hat geschrieben:Kreativität und Erfindungsgeist verlangt Wissen [...] Je mehr ich lerne, desto mehr Ideen habe ich, an denen geforscht werden könnte - und meine Phantasie ist durch das Wissen bereichert und nicht geschmälert.
Was, wenn nicht ein ontologischer Physikalismus, bildet denn die Basis naturwissenschaftlicher Erkenntnisfähigkeit - und damit der angewandten Methoden?Dr Fraggles hat geschrieben:Wenn allerdings z.B. der methodologische Physikalismus unter der Hand zu einem ontologisch-metaphysischen wird, wird Wissenschaft ideologisch.
Es bleibt dir unbenommen, dir irgendwelche Sonderstellungen oder Fähigkeiten des Menschen auszumalen. Eine solche Vorstellung entbehrt aber jeglicher Grundlage und darf daher als Hirngespinst bezeichnet werden.Dr Fraggles hat geschrieben:aber solche Revision ist vorläufig, unvollständig, von endgültig kann keine Rede sein (insofern sind auch die metaphysisch-hermeneutischen Implikationen ("Stellung des Menschen im Kosmos") mit Vorsicht zu geniessen oder zumindest als ausdrücklich hermeneutische Interpretationen zu verstehen (siehe z.B. F.-J. Wetz "Lebenswelt und Weltall").
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