Ich geb nur bescheid, dass der als Gast schreibende Molo oben schon ich war. Wollte mal ausprobieren, obs schneller geht sich anzumelden, oder als als unangemeldeter Gast :)
Meinen Recherchen nach, hat Pullman die Daemon-Idee spontan entwickelt und dann aus dem Bauch weiter verfeinert. Der Mann scheint überhaupt sehr intuitiv und weniger intellektuell seine Geschichten und ihre Welten zu entwerfen (was aber auch schlicht Legendenstrickerei sein kann … Autoren sollte man da nicht ZU sehr vertrauen).
Mit irgendwelchen Freud’schen Konzepten wie Überich würde ich die Pullman’schen Daemons auf keinen Fall vergleichen. Aber das liegt an meiner Prinzipiellen Freud-Verachtung. Da kann man auch gleich Aleister Crowley, Madame Blavatzki oder den guten Mesmer heranziehen
Pullman interesiert sich aber schon für ein Wechselspiel zwischen äußerem Gebahren (Mensch) und innerer Resonanz (Daemon). Wiegesagt: ich denke, er brüht da die uralten schamanistischen Ideen wieder auf, die in ihren Wegen über den Orient bis zu den Griechen und Römern bei uns als ›Genius‹ (Männer) / ›Juno‹ (Frauen) ankamen, gemischt mit den Totem- und Krafttiervorstellungen. Letztere sind übrigens nicht auf die nordamerikanischen Ureinwohner beschränkt. Auch auf den anderen Kontinenten kennt man diese Idee.
Grüße
Alex / molo