Die neue Enzyklika

Die neue Enzyklika

Beitragvon Jakob » Fr 30. Nov 2007, 23:08

Hier ein Artikel zu Papa Ratzis neustem Streich. Am Ende des Artikels finden sich links zum Originaltext der Enzyklika.

http://www.nzz.ch/nachrichten/panorama/ ... 92165.html

Der Kerl spinnt :irre: Behauptet doch allen Ernstes, der Atheismus sei eine blutrünstige Ideologie, die nur Leid hervorbringe. Ratzi, du Dorsch, guck doch mal in einen Spiegel! Und, daß es ohne "Gott" keine Hoffnung gäbe. Danke, aber ich fühle mich ganz wohl. Das übliche, beschissenes Pfaffengeseier.

Aber am besten selber lesen.

:kopfwand: :motz: :explodieren:
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Re: Die neue Enzyklika

Beitragvon Max » Sa 1. Dez 2007, 13:41

Verflucht die Leute, die nicht an Thor glauben. Sie werden für diese Sünde in der Thor-Hölle schmoren und Thor persönlich wird sie bestrafen. Der Unglaube an Thor ist eine blutrünstige Ideologie. Hitler, Stalin, Mao, all die großen Massenmörder des zwanzigsten jahrhunderts haben nicht an Thor geglaubt. Ihre Verbrechen wurden durch ihren Unglauben an Thor verursacht. Hier sieht man, wie wichtig der Glaube an Thor ist. Ohne Thor gibt es kein Gut und kein Böse, kein Richtig und kein Falsch. Ohne Thor wäre es richtig, Frauen zu vergewaltige, Kinder zu töten und Menschen zu bestehlen.
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Re: Die neue Enzyklika

Beitragvon emporda » Sa 1. Dez 2007, 14:48

Max hat geschrieben:Verflucht die Leute, die nicht an Thor glauben. Sie werden für diese Sünde in der Thor-Hölle schmoren und Thor persönlich wird sie bestrafen. Der Unglaube an Thor ist eine blutrünstige Ideologie. Hitler, Stalin, Mao, all die großen Massenmörder des zwanzigsten jahrhunderts haben nicht an Thor geglaubt. Ihre Verbrechen wurden durch ihren Unglauben an Thor verursacht. Hier sieht man, wie wichtig der Glaube an Thor ist. Ohne Thor gibt es kein Gut und kein Böse, kein Richtig und kein Falsch. Ohne Thor wäre es richtig, Frauen zu vergewaltige, Kinder zu töten und Menschen zu bestehlen.

Du solltest deutlich darauf Hinweisen, dass Thor erlaubt auch verheiratete Frauen als Sklavinnen zu verkaufen und im Tarifvertrag der Sklavenhändler Mindestpreise je kg/Frau festzusetzen, das bringt neue Anhänger und Beiträge in die Kasse. Ohne den Zwang 5 Mal täglich zu beten und der Ächtung von Alkohol ist das dann wie "Islam light", zumal die alle schon behämmert sind.

Bei den Sche...-Christen kann man sich nicht einmal scheiden lassen - es sei denn man hat Beziehungen nach ganz oben.
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Re: Die neue Enzyklika

Beitragvon Jakob » Sa 1. Dez 2007, 15:10

Max hat geschrieben:Verflucht die Leute, die nicht an Thor glauben. Sie werden für diese Sünde in der Thor-Hölle schmoren und Thor persönlich wird sie bestrafen. Der Unglaube an Thor ist eine blutrünstige Ideologie. Hitler, Stalin, Mao, all die großen Massenmörder des zwanzigsten jahrhunderts haben nicht an Thor geglaubt. Ihre Verbrechen wurden durch ihren Unglauben an Thor verursacht. Hier sieht man, wie wichtig der Glaube an Thor ist. Ohne Thor gibt es kein Gut und kein Böse, kein Richtig und kein Falsch. Ohne Thor wäre es richtig, Frauen zu vergewaltige, Kinder zu töten und Menschen zu bestehlen.


:lachtot:

:gott: Seine Gnade für jene, die nicht von Seinen nudeligen Anhängseln erleuchtet wurden! Denn ohne das Fliegende Spaghettimonster kann es keine Hoffnung geben und auch keine Liebe und keine Güte. Gehuldigt sein die Sauce, die Pasta und die Fleischbällchen! In Ewigkeit! Ramen!
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Re: Die neue Enzyklika

Beitragvon stefan2 » Sa 1. Dez 2007, 18:43

.. und dazu bringt die heutige (1.12.) Print-Ausgabe der FAZ beim Teilabdruck der Enzyklia ein Bild von B16, das den Anschein erweckt, der alte Herr wandele übers Wasser ... :irre:
Da ist die Distanz mancher Medien einfach verloren gegangen ... :sauer:
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Re: Die neue Enzyklika

Beitragvon JustFrank » So 2. Dez 2007, 12:09

Wie war das: Hinter der FAZ steckt immer ein kluger Kopf, der gern dümmer werden möchte.

Ich finde es beschämend, dass die schwarzen Rechtsaußen aus dem Vatikan in unseren Zeiten mittelalterlichen Dünnsch.... verbreiten.

Ratzinger hat natürlich unglaublich viel Erfahrung auf dem Gebiet Hirnwäsche und Manipulation. Wie sonst kann einer vom Boss der Inquisiton (ach ne, Glaubenskongreation) auf einmal zu lieben Onkel aus Rom werden, der so schöne Bücher schreibt?
:kotz2:
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Re: Die neue Enzyklika

Beitragvon gerhard » So 2. Dez 2007, 16:12

Schön, dass man bei den Atheisten etwas über die neue Enzyklika des Papstes kennenlernt,

in der dieser u.A. den Atheismus verurteilt. Jetzt weiß ich auch, warum emporda mir bei der Diskussion um Religion und Moral unterstelle, ich hätte "Spe salvi" weitergesponnen.

Doch der moderne Atheismus der Aufklärung ist m.E. eine logische Folge des Aberglaube, den bereits Nietzsche analysierte und anprangerte, an dem er verzweifelte. Ein Glaube, der sich zwar auf Jesus beruft, aber nicht auf die in aller Biologie bzw. der durch alles Wissen um die kosmische Ordnung sichtbare Weisheit (den in aller Natur lebendigen Logos) baut, sondern auf Buchstaben und Mythen bzw. leere Dogmen als angebliches Schöpferwort gründet: somit grundlos geworden ist.

Dabei beruft sich der Papst immer wieder auf Jesus Christus, den auch die Christenheit nicht mehr ernst nehmen würde. (Wie soll sie auch?) Und auch Bischof Jaschke bekannte sich in der Fernsehdiskussion mit Darwkins zur Gestalt Jesus, die er als der leibhaften Auslegung der Bibel bezeichnete. Verständlich, dass dies im heutigen christlichen Jesus- bzw. Selbstverständnis nur noch lächerlich wirkt.

Stellt Euch vor, der Gründer bzw. wahre Grund des christlichen Glaubens würde als eine Logik erkannt, wie sie derzeit das naturalistische Weltbild belegt und auf die sich Darwkins als Evoluitonsbilologe beruft?
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Re: Die neue Enzyklika

Beitragvon JustFrank » So 2. Dez 2007, 17:56

gerhard hat geschrieben:

Stellt Euch vor, der Gründer bzw. wahre Grund des christlichen Glaubens würde als eine Logik erkannt, wie sie derzeit das naturalistische Weltbild belegt und auf die sich Darwkins als Evoluitonsbilologe beruft?


Lieber Gerhard,

wo (bitte, bitte nur eine einzige, winzige Stelle!) enthalten Religionen Logik???? Schon mal rausgeschaut? Da draußen ist ein Riesenuniversum und hier ein winziges Staubkorn, auf dem große Teile der Bewohner an zehntausende unterschiedliche Varianten von erfundenem Sch... glauben und sich deswegen am liebsten gegenseitig die Schädel von den Schultern kloppen.

Darin ist soviel Logik, wie Hirnzellen in einem Pflasterstein!

:kopfwand:
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Re: Die neue Enzyklika

Beitragvon jan » So 2. Dez 2007, 18:24

Lieber Gerhard,

eine universale Ordnung oder Logik ist für ein naturalistisches Weltbild nicht notwendig. Die Wissenschaft macht keine Prämissen über die Realität. Die Wissenschaft operiert zwar so, als gäbe es eine Ordnung im Universum, aber das sind rein methodologische Gründe. Wir können also nur vernünftige Aussagen über das Universum treffen unter der Annahme einer Ordnung, dass heißt aber gerade nicht, dass es diese Ordnung wirklich gibt. Der Glaube an eine Ordnung ist also überflüssig.

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Re: Die neue Enzyklika

Beitragvon JustFrank » Mo 3. Dez 2007, 15:39

jan hat geschrieben: Der Glaube an eine Ordnung ist also überflüssig.

Jan


Ich denke, das eigentliche Problem ist, dass für religiöse Typen im Bezug auf jede Ordnung ein "wer" gehört, der diese Ordnung "gemacht" haben muss.

Sie kommen einfach nicht aus dieser Mühle raus.

Und alles, was (noch) nicht erklärt ist, wird sofort mit einem "Made by God!"-Etikett beklebt.

Für manche Menschen ist der geistige Horizont halt doch der Abstand zwischen Kopf und Brett.
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Re: Die neue Enzyklika

Beitragvon ostfriese » Mo 3. Dez 2007, 16:31

Gerhard, da Du bisher keinen einzigen Beitrag geschrieben hast, in dem nicht Dein "Logos" vorkommt, will ich Dich mal erlösen:

Es sind alle möglichen Kosmen denkbar, in denen keinerlei Ordnung erkennbar wäre. Die derzeit diskutierten kosmologischen Theorien legen allerdings nahe, dass in einem solchen Kosmos niemals komplexe Strukturen entstehen könnten, schon gar keine Gehirne. Dass ein Kosmos, in dem offenbar selbstbewusste Wesen evolvieren konnten, über eine vergleichsweise einfache und stabile Ordnung verfügt, ist also kein "Wunder" und kein Zeichen göttlicher Offenbarung, sondern, nach allem, was wir wissen, physikalische Notwendigkeit. Die Logik und Mathematik und Sprachen als Denkzeuge, mit denen wir all dies schließen konnten, sind ebenfalls keine Gotteszeichen, sondern lediglich brauchbare Modellierungshilfen, die unsere Gehirne im Laufe der biologischen und kulturellen Evolution konstruiert haben.

Letztlich folgt alles aus dem Umstand, dass alle Kosmen samt ihrer Bewohner, sobald sie einer Beobachtung unterliegen, entweder sind oder nicht sind. Wenn Du bereits diese Tatsache, welche sich in der zweiwertigen Logik wiederfindet, als Ausdruck göttlicher Weisheit betrachten möchtest, dann muss ich Dir Deinen "Logos" lassen. Ich würde allerdings bezweifeln, dass irgendjemand, der sich die Frage nach der Ordnung im Universum stellt, sich mit einer solch bescheidenen, ja armseligen Art von Göttlichkeit zufrieden gäbe -- auf die man ebenso gut auch ganz verzichten könnte. Probier's mal!
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Re: Die neue Enzyklika

Beitragvon JustFrank » Mo 3. Dez 2007, 20:34

Pssst Ostfriese!

Störe Gerhard nicht!

Der gute Mann hat sonst keine Zeit dem Lokus, äääh Logos, auf dem alles beruht, seine eindimensionale Hochachtung entgegenzubringen.

Bei allem, was ich bisher von ihm gelesen habe, scheint er kaum etwas anderes zu tun.

:lachtot: :rofl: :keks:
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Re: Die neue Enzyklika

Beitragvon Klaus » Mo 3. Dez 2007, 20:39

Kann das mal jemand hier moderieren, so etwas muss ja nun nicht sein. Kritik ja, aber bitte keine verarsche untereinander. :motz:
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Re: Die neue Enzyklika

Beitragvon JustFrank » Mo 3. Dez 2007, 20:51

Das ist Kritik!

Und zwar daran, dass hier ständig jemand zu allem den immer gleichen Stoff schreibt, in der Hoffnung, dass ständige Wiederholung irgendwann einen Effekt erzielt.
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Re: Die neue Enzyklika

Beitragvon Klaus » Mo 3. Dez 2007, 20:54

über religiösen Spam sind wir uns einig. Da habe ich keine andere Auffassung dazu. Das was du da machst geht mir persönlich zu weit. Kann jeder anders sehen.
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Re: Die neue Enzyklika

Beitragvon gerhard » Mo 3. Dez 2007, 22:07

Man kann nur aus der Kritik lernen, mit Missveständnissen aufzuräumen.

Danke daher für die Denkanstöße,

ich kann darin immerzu erkennen, wie das alte Weltbild eines Zaubergottes auch das Denken der angeblich aufgeklärten Welt bestimmt, dieses zum Atheismus führt, der allen Gotteswahrnehmung für gestrig und verantwortlich für Mord und Todschlag hält -

mir dann ständig unterstellt, ich wäre im Bibellesen ersoffen, würde Traditionen anhängen und nur einen domatischen Logos als Gottesersatz hohleben lassen, damit eine planenden oder kosmische Ordnung schaffenden Schöpfer suchen, wie ihn die alte Lehre vorgibt.

Warum christlicher Glaube m.E. genau das Gegenteil ist, auf die natürliche Logik gründet, wie sie heute in der Evolutionslehre beschrieben wird, dies die einzige Offenbarung und menschliche Wegweisung ist, habe ich eben gerade in der Diskussionrunde "Warum Religionen nicht moralischer machen" geschrieben.

Wenn die Religionen derzeit nicht nur völlig unlogisch sind, sich die Menschen des Glaubens wegen die Schädel einschlagen, dann ist genau dies der Grund, warum ich Brights anregen möchte, in neuer Weise Wurzelkunde zu betreiben, statt immer weiter nur banale Verneinung, die nicht wirklich weiter führt.

Nur im alten Weltbild des von der Tradtion vorgesetzten Glaubens macht das Wissen um das natürliche Wie und Warum den Schöpfer unentbehrlich, Glaube überflüssig.

Wenn ich permanent damit beschäftigt bin, den Logos als wahren Grund des Neuen Testemantes hochleben zu lassen, dann geht es mir die Logik, die heute in aller Bio-logie, Pscho-logie... deutlich wird und die der Aufklärungatheismus permantent der Glaubenslehre entgegenhebt.

Doch dazu muss man sich erst von fest eingefleischten, von der Tradition vorgegebenen Vorstellungen befreien. Genau dies hatte ich von Bright eigentlich erwartet.
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Re: Die neue Enzyklika

Beitragvon lorenz » Di 4. Dez 2007, 09:14

"Spe salvi" = "Gerettet durch Hoffnung"!

Der Kerl will der Welt offenbar sagen, dass die Hoffnung selbst die Rettung sei! Das ist ja die Definition von Placebo!
O-Text Ratzinger: "...Hoffnung, die es gestattet zu sagen, von ihr her und weil es sie gibt, seien wir erlöst..."

D. h.: Auf den Inhalt der Hoffnung und darauf, ob die Hoffnung realistisch ist, kommt es weniger an. Das lässt mich fast vermuten, dass der Papst nicht mehr so recht an diesen Inhalt glaubt, dass er gewissermaßen jetzt hauptsächlich noch das "Glauben ans Glauben" verkaufen will. Bin ich der einzige, dem das in die Nase sticht?
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Re: Die neue Enzyklika

Beitragvon JustFrank » Di 4. Dez 2007, 09:42

lorenz hat geschrieben:Bin ich der einzige, dem das in die Nase sticht?


Bist du sicher nicht.

Aber genau hier zeigt der Vatikan, was 2000 Jahre Marketingerfahrung wert sind. Sie schaffen es, selbst völlige Sinnlosigkeit als in sich geschlossenes und für Gläubige durchaus nachvollziehbares Weltbild zu verkaufen.

Genau das macht solche Veröffentlichungen so gefährlich, weil sie das katholische Rundum-Sorglos-Modell des Lebens für viele Menschen wieder erstrebenswert machen. Das verspricht jede andere Ideologie zwar auch, sonst würde keine davon funktionieren, aber in diesem Fall halte ich das für besonders bedenkenswert.

Dummerweise haben uns nämlich 2000 Jahre sorglosen Umgangs mit dieser Welt und ihren Ressourcen dieser Tage in eine sehr unerfreuliche Lage gebracht (Überbevölkerung, Ressourcenmangel, Klimawandel, Glaubenskonflikte.....). Wenn der Ratzfatz aus Rom nun millionen Mitgliedern seiner hirnmanipulierten Anhängerschaft mitteilt, das schon alles gut wird, wenn man nur kräftig an den Glauben glaubt, ist das fatal. Ausgerechnet jetzt wendet sich Ratzi an diejenigen, die aufgrund ihrer Wirtschaftskraft den grössten Ressourcenverbrauch haben......und gibt (wohlverschlüsselt) die Parole "Weitermachen, wie bisher!" aus.

Wir haben einfach keine Zeit mehr, wertvolle geistige Reserven an nicht existierende Götter zu verschwenden. Wir brauchen jeden klugen Geist, um Lösungen für die wirklichen Probleme dieser Menschheit zu entwickeln. Bewschäftigung mit Religion bedeutet dagegen ist nur Beschäftigung mit uns selbst, was uns auf diesem Planeten schlicht und simpel nicht mehr weiter bringt.
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Re: Die neue Enzyklika

Beitragvon lorenz » Di 4. Dez 2007, 10:10

Spe salvi - die Küche ist kalt

Stellen Sie sich vor: Ein großer Speisesaal, eine Art riesengroße Mensa oder eine Gastwirtschaft mit ausgedehnten Räumlichkeiten. Darin sitzen viele, viele Gäste und warten aufs Essen. Sie sitzen schon lange da, man hat ihnen versprochen: Das Essen wird BALD kommen. Sie sitzen da und warten.

Von Zeit zu Zeit gehen Kellner in bunten Roben zwischen den Tischen umher, um weitere Bestellungen aufzunehmen und sich nach dem Befinden der Gäste zu erkunden. Sie stellen sich immer mal wieder auf Stühle, um aufmunternde Reden zu halten, die dem Zweck dienen, ja keine Zweifel aufkommen zu lassen: Der große Bocuse ist an der Arbeit! Das Essen wird bald kommen!

Gelegentlich kommt es vor, dass einzelne Gäste Zweifel äußern, ob denn überhaupt jemand in der Küche arbeite. Man solle doch eventuell einmal nachsehen! Aber die Kellner weisen dieses frevelhafte Ansinnen zurück: Niemand dringe ungestraft ins Reich des großen Bocuse ein, auch sei noch nie jemand von dort zurückgekehrt. Das Essen wird kommen, ein herrliches Mahl wird es sein!

Nun hält niemand dieses ewige Warten einfach so aus. Es floriert der Bierausschank, und der Konsum aller möglicher geistiger Getränke ist hoch. Manche Gäste kritisieren dies: Es gehe schließlich ums Essen und nicht darum, sich zu besaufen und darüber das versprochene opulente Mahl zu vergessen! Andererseits ist der Alkoholausschank lange schon zu einem eigenen Geschäftszweig geworden. Von irgend etwas müssen die Kellner ja leben! Und im übrigen: Das Essen wird schon noch kommen!

Seit vielen, vielen Generationen geht das jetzt schon so. Die Gäste kommen und gehen. Viele von ihnen sterben wartend, kippen vom Stuhl, werden weggetragen. Kinder werden geboren. Es gibt eine eigene Speisesaal-Schule, eigene Geschäfte, ja, es werden sogar einzelne Knabbergebäcke verkauft, denn die Gäste sollen ja nicht verhungern. Die Gäste sitzen, warten, trinken und unterhalten sich. Nicht wenige von ihnen haben sich an diesen Zustand gewöhnt. Sie glauben nicht mehr wirklich an das versprochene Festmahl. Sie sagen sich Sätze wie: "Das bisschen, das ich essen muss, kann ich auch trinken!" Sie haben es sich gemütlich gemacht. Viele beschäftigen sich mit Kartenspielen und Fingerhakeln. Ganze Skatturniere finden statt, selbstverständlich unter der Anleitung der Kellner. Es hat sich sogar eine eigene Musikband namens "Die Köche" etabliert. Gelegentlich gibt es Kinoabende mit Filmen über das Essen und andere kulturelle Veranstaltungen. Ob das versprochene große Menü noch kommen wird, ist im Grunde nebensächlich geworden.

Gelegentlich fällt der verstohlene Blick eines einzelnen Gasts auf den Durchgang zur Küche. Aber es fällt kein Licht durch die Türritzen. Kein Geräusch und kein Geruch deuten darauf hin, dass die Küche etwas anderes wäre als kalt.

:erschreckt:
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Re: Die neue Enzyklika

Beitragvon JustFrank » Di 4. Dez 2007, 10:32

Wenn wir die kalte Küche einfach nur so richtig lieb haben, sind doch alle Kellner glücklich oder?

Das ist für micht so faszinierend, dass es möglich ist, ein leeres Versprechen über einen so langen Zeitraum erfolgreich zu verkaufen.

Spricht das für das Geschick der Verkäufer oder unterstreicht es die Dummheit der Kundschaft?
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